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Sonja
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Anzahl der Antworten 18
zuletzt 13. Nov.

Wie weit darf/soll "Tierliebe" gehen......?

Sicherlich kennen einige von euch die US-Dokus "Amanda ein Herz für Hunde" und/oder "Pitbulls auf Bewährung" ( pay TV aber alte Folgen auch im Sixx und TLC ). Da werden Hunde "gerettet" , besonders bei Amanda wekche die in schlimmer gesundheitlichen Zustand sind. Vor kurzem gings da um eine Mini Mops oder Bulldogge ( "ohneNase" )Die die Rasseübliche Atmungsprobleme hatte, zudem war die beinahe Teacup grösse, mit extremen Kulleraugen und viel zu schweren Kopf . Aber das war noch nicht alles, deren Hinterbeine waren gelähmt und wurden um sie zu "retten" beide amputiert.... kann man sowas und ähnliche Fälle wirklich noch als "Rettung" betiteln 🤔. Meines Erachtens nicht...... Ein dreibeiniger Hund, ein Tauber , Blinder etc. Ist ja nach einiger Eingewöhnungszeit Zeit kaum noch beeinträchtigt und geniesst sein Leben sehr wohl.. Aber meiner Meinung sollte man Hunde die ohne Hilfsmittel( z b. "Rollstuhl")"oder ohne stetige Hilfe der Menschen nicht mehr in ihrem alltäglichen Leben klarkommen gehen lassen. ...Mit dieser Frage steche ich wahrscheinlich im ein Hornissennest, dennoch bitte ich euch eure Meinung zu vertreten und keinen der anderer Meinung ist abzukreiden...
 
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Dogorama-Mitglied
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4. Nov. 10:36
Ich stimme dir da vollkommen zu. Ich bin der Meinung, das man nicht alles machen "muss", was man machen "kann". Ein Beispiel: Unser Willy erkrankte vor vier Jahren an einem agressiven Krebs an der Leftze. Er wurde operiert und kam, GsD wieder auf die Beine. Damals war er acht und hatte keine anderen Baustellen. Seit ein paar Wochen hat er mehrere Geschwülste an ganz verschiedenen Körperstellen. Er müsste, wenn man das einem fast dreizehnjährigem Hund zumuten wollte, mindestens sechs Op's über sich ergehen lassen.Er hat keine Schmerzen und frisst ganz normal. Aufgrund einer fortschreitenden Arthrose läuft er nur noch ganz kurze Strecken. Durch die Krebsbehandlung hat auch seine Leber gelitten. Ich liebe diesen Hund über alles. Aber durch meinen Beruf (Sterbeamme) weiss ich, was Sterben in Würde bedeutet. Ich werde Wolly nicht mehr operieren lassen. Solange er schmerzfrei ist, werde ich ihm sein Leben so schön wie möglich machen.und wenn er mir signalisiert, das es Zeit ist zu gehen,werde ich ihn über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Nov. 09:58
Ich persönlich bin da sehr sehr zwiespältiger Meinung. Deshalb sehr gespannt auf hoffentlich viele Meinungen. Denke aber das man villt differenzieren muss zwischen Hunde die von der Straße gerettet werden und Hunden die einer Familie gehören. Wenn die nämlich das Gefühl haben der Hund will noch und freut sich seines Lebens hoffe ich das sie zum wohle des Tieres entscheiden... Ein Hund der von der Straße kommt und aufgrund seiner Erkrankungen womöglich den rest seines Lebens im tierheim verbringt naja ich weiß auch nicht.... Tu mir persönlich sehr schwer damit und ich hoffe niemals so eine Entscheidung treffen zu müssen
 
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Dogorama-Mitglied
4. Nov. 10:36
Ich stimme dir da vollkommen zu. Ich bin der Meinung, das man nicht alles machen "muss", was man machen "kann". Ein Beispiel: Unser Willy erkrankte vor vier Jahren an einem agressiven Krebs an der Leftze. Er wurde operiert und kam, GsD wieder auf die Beine. Damals war er acht und hatte keine anderen Baustellen. Seit ein paar Wochen hat er mehrere Geschwülste an ganz verschiedenen Körperstellen. Er müsste, wenn man das einem fast dreizehnjährigem Hund zumuten wollte, mindestens sechs Op's über sich ergehen lassen.Er hat keine Schmerzen und frisst ganz normal. Aufgrund einer fortschreitenden Arthrose läuft er nur noch ganz kurze Strecken. Durch die Krebsbehandlung hat auch seine Leber gelitten. Ich liebe diesen Hund über alles. Aber durch meinen Beruf (Sterbeamme) weiss ich, was Sterben in Würde bedeutet. Ich werde Wolly nicht mehr operieren lassen. Solange er schmerzfrei ist, werde ich ihm sein Leben so schön wie möglich machen.und wenn er mir signalisiert, das es Zeit ist zu gehen,werde ich ihn über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
 
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Ingrid
4. Nov. 11:02
Sonja du sprichst mir aus dem Herzen! Wenn wir unser Tier so lange durch das Leben begleiten oder die Qual des Tieres spüren sollten wir niemals an uns sondern einzig und allein an das geliebte Tier denken auch wenn es uns das Herz bricht..... 🐾😔
 
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Cornelia
4. Nov. 11:09
Wir haben vor einem Jahr unseren Bailey verloren, es war bis heute das schlimmste was ich durchmachen musste. Wir haben nach zwei Bluttransfusionen entschieden das es nicht mehr weitergeht. Eine dritte Transfusion wäre noch möglich gewesen hätte ihm aber höchstens 1 Woche gegeben. Für mich war da einfach klar, nicht alles was machbar ist kann ich meinem Hund und auch mir zumuten. Es war die richtige Entscheidung und ich bin froh das ich so klar war und zum Wohl meines Hundes entschieden habe.
 
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Sonja
4. Nov. 13:18
Ich persönlich bin da sehr sehr zwiespältiger Meinung. Deshalb sehr gespannt auf hoffentlich viele Meinungen. Denke aber das man villt differenzieren muss zwischen Hunde die von der Straße gerettet werden und Hunden die einer Familie gehören. Wenn die nämlich das Gefühl haben der Hund will noch und freut sich seines Lebens hoffe ich das sie zum wohle des Tieres entscheiden... Ein Hund der von der Straße kommt und aufgrund seiner Erkrankungen womöglich den rest seines Lebens im tierheim verbringt naja ich weiß auch nicht.... Tu mir persönlich sehr schwer damit und ich hoffe niemals so eine Entscheidung treffen zu müssen
Genau darin sehe ich ein Problem bei "Familienhunden" das zu oft eben nicht wirklich zum Wohle des Tieres entschieden wird. Klar es ist schwer jemanden gehen zu lassen der seit Jahren ein Teil der Familie ist ( egal ob Menschen oder Tiere). Aber die Gefahr ist dadurch (meiner Meinung) erheblich grösser jemanden nicht gehen lassen zu wollen. Man will sich selbst den Trennungsschmerz ha nicht zufügen, auch unbewusst, und deshalb wird oft "geklammert". Bei einem Tier wo man persönlich noch keine enge Beziehung hat entscheidet man eher zum wohl des Tieres
 
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Dogorama-Mitglied
4. Nov. 13:39
Genau darin sehe ich ein Problem bei "Familienhunden" das zu oft eben nicht wirklich zum Wohle des Tieres entschieden wird. Klar es ist schwer jemanden gehen zu lassen der seit Jahren ein Teil der Familie ist ( egal ob Menschen oder Tiere). Aber die Gefahr ist dadurch (meiner Meinung) erheblich grösser jemanden nicht gehen lassen zu wollen. Man will sich selbst den Trennungsschmerz ha nicht zufügen, auch unbewusst, und deshalb wird oft "geklammert". Bei einem Tier wo man persönlich noch keine enge Beziehung hat entscheidet man eher zum wohl des Tieres
Ich sag ja ich bin da sehr unschlüssig. Vorallem da es ja doch recht allgemein gehalten ist. Es gibt mit Sicherheit ganz viele Fälle wo man sich denkt warum wird der nicht endlich erlöst. Weil man es dann selbst rational betrachten kann. Ist ne Bindung da geht das schlechter weil man villt auch klammert. Deshalb hab ich ja auch geschrieben das man dann hoffentlich auf das jeweilige Tier achtet. Würde jetzt niemals pauschal sagen alle Tiere die z. B. Im Rollstuhl sitzen davor eingeschläfert gehört hätten. Aber wie gesagt ich finde das Thema mega schwierig und ich hoffe das die meisten unter uns zum wohle des Tieres entscheiden würden... Wobei bei mir villt auch der Beruf ne Rolle spielt. Sehe immer wieder das Menschen auch sehr unterschiedlich auf bestimmte Erkrankungen und Einschränkungen reagieren. Denke das ist bei Hunden/Tieren bestimmt ähnlich 😉
 
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Jasmin
4. Nov. 14:00
Habe diese Serie und besagten Hund nicht gesehen. Ich denke das ist eine ganz individuelle Entscheidung. Finde Rollstuhl zunächst nicht so schlimm. Klar ist’s Mist aber die Hunde kommen normal gut mit klar. Viel schlimmer finde ich dann in diesem Fall, dass der Hund keine Luft bekommt und dann in einen Rollstuhl kommt. Es ist ja auch mega anstrengend nur mit den Vorderpfoten den Rollstuhl zu bewegen und das bei einem sowieso schon gehandicapten Hund. Ich sehe es so dass der Hund keine Schmerzen leiden darf und das ist von außen oft schwer zu erkennen. Ich war mit meinem ersten Hund damals oft beim Tierheilpraktiker. Dort war eine Frau (und das Bild geht mir heute noch nicht aus dem Kopf) und ihr Hund hatte einen riesigen Tumor. Minimum Faustgroß der schon offen war. Der Hund konnte keinen Schritt mehr gehen ohne ihre Hilfe und hat ständig Urin verloren. Das hat mit tierliebe nix mehr zu tun das ist reiner Egoismus. Was aus dem Kerl geworden ist, weiß ich nicht ich habe ihn nur kurz gesehen
 
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Dogorama-Mitglied
8. Nov. 21:21
Ich habe da auch immer eine Zwiegespaltene Meinung. Mein erster eigener Hund hatte mal eine aggressive Entzündung einer Zehe. Es endete dann in einer Amputation der Zehe. In der Pathologie fand man nichts Krebsverdächtiges an Weichteilgewebe oder Knochen. Wäre dem so gewesen, hätte man das komplette Vorderbein amputieren müssen. Bei einem 9Jährigen Molosser. Das habe ich damals kategorisch abgelehnt. Aber zum Glück war es kein Krebs. Er musste mit 16 eingeschläfert werden weil er eine Magendrehung hatte und seine Überlebenschancen bei 20% lagen. Also ließ ich ihn gehen. Meine letzte Hündin war schwer Herzkrank. Mit 12 fand man bei ihr ein Lipom im Brustmuskel welches in Richtung Achselhöhle wuchs und dort sehr raumfordernd wuchs. Eine Op oder auch nur eine Narkose fürs CT hätte ihr Herz nicht gepackt. Ergo musste der Tumor bleiben wo er ist. Wenige Monate nach Entdeckung des Tumors starb sie dann wegen ihrer Herzkrankheit. Ich kann oft nicht verstehen warum auch gerade im Tierschutz viele solche Aktionen durchführen. Das Tier steht da nicht wirklich im Vordergrund, sondern meiner Meinung nach die Profilierungssucht mancher Tierschützer.
 
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13. Nov. 14:48
Dann sollte man also auch alle alten und behinderten Menschen 'gehen lassen' ?!!
 
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Dogorama-Mitglied
13. Nov. 14:49
Dann sollte man also auch alle alten und behinderten Menschen 'gehen lassen' ?!!
Die die es wollen auf jeden Fall! Kann ich wirklich nur aus beruflicher Sicht sagen es gibt genügend Menschen die einfach nicht mehr wollen und die müssen. Außerdem gibt's auch bei uns menschen die möglichkeit zu sagen das man nichts mehr macht und schaut das derjenige in würde sterben kann. Also schmerzfrei wenn möglich. Und ich weiß nicht was jetzt das eine mit dem andern zu tun hat..... Das eine sind Tiere die ihre Meinung nicht äußern können und das andere sind Menschen die bei Bedarf zum Teil Suizid begehen oder sich mit ihren liebsten in die Schweiz verkrümmeln..... Wenn man das möchte... Mein Tier kann das nicht. Es ist drauf angewiesen das wir verstehen was es möchte.....