Home / Forum / Gesundheit / Wie oft Gassi?

Verfasser-Bild
Michaela
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 182
zuletzt 20. Okt.

Wie oft Gassi?

Hallo Liebe Community In den letzten Monaten sind bei uns viele Anspruchsvolle Hunde her gezogen, alles Border Blue,Windhunde, Deutsch Kurzhaar, Magia Visla. Doch ich höre immer mehr das diese nur 2x täglich raus kommen gesamt 2 Stunden. Oder 3x10-30 Minuten. Mich würde mal interessieren wie oft ihr am Tag Gassi geht damit sich euer Hund Lösen kann? (Zeitabstände) Und wie lange euer Hund Auslauf am Tag bekommt (Hundekontakt,Bewegung,) Jeder Hund/Rasse ist natürlich anders. Unter der Woche sind wir: Wir gehen 4x am Tag raus, manchmal wenn wir unsere Früh Abendrude später starten sind es auch nur 3x täglich Früh: 1 Stunde Mittag: etwa 20 Minuten Früher Abend. etwa 2 Stunden Später Abend. etwa 20 Minuten Wenn wir frei haben gehen wir meistens wandern. Denkt ihr ist das zu viel?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
20. Okt. 13:27
Ich stimme dir generell zu, dass mit dem Wort Angsthund zu leger umgegangen wird. Gleichzeitig sind lustigerweise genau die Gruppe, denen du das gerade absprichst, besonders häufig betroffen (=Hunde die als Welpen im Tierheim waren). Diese Zeit ist leider wahnsinnig wichtig in der Entwicklung und tatsächlich fast unmöglich zum Aufholen. Leider ist Quarantäne in den Tierheimen sehr oft notwendig, wodurch die Welpen nichts kennenlernen. (Parvo etc) Wenn sie dann als Junghund nach Deutschland kommen, sind sie mit Alltagseindrücken komplett überfordert und in einem Zustand von Dauerhaften Stress. Misshandelte Hunde haben hingegen Angst vor bestimmten Dingen oder vor Menschen, sind im Alltag aber oft recht souverän. Die Begründung "der hat schlimmes erlebt", ist natürlich oft falsch und müsste mit "der hat nichts kennengelernt" ersetzt werden.
Ich möchte es der Gruppe nicht absprechen, ich habe nur den persönlichen Eindruck, dass viele Hunde in ihrem Trauma aktiv von ihren Haltern gefangen gehalten werden.
Natürlich nicht absichtlich oder bewusst.
Dazu trägt aus meiner Sicht bei, dass viele Leute ein bestimmten Mindset haben. Das "Auslands TS Angsthund" Mindset.
In erster Linie finde ich es für die Hunde schade, weil es ihnen die Chance nimmt ein normaler Hund zu sein.

Außerdem finde ich das Angst ein Zustand und kein lebenslanges Schicksal ist. Den Hunden wird aber eine Identität auferlegt, dass sie a) aus dem Ausland sind, b) aus dem TS sind und c) ängstlich sind. Das zieht sich dann durch das gesamte Weltbild und alles wird durch diese Linse gesehen und interpretiert.
Ein Hund hat sicher andere Persönlichkeitsmerkmale zu bieten und es gibt abertausende hervorragend angepasste Auslandshunde. Da würde man bis auf die Optik nicht mal erahnen, dass sie kein deutscher Ups Wurf sind. Es fällt aber auf, dass die Halter dieser Hunde ihre Hunde in erster Linie als eins betrachten, "ihre Hunde".
Ausland und TS ist die Herkunft und sollte nicht die Diagnose oder eben Identität sein.
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.

Ich beziehe mich aber immer auf gesunde Hunde, also kein Deprivationssyndrom o.ä.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
20. Okt. 13:44
Ich möchte es der Gruppe nicht absprechen, ich habe nur den persönlichen Eindruck, dass viele Hunde in ihrem Trauma aktiv von ihren Haltern gefangen gehalten werden. Natürlich nicht absichtlich oder bewusst. Dazu trägt aus meiner Sicht bei, dass viele Leute ein bestimmten Mindset haben. Das "Auslands TS Angsthund" Mindset. In erster Linie finde ich es für die Hunde schade, weil es ihnen die Chance nimmt ein normaler Hund zu sein. Außerdem finde ich das Angst ein Zustand und kein lebenslanges Schicksal ist. Den Hunden wird aber eine Identität auferlegt, dass sie a) aus dem Ausland sind, b) aus dem TS sind und c) ängstlich sind. Das zieht sich dann durch das gesamte Weltbild und alles wird durch diese Linse gesehen und interpretiert. Ein Hund hat sicher andere Persönlichkeitsmerkmale zu bieten und es gibt abertausende hervorragend angepasste Auslandshunde. Da würde man bis auf die Optik nicht mal erahnen, dass sie kein deutscher Ups Wurf sind. Es fällt aber auf, dass die Halter dieser Hunde ihre Hunde in erster Linie als eins betrachten, "ihre Hunde". Ausland und TS ist die Herkunft und sollte nicht die Diagnose oder eben Identität sein. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. Ich beziehe mich aber immer auf gesunde Hunde, also kein Deprivationssyndrom o.ä.
Achso im Übrigen sage ich das nicht, weil ich mich für etwas besseres erachte, sondern weil ich den gleichen Fehler gemacht habe und ab und an immer noch tue.

Ich hatte das "mein als Welpe nicht sozialisierter Second Hand Hund" bzw "mein Corona Second Hand Hund" Syndrom. Das hat in keinster Weise geholfen und wenn dann nur aufgehalten. Ja er wurde nicht ausreichend sozialisiert und er hat einen Halterwechsel durchgemacht. Aber das sollte nicht seine Identität oder seine Persönlichkeit sein. War es aber für mich unbewusst. Immerhin habe ich jedem erst Mal aufgebunden, dass er nicht sozialisiert wurde und ich ihn erst mit 2 Jahren bekommen habe, daher bin ich quasi nicht verantwortlich und raus aus dem Schneider.
Ich habe das glaube ich hauptsächlich als Ausrede und Entschuldigung für mich selber benutzt. "Das liegt halt daran, dass er ein Second Hand Hund ist..... Und das er nicht sozialisiert wurde....."
Jeder kompetente (!) Trainer sagt aber, dass er tut, was ein schlecht erzogener und schlecht geführter Schäferhund halt tut. Da ist nichts besonders. Er ist klar in der Birne.
Tschüss meine Ausrede und komm nie wieder.

Und die gleiche Falle erkenne ich bei einigen Menschen, die Hunde aus dem Ausland adoptiert haben.