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Jule
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zuletzt 23. Mai

Welche Wurmkur?

Hallo zusammen, Welche Wurmkur verabreicht ihr? Ich kenne Pancur und Milbemax, welche davon aber besser ist, weiß ich nicht. Habe schon viel in den Threads gesucht, bisher aber nichts genaues gefunden, das meine Frage beantwortet.
 
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L.
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23. Mai 16:38
Das kommt ganz auf die Anwendung an. In Panacur ist Fenbendazol als Wirkstoff enthalten. Dieser hilft gut gegen Nematoden, insbesondere Trichuris und Uncinaria (auch Lungenwürmer) und gegen Giardien. Allerdings werden die Cestoden (Bandwürmer) nicht mit abgedeckt, weshalb dieser Wirkstoff eher als Therapie von einem Befall angewendet wird und weniger als Form der "Prophylaxe". In Milbemax/Milpro/Milbactor ist Milbemycinoxym und Praziquantel enthalten. Gemeinsam decken beide Wirkstoffe Nematoden und Cestoden ab, jedoch haben diese keine Wirkung bei Giardien. Da jedoch Bandwürmer und Nematoden die größere Gefahr darstellen und Giardien nur im akuten Fall behandelt werden müssen, ist diese Kombination gut als "Prophylaxe" anzuwenden. Diese verwenden wir auch regelmäßig. Bevor nun wieder die Diskussion beginnt: es geht bei der Wurmkur nicht darum, einen Befall zu verhindern, sondern den Befall gering zu halten und in regelmäßigen Abständen zu unterbrechen, damit dieser nicht klinisch relevang wird und es möglichst zu keiner Eiausscheidung und Ansteckung kommt. Ein Wurmbefall ist klinisch oft inapparent und kann gefährlich für den Hund, andere Tiere und auch den Menschen sein. Wird der Wurmbefall klinisch sichtbar, z.B. im Kot, so liegt bereits ein massiver Befall vor. Ein Test auf Wurmbefall hat nur eine Aussagekraft, wenn dieser positiv ist, da andernfalls dennoch ein Befall, jedoch noch keine Eiausscheidung vorhanden sein kann. Zusätzlich werden bei den Tests oft nicht alle Parasiten abgedeckt. Bei der Wurmkur gibt es aktuell keine wirklichen Resistenzen, die Wurmkur schadet dem Hund eher nicht und wird einfach ausgeschieden und es wird definitiv nicht das Mikrobiom vom Darm zerstört. Ein gesunder Darm ist zwar gut, jedoch kein Schutz vor einem Wurmbefall. Es können zwar gewisse "natürliche Präparate" ergänzend gegeben werden, jedoch gibt es keinen Nachweis für die Wirkung auf Würmer und es ist anzunehmen, dass ein Wurmbefall trotzdem entstehen kann, sodass diese Methoden alleine nicht sicher sind. Das Schema der Entwurmung ist abhängig von dem Risiko und lässt sich auf der ESCCAP-Website nachlesen.
 
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Joe
23. Mai 16:28
Für normale Entwurmung bekommt Guinness Milpro, Panacur hat er nur beim Giardienbefall bekommen. Ich weiß nicht, ob es da um besser oder schlechter geht, oder nicht eher darum, welche Wurmarten damit abgetötet werden. Milbemax/Milpro scheinen die Standardpräparate zu sein.
 
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L.
23. Mai 16:38
Das kommt ganz auf die Anwendung an. In Panacur ist Fenbendazol als Wirkstoff enthalten. Dieser hilft gut gegen Nematoden, insbesondere Trichuris und Uncinaria (auch Lungenwürmer) und gegen Giardien. Allerdings werden die Cestoden (Bandwürmer) nicht mit abgedeckt, weshalb dieser Wirkstoff eher als Therapie von einem Befall angewendet wird und weniger als Form der "Prophylaxe". In Milbemax/Milpro/Milbactor ist Milbemycinoxym und Praziquantel enthalten. Gemeinsam decken beide Wirkstoffe Nematoden und Cestoden ab, jedoch haben diese keine Wirkung bei Giardien. Da jedoch Bandwürmer und Nematoden die größere Gefahr darstellen und Giardien nur im akuten Fall behandelt werden müssen, ist diese Kombination gut als "Prophylaxe" anzuwenden. Diese verwenden wir auch regelmäßig. Bevor nun wieder die Diskussion beginnt: es geht bei der Wurmkur nicht darum, einen Befall zu verhindern, sondern den Befall gering zu halten und in regelmäßigen Abständen zu unterbrechen, damit dieser nicht klinisch relevang wird und es möglichst zu keiner Eiausscheidung und Ansteckung kommt. Ein Wurmbefall ist klinisch oft inapparent und kann gefährlich für den Hund, andere Tiere und auch den Menschen sein. Wird der Wurmbefall klinisch sichtbar, z.B. im Kot, so liegt bereits ein massiver Befall vor. Ein Test auf Wurmbefall hat nur eine Aussagekraft, wenn dieser positiv ist, da andernfalls dennoch ein Befall, jedoch noch keine Eiausscheidung vorhanden sein kann. Zusätzlich werden bei den Tests oft nicht alle Parasiten abgedeckt. Bei der Wurmkur gibt es aktuell keine wirklichen Resistenzen, die Wurmkur schadet dem Hund eher nicht und wird einfach ausgeschieden und es wird definitiv nicht das Mikrobiom vom Darm zerstört. Ein gesunder Darm ist zwar gut, jedoch kein Schutz vor einem Wurmbefall. Es können zwar gewisse "natürliche Präparate" ergänzend gegeben werden, jedoch gibt es keinen Nachweis für die Wirkung auf Würmer und es ist anzunehmen, dass ein Wurmbefall trotzdem entstehen kann, sodass diese Methoden alleine nicht sicher sind. Das Schema der Entwurmung ist abhängig von dem Risiko und lässt sich auf der ESCCAP-Website nachlesen.
 
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Joe
23. Mai 16:59
Das kommt ganz auf die Anwendung an. In Panacur ist Fenbendazol als Wirkstoff enthalten. Dieser hilft gut gegen Nematoden, insbesondere Trichuris und Uncinaria (auch Lungenwürmer) und gegen Giardien. Allerdings werden die Cestoden (Bandwürmer) nicht mit abgedeckt, weshalb dieser Wirkstoff eher als Therapie von einem Befall angewendet wird und weniger als Form der "Prophylaxe". In Milbemax/Milpro/Milbactor ist Milbemycinoxym und Praziquantel enthalten. Gemeinsam decken beide Wirkstoffe Nematoden und Cestoden ab, jedoch haben diese keine Wirkung bei Giardien. Da jedoch Bandwürmer und Nematoden die größere Gefahr darstellen und Giardien nur im akuten Fall behandelt werden müssen, ist diese Kombination gut als "Prophylaxe" anzuwenden. Diese verwenden wir auch regelmäßig. Bevor nun wieder die Diskussion beginnt: es geht bei der Wurmkur nicht darum, einen Befall zu verhindern, sondern den Befall gering zu halten und in regelmäßigen Abständen zu unterbrechen, damit dieser nicht klinisch relevang wird und es möglichst zu keiner Eiausscheidung und Ansteckung kommt. Ein Wurmbefall ist klinisch oft inapparent und kann gefährlich für den Hund, andere Tiere und auch den Menschen sein. Wird der Wurmbefall klinisch sichtbar, z.B. im Kot, so liegt bereits ein massiver Befall vor. Ein Test auf Wurmbefall hat nur eine Aussagekraft, wenn dieser positiv ist, da andernfalls dennoch ein Befall, jedoch noch keine Eiausscheidung vorhanden sein kann. Zusätzlich werden bei den Tests oft nicht alle Parasiten abgedeckt. Bei der Wurmkur gibt es aktuell keine wirklichen Resistenzen, die Wurmkur schadet dem Hund eher nicht und wird einfach ausgeschieden und es wird definitiv nicht das Mikrobiom vom Darm zerstört. Ein gesunder Darm ist zwar gut, jedoch kein Schutz vor einem Wurmbefall. Es können zwar gewisse "natürliche Präparate" ergänzend gegeben werden, jedoch gibt es keinen Nachweis für die Wirkung auf Würmer und es ist anzunehmen, dass ein Wurmbefall trotzdem entstehen kann, sodass diese Methoden alleine nicht sicher sind. Das Schema der Entwurmung ist abhängig von dem Risiko und lässt sich auf der ESCCAP-Website nachlesen.
Oh, ich bin echt ein Fan von dir 😄. Danke für die schöne Erklärung!
 
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Jule
23. Mai 17:23
Das kommt ganz auf die Anwendung an. In Panacur ist Fenbendazol als Wirkstoff enthalten. Dieser hilft gut gegen Nematoden, insbesondere Trichuris und Uncinaria (auch Lungenwürmer) und gegen Giardien. Allerdings werden die Cestoden (Bandwürmer) nicht mit abgedeckt, weshalb dieser Wirkstoff eher als Therapie von einem Befall angewendet wird und weniger als Form der "Prophylaxe". In Milbemax/Milpro/Milbactor ist Milbemycinoxym und Praziquantel enthalten. Gemeinsam decken beide Wirkstoffe Nematoden und Cestoden ab, jedoch haben diese keine Wirkung bei Giardien. Da jedoch Bandwürmer und Nematoden die größere Gefahr darstellen und Giardien nur im akuten Fall behandelt werden müssen, ist diese Kombination gut als "Prophylaxe" anzuwenden. Diese verwenden wir auch regelmäßig. Bevor nun wieder die Diskussion beginnt: es geht bei der Wurmkur nicht darum, einen Befall zu verhindern, sondern den Befall gering zu halten und in regelmäßigen Abständen zu unterbrechen, damit dieser nicht klinisch relevang wird und es möglichst zu keiner Eiausscheidung und Ansteckung kommt. Ein Wurmbefall ist klinisch oft inapparent und kann gefährlich für den Hund, andere Tiere und auch den Menschen sein. Wird der Wurmbefall klinisch sichtbar, z.B. im Kot, so liegt bereits ein massiver Befall vor. Ein Test auf Wurmbefall hat nur eine Aussagekraft, wenn dieser positiv ist, da andernfalls dennoch ein Befall, jedoch noch keine Eiausscheidung vorhanden sein kann. Zusätzlich werden bei den Tests oft nicht alle Parasiten abgedeckt. Bei der Wurmkur gibt es aktuell keine wirklichen Resistenzen, die Wurmkur schadet dem Hund eher nicht und wird einfach ausgeschieden und es wird definitiv nicht das Mikrobiom vom Darm zerstört. Ein gesunder Darm ist zwar gut, jedoch kein Schutz vor einem Wurmbefall. Es können zwar gewisse "natürliche Präparate" ergänzend gegeben werden, jedoch gibt es keinen Nachweis für die Wirkung auf Würmer und es ist anzunehmen, dass ein Wurmbefall trotzdem entstehen kann, sodass diese Methoden alleine nicht sicher sind. Das Schema der Entwurmung ist abhängig von dem Risiko und lässt sich auf der ESCCAP-Website nachlesen.
Super, vielen Dank für die ausführliche Erklärung ☺️
 
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Sonja
23. Mai 17:33
Das kommt ganz auf die Anwendung an. In Panacur ist Fenbendazol als Wirkstoff enthalten. Dieser hilft gut gegen Nematoden, insbesondere Trichuris und Uncinaria (auch Lungenwürmer) und gegen Giardien. Allerdings werden die Cestoden (Bandwürmer) nicht mit abgedeckt, weshalb dieser Wirkstoff eher als Therapie von einem Befall angewendet wird und weniger als Form der "Prophylaxe". In Milbemax/Milpro/Milbactor ist Milbemycinoxym und Praziquantel enthalten. Gemeinsam decken beide Wirkstoffe Nematoden und Cestoden ab, jedoch haben diese keine Wirkung bei Giardien. Da jedoch Bandwürmer und Nematoden die größere Gefahr darstellen und Giardien nur im akuten Fall behandelt werden müssen, ist diese Kombination gut als "Prophylaxe" anzuwenden. Diese verwenden wir auch regelmäßig. Bevor nun wieder die Diskussion beginnt: es geht bei der Wurmkur nicht darum, einen Befall zu verhindern, sondern den Befall gering zu halten und in regelmäßigen Abständen zu unterbrechen, damit dieser nicht klinisch relevang wird und es möglichst zu keiner Eiausscheidung und Ansteckung kommt. Ein Wurmbefall ist klinisch oft inapparent und kann gefährlich für den Hund, andere Tiere und auch den Menschen sein. Wird der Wurmbefall klinisch sichtbar, z.B. im Kot, so liegt bereits ein massiver Befall vor. Ein Test auf Wurmbefall hat nur eine Aussagekraft, wenn dieser positiv ist, da andernfalls dennoch ein Befall, jedoch noch keine Eiausscheidung vorhanden sein kann. Zusätzlich werden bei den Tests oft nicht alle Parasiten abgedeckt. Bei der Wurmkur gibt es aktuell keine wirklichen Resistenzen, die Wurmkur schadet dem Hund eher nicht und wird einfach ausgeschieden und es wird definitiv nicht das Mikrobiom vom Darm zerstört. Ein gesunder Darm ist zwar gut, jedoch kein Schutz vor einem Wurmbefall. Es können zwar gewisse "natürliche Präparate" ergänzend gegeben werden, jedoch gibt es keinen Nachweis für die Wirkung auf Würmer und es ist anzunehmen, dass ein Wurmbefall trotzdem entstehen kann, sodass diese Methoden alleine nicht sicher sind. Das Schema der Entwurmung ist abhängig von dem Risiko und lässt sich auf der ESCCAP-Website nachlesen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Milbemax und Milpro? Shiba ist letztes Mal nach der Gabe von Milbemax schlecht geworden (muss nicht daran gelegen haben). Vorher hatten wir immer Milpro und nie Probleme. Unsere frühere Tierärztin meinte, es wäre nicht verkehrt, das Wurmmittel mal abzuwechseln, um alle Arten von Würmern zu erwischen. Sie gab Milpro und Cestem im Wechsel. Macht das Sinn?
 
Beitrag-Verfasser
L.
23. Mai 18:14
Gibt es einen Unterschied zwischen Milbemax und Milpro? Shiba ist letztes Mal nach der Gabe von Milbemax schlecht geworden (muss nicht daran gelegen haben). Vorher hatten wir immer Milpro und nie Probleme. Unsere frühere Tierärztin meinte, es wäre nicht verkehrt, das Wurmmittel mal abzuwechseln, um alle Arten von Würmern zu erwischen. Sie gab Milpro und Cestem im Wechsel. Macht das Sinn?
In Milpro und Milbemax sind die gleichen Wirkstoffe enthalten, demnach müsste es auch den gleichen Effekt auf den Hund haben. Jedoch kann der Hund auf unterschiedliche Hilfsstoffe reagieren. Man kann gelegentlich das Wurmmittel wechseln, dies wird aber eher in größeren Beständen, wie zum Beispiel im Tierheim, vorgenommen. Verkehrt ist es aber auch nicht. In Cestem ist Praziquantel, Febantel und Pyrantel enthalten. Febantel wird im Darm zu Fenbendazol umgewandelt und wirkt wie Panacur auf Nematoden und Giardien. Zur Bekämpfung von Giardien reicht es allerdings nicht aus, man müsste die Gabe wiederholen (siehe Schema von Therapie mit Panacur). Allerdings deckt Cestem, so wie andere Präparate dieser Art, noch mal andere Nematoden ab, wie z.B. Lungenwürmer (auch wenn ein akuter Fall zusätzlich behandelt werden muss). Es kann also abwechselnd genutzt werden, ein besonders großer Mehrwert ist jedoch nicht zu erwarten.
 
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Irina
23. Mai 18:16
Ich benutze immer die von Drontal
 
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Sonja
23. Mai 22:37
In Milpro und Milbemax sind die gleichen Wirkstoffe enthalten, demnach müsste es auch den gleichen Effekt auf den Hund haben. Jedoch kann der Hund auf unterschiedliche Hilfsstoffe reagieren. Man kann gelegentlich das Wurmmittel wechseln, dies wird aber eher in größeren Beständen, wie zum Beispiel im Tierheim, vorgenommen. Verkehrt ist es aber auch nicht. In Cestem ist Praziquantel, Febantel und Pyrantel enthalten. Febantel wird im Darm zu Fenbendazol umgewandelt und wirkt wie Panacur auf Nematoden und Giardien. Zur Bekämpfung von Giardien reicht es allerdings nicht aus, man müsste die Gabe wiederholen (siehe Schema von Therapie mit Panacur). Allerdings deckt Cestem, so wie andere Präparate dieser Art, noch mal andere Nematoden ab, wie z.B. Lungenwürmer (auch wenn ein akuter Fall zusätzlich behandelt werden muss). Es kann also abwechselnd genutzt werden, ein besonders großer Mehrwert ist jedoch nicht zu erwarten.
Vielen Dank für die ausführliche Auskunft. 💖 Jetzt kann ich das besser einordnen.