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Netti
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Anzahl der Antworten 12
zuletzt 20. März

Wechselnde Lahmheit, kein Befund

Hallo ihr Lieben. Mein Name ist Netti und ich bin Diensthundführerin in Sachsen-Anhalt. Mein DSH Diensthund Joker wird nächsten Monat 3 Jahre alt und lahmt seit geraumer Zeit. Seit 4 Wochen haben wir eine Tierarzt Odyssee hinter uns und niemand kann uns helfen. Von Röntgen, über CT bis hin zum Blutbild alles top! Das Phänomen ist, dass es eine wechselnde Lahmheit ist. Mal rechts, mal links. Es wurden die wildesten Diagnosen vermutet von Bandscheibenvorfall, über Arthrose bis hin zu ed und gelenksentzündung. Nichts! Es hat bereits ein Chirurg, der Chefarzt, eine Neurologin und eine Physiotherapeutin drüber geschaut und keiner weiß was ist. Schmerzpunkte werden im Bereich des Ellenbogens ausgelöst, die Bilder sind unauffällig. Ich hoffe ihr habt damit Erfahrungen bzw könnt mir helfen. Danke!
 
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Sonja
Beliebteste Antwort
12. März 14:13
Ohh sowas ähnliches kenn ich; zwar nicht von Hund sondern von meinem ersten Pferd. Lass sie mal auf Borreliose testen, falls noch nicht gemacht . Selbst bei grossen Blutbild wird dies standartmässig nicht getestet. Ist ein spezieller Test (über Blut )nötig. Bei meinem Pferd war der Test "Volltreffer". Mein TA meinte damals das diese seltsame wechselnde Lahmheit bei Pferden und Hunden die Borreliose haben vorkommen kann . Kann auch plötzlich einsetzen und ebenso plötzlich wieder verschwinden etc... Auch bei meinem Pferd hat's einige Wochen & Tierärzte gedauert bis die Diagnose stand, auch waren Röntgen, Ultraschall ... ohne Befund...
 
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Sonja
12. März 14:13
Ohh sowas ähnliches kenn ich; zwar nicht von Hund sondern von meinem ersten Pferd. Lass sie mal auf Borreliose testen, falls noch nicht gemacht . Selbst bei grossen Blutbild wird dies standartmässig nicht getestet. Ist ein spezieller Test (über Blut )nötig. Bei meinem Pferd war der Test "Volltreffer". Mein TA meinte damals das diese seltsame wechselnde Lahmheit bei Pferden und Hunden die Borreliose haben vorkommen kann . Kann auch plötzlich einsetzen und ebenso plötzlich wieder verschwinden etc... Auch bei meinem Pferd hat's einige Wochen & Tierärzte gedauert bis die Diagnose stand, auch waren Röntgen, Ultraschall ... ohne Befund...
 
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Netti
12. März 14:35
Ohh sowas ähnliches kenn ich; zwar nicht von Hund sondern von meinem ersten Pferd. Lass sie mal auf Borreliose testen, falls noch nicht gemacht . Selbst bei grossen Blutbild wird dies standartmässig nicht getestet. Ist ein spezieller Test (über Blut )nötig. Bei meinem Pferd war der Test "Volltreffer". Mein TA meinte damals das diese seltsame wechselnde Lahmheit bei Pferden und Hunden die Borreliose haben vorkommen kann . Kann auch plötzlich einsetzen und ebenso plötzlich wieder verschwinden etc... Auch bei meinem Pferd hat's einige Wochen & Tierärzte gedauert bis die Diagnose stand, auch waren Röntgen, Ultraschall ... ohne Befund...
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Der Test auf Borreliose wurde vorgestern gemacht. Ein Ergebnis bekomme ich im laufe der woche. Ist es denn heilbar?
 
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Sonja
12. März 14:46
Jaein ...aber dennoch kein Grund zur Panik. Komplett heilbar war damals (ist jetzt auch schon 15 Jahre her)nicht. Aber gut Therapierbar. Borreliose tritt ja in schüben auf. Mein Pferd wurde damals mit hoch dosierten Antibiotika behandelt so das die Borrelien-Bakterien sich "zurückzogen" also inaktiv wurden. Gleichzeitig würde damit auch die Entzündungen der Rückenmarkwurzeln die die "Viecher" verursachten, das war auch der Grund der "wechselnden Lahmheit" behandelt. Die Symptome verschwanden damit, und mein Pferd hatte danach auch bis zu seinem Tod (gut 10 Jahre Später ) keine "Schübe" mehr also blieb Gesund obwohl die Borreliose-Bakterien latent vorhanden blieben. Möglicherweise gibt's heute ja andere Behandlungsmethoden/Therapie...das weiss ich leider nicht.
 
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Netti
12. März 14:49
Jaein ...aber dennoch kein Grund zur Panik. Komplett heilbar war damals (ist jetzt auch schon 15 Jahre her)nicht. Aber gut Therapierbar. Borreliose tritt ja in schüben auf. Mein Pferd wurde damals mit hoch dosierten Antibiotika behandelt so das die Borrelien-Bakterien sich "zurückzogen" also inaktiv wurden. Gleichzeitig würde damit auch die Entzündungen der Rückenmarkwurzeln die die "Viecher" verursachten, das war auch der Grund der "wechselnden Lahmheit" behandelt. Die Symptome verschwanden damit, und mein Pferd hatte danach auch bis zu seinem Tod (gut 10 Jahre Später ) keine "Schübe" mehr also blieb Gesund obwohl die Borreliose-Bakterien latent vorhanden blieben. Möglicherweise gibt's heute ja andere Behandlungsmethoden/Therapie...das weiss ich leider nicht.
Danke für deine Hilfe. Ob sich das so bestätigt, zeigt der Anruf nächste Woche. Ich würde mich dann nochmal melden
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 14:51
Anaplasmose hatte mein Flash.
3 Jahre Lahmheiten und Schmerzen.

Es wurde durch Anaplasmose ausgelöst
 
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Netti
12. März 14:52
Anaplasmose hatte mein Flash. 3 Jahre Lahmheiten und Schmerzen. Es wurde durch Anaplasmose ausgelöst
Und Flash hatte dann auch ein Antibiotikum bekommen? Wurde es dann besser
 
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Sandra
13. März 09:19
Wurde auch mal auf Rheuma geguckt?

Ich kenne diese Odyssee von Kola und deine bisherige Beschreibung erinnert mich stark daran.

Bildgebung, Borreliose, Anaplasmose, und einiges mehr, war alles unauffällig. Habe darauf bestanden dass mal der Rheumafaktor kontrolliert wird, meine TA hielt das für Quatsch, da er keine typischen Symptome dafür hatte. Nun ja, er war gravierend positiv. Es konnte sich keiner erklären, denn auf allen Bildern sahen alle Gelenke top aus. Sehen die selbst nach 9 Jahren noch aus.
Meine TA hat das alles zu einer Uni geschickt wo ein Hunderheumaspezialist sitzt.
Es stellte sich dann heraus, dass er eine sehr seltene Rheumaform hat, die nicht die Gelenke schädigt, sondern wo der Autoimmunprozess die Knochenhaut betrifft.

Das kann man durch Röntgen und auch per CT nicht sehen. Manchmal lässt es sich anhand vom MRT darstellen wenn eine Narbenbildung vorhanden ist, was gerade am Anfang nicht der Fall ist.

Rheumafaktor und CRP sind diesbezüglich wichtige Blutwerte, die darauf hinweisen könnten, zusammen mit der Symptomatik.

Wenn bezüglich Borreliose und Anaplasmose nichts raus kommt, vielleicht mal in die Richtung der eher seltenen Erkrankungen gucken.
Bei zwei Hunden habe ich schon von TAs gehört „das ist so selten, warum sollte gerade der Hund das haben“. Nun ja, manche Hunde haben nun mal seltenen Kram.
 
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Netti
13. März 09:40
Vielen Dank für diese Antwort.
Wie wurde das therapiert? Und konnte Kola damit leben oder eher schwierig?
 
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Janett
13. März 10:17
Ich hätte optional noch autoimmunerkrankungen mal angesprochen, oder auch Brucellose als Option.
 
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Sandra
13. März 10:20
Vielen Dank für diese Antwort. Wie wurde das therapiert? Und konnte Kola damit leben oder eher schwierig?
Der macht sogar Sport 👍🏻 von Praxis und Klinik freigegeben, also ja, der lebt bestens damit.
Kortison und Schmerzmittel sollte er nur während eines Schubes bekommen sofern eine starke Reaktion vorliegt. Brauchte er bisher noch nie. Es wurde bei ihm vor 6 Jahren festgestellt.
Anfangs wurde der CRP vierteljährlich gemessen, dann halbjährlich und mittlerweile nur noch auf Verdacht oder wenn es sowieso seinen jährlichen Checkup bekommt. Denn der CRP war irgendwann wieder völlig normal und blieb all die Jahre dann völlig normal.

Er hat wenige und wenn dann eher leichte Schübe bisher gehabt. Bekommt Zeel und wenn er mal Anzeichen zeigt Traumeel, entweder als Tablette oder als Spritze. Das hängt von der Stärke der Lahmheit ab.
Bisher hat das immer ausgereicht. Vermutet wird, dass er im Alter dann Medikamente benötigen wird. Er ist jetzt 9, mal gucken was kommt.

Ansonsten bekommt er Grünlippmuschel, Vitamin C in Form von Hagebuttenpulver und etwas mehr Omega 3 ins Futter und alles was ausgleichend und nicht zu anregend auf das Immunsystem wirkt.

Und sehr effektiv ist das Kollagen.
Bei dieser Rheumaform zeigen die Hunde oft eine trockene Haut, vermutlich wird daher auch die Knochenhaut zu trocken sein, was sie anfälliger macht. Das Kollagen soll dafür sorgen, das Haut und auch Knochenhaut besser die Feuchtigkeit halten können. Damit bleibt sie geschmeidig, was für die Narbenbildung wichtig ist aber laut TA auch positive Einflüsse auf die Entzündungsreaktion selbst haben soll.

Bisher sind wir mit diesen Methoden gut gefahren. Es gibt aber natürlich Einschränkungen.
Laufen, gehen, toben, darf er, so lange er Zeit, Strecke und Geschwindigkeit selbst bestimmen darf. Oder natürlich wenn ich den Verdacht habe, dass er sich gerade übernimmt muss ich ihn unterbrechen. Wichtig ist, ihn auf keinen Fall zu überlasten.
Heftiges Springen sollte vermieden werden.
Das normale durch die Gegend hüpfen z.B. bei Freude, Couch u.ä. verursacht keine Probleme. Mehrmals am Tag rein und raus aus dem Auto ( höher als die Couch) ist nicht gut, wir haben dafür eine Rampe.

Aber, das kann von Hund zu Hund unterschiedlich ausgeprägt sein. Am Anfang war es echt schlimm und als wir es dann wussten und er die besagten Dinge bekam wurde es um einiges besser. Wenn man ihn so sieht kann man es nicht erkennen. Er rast hier mit den anderen durch den Garten, rauft, alles völlig normal.
Und dann bei zu lange kalt und nass merkt man dann, dass doch nicht alles normal bei ihm ist und gerade bei der Kombination nass und kalt Abends manchmal Probleme hat. Das sind dann ein paar Schritte, Rheumasteifigkeit, und dann plötzlich flitzt er ganz normal. Meistens. Wenn es nicht so ist bekommt er Traumeel und am nächsten Morgen ist alles wieder gut.
Zu lange hart liegen sollte er nicht aber wir haben eh orthopädische Betten.

Wir haben halt viel über die Ernährung gemacht. Die Erkrankung ist ja eine Autoimmunerkrankungen. Daher wurde viel Wert auf die Regulierung des Immunsystems gelegt. Dadurch wurden die Entzündungsschübe weniger und fielen weniger heftig aus, was dann wiederum sich in der Verbesserung der Lahmheit zeigt.

Aber wie gesagt, das kann bei jedem Hund anders ausfallen. Ich denke wir hatten viel Glück, dass er auf diese Methode so gut angesprochen hat.