Nur so aus Neugier - was sagt dir dein Bauchgefühl zu einem Tierheimhund, dessen Vorgeschichte du nicht kennst, der noch kein Vertrauen zu dir hat und der zum Schnappen neigt?
Ich antworte mal auf diese Frage, da Cornelia ja mit ihrem Beitrag meinem Beitrag zugestimmt hat.
Meine beiden Beispiele sind ein an der Autobahn ausgesetzter Rüde (siehe mein Profil), dessen Fell eine Herausforderung war und das andere Beispiel ist der aktuelle Stallhund. Ein bosnischer Straßenhund, von dem man nur weiß, dass er dort schwer verletzt in Stacheldraht verheddert aufgefunden wurde. Dieser Hund zum Beispiel gehört mir gar nicht, um den kümmere ich mich aber, um Fell und Krallen. Er hat z.B. an den Hinterpfoten einmal eine, einmal zwei Wolfskrallen, die ihm weh tun oder es ihm sehr unangenehm ist, wenn man da bei geht. Durch die vermutliche Hüftverletzung hat er Probleme, wenn du ein Hinterbein anhebst. Und dann bekommst du auch ein Knurren zu hören und ich würde mal vermuten, dass er auch schnappen würde. Aber ich gehe einfach vorsichtig aber bestimmt mit ihm um. Ich habe extra für sein langes, dichtes Fell das passende Kammsortiment sowie Entwirrspray. Zu Anfang habe ich mir „1/4“ Hund vorgenommen, dann „1/2“ Hund und mittlerweile schaffe ich es, den ganzen Hund in einem Durchgang zu pflegen. Inkl. Trimmen um die Augen herum, Ohren, Pfoten. Auch Krallen schneiden lässt er zu, obwohl ihm deutlich anzumerken ist, dass es ihm hinten sehr unangenehm ist.
Ich kann’s nur wiederholen: irgendwas geht immer, nur weil ich zum Beispiel einfach „Dinge tue“ heißt das nicht, dass ich mir deppert und übergriffig Hunde verknöpfe. Ich schaue, was geht und baue das dann aus. Beim Hund der TE wäre meine Herangehensweise längst gewesen 1. entwirrspray und zweitens für das Fell geeignete Kämme. Dann auf dem Sofa zusammen ne Mischung aus Kraulen und Kämmen. Einige Stellen mag er ja, damit anfangen und dann langsam dorthin über gehen, wo er es nicht mag. Dort dann kurz. Zeigt er Unbehagen, gehe ich wieder weg, zur „guten“ Stelle zurück, und dann wieder zurück zur blöden Stelle. Entweder reicht es aus, einmal ordentlich das Fell zu pflegen, von vorne bis hinten, dann ist ein Bad gar nicht mehr nötig. Und wenn es mit der Fellpflege nicht klappt, dann halt einmal zum Futterhaus in die duschstation und dort die Sache durchziehen.