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Danjana
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 116
zuletzt 30. Nov.

Wasserscheuer Hund und Duschprozedere

Hallo zusammen, Mein erster Hund war eine absolutes Nilpferd und hat es mit Fassung getragen, wenn er mal geduscht werden musste. Daher ist mir folgendes unbekannt. Der jetzige Hund hasst Wasser über alle Maßen. Er weicht sogar Pfützen aus und will bei Regen nicht raus gehen. Nach 7 Monaten im Tierheim steht er jetzt dann allerdings vor Dreck und sein Fell verfilzt zusehends, da kämmen kaum ausreicht, was er zudem auch nur an ausgewählten Stellen toleriert. Nun zur Frage: Kennt jemand das Dilemma und hat Tips wie man Hund doch noch eines Tages zum duschen bekommt? Und darüber hinaus… hat jemand einen Kontakt im Großraum Stuttgart zu Hundefriseur und ähnlichem, welcher entsprechend mit der Thematik umgehen kann? Bin dankbar für Ideen und Impulse. Grüße, Danjana
 
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Dogorama-Mitglied
27. Nov. 23:48
Ich bin da bei Dir. Merke aber, nachdem ich nach jahrelanger Abstinenz wieder in einer Hundecommunity unterwegs bin, dass das "Gefühl" immer mehr abnimmt. Nein, ich verschliesse mich nicht neuen Erkenntnissen und Methoden, ich denke aber auch schmunzelnd an den Bericht einer Oma, die zum ersten Mal Babysitten eine mehrseitige Ausführung bekommen hat, was und wie es zu machen ist. Leute, guckt in Eure Hunde und hört auch mal einfach auf euren Bauch. Weder Menschen noch Haushunde hätten diese jahrtausendealte Evolution miteinander überlebt, wenn jeder Erziehungsfehler gleich in einer Katastrophe geendet wäre.
Nur so aus Neugier - was sagt dir dein Bauchgefühl zu einem Tierheimhund, dessen Vorgeschichte du nicht kennst, der noch kein Vertrauen zu dir hat und der zum Schnappen neigt?
 
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Nicole
28. Nov. 06:01
Es ist ganz einfach so, länger man abwartet je mehr Filz bildet sich und um so schlimmer wird es und noch schlechter ist es für das größte Organ die Haut.
Die kann unter Filzplatten ihren Job nicht richtig machen nicht selten bilden sich drunter dann Hotspots und es ist auch ne ideale Parasiten Brutstätte.

Nur weil der Hund Regen und Pfützen ausweicht ist übrigens auch gar nicht gesagt, dass er ein Bad nicht tolerieren wird. Steht ja nicht da, dass es überhaupt schon versucht wurde.
In manchen Fällen hilft einem da der Überraschungsmoment.

Definitiv bürstet sich sauberes Fell aber wesentlich einfacher wie verdrecktes.

Versuch es mal bei dogstyle Schellenberger in Kornwestheim
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 06:10
Nur so aus Neugier - was sagt dir dein Bauchgefühl zu einem Tierheimhund, dessen Vorgeschichte du nicht kennst, der noch kein Vertrauen zu dir hat und der zum Schnappen neigt?
Ich antworte mal auf diese Frage, da Cornelia ja mit ihrem Beitrag meinem Beitrag zugestimmt hat.
Meine beiden Beispiele sind ein an der Autobahn ausgesetzter Rüde (siehe mein Profil), dessen Fell eine Herausforderung war und das andere Beispiel ist der aktuelle Stallhund. Ein bosnischer Straßenhund, von dem man nur weiß, dass er dort schwer verletzt in Stacheldraht verheddert aufgefunden wurde. Dieser Hund zum Beispiel gehört mir gar nicht, um den kümmere ich mich aber, um Fell und Krallen. Er hat z.B. an den Hinterpfoten einmal eine, einmal zwei Wolfskrallen, die ihm weh tun oder es ihm sehr unangenehm ist, wenn man da bei geht. Durch die vermutliche Hüftverletzung hat er Probleme, wenn du ein Hinterbein anhebst. Und dann bekommst du auch ein Knurren zu hören und ich würde mal vermuten, dass er auch schnappen würde. Aber ich gehe einfach vorsichtig aber bestimmt mit ihm um. Ich habe extra für sein langes, dichtes Fell das passende Kammsortiment sowie Entwirrspray. Zu Anfang habe ich mir „1/4“ Hund vorgenommen, dann „1/2“ Hund und mittlerweile schaffe ich es, den ganzen Hund in einem Durchgang zu pflegen. Inkl. Trimmen um die Augen herum, Ohren, Pfoten. Auch Krallen schneiden lässt er zu, obwohl ihm deutlich anzumerken ist, dass es ihm hinten sehr unangenehm ist.
Ich kann’s nur wiederholen: irgendwas geht immer, nur weil ich zum Beispiel einfach „Dinge tue“ heißt das nicht, dass ich mir deppert und übergriffig Hunde verknöpfe. Ich schaue, was geht und baue das dann aus. Beim Hund der TE wäre meine Herangehensweise längst gewesen 1. entwirrspray und zweitens für das Fell geeignete Kämme. Dann auf dem Sofa zusammen ne Mischung aus Kraulen und Kämmen. Einige Stellen mag er ja, damit anfangen und dann langsam dorthin über gehen, wo er es nicht mag. Dort dann kurz. Zeigt er Unbehagen, gehe ich wieder weg, zur „guten“ Stelle zurück, und dann wieder zurück zur blöden Stelle. Entweder reicht es aus, einmal ordentlich das Fell zu pflegen, von vorne bis hinten, dann ist ein Bad gar nicht mehr nötig. Und wenn es mit der Fellpflege nicht klappt, dann halt einmal zum Futterhaus in die duschstation und dort die Sache durchziehen.
 
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Sandra
28. Nov. 06:15
Nur so aus Neugier - was sagt dir dein Bauchgefühl zu einem Tierheimhund, dessen Vorgeschichte du nicht kennst, der noch kein Vertrauen zu dir hat und der zum Schnappen neigt?
Alle meine ehemals Tierheim-Hunde mussten durch diese Prozedur durch. Und ja, da war nicht nur 1 Angstbeisser dabei. Ich habe immer versucht, diesen typischen Geruch stoisch und tapfer 14 Tage zu ertragen, aber ich bin oft nach ner Woche oder 10 Tagen eingeknickt, das hält man einfach nicht aus. Und ich darf Dir verraten: niemand ist je zu Schaden gekommen. Ich plädiere hier ganz sicher nicht für Leichtsinn, aber für eine gewisse „Leichtigkeit“ im Umgang.
 
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Nadine
28. Nov. 06:22
Nur so aus Neugier - was sagt dir dein Bauchgefühl zu einem Tierheimhund, dessen Vorgeschichte du nicht kennst, der noch kein Vertrauen zu dir hat und der zum Schnappen neigt?
Mein Bauchgefühl sagt mir da gar nix, da ich den speziellen Hund nicht kenne. Das Bauchgefühl der TE hat ihr offensichtlich gesagt, dass sie den Hund die ersten 4 Wochen nicht gewaschen hat.

Meine bisherige Erfahrung mit solchen Hunden sagt mir, dass es immer eine gute Idee war, derartige Pflegemaßnahmen in den ersten 2-3 Tagen zu machen. Natürlich hängt das auch davon ab, wie dreckig und verfilzt der Hund wirklich ist. Aber wenn es für ihn eine Gesundheitsgefährdung ist und ich mich auch bisschen vor ihm ekele (Gestank etc), hilft das keinem und auch nicht dem Bindungsaufbau.
Und bisher hat es jeder Hund, auch sehr ängstliche und nicht anfassbare oder Hunde mit Beißerfahrung, einfach stoisch ertragen. Weil man es trotzdem Rücksichtsvoll, aber bestimmt machen kann. Und ich behaupte auch, dass es dem Bindungsaufbau nicht geschadet hat.

Danach, wenn kein Leidensdruck mehr besteht, sollte dann natürlich daran gearbeitet werden, dass es auch ohne Zwang funktioniert.

Jetzt weiß ich wie gesagt nicht, wie schlimm der Hund aus dem Tierheim aussieht und stinkt. Bei auslandshunden, die im Transport hier ankommen, würde ich es immer wieder so machen.
 
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Franzi
28. Nov. 07:32
Nicht die Brause nehmen. Nimm warmes Wasser im Eimer und einen Lappen. Zusammen mit dem Hund in die Dusche und ihn dann mit einem richtig nassen Lappen abschrubbeln und dabei immer immer wieder loben. Danach schön abtrocknen und dabei massieren.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 08:35
Ich antworte mal auf diese Frage, da Cornelia ja mit ihrem Beitrag meinem Beitrag zugestimmt hat. Meine beiden Beispiele sind ein an der Autobahn ausgesetzter Rüde (siehe mein Profil), dessen Fell eine Herausforderung war und das andere Beispiel ist der aktuelle Stallhund. Ein bosnischer Straßenhund, von dem man nur weiß, dass er dort schwer verletzt in Stacheldraht verheddert aufgefunden wurde. Dieser Hund zum Beispiel gehört mir gar nicht, um den kümmere ich mich aber, um Fell und Krallen. Er hat z.B. an den Hinterpfoten einmal eine, einmal zwei Wolfskrallen, die ihm weh tun oder es ihm sehr unangenehm ist, wenn man da bei geht. Durch die vermutliche Hüftverletzung hat er Probleme, wenn du ein Hinterbein anhebst. Und dann bekommst du auch ein Knurren zu hören und ich würde mal vermuten, dass er auch schnappen würde. Aber ich gehe einfach vorsichtig aber bestimmt mit ihm um. Ich habe extra für sein langes, dichtes Fell das passende Kammsortiment sowie Entwirrspray. Zu Anfang habe ich mir „1/4“ Hund vorgenommen, dann „1/2“ Hund und mittlerweile schaffe ich es, den ganzen Hund in einem Durchgang zu pflegen. Inkl. Trimmen um die Augen herum, Ohren, Pfoten. Auch Krallen schneiden lässt er zu, obwohl ihm deutlich anzumerken ist, dass es ihm hinten sehr unangenehm ist. Ich kann’s nur wiederholen: irgendwas geht immer, nur weil ich zum Beispiel einfach „Dinge tue“ heißt das nicht, dass ich mir deppert und übergriffig Hunde verknöpfe. Ich schaue, was geht und baue das dann aus. Beim Hund der TE wäre meine Herangehensweise längst gewesen 1. entwirrspray und zweitens für das Fell geeignete Kämme. Dann auf dem Sofa zusammen ne Mischung aus Kraulen und Kämmen. Einige Stellen mag er ja, damit anfangen und dann langsam dorthin über gehen, wo er es nicht mag. Dort dann kurz. Zeigt er Unbehagen, gehe ich wieder weg, zur „guten“ Stelle zurück, und dann wieder zurück zur blöden Stelle. Entweder reicht es aus, einmal ordentlich das Fell zu pflegen, von vorne bis hinten, dann ist ein Bad gar nicht mehr nötig. Und wenn es mit der Fellpflege nicht klappt, dann halt einmal zum Futterhaus in die duschstation und dort die Sache durchziehen.
Ja wenn man das langfristig angeht, ist das ein toller Zugang.

Ich hatte allerdings den Eindruck, dass in diesem Fall Zeit ein Faktor ist und der Hund möglichst schnell eine ordentliche Grundreinigung braucht.
Da wär ich dann eben auch für einfach machen, würde das aber einem guten Profi überlassen, um mir die Plage zu ersparen und meinen guten Stand beim Hund nicht zu vermurksen.

Mir jedenfalls käme kein stinkiger Flohbeutel auf die Couch 😉
 
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Nadine
28. Nov. 08:37
Ja wenn man das langfristig angeht, ist das ein toller Zugang. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass in diesem Fall Zeit ein Faktor ist und der Hund möglichst schnell eine ordentliche Grundreinigung braucht. Da wär ich dann eben auch für einfach machen, würde das aber einem guten Profi überlassen, um mir die Plage zu ersparen und meinen guten Stand beim Hund nicht zu vermurksen. Mir jedenfalls käme kein stinkiger Flohbeutel auf die Couch 😉
Aber auch das ist vom Hund abhängig. Hätte ich Wayne zb am Anfang jemandem in die Hand gedrückt und sich selbst überlassen, ich bin mir seeehr sicher, das hätte er mir übler genommen als ihn selbst unter die Dusche zu stecken. Wenn der Hund zum Beispiel ein generelles Thema mit Menschen hat, kann das auch sehr ungünstig sein. Beim ersten und einzigen Hundefriseur Besuch war ich auch dabei, obwohl nicht viel gemacht wurde und er es trotzdem richtig kacke fand. Alleine lassen würde ich meinen Hund da niemals.


Andere Hunde stecken das dagegen besser weg.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 08:39
Alle meine ehemals Tierheim-Hunde mussten durch diese Prozedur durch. Und ja, da war nicht nur 1 Angstbeisser dabei. Ich habe immer versucht, diesen typischen Geruch stoisch und tapfer 14 Tage zu ertragen, aber ich bin oft nach ner Woche oder 10 Tagen eingeknickt, das hält man einfach nicht aus. Und ich darf Dir verraten: niemand ist je zu Schaden gekommen. Ich plädiere hier ganz sicher nicht für Leichtsinn, aber für eine gewisse „Leichtigkeit“ im Umgang.
Wie gesagt, ich find ja auch, dass es ohne grosses Tamtam gemacht werden sollte.

Ich würd da nur nicht unnötig mich und meine Dusche unangenehm belegen, sondern soll sich erstmal wer anderer unbeliebt machen und ich bleib die Gute, die dann in Ruhe die Körperpflege trainieren kann, ohne erst selbstgemachte Resentiments ausbügeln zu müssen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 08:41
Aber auch das ist vom Hund abhängig. Hätte ich Wayne zb am Anfang jemandem in die Hand gedrückt und sich selbst überlassen, ich bin mir seeehr sicher, das hätte er mir übler genommen als ihn selbst unter die Dusche zu stecken. Wenn der Hund zum Beispiel ein generelles Thema mit Menschen hat, kann das auch sehr ungünstig sein. Beim ersten und einzigen Hundefriseur Besuch war ich auch dabei, obwohl nicht viel gemacht wurde und er es trotzdem richtig kacke fand. Alleine lassen würde ich meinen Hund da niemals. Andere Hunde stecken das dagegen besser weg.
Da bin ich ehrlich gesagt skeptisch, dass Wayne zu so komplexen Beleidigtheiten fähig ist...

Ideal wäre wohl, wenn die Hunde noch vor Abgabe im Tierheim gewaschen würden...