Ganz so kann man das jetzt nicht verallgemeinern und ich finde es schon sehr vergleichbar. Nur weil der Rüde dann nicht in der Wohnung markiert, nur eher leise jammert und winselt und die Hündin nicht die ganze Nachbarschaft zusammenschreit, heißt das nicht, dass sie nicht genauso darunter leiden können. Nur für dich als Mensch ist das eine wohl störender und das andere vielleicht leichter zu ertragen. Ich glaube nicht, dass die Hunde da deine Meinung teilen würden, wenn sie es könnten. Es gibt aber garantiert auch Katzen, die da entspannter sind, als andere. Und dann kommt es auch auf den jeweiligen Hund an und wie ausgeprägt sein Geschlechtstrieb wirklich ist. Manche sind da entspannter, manche aber eben auch nicht. Warum sollte ein solcher Hund dann in menschlicher Obhut nicht leiden? Wir Menschen unterbinden, dass er das ausleben darf, was er seiner Natur nach machen würde und möchte. Er würde sich dafür alleine nicht entscheiden. Ist nun der Sexualtrieb sehr hoch, halte ich das schon für erheblichen Stress für den Hund. In diesem Fall sollte man meiner Meinung nach dem Hund/ der Hündin diesen immer wiederkehrenden Stress schon durch eine Kastration nehmen. Bei meinem ersten Rüden damals konnte ich da ein Liedchen davon singen, denn er war nicht kastriert und sehr aktiv. Mit Hündinnen kenne ich mich jetzt nicht so aus, aber hier wird ja oft genug von schon heftigen Scheinschwangerschaften mit erheblichen gesundheitlichen Folgen geschrieben. Diese sind ja genauso eine Folge dessen, dass wir das Decken verhindern, wenn die Hündin in unserer Obhut ist. Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder Rüde und jede Hündin kastriert werden soll. Man sollte aber meiner Meinung nach auch niemanden verurteilen, der dies aus solchen Gründen tut. Nicht selten wird solchen Hundehaltern (auch hier) dann ja vorgeworfen, sie wären nur zu faul und zu bequem, mit dem Hund zu arbeiten und das wäre dann der bequemste Weg. 🙈 Und das finde ich schon sehr unfair und anmaßend. 🙈 Man kann sicher in gewissem Maße z.B. mit einem Rüden üben, aber einen starken Sexualtrieb kann man nicht wegtrainieren und der Hund wird trotzdem darunter leiden.
Ich habe nie behauptet das im Einzelfall eine Kastration nicht richtig und wichtig ist.
Allerdings wird nach meinem Empfinden oft normales Hündisches Verhalten als Indikation für eine unvermeidliche Kastration gesetzt.
Die oft aufgeführte Scheinmutterschaft oder ein Rüde der gerade in jungen Jahren nur Sex im Kopf hat ist ein ganz normaler Vorgang.
In meinem Einzugsgebiet sind wirklich mind. 80-90% aller Hunde kastriert und die, die ich vorher persönlich kennenlernen durfte, waren auch vor Kastration ganz normale Hunde.
Was ich persönlich aber wirklich schlimm finde, dass noch nicht mal die Pubertät abgewartet wird. Einzelfälle ausgenommen die wirklich extrem und unnormal unter ihren Hormonen leiden, aber das betrifft Gott sei Dank nur einen ganz geringen Prozentsatz unserer Hunde.