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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Yve
4. Sept. 05:18
Wieso haben sich durch die Kastration die Muskeln zurückgebildet? Welchen medizinischen Zusammenhang gibt es da?
Guten Morgen. Weil Testosteron (das typische Männerhormon) in den Hoden gebildet wird und Testosteron eine anabole Wirkung und die Proteinsynthese (Eiweißstoffwechsel, Eiweiß wird zu Muskelmasse) ankurbelt. Wenn das fehlt, was nach einer Kastration der Fall ist, ist die Proteinsynthese runtergefahren.

Bei einer Hündin hat man übrigens den selben Effekt.

Hier müsste mit der Zufuhr von speziellen Aminosäuren kompensiert werden, die auch die Proteinsynthese ankurbeln.
Aber leider "vergessen" die meisten Tierärzte (meiner Erfahrung nach) das überhaupt zu erwähnen und dem Halter entsprechende Nahrungsergänzungen für ihre Hunde zusammen zu stellen oder wenigstens einen auf den Hund angepassten Plan mitzugeben.

Beim Mensch hätte eine Kastration übrigens den selben Effekt.
 
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Yve
4. Sept. 05:27
Da hast du recht Aber ich kann einen rüden besser händeln, der mit verträglichkeit ein Problem hat Eigene Erfahrung
Du schreibst "mit Verträglichkeit ein Problem hat", das heißt Artgenossen gegenüber eine gewisse Aggression zeigt. Kastration "hilft" dann nur, wenn es sich um Sexualaggression handelt - und nur dann.

Bei z.b. territorial motivierter Aggression ("ich Lauf jetzt hier, ist somit meine Straße") bringt Kastration nichts.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Sept. 05:56
Tierschutzvereine und viele Tierheime lassen die Tiere einfach pauschal kastieren.. viele hätten das weder gesundheitlich, noch hormonell nötig.

In Tierschutzverträgen steht es sogar oft drin, dass der Halter dazu verpflichtet ist, den Hund zu kastieren.. quasi Bedingung für die Vermittlung. Viele wissen nicht, dass diese Verpflichtung bullshit ist und lassen es dann auch machen.

Die wenigsten Tierärzte diskutieren da rum, dass man es lassen sollte und kastieren einfach, solange es keine Anzeichen gibt, dass der Hund durch die Narkose gesundheitlich gefährdet wird (Herzprobleme zb.)

Bei Mehrhundehaltung ist es manchmal notwendig teilweise zu kastrieren, um da Ruhe reinzubringen.

Der "Trend", dort wo es der Hundehalter noch mitentscheiden kann, geht in den letzten Jahren aber immer mehr in Richtung nicht kastrieren lassen.



Kleines Edit:

weil ja jetzt doch einige relativ schnell auf die pauschale Kastration angesprungen sind und es schwierig ist jedem zu antworten. Ich wollte eig nur neutral benennen, wieso soviele Hunde kastriert sind, unabhängig der gesundheitlichen Notwendigkeit.. also verdeutlichen, dass nicht alle kastrierten Hunde krank sind oder waren.. mir ist schon klar, dass es im Tierschutz schwierig ist anders, also ohne Kastration zu händeln und das ist meiner Meinung nach auch ok.
 
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Ute
4. Sept. 06:13
Tierschutzvereine und viele Tierheime lassen die Tiere einfach pauschal kastieren.. viele hätten das weder gesundheitlich, noch hormonell nötig. In Tierschutzverträgen steht es sogar oft drin, dass der Halter dazu verpflichtet ist, den Hund zu kastieren.. quasi Bedingung für die Vermittlung. Viele wissen nicht, dass diese Verpflichtung bullshit ist und lassen es dann auch machen. Die wenigsten Tierärzte diskutieren da rum, dass man es lassen sollte und kastieren einfach, solange es keine Anzeichen gibt, dass der Hund durch die Narkose gesundheitlich gefährdet wird (Herzprobleme zb.) Bei Mehrhundehaltung ist es manchmal notwendig teilweise zu kastrieren, um da Ruhe reinzubringen. Der "Trend", dort wo es der Hundehalter noch mitentscheiden kann, geht in den letzten Jahren aber immer mehr in Richtung nicht kastrieren lassen. Kleines Edit: weil ja jetzt doch einige relativ schnell auf die pauschale Kastration angesprungen sind und es schwierig ist jedem zu antworten. Ich wollte eig nur neutral benennen, wieso soviele Hunde kastriert sind, unabhängig der gesundheitlichen Notwendigkeit.. also verdeutlichen, dass nicht alle kastrierten Hunde krank sind oder waren.. mir ist schon klar, dass es im Tierschutz schwierig ist anders, also ohne Kastration zu händeln und das ist meiner Meinung nach auch ok.
Toll, dann lass die Tierheime ihren eigenen Nachwuchs züchten !
Aber ich denke auch, dass die Aufklärungen zu diesem Thema langsam durchdringen und man (HH zuwie TÄ) sich heutzutage svhwerer damit tun einen Hund zu kastrieren, und das ist auch gut so.
 
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Simone
4. Sept. 06:35
Du schreibst "mit Verträglichkeit ein Problem hat", das heißt Artgenossen gegenüber eine gewisse Aggression zeigt. Kastration "hilft" dann nur, wenn es sich um Sexualaggression handelt - und nur dann. Bei z.b. territorial motivierter Aggression ("ich Lauf jetzt hier, ist somit meine Straße") bringt Kastration nichts.
Danke für die schöne Aufklärung. Es wird alles einfach schön geredet eine Kastration hat für ein gesundes Tier nur Nachteile. Muss wegen Krebs zb kastriert werden ist das notwendig
 
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Bernadette
4. Sept. 06:36
Guten Morgen. Weil Testosteron (das typische Männerhormon) in den Hoden gebildet wird und Testosteron eine anabole Wirkung und die Proteinsynthese (Eiweißstoffwechsel, Eiweiß wird zu Muskelmasse) ankurbelt. Wenn das fehlt, was nach einer Kastration der Fall ist, ist die Proteinsynthese runtergefahren. Bei einer Hündin hat man übrigens den selben Effekt. Hier müsste mit der Zufuhr von speziellen Aminosäuren kompensiert werden, die auch die Proteinsynthese ankurbeln. Aber leider "vergessen" die meisten Tierärzte (meiner Erfahrung nach) das überhaupt zu erwähnen und dem Halter entsprechende Nahrungsergänzungen für ihre Hunde zusammen zu stellen oder wenigstens einen auf den Hund angepassten Plan mitzugeben. Beim Mensch hätte eine Kastration übrigens den selben Effekt.
Testosteron wird aber nicht nur in den Hoden gebildet, sondern auch in den Nebennieren (selbst in 100% weiblichen Körpern wird Testosteron gebildet)… Klar, das meiste in den Hoden, aber eben nicht alles
 
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Katja
4. Sept. 06:38
Tierschutzvereine und viele Tierheime lassen die Tiere einfach pauschal kastieren.. viele hätten das weder gesundheitlich, noch hormonell nötig. In Tierschutzverträgen steht es sogar oft drin, dass der Halter dazu verpflichtet ist, den Hund zu kastieren.. quasi Bedingung für die Vermittlung. Viele wissen nicht, dass diese Verpflichtung bullshit ist und lassen es dann auch machen. Die wenigsten Tierärzte diskutieren da rum, dass man es lassen sollte und kastieren einfach, solange es keine Anzeichen gibt, dass der Hund durch die Narkose gesundheitlich gefährdet wird (Herzprobleme zb.) Bei Mehrhundehaltung ist es manchmal notwendig teilweise zu kastrieren, um da Ruhe reinzubringen. Der "Trend", dort wo es der Hundehalter noch mitentscheiden kann, geht in den letzten Jahren aber immer mehr in Richtung nicht kastrieren lassen. Kleines Edit: weil ja jetzt doch einige relativ schnell auf die pauschale Kastration angesprungen sind und es schwierig ist jedem zu antworten. Ich wollte eig nur neutral benennen, wieso soviele Hunde kastriert sind, unabhängig der gesundheitlichen Notwendigkeit.. also verdeutlichen, dass nicht alle kastrierten Hunde krank sind oder waren.. mir ist schon klar, dass es im Tierschutz schwierig ist anders, also ohne Kastration zu händeln und das ist meiner Meinung nach auch ok.
Wie weiter unten schon gesagt, ist es für spanische Tierschutzvereine & Tierheime im dortigen Tierschutzgesetz vorgeschrieben, dass die Hunde kastriert werden müssen. Sonst dürfen sie nicht vermitteln.

In Deutschland ist das, wie Du sagst, dann nicht bindend… kommt auf jeden selbst an, ob er einen Vertrag unterschreiben will, von dem er im Vorhinein weiß, dass er sich nicht dran halten will.
Mein‘s wär‘s nicht…
 
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Simone
4. Sept. 06:49
Guten Morgen. Weil Testosteron (das typische Männerhormon) in den Hoden gebildet wird und Testosteron eine anabole Wirkung und die Proteinsynthese (Eiweißstoffwechsel, Eiweiß wird zu Muskelmasse) ankurbelt. Wenn das fehlt, was nach einer Kastration der Fall ist, ist die Proteinsynthese runtergefahren. Bei einer Hündin hat man übrigens den selben Effekt. Hier müsste mit der Zufuhr von speziellen Aminosäuren kompensiert werden, die auch die Proteinsynthese ankurbeln. Aber leider "vergessen" die meisten Tierärzte (meiner Erfahrung nach) das überhaupt zu erwähnen und dem Halter entsprechende Nahrungsergänzungen für ihre Hunde zusammen zu stellen oder wenigstens einen auf den Hund angepassten Plan mitzugeben. Beim Mensch hätte eine Kastration übrigens den selben Effekt.
Vielleicht kannst du den Leuten auch mal erklären das es möglich ist gemischte Rudel zu halten in denen alle intakt sind 😉
 
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Eva
4. Sept. 06:52
Tierschutzvereine und viele Tierheime lassen die Tiere einfach pauschal kastieren.. viele hätten das weder gesundheitlich, noch hormonell nötig. In Tierschutzverträgen steht es sogar oft drin, dass der Halter dazu verpflichtet ist, den Hund zu kastieren.. quasi Bedingung für die Vermittlung. Viele wissen nicht, dass diese Verpflichtung bullshit ist und lassen es dann auch machen. Die wenigsten Tierärzte diskutieren da rum, dass man es lassen sollte und kastieren einfach, solange es keine Anzeichen gibt, dass der Hund durch die Narkose gesundheitlich gefährdet wird (Herzprobleme zb.) Bei Mehrhundehaltung ist es manchmal notwendig teilweise zu kastrieren, um da Ruhe reinzubringen. Der "Trend", dort wo es der Hundehalter noch mitentscheiden kann, geht in den letzten Jahren aber immer mehr in Richtung nicht kastrieren lassen. Kleines Edit: weil ja jetzt doch einige relativ schnell auf die pauschale Kastration angesprungen sind und es schwierig ist jedem zu antworten. Ich wollte eig nur neutral benennen, wieso soviele Hunde kastriert sind, unabhängig der gesundheitlichen Notwendigkeit.. also verdeutlichen, dass nicht alle kastrierten Hunde krank sind oder waren.. mir ist schon klar, dass es im Tierschutz schwierig ist anders, also ohne Kastration zu händeln und das ist meiner Meinung nach auch ok.
Wie genau stellst du es dir vor, im Auslandstierschutz mit unkastrierten Hunden?🤣
In Deutschland gibt es das, da passieren aber auch Unfälle und es ist ein Mehraufwand.
Nur mal so zum Denken: Galgos werden in großen Gruppen gehalten, viele von ihnen sind extreme Ausbruchkünstler, können klettern und 1m80 hoch springen.
Dass Adoptanten von jungen Hunden verpflichtet werden, finde ich auch nicht gut, kann aber verstehen, dass man das, wenn man so viele Straßenhunde sieht etwas anders empfindet.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Sept. 07:31
Testosteron wird aber nicht nur in den Hoden gebildet, sondern auch in den Nebennieren (selbst in 100% weiblichen Körpern wird Testosteron gebildet)… Klar, das meiste in den Hoden, aber eben nicht alles
Weibliche Individuen sind ja generell gesprochen auch weniger bemuskelt.