Ich habe meinen kleinen verrückten Wirbelwind aus dem Tierschutz. Glücklicherweise ist ihm das Tierheim erspart geblieben, da direkt eine Pflegestelle für ihn parat war. Kastriert war er daher nicht, als ich ihn bekommen habe und seine Pflegemama stand dem auch sehr kritisch gegenüber. Ich muss gestehen, dass ich zuerst dachte, ich werde ihn auf jeden Fall kastrieren lassen. Einfach weil ich es so kannte und unser Schatz ein Doppel-Merle ist, der sich ohnehin niemals wird paaren dürfen. Nach den Gesprächen mit der Pflegemama und viel eigener Recherche bin ich ins Umdenken gekommen und wollte es sein lassen. Nun hat Lenny aber seit kurzem einen Chip. Hintergrund ist, dass der eigentlich total verspielte Kerl keinerlei Interesse mehr am Spiel mit dem anderen Geschlecht hatte. Selbst bei den bekannten Spielkameradinnen nicht. Überall wollte er immer nur noch drauf, egal wie jung oder alt die Hundedamen waren. Selbst wenn diese nach Aussage der Besitzer definitiv nicht läufig waren. Auch das Pippi wollte er ständig auflecken. Nach zwei gleichlautenden tierärztlichen Meinungen und dem Rat unseres Hundetrainers habe ich ihm einen 6Monats-Chip einsetzen lassen. Ich muss zugeben, nicht ohne Bedenken. Aber gestern hat er zum ersten Mal nach langer Zeit wieder sehr ausgiebig mit seiner Hundefreundin gespielt ohne auch nur ein einziges Mal aufreiten zu wollen. Das war so schön mit anzusehen. 🥰 Nun bin ich froh, dass ich auf die Ratschläge der Fachleute gehört habe und werde vielleicht einen Jahreschip einsetzen lassen, wenn der jetzige ausläuft und sich auch weiterhin keine negativen Auswirkungen einstellen. Eine OP möchte ich ihm nicht zumuten, wenn es nicht sein muss. Letztlich finde ich, muss jeder HH für sich und seinen Schatz selbst eine Entscheidung treffen. Es gibt eben nicht nur schwarz oder weiß.
Das ist ja spannend, dass Doppel-Merle so einen weißen Hund ergibt!
Furchtbar, dass sowas vermehrt wird 😡.
Aber findest du nicht, dass ein Jahr etwas sehr früh für eine Kastration ist? Der Hund ist ja noch nichtmal annähernd fertig entwickelt und dass sich das Interesse am Spiel in der Pubertät zugunsten anderer Interessenten hintanstellt, wär in meinen Augen ganz normal.
In dem Alter kann man ja noch nichtmal beurteilen, ob das ein "verspielter Kerl" ist, weil was er bisher verspielt war kam daher, dass er noch ein Welpe bzw vor- oder frühpubertär war.
Im Zuge des Erwachsenwerdens spielen sehr viele intakte Hunde zunehmend weniger, vor Allem mit fremden Kollegen aber auch mit Freunden. Das kann sich nach der Pubertät aber auch wieder etwas ändern.
Die enthusiastischen Aufreitversuche sähe ich erstmal vor Allem als Erziehungsaufgabe für mich als Halter.
Was hab ich Guinness von den Mädels und von sexy Kastraten weggeseucht und abgepflückt 🙄
Und grad fällt mir so richtig auf, dass das inzwischen nur mehr selten nötig ist, wenn eine(r) ganz besonders toll duftet.
Was ich sagen will ist, dass ich ein bisschen skeptisch bin, ob es so gut ist, den Hund schon relativ am Beginn der Pubertät auszubremsen, nur weil er völlig entwicklungsnormale Verhaltensveränderungen zeigt.
Mit dauerhaftem Chip würdest du ihn ja nur quasi künstlich welpig halten, ohne ihm die Chance auf eine vollständige körperliche und charakterliche Reifung zu geben...