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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Regina
1. Sept. 08:49
Den gleichen Gedanken haben wir auch. Ich merke es die Woche mal wieder sehr extrem bei waldi, kaum Hunger und nur am schnuppern und schlecken an der Pipistelle…. Haben auch keine Lust auf das negative der Kastration! Der Nachbarhund wurde 2022 kastriert und am Anfang hieß es, es sei normal das er so oft bellt… das läge an der Kastration. Nur leider bellt er immer noch, selbst wenn wir auf der anderen Seite sind. Ich möchte nicht, das waldi faul und träge wird oder am Tor steht und bellt ( da er das nicht macht) oder sonst an der Leine oder auf dem Hundeplatz pöbelt
Ein Hund wird nach der Kastration nur faul und träge, wenn er an Gewicht zulegt.
Nach der Kastration gleich das Futter etwas reduzieren, dann halten sie ohne weiteres ihr Gewicht.
Beim Chip ist es so, wenn man weiter den Chip nutzen möchte, dann wie vom TA empfohlen, die Zeit einhalten und nicht länger zuwarten , da dann der Hormonspiegel relativ schnell hochgeht, dann chipt man wieder und dabei gehen die Hormone immer hoch und runter, was nicht so sinnvoll ist.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 08:51
Das schwierige an dem Thema ist aber was für den einen nur ein bisschen Training bedeutet ist für den anderen schon ein schwerer Stresszustand (auch beim Menschen) Bei uns in der Nachbarschaft wohnt eine goldi Hündin. Total überdreht. Frauchen maximal überfordert beim Spaziergang. Mit Herrchen wesentlich entspannter. Bei denen würde es mich z.b. nicht wundern wenn die die Hündin auch kastrieren lassen aus Bequemlichkeit (Blutstropfen, genervt von den Verhaltensänderung). Ist das alles immer notwendig? Nein nicht unbedingt. Hat der Hund trotzdem ein schönes Leben? Im großen und ganzen ja! Es sind ihre Menschen die sie mögen und gut behandeln. Regelmäßig Gassi gehen (auch wenn das etwas chaotisch ist) wenn so alle wieder miteinander ein gutes zusammenleben finden können ist das für die der richtige Weg kastrieren zu lassen. Who are we to judge.
Ich seh nicht ganz, was Überdreht mit Kastration zu tun hat, aber vielleicht wäre die Hündin ausgeglichener, wenn mit ihr mehr gemacht würde als nur Gassigehen...?
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:01
Mich werden wahrscheinlich gleich alle steinigen, aber ich bin ganz klar für eine Kastration. Wir haben eine Hündin aus dem Tierschutz und haben die Auflage bekommen, sie kastrieren zu lassen. Für mich völlig in Ordnung. Ich kenne keine Hündin hier bei uns die bis ins hohe Alter intakt war. Alle hatten dann irgendwann, auch im hohen Alter, eine Gebärmutterentzündung und wären fast daran gestorben. Dann doch besser in jungen Jahren kastrieren, wenn der Hund das besser verpackt als im hohen Alter. Ich finde man muss den Hunden, egal ob Rüde oder Hündin den Stress nicht zumuten. Rüden haben übrigens dadurch auch im Alter Probleme mit der Prostata. Ich würde es immer wieder machen. So jetzt könnt ihr mich steinigen.
Und wenn kastriert ist können andere Probleme auftauchen, die ohne Kastration weniger wahrscheinlich sind.

Einem gesunden, jungen Hund die Geschlechtsorgane zu entfernen, nur weil irgendwann mal ein Problem auftauchen kann, finde ich unverhältnismäßig.

Da setze ich lieber auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
 
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Kassandra
1. Sept. 09:02
Ich seh nicht ganz, was Überdreht mit Kastration zu tun hat, aber vielleicht wäre die Hündin ausgeglichener, wenn mit ihr mehr gemacht würde als nur Gassigehen...?
Das ist gut möglich das die Hündin in anderen Händen komplett ausgeglichen wäre!
Aber ich glaube hier im Forum sind wir etwas Betriebsblind geworden. Hier tummeln sich so viele tolle engagierte Hundehalter, das wir das Leben des durchschnittlichen deutschen Hundes etwas aus den Augen verlieren.

Ich hätte gesagt das es 4 Kategorien von Hundehaushalten gibt:
1. Wir, die alles gelesen haben und genau wissen was unsere Hunde brauchen - bei uns wird eher trainiert als kastriert - wir sind die oberen wenigen Prozent im idealen leben eines Hundes

2. Oma Erna mit Dackel, Malteser oder anderen Gesellschaftshunden die jemanden brauchen um den sie sich kümmern können - hier wird wahrscheinlich kastriert weil hat man immer so gemacht

3. Die unvorbereiteteten. Die die die gute Idee hatten wir holen uns einen Hund! Am besten noch diese Woche! Wahrscheinlich die größte Fraktion aller Hunde in Deutschland! Diese Hunde leben nicht das perfekte leben der Hunde hier im Forum. Hier wohnen die tut Nixe, und die unerzogenen, und die unnötig kastrierten. Haben diese Hunde deswegen ein schlechtes leben? Nein eigentlich nicht wirklich. Könnte es besser sein? Ja bestimmt auch.
Wir von den oberen Prozent, sollten diese Masse der Hundehalter nicht so schnell verurteilen wenn es um Kastration geht. Man kann weiter aufklären, aber am Ende ist diese Entscheidung doch jedem selbst überlassen

4. Die vernachlässigten und misshandelten. Wir dürfen nicht vergessen wie viele Hunde immer noch in Deutschland in Katastrophen Bedingungen leben. Vor allem Für diese Hunde gibt es den Tierschutz. Und da der leider nur ehr begrenzte Kapazitäten hat, soll er sich um diese Hunde kümmern.
 
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Ute
1. Sept. 09:21
Warum das ein Thema ist? Weil Sexualorgane wichtige Teile des Körpersystems und des gesamten Hormonhaushaltes sind. Pubertierende Knaben würdest du ja auch nicht kastrieren, und da haben viele ebensolchen Stress und dürfen nicht decken. Bei vielen Individuen lässt sich ein solcher Stress über hochwertige Alternativbeschäftigung übrigens gut kompensieren. Muss man halt die Zeit und Mühe investieren wollen...
Also bei mir ist ein Hund immernoch ein Tier und kein Mensch. Gerade aus solchen Gleichsetzungen heraus kommen doch diese emotiongeladenen "Diskusionen" zustande, die nichts mehr mit Aufklärung zu tun haben sondern einfach nur ein überstülpen wollen der eigenen Meinung.
Ist doch genauso Deine Entscheidung dass Dein Hund intakt ist wie es meine Entscheidung war unseren Rüden kastrieren zu lassen. Wenn unsere Entscheidungen die wir treffen aus dem Gefühll heraus kommen, das Beste für unser Tier zu wollen, ist doch alles in Ordnung
 
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Sabine
1. Sept. 09:43
Das ist gut möglich das die Hündin in anderen Händen komplett ausgeglichen wäre! Aber ich glaube hier im Forum sind wir etwas Betriebsblind geworden. Hier tummeln sich so viele tolle engagierte Hundehalter, das wir das Leben des durchschnittlichen deutschen Hundes etwas aus den Augen verlieren. Ich hätte gesagt das es 4 Kategorien von Hundehaushalten gibt: 1. Wir, die alles gelesen haben und genau wissen was unsere Hunde brauchen - bei uns wird eher trainiert als kastriert - wir sind die oberen wenigen Prozent im idealen leben eines Hundes 2. Oma Erna mit Dackel, Malteser oder anderen Gesellschaftshunden die jemanden brauchen um den sie sich kümmern können - hier wird wahrscheinlich kastriert weil hat man immer so gemacht 3. Die unvorbereiteteten. Die die die gute Idee hatten wir holen uns einen Hund! Am besten noch diese Woche! Wahrscheinlich die größte Fraktion aller Hunde in Deutschland! Diese Hunde leben nicht das perfekte leben der Hunde hier im Forum. Hier wohnen die tut Nixe, und die unerzogenen, und die unnötig kastrierten. Haben diese Hunde deswegen ein schlechtes leben? Nein eigentlich nicht wirklich. Könnte es besser sein? Ja bestimmt auch. Wir von den oberen Prozent, sollten diese Masse der Hundehalter nicht so schnell verurteilen wenn es um Kastration geht. Man kann weiter aufklären, aber am Ende ist diese Entscheidung doch jedem selbst überlassen 4. Die vernachlässigten und misshandelten. Wir dürfen nicht vergessen wie viele Hunde immer noch in Deutschland in Katastrophen Bedingungen leben. Vor allem Für diese Hunde gibt es den Tierschutz. Und da der leider nur ehr begrenzte Kapazitäten hat, soll er sich um diese Hunde kümmern.
Und jetzt hätte ich gerne noch ne Mengenpyramide. Wieviel es wohl von jeder Sorte gibt?🤔
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:44
Ja das gleiche Problem mit den pipi stellen haben wir auch. Ein Chip bringt zwar den Hormonhaushalt richtig schön durcheinander aber lasst euch wenigstens ein Gefühl dafür entwickeln ob der Charakter sich verändert oder nicht. Ich Frage mich manchmal ob wirklich sooooo viele Hündinnen läufig sein können so viel wie Carl pipi leckt. Ich tippe mittlerweile wirklich eher darauf das nur noch Hunde oder wenigstens Hündinnen pipi sein muss um sich minutenlang festschnüffeln zu können. Das einzige was dann noch hilft wenn er sich festgeschnüffelt hat ist ihm entweder von der pipi Stelle abzudrängen mit dem Knie oder ihn weiterzuzerren.das führt dann wiederum zu nur noch Stress auf den Spaziergängen. Und jetzt können mir alle erklären wie ich dem jungen intakten selbstbewussten Rüden beibringen soll jede pipi Stelle links liegen zu lassen weil Frauchen ja so viel spannender sein muss. Geschweige denn die Anwesenheit einer läufigen Hündin. Das hab ich 2x erlebt das Carl die Gelegenheit hatte eine "läufige" Hündin (einmal einige Tage vor der Standhitze und einmal 1 Woche nach der Standhitze) zu beschnüffeln. Carl war nicht mehr er selbst, 100% triebgesteuert. Selbst das spielen mit bekannten Hunden wurde komplett egal und er stand nur noch am Zaun und hat versucht zu der Hündin zu kommen. Und dann soll mir Mal jemand erklären wie ich dagegen antrainieren soll. Weil wir diesen Fall jetzt nicht so oft haben und wir wirklich nur das "Problem" mit dem festschnüffeln haben ist das mit dem Chip bei uns auch noch nicht beschlossen, aber Carl ist schon sehr sexgesteuert. Neulich wollte er eine befreundete Hündin besteigen. Die ist von läufig so weit entfernt wie es nur geht. Naja er hat sie bestiegen und er ist auch zum Höhepunkt gekommen, hab es so gerade noch geschafft zu verhindern das er in die Hündin eindringt und seinen Penis an die Seite geschoben. Aber auseinanderziehen könnten wir sie nicht weil Carl sie wie ein irrer an sie geklammert hat. Und wer sowas schonmal erlebt hat, der überlegt sich durchaus ob er mit einem hormongesteuerten sexmonster herumlaufen will, das an manchen Tagen selbst nicht mehr auf seine Hormone klar kommt. In dem Fall gibt es eigentlich keine echte medizinische Indikation zur Kastration, aber es erleichtert das Leben für alle Beteiligten doch. Und da werde ich einen Teufel tun und Leute verurteilen die sich zu diesem Schritt entschieden haben. Was ich nicht gut finde sind Frühkastrationen. Die finden in Deutschland zum Glück fast nicht mehr statt, lassen sich allerdings im Tierschutz nicht wirklich verhindern.
Ich verstehe, dass das eine Herausforderung ist und kann auch verstehen, dass man die Kastration wählt, wenn ein Hund wirklich heftig dauergestresst ist.

Trotzdem spiegelt sich in deiner Interpretation ein Zugang wider, den ich ganz und gar nicht teile - nämlich der, dass sexuelles Interesse und Erregung bei Hunden etwas ist, das sie zu "Monstern" macht und das wegkorrigiert werden muss.

Guinness schleckt sehr viel Pipi und markiert rum. Durfte er immer, gab es ausser keine Vorgärten und Hausmauern nie Korrekturen oder Verbote.
Dementsprechend entspannt läuft das ab.
Schnüffelschnüffel, schleckschleck...schleckschleckschleckschleck, pinkelpinkel. Weiter geht's.
Ich hab ihn von Anfang an auch in solchen Momenten immer mal angesprochen, guckt er kurz, super, darf er weiterlecken.

Er ist bisher insgesamt nicht sonderlich erregt, wenn er es wäre würd ich aber vielleicht tatsächlich überlegen, ob ich ihm einen Rammelpolster oder sowas anbieten könnte.

Würde das in gemäßigtem Ausmass genutzt, wär das für mich völlig ok, auch wenn er mal ein paar Tage weniger oder nix fressen würde wär mir das egal. Kenn ich von mir selbst auch, Appetit ist nicht immer gleich.

Würde er jetzt allerdings nur mehr mit Ständer rumlaufen und dauerrammeln und bedenklich abmagern, ja dann würd ich über Kastration nachdenken.

Aber nicht bereits, weil er während der Pubertät mal ordentlich geil ist und Sex im Kopf hat.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:50
Ich finde um die Kastration wird zu viel Wirbel gemacht. Bei Katzen, Pferden, Kühen, Frettchen etc. Macht keiner ein Ding draus. Beim Hund ist das auf einmal ein riesen Thema und total problematisch. Die Hündin meiner Kindheit wurde kastriert. Sie war insgesamt nicht gesund und es war klar, dass sie niemals Welpen bekommen soll. Also wurde sie kastriert. Das war kein Thema, es gab keine Nebenwirkungen und ihr ging es gut damit. Mein Rüde kam kastriert aus dem Tierschutz. Ich hätte es wahrscheinlich nicht gemacht sonst, ein großes Problem ist es aber nicht für mich. Außerdem schiebt es dem Gedanken "Och kleine Picos wären schon süß" direkt einen Riegel vor.
Also so viel Selbstbeherrschung hab ich schon, dass ich meinem Hund nicht die Eier abnehmen muss, um mich vor unkontrollierter Vermehrung zu schützen 😄😄😄
 
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Heike
1. Sept. 09:52
Wir haben 2 intakte Rüden im Alter von 15 und 2 Jahren, klar wird ausgiebiger draussen geschnüffelt, aber es liegt ja in meiner Hand inwieweit ich sie in welchen Erregungszustand kommen lasse. Man kann das durchaus unterbinden, natürlich durch Training und Übung. Meine Jungs sind trotz Intaktheit sehr freundlich, auch zu anderen unkastrierten Rüden, sie haben kein Agressionspotential und sind trotz läufiger Hündinnen zuhause entspannt. Wenn kein medizinischerGrund vorliegt würde ich auch keine Kastration vornehmen.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sept. 09:59
Hängt mit dem Testosteron zusammen, bei Pferden ists ja auch so das Hengste eher kleiner und voll die Muskelpakete sind und Wallache groß und schlacksig werden. Deswegen auch grad bei orthopädischen Problematiken ists garnicht so gesund zu kastrieren. Hormone haben im Körper mehr zu tun als man meint und sind sehr wichtig.
Da hast du völlig recht, auch die "Sexual"hormone sind für soviel mehr als nur für Sex zuständig.