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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 1281
zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Michi
2. Sept. 12:06
Ja klar. Aber es ist für mich nochmal ein deutlicher Unterschied. Wenn jemand seinen Hund kastrieren lassen will und der Tierarzt einen Grund (aus seiner Sicht vielleicht sogar berechtigt) sieht für Kastration, oder ob der Halter das Recht hat seinen Hund zu kastrieren und nur wenn der Tierarzt aus medizinischen Gründen etwas dagegen hat darf das nicht passieren. Solche Gesetzestexte werden ja immer für den Extremfall geschrieben. Bedeutet ich könnte meinen Tierarzt theoretisch verklagen wenn er meinen Hund auf meinen Wunsch nicht kastriert ohne medizinisch zu begründen warum er das nicht tun kann. Das ist nochmal deutlich was anderes finde ich. Aber es macht auch wieder Sinn weil das Tierschutzgesetz genauso für Katzen, Pferde und Hunde gilt. Und nur beim Hund wird die Diskussion geführt Bedeutet im Extremfall ich könnte morgen zum Tierarzt gehen und sagen: kastriert meinen Hund. - warum? - weil ich das will. Und wenn der Tierarzt keinen medizinischen Grund findet warum das nicht geht, dann bin ich laut Tierschutz gesetz im Recht, und der Tierarzt muss kastrieren. Da steht nichts von Kastration nur aus medizinischen Gründen. Das wünschen wir uns oft nur so.
Man kann seinen Tierarzt nicht verklagen und hat auch kein Recht auf Kastration, der Tierarzt muss die Notwendigkeit sehen.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Sept. 12:07
Mein Hund ist weder unter noch überfordert. Er ist generell ein super ausgeglichener Hund ! Und nein ,wir haben es noch nicht mit einem Verhaltenstherapeuten versucht und haben es auch nicht vor .
Ich finde es überraschend, dass du lieber eine Kastration in Erwägung ziehst, als einen Termin bei einem Verhaltenstherapeut. Soll keine Kritik sein.
Wenn du dir absolut sicher bist, dass das Sexualverhalten ein isoliertes Problem ist, dann ist es aus deiner Sicht natürlich nicht notwendig.
Vielleicht ist es ja auch so.
Ich würde vor einer OP aber zumindest in Erwägung ziehen, dass ich betriebsblind bin und etwas bei meinem Hund übersehe.
Vor allem wenn der Leidensdruck beim Hund so hoch ist.

Im Forum gibt es ja öfter die Aussage "wir haben schon alles versucht", und dann wurde aber alles versucht bis auf einen Therapeuten (oder bei manchen Leuten sogar einfach einem Trainer). Ich meine jetzt nicht explizit dich.
Ich wundere mich immer nur, dass Kastration, Mönchspfeffer etc eine Option sind, Therapeut aber nicht. Hat das mit Stolz oder Stigma zu tun? Keine Ahnung. Was kann den schief gehen, bis auf die Aussage, dass kein Verhaltensproblem vorliegt und es tatsächlich hormonell bedingt ist und nur ein Chip oder eine Kastration helfen kann. Hat man Angst, dass es doch nicht so ist und man etwas verändern müsste?
 
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Kassandra
2. Sept. 12:08
Man kann seinen Tierarzt nicht verklagen und hat auch kein Recht auf Kastration, der Tierarzt muss die Notwendigkeit sehen.
Ja so wird es normalerweise gehandhabt. Aber rein vom Gesetzestext liest sich das anders für mich.
 
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Ute
2. Sept. 12:11
Ich verstehe das so, dass die Entscheidung beim TA liegt, egal was der HH will. Aber Jurist bin ich auch nicht. Ich kann nur von uns sprechen, wir hatten ein paar ausführliche Gespräche mit unserem heimischen TA, Dann, als es für uns accut wurde hatten wir nochmal ein abschließendes Gespräch in der Tierklinik, in der Clyde dann letztendlich auch kastriert wurde, NACHDEM die Ärztin ihr OK gab.
 
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Stella
2. Sept. 12:11
Egal ob läufig oder nicht bei Fremdhundebegegnungen. Leinen alle ihre Hunde an und wenn nicht dann mach ich vorab darauf aufmerksam und das schon aus weiter Distanz reicht schon das ich die Leinen in die Hand von de Schulter nehme. Hab da keine Probleme.😊
Gute Einstellung , ich halte das auch so ... macht nur leider nicht jeder ,, der tut ja nix ( nichts ) ,, 😅
 
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Sonja
2. Sept. 12:15
Ja klar. Aber es ist für mich nochmal ein deutlicher Unterschied. Wenn jemand seinen Hund kastrieren lassen will und der Tierarzt einen Grund (aus seiner Sicht vielleicht sogar berechtigt) sieht für Kastration, oder ob der Halter das Recht hat seinen Hund zu kastrieren und nur wenn der Tierarzt aus medizinischen Gründen etwas dagegen hat darf das nicht passieren. Solche Gesetzestexte werden ja immer für den Extremfall geschrieben. Bedeutet ich könnte meinen Tierarzt theoretisch verklagen wenn er meinen Hund auf meinen Wunsch nicht kastriert ohne medizinisch zu begründen warum er das nicht tun kann. Das ist nochmal deutlich was anderes finde ich. Aber es macht auch wieder Sinn weil das Tierschutzgesetz genauso für Katzen, Pferde und Hunde gilt. Und nur beim Hund wird die Diskussion geführt Bedeutet im Extremfall ich könnte morgen zum Tierarzt gehen und sagen: kastriert meinen Hund. - warum? - weil ich das will. Und wenn der Tierarzt keinen medizinischen Grund findet warum das nicht geht, dann bin ich laut Tierschutz gesetz im Recht, und der Tierarzt muss kastrieren. Da steht nichts von Kastration nur aus medizinischen Gründen. Das wünschen wir uns oft nur so.
Kein Halter kastriert seinen Hund. Das tut immer ein Tierarzt. Wenn sich ein Tierarzt dazu bereit erklärt, beinhaltet das die medizinische Indikation, die nichts anderes ist als seine Zustimmung.

Mit dem Gesetz wurde der früher gängigen Praxis, die zumindest ich in meiner Kindheit kennen gelernt habe, ein Riegel vorgeschoben, dass alle Hunde, mit denen nicht gezüchtet werden sollte, kastriert wurden. Es ist somit ein Fortschritt Richtung Tierwohl. Gesetze sind nicht dazu da, den Menschen die Verantwortung abzunehmen.
Der Tierarzt, der kastriert, und der Halter, der kastrieren lässt, sind in der Pflicht, abzuwägen, ob ein operativer Eingriff mit all seinen Risiken gerechtfertigt ist. Ob so ein Eingriff gerechtfertigt ist, ist IMMER eine Einzelfallentscheidung, mit vielen einflussnehmenden Faktoren.
Ich sehe das Problem nicht.
 
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Kassandra
2. Sept. 12:23
Kein Halter kastriert seinen Hund. Das tut immer ein Tierarzt. Wenn sich ein Tierarzt dazu bereit erklärt, beinhaltet das die medizinische Indikation, die nichts anderes ist als seine Zustimmung. Mit dem Gesetz wurde der früher gängigen Praxis, die zumindest ich in meiner Kindheit kennen gelernt habe, ein Riegel vorgeschoben, dass alle Hunde, mit denen nicht gezüchtet werden sollte, kastriert wurden. Es ist somit ein Fortschritt Richtung Tierwohl. Gesetze sind nicht dazu da, den Menschen die Verantwortung abzunehmen. Der Tierarzt, der kastriert, und der Halter, der kastrieren lässt, sind in der Pflicht, abzuwägen, ob ein operativer Eingriff mit all seinen Risiken gerechtfertigt ist. Ob so ein Eingriff gerechtfertigt ist, ist IMMER eine Einzelfallentscheidung, mit vielen einflussnehmenden Faktoren. Ich sehe das Problem nicht.
Ja das sehe ich in der Praxis ja auch so.

Das interessante finde ich aber in der reinen Formulierung des Gesetzestextes der für alle Haustiere gilt. Vom Meerschweinchen, über Katze, Pferd und Hund.

Den Punkt den du ansprichst das nicht mehr sofort alles kastriert wird, steht aber nicht im Tierschutzgesetz, sondern in wissenschaftlichen Forschungen die Tierärzten zur Verfügung stehen und aufgrund dessen die ihre Zustimmung zu einer Kastration geben.

Das bedeutet doch, das eine durch den Halter gewünschte Frühkastration nicht gegen das Tierschutzgesetz ist (wie hier oft behauptet wurde), sondern nur das ein Tierarzt gegen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand handelt und so einer Kastration seine Zustimmung gibt und sie durchführt.
 
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Michi
2. Sept. 12:26
Ja das sehe ich in der Praxis ja auch so. Das interessante finde ich aber in der reinen Formulierung des Gesetzestextes der für alle Haustiere gilt. Vom Meerschweinchen, über Katze, Pferd und Hund. Den Punkt den du ansprichst das nicht mehr sofort alles kastriert wird, steht aber nicht im Tierschutzgesetz, sondern in wissenschaftlichen Forschungen die Tierärzten zur Verfügung stehen und aufgrund dessen die ihre Zustimmung zu einer Kastration geben. Das bedeutet doch, das eine durch den Halter gewünschte Frühkastration nicht gegen das Tierschutzgesetz ist (wie hier oft behauptet wurde), sondern nur das ein Tierarzt gegen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand handelt und so einer Kastration seine Zustimmung gibt und sie durchführt.
Ganz genau, es ist die Entscheidung eines Tierarztes , ob er eine Kastration oder auch Frühkastration durchführt.
Wenn er die Sinnhaftigkeit sieht und es tut, dann ist es nicht verboten.
 
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Sonja &
2. Sept. 12:29
Es lassen sich über Gentests stark erhöhte Risiken feststellen. Das ergibt einen medizinischen Grund, plus jede Frau entscheidet selbst und wird nicht vorsorglich von jemand Anderem Kastriert oder Amputiert.
Das stimmt. Wurde bei mir in Köln gemacht.
 
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Kassandra
2. Sept. 12:30
Ganz genau, es ist die Entscheidung eines Tierarztes , ob er eine Kastration oder auch Frühkastration durchführt. Wenn er die Sinnhaftigkeit sieht und es tut, dann ist es nicht verboten.
Genau!
Es wurde hier aber mehrfach darauf hingewiesen, bzw. Der Eindruck erweckt wie tierschutzwidrig eine Kastration beim Hund eigentlich ist und das nur in wirklichen Notfällen kastriert wegen sollte.

Zu Beginn gab es ja die Diskussion, das bereits Stress noch nicht direkt der Grund für Kastration ist und es endstand der Eindruck das kein vernünftiger Tierarzt dazu raten würde, und wenn doch das dies tierschutzwidrig wäre.