Hallo ihr Lieben,
ich habe nach einem Beitrag gesucht, wo es um zu frühe Kastration und die Folgen geht. Nun bin ich hier am lesen und frage mich, welche Erfahrungen ihr evt. mit eurem Tierschutzhund gemacht habt. Die kommen heute ja schon kastriert aus dem Ausland, keiner weiß wie alt die Hunde wirklich sind, zu früh kastriert bringt eine Menge Nachteile und gesundheitliche Probleme mit sich. Ich erzähle euch mal etwas von Copper und würde mich freuen, wenn ihr euren Beitrag und eure Erfahrungen mit mir teilt.
Copper kommt aus Sibirien, dem Tierschutz das letzte siebte Leben e.V. Am 10.09.2022 zog er bei uns ein, er hatte einen langen weiten Weg hinter sich und war dementsprechend erschöpft, unsicher und sehr sehr ängstlich. Copper kam mit einer Altersangabe von 2 Jahre und war kastriert. Er hatte gleich gefressen und getrunken, unheimlich Angst vor meinem Mann und alles was draußen passierte war ihm unheimlich. Er pullerte im Sitzen, das machte mich stutzig, dann legte er ein Welpenverhalten an den Tag, welches paar Monate dauerte, seine Pfoten waren groß, Copper klein mit 43 Risthöhe, er war tapsig, lernbegierig und schnell erschöpft, war stubenrein, konnte alleine bleiben und schlief ganz viel. Er lernte alles sehr langsam mit vielen Rückschlägen, brauchte für alles viel Zeit und Geduld. Mit Copper sind wir nach drei Monaten zum ersten Mal zu unserem Tierarzt, weil wir dachten, er hat eine Fehlstellung der Vorderpfoten. Copper wurde untersucht und geröntgt. Diagnose, Arthrose in den Vorderpfoten, Wachstumsfugen noch nicht zu, nach Beurteilung seines Gebiss, gesamt Kontition, Entwicklung etc. Copper war im Dezember 2022 gerade 9 Monate und keine zwei Jahre. Ergebnis in den 3 Jahren, die er bei uns lebt: Immer noch tapsig, Kopf gegenüber seinem Körperbau relativ klein, Risthöhe 60 cm, Hinterbeine sehr hoch, immer mal wieder unsicher und ängstlich, er kann nicht richtig spielen, rennen ist seine Welt und kampeln mit Herrchen. Copper tut seit einem Jahr den Rücken aufbäumen, sein Penis wird dabei knochenhart, er hat dann eine Erektion und weiß nicht wohin mit sich. Wir dachten er hat es mit dem Bauch, Blase, innere Organe, alles ohne Befund. Dann nahm ich an, dass es vielleicht mit der Teilamputation seiner Rute zusammenhängt, oder der Bauchspeicheldrüse (damit hat er auch manchmal Probleme) Nein, es ist fehlendes Testosteron, Copper hatte keine Möglichkeit ein richtig imposanter Rüde zu werden. Er hat Welpenfell, wird es immer haben und all die anderen kleinen und größeren Problemchen.Teilweise wird er mir gegenüber knurrig. Wir lieben ihn so wie er ist, nur Schade, was eine zu frühe Kastration an unvorhersehbaren Folgen mit sich bringt.
Jetzt gucken wir noch mal mit einem Verhaltenstraining, was es positiv bewirken kann.
Ich danke Joe Cool für die Eröffnung des Beitrages und bin erleichtert, dass ich euch meine Erlebnisse mit Copper und der Kastration mitteilen konnte. Danke.