Home / Forum / Gesundheit / Warum lasst ihr kastrieren?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1281
zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tim
14. März 22:55
Das ist ein guter Punkt. Hunde werden kastriert weil sie nicht mehr spielen können. Ich bin bei dir, das nicht jeder Hund zwingend mit anderen Spielen muss. Aber ich wünsche mir schon, das mein Hund in der Lage ist mit Weibchen und anderen Rüden zu interagieren, ohne das nur die Hormone verrückt spielen und entweder ein ups Wurf droht, oder eine Schlägerei. Hier ist wieder die Kompetenz des Halters gefragt der entscheiden muss, ob sein Hund noch normal mit anderen Hunden interagieren kann, oder nur noch Vögeln oder Konkurrenz vertreiben im Kopf hat. Und ob eine Ausschaltung der Hormone für den Hund von Vorteil ist. Sonst hat der betreffende Hund irgendwann nämlich keine Chance mehr in den Nahbereich von anderen Hunden zu kommen und verliert das letzte bisschen Sozialkompetenz.
Inwiefern soll eine ungewollte Trächtigkeit passieren, wenn die Hündin nicht läufig und nicht in der Standhitze ist? Und ein Rüde muss nicht mit anderen Rüden spielen. Wenn man es schon so verm menschlichen will, stelle ich mir das mal bildlich vor. Ich treffe irgendeinen fremden Mann und möchte dann mit ihm spielen? Realitätsfern, selbst unter uns Menschen. Wenn man sich länger kennt und sympathisch ist kann es durchaus dazu kommen aber doch nicht einfach immer so. Erwachsene unkastrierte Hunde haben auch schlichtweg einfach nicht immer Lust zu spielen. Bei kastrierten Hunden ist das halt anders, da sie in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden, am schlimmsten ist es wenn sie jung kastriert werden. Dann bleiben die für immer Junghunde. Und dann wollen die natürlich immer nur spielen und natürlich ist dann alles und jeder immer nur toll.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
14. März 22:56
Ich muss sagen ,das finde ich sehr bedenklich! Es gibt so viele Hunde hier und dann werden auch noch welche aus dem Ausland geholt die dann hier wiederum Welpen in die Welt setzen ?! Gibt es da keine vertragsklausel das die Hunde kastriert werden müssen wenn sie alt genug sind ? Ich bin eigentlich auch gegen kastration aber ich finde das bei Hunden aus dem Ausland absolut richtig und wichtig!
Wo ist jetzt der Unterschied, ob Hunde aus dem Ausland oder welche von hier Welpen in die Welt setzen? Außerdem setzen nicht die Hunde Welpen in die Welt, sondern deren verantwortungslose Halter und die stammen dann schon von hier. 🙈Den Gedankengang kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen. Außer anerkannten Züchtern sollte gar niemand Hunde vermehren dürfen, denn etwas anderes ist das dann nicht, egal woher die Hunde stammen. Du bist eigentlich gegen Kastration, bei Hunden aus dem Ausland findest du sie aber richtig und wichtig… Das passt für mich nicht zusammen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
14. März 23:02
Wo ist jetzt der Unterschied, ob Hunde aus dem Ausland oder welche von hier Welpen in die Welt setzen? Außerdem setzen nicht die Hunde Welpen in die Welt, sondern deren verantwortungslose Halter und die stammen dann schon von hier. 🙈Den Gedankengang kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen. Außer anerkannten Züchtern sollte gar niemand Hunde vermehren dürfen, denn etwas anderes ist das dann nicht, egal woher die Hunde stammen. Du bist eigentlich gegen Kastration, bei Hunden aus dem Ausland findest du sie aber richtig und wichtig… Das passt für mich nicht zusammen.
Das Problem ist aber doch das Vermehrung nicht verboten ist. Suki wird im Mai läufig. Wen ich wollte könnte ich sie hier im Ort problemlos decken lassen. Mehrere Rüdenbesitzer haben bei mir deswegen schon nachgefragt. Natürlich mache ich es nicht aber ich glaube so oder so ähnlich kommt es oft erst zu einer Vermehrerei. Der eine bequatscht den anderen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
14. März 23:04
Inwiefern soll eine ungewollte Trächtigkeit passieren, wenn die Hündin nicht läufig und nicht in der Standhitze ist? Und ein Rüde muss nicht mit anderen Rüden spielen. Wenn man es schon so verm menschlichen will, stelle ich mir das mal bildlich vor. Ich treffe irgendeinen fremden Mann und möchte dann mit ihm spielen? Realitätsfern, selbst unter uns Menschen. Wenn man sich länger kennt und sympathisch ist kann es durchaus dazu kommen aber doch nicht einfach immer so. Erwachsene unkastrierte Hunde haben auch schlichtweg einfach nicht immer Lust zu spielen. Bei kastrierten Hunden ist das halt anders, da sie in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden, am schlimmsten ist es wenn sie jung kastriert werden. Dann bleiben die für immer Junghunde. Und dann wollen die natürlich immer nur spielen und natürlich ist dann alles und jeder immer nur toll.
OK ich glaube du hast mich nicht ganz richtig verstanden.

Eine ungewollte Trächtigkeit ist natürlich bei einer nichtlaufigen Hündin unmöglich, richtig. Was ist aber mit einem Rüden der auch eine nicht läufigen Hündin besteigt und das Größenverhältnis doch Recht groß ist, sodass die Gefahr besteht das die Hündin durch den Akt verletzt wird, weil sie zu schüchtern, schwach, unerfahren oder was auch immer ist sich zu wehren.
Und nein auch ein Rüde muss nicht mit anderen Rüden spielen. Aber er muss sich so gedämpft benehmen können, ohne den anderen zu schreddern weil der falsch guckt.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben. Wenn sich 2 Männer Anfang 20 treffen wird sich ja auch nicht sofort nach 3 Sätzen geprügelt, sondern kann sich auch normal benehmen. Und es gibt einmal leider Rüden, die ohne Hormone besser klarkommen.

Junge Hunde zu kastrieren finde ich auch nicht gut, und würde ich auch nie befürworten, wobei ich den Tierschutz hier gesondert sehe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
14. März 23:06
Und deswegen kommt für mich kein Hund aus dem TS in Frage wenn es nur die Wahl zwischen kastriert bekommen oder halt mit Klausel gibt. Über sowas wichtiges möchte ich selber entscheiden entscheiden können denn die Folgen können für einen Hund schon groß sein, physisch und psychisch. Auch mein nächster Wuff wird wieder eine Hündin werden die intakt bleiben soll obwohl ich keinen Nachwuchs möchte.
Das kann und sollte jeder machen, wie er das möchte und es für ihn richtig ist, keine Frage. Trotzdem kann ich dem nicht zustimmen, dass die Kastration so große Folgen hat. Wie gesagt, Mailo ist nun schon über 14 Jahre alt und seit er ein Jahr und 5 Monate ist, bei mir. Er war in dieser langen Zeit immer ein ausgeglichener und gechillter Hund bis heute und ich behaupte jetzt mal, dass die Kastration ( auf die ich keinen Einfluss hatte) für ihn keine Nachteile gebracht hat, im Gegenteil. Wie das bei Hündinnen ist, kann ich nicht beurteilen, da ich noch nie eine hatte. Und wie gesagt, wenn du einen Welpen aus dem Tierschutz nimmst, wird der mit 4/5 Monaten noch nicht kastriert sein und diese Klausel, falls die im Vertrag stehen sollte, ist unwirksam. Ich für mich kann es eben nicht unterstützen, dass wegen mir noch mehr Hunde in die Welt gesetzt werden, obwohl es schon so unendlich viele gibt, die dringend ein schönes Zuhause brauchen. Ich verurteile aber auch niemanden, der aus welchem Gründen auch immer seinen Hund beim Züchter holt, so lange das ein seriöser Züchter ist, der nicht noch Qualzuchtrassen weiter vermehrt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia 🐾Nero
14. März 23:12
Das ist ein guter Punkt. Hunde werden kastriert weil sie nicht mehr spielen können. Ich bin bei dir, das nicht jeder Hund zwingend mit anderen Spielen muss. Aber ich wünsche mir schon, das mein Hund in der Lage ist mit Weibchen und anderen Rüden zu interagieren, ohne das nur die Hormone verrückt spielen und entweder ein ups Wurf droht, oder eine Schlägerei. Hier ist wieder die Kompetenz des Halters gefragt der entscheiden muss, ob sein Hund noch normal mit anderen Hunden interagieren kann, oder nur noch Vögeln oder Konkurrenz vertreiben im Kopf hat. Und ob eine Ausschaltung der Hormone für den Hund von Vorteil ist. Sonst hat der betreffende Hund irgendwann nämlich keine Chance mehr in den Nahbereich von anderen Hunden zu kommen und verliert das letzte bisschen Sozialkompetenz.
Grundsätzlich sind aber für einen intakten Rüden alle Weibchen potenzielle Paarungspartner und alle Rüden Rivalen 😅.
Das ist die Biologie.

Ich kann das Bedürfnis, dass der eigene Hund spielen und frei mit Artgenossen interagieren soll sehr gut verstehen.
Ich hatte es ja auch (und hab es sicher auch noch, obwohl ich akzeptiere, dass das bei meinem Hund einfach nicht so ist).
Für mich war es echt herzzerreißend, dass mein Hund unabhängig von sexueller Motivation eine soziale Unverträglichkeit hatte (sogar eine Abgabe stand im Raum, weil ich einen Artgenossen sozialen Hund wollte).

Aber es hat mich gelehrt, dass Hunde nicht mit anderen Hunden interagieren müssen, um glücklich zu sein und dass Spielen unter fremden und sich sogar bekannten Hunden einfach oft nicht den Interessen des Hundes entspricht, auch wenn wir Menschen das so gerne sehen.

Die sexuelle Komponente hat bei meinem ab 3,5 Jahren nachgelassen.
Aber es war auch hilfreich, dass sein damaliger einziger Hundekontakt, eine intakte Hündin, ebenfalls gereift ist und ihm für Anmachversuche harte Ohrfeigen gegeben hat.
Was ich nachträglich festellten musste, das blödeste was man machen kann ist aufdringliche junge Rüden mit jungen Hündinnen zusammen zu lassen, die sich überhaupt noch nicht wehren können. Das ist ja auch ein Reifeprozess.
Als wir uns früher mit der Hündin getroffen haben, mussten wir Halter meinen ständig von ihr runter holen.
Jetzt verschnappt sie ihn schon, wenn er nur den Gedanken hat es zu versuchen. Großer Lerneffekt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
14. März 23:14
Das kann und sollte jeder machen, wie er das möchte und es für ihn richtig ist, keine Frage. Trotzdem kann ich dem nicht zustimmen, dass die Kastration so große Folgen hat. Wie gesagt, Mailo ist nun schon über 14 Jahre alt und seit er ein Jahr und 5 Monate ist, bei mir. Er war in dieser langen Zeit immer ein ausgeglichener und gechillter Hund bis heute und ich behaupte jetzt mal, dass die Kastration ( auf die ich keinen Einfluss hatte) für ihn keine Nachteile gebracht hat, im Gegenteil. Wie das bei Hündinnen ist, kann ich nicht beurteilen, da ich noch nie eine hatte. Und wie gesagt, wenn du einen Welpen aus dem Tierschutz nimmst, wird der mit 4/5 Monaten noch nicht kastriert sein und diese Klausel, falls die im Vertrag stehen sollte, ist unwirksam. Ich für mich kann es eben nicht unterstützen, dass wegen mir noch mehr Hunde in die Welt gesetzt werden, obwohl es schon so unendlich viele gibt, die dringend ein schönes Zuhause brauchen. Ich verurteile aber auch niemanden, der aus welchem Gründen auch immer seinen Hund beim Züchter holt, so lange das ein seriöser Züchter ist, der nicht noch Qualzuchtrassen weiter vermehrt.
Natürlich hat eine Kastration Folgen. Die bringt das Homonsystem in eine Schieflage und das hat durchaus Auswirkungen die jedoch unterschiedlich ausgeprägt sein können. Dazu kommt das man nicht immer das ein oder andere Problem mit einer Kastration in Verbindung bringt und manches auch als Problem gar nicht erst erkannt wird weil es für den Halter einfach kein Problem ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
14. März 23:20
Grundsätzlich sind aber für einen intakten Rüden alle Weibchen potenzielle Paarungspartner und alle Rüden Rivalen 😅. Das ist die Biologie. Ich kann das Bedürfnis, dass der eigene Hund spielen und frei mit Artgenossen interagieren soll sehr gut verstehen. Ich hatte es ja auch (und hab es sicher auch noch, obwohl ich akzeptiere, dass das bei meinem Hund einfach nicht so ist). Für mich war es echt herzzerreißend, dass mein Hund unabhängig von sexueller Motivation eine soziale Unverträglichkeit hatte (sogar eine Abgabe stand im Raum, weil ich einen Artgenossen sozialen Hund wollte). Aber es hat mich gelehrt, dass Hunde nicht mit anderen Hunden interagieren müssen, um glücklich zu sein und dass Spielen unter fremden und sich sogar bekannten Hunden einfach oft nicht den Interessen des Hundes entspricht, auch wenn wir Menschen das so gerne sehen. Die sexuelle Komponente hat bei meinem ab 3,5 Jahren nachgelassen. Aber es war auch hilfreich, dass sein damaliger einziger Hundekontakt, eine intakte Hündin, ebenfalls gereift ist und ihm für Anmachversuche harte Ohrfeigen gegeben hat. Was ich nachträglich festellten musste, das blödeste was man machen kann ist aufdringliche junge Rüden mit jungen Hündinnen zusammen zu lassen, die sich überhaupt noch nicht wehren können. Das ist ja auch ein Reifeprozess. Als wir uns früher mit der Hündin getroffen haben, mussten wir Halter meinen ständig von ihr runter holen. Jetzt verschnappt sie ihn schon, wenn er nur den Gedanken hat es zu versuchen. Großer Lerneffekt.
So eine Hündin ist natürlich gold wert. Wir haben leider keine solche Hündin im Bekanntenkreis.
Ich finde es halt auch schwierig wenn der Hund nur aufgrund seiner Hormone quasi isoliert gehalten werden muss. Das wäre bei uns so gewesen. Er hatte zwar noch die kleinen frühkastrierte Tierschutz Hündin der Schwiegereltern gehabt, aber ansonsten wäre kaum Gelegenheit Sozialverhalten ruhig zu lernen.
Spaziergänge in Form von social walks waren auch von soviel Stress geprägt das ich die Lernerfahrung dabei echt in Zweifel gestellt habe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sina
14. März 23:21
Weil man heute richtig viel Geld für diese Welpen bekommt. Damals wurden sie ertränkt, verschenkt oder für 50 Mark verkauft. Heute hat man ein sehr gutes Taschengeld, wenn man seine Hündin vom Nachbarshund decken lässt. Und die Leute kaufen ... beim " Hobbyzüchter "
Das mag für viele so aussehen, aber für Mischlingswelpen ohne Papiere zahlt man eigentlich immer drauf.
Wer sich gut als Hobbyzüchter vermarktet, holt evtl mehr raus, aber da braucht es auch mehr als einen Wurf, und man muss erstmal viel Zeit und Geld investieren, um Käufer anzuwerben.

In Zeiten in denen im illegalen Welpenhandel vermeintliche Rassehunde für wenige hundert Euro angeboten werden, kann man mit einem Ups Wurf nicht wirklich mithalten, und kann vielleicht maximal die Kosten decken.
Lohnt sich nicht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia 🐾Nero
14. März 23:24
So eine Hündin ist natürlich gold wert. Wir haben leider keine solche Hündin im Bekanntenkreis. Ich finde es halt auch schwierig wenn der Hund nur aufgrund seiner Hormone quasi isoliert gehalten werden muss. Das wäre bei uns so gewesen. Er hatte zwar noch die kleinen frühkastrierte Tierschutz Hündin der Schwiegereltern gehabt, aber ansonsten wäre kaum Gelegenheit Sozialverhalten ruhig zu lernen. Spaziergänge in Form von social walks waren auch von soviel Stress geprägt das ich die Lernerfahrung dabei echt in Zweifel gestellt habe.
Social Walks waren bei uns komplett kontraproduktiv, sowohl was den sozialen, als auch den sexuellen Frust betrifft. Meine Meinung zu Social Walks hat sich echt verändert. Auch wie und in welchen Rahmen Sozialisierung und Desensibilisierung produktiv stattfinden kann.

Und ja, mein Hund hatte mehr oder minder 1 gutes Jahr keinen Kontakt zu Artgenossen (zwei mal in dem Jahr mit der Hündin, die er berammeln wollte. Sie war da aber auch noch nicht reif genug das selber abzuwehren). Das Jahr war sehr traurig für mich, für ihn glaube ich aber tatsächlich weniger 🙈.