Home / Forum / Gesundheit / Warum lasst ihr kastrieren?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1281
zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Stella
1. Sept. 11:06
Du hast absolut Recht..... Vor allem das Argument der Krebsprophylaxe, das so gerne angeführt wird, hinkt sehr gewaltig der Wirklichkeit hinterher....
Absolut ... klar kann der Hund keinen Eierstockkrebs bekommen wenn er keine Eierstöcke mehr hat ... dafür aber überall wo anders . Dieses Argument zählt bei mir nicht .
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
1. Sept. 11:17
Ich verstehe, dass das eine Herausforderung ist und kann auch verstehen, dass man die Kastration wählt, wenn ein Hund wirklich heftig dauergestresst ist. Trotzdem spiegelt sich in deiner Interpretation ein Zugang wider, den ich ganz und gar nicht teile - nämlich der, dass sexuelles Interesse und Erregung bei Hunden etwas ist, das sie zu "Monstern" macht und das wegkorrigiert werden muss. Guinness schleckt sehr viel Pipi und markiert rum. Durfte er immer, gab es ausser keine Vorgärten und Hausmauern nie Korrekturen oder Verbote. Dementsprechend entspannt läuft das ab. Schnüffelschnüffel, schleckschleck...schleckschleckschleckschleck, pinkelpinkel. Weiter geht's. Ich hab ihn von Anfang an auch in solchen Momenten immer mal angesprochen, guckt er kurz, super, darf er weiterlecken. Er ist bisher insgesamt nicht sonderlich erregt, wenn er es wäre würd ich aber vielleicht tatsächlich überlegen, ob ich ihm einen Rammelpolster oder sowas anbieten könnte. Würde das in gemäßigtem Ausmass genutzt, wär das für mich völlig ok, auch wenn er mal ein paar Tage weniger oder nix fressen würde wär mir das egal. Kenn ich von mir selbst auch, Appetit ist nicht immer gleich. Würde er jetzt allerdings nur mehr mit Ständer rumlaufen und dauerrammeln und bedenklich abmagern, ja dann würd ich über Kastration nachdenken. Aber nicht bereits, weil er während der Pubertät mal ordentlich geil ist und Sex im Kopf hat.
OK der Begriff sexmonster ist bei mir tatsächlich lustig gemeint gewesen.

Das was du beschreibst ist für viele Hundehalter aber schon zu viel des guten. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen meinem Hund ein rammelkissen anzubieten. Das wäre für mich schon ein Anzeichen von hyper Sexualität und damit Grund für Kastration.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ute
1. Sept. 11:24
OK der Begriff sexmonster ist bei mir tatsächlich lustig gemeint gewesen. Das was du beschreibst ist für viele Hundehalter aber schon zu viel des guten. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen meinem Hund ein rammelkissen anzubieten. Das wäre für mich schon ein Anzeichen von hyper Sexualität und damit Grund für Kastration.
Rammelkissen wäre für mich in Ordnung wenn es im Rahmen bleibt. Irgendwo muss so ein Hund ja auch hin dürfen mit seinen Gelüsten. "Es" dem Hund stur abgewöhnen/abtrainieren
fände ich jetzt auch nicht hundegerecht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
1. Sept. 11:31
Ich glaube wir sind uns alle einig das Kastration vor der Pubertät prophylaktisch abzulehnen ist! Tierschutz im Ausland evtl ausgenommen aufgrund Vermehrung. Genauso das wir die Kastration aus medizinischen dringlichkeiten befürworten von denen einige hier echte Schauergeschichten berichtet hatten .
Das ist doch schon einmal eine gute gemeinsame Basis!

Die große Diskussion ist doch im Graubereich dazwischen. Ab wann hat der Hund Stress wegen seiner Hormone? Oder ab wann bekommt der Hund Stress weil Frauchen Stress wegen des hormonellen Verhalten des Hundes? Das ist doch sehr sehr unterschiedlich und abhängig vom Team. Und da finde ich das wir uns hier kein Urteil erlauben dürfen weil wir den Alltag des Teams nicht leben und auch nicht das persönliche empfinden des Teams.
Was der eine für absolut normal empfindet, das stresst den nächsten und das überträgt sich auf den Hund.
Warum sollte in einem solchen Fall nicht kastriert werden?
Der gleiche Hund würde bei Halter 1 kastriert aber bei Halter 2 vielleicht nicht? Was ist richtig?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Stella
1. Sept. 11:43
Ich glaube wir sind uns alle einig das Kastration vor der Pubertät prophylaktisch abzulehnen ist! Tierschutz im Ausland evtl ausgenommen aufgrund Vermehrung. Genauso das wir die Kastration aus medizinischen dringlichkeiten befürworten von denen einige hier echte Schauergeschichten berichtet hatten . Das ist doch schon einmal eine gute gemeinsame Basis! Die große Diskussion ist doch im Graubereich dazwischen. Ab wann hat der Hund Stress wegen seiner Hormone? Oder ab wann bekommt der Hund Stress weil Frauchen Stress wegen des hormonellen Verhalten des Hundes? Das ist doch sehr sehr unterschiedlich und abhängig vom Team. Und da finde ich das wir uns hier kein Urteil erlauben dürfen weil wir den Alltag des Teams nicht leben und auch nicht das persönliche empfinden des Teams. Was der eine für absolut normal empfindet, das stresst den nächsten und das überträgt sich auf den Hund. Warum sollte in einem solchen Fall nicht kastriert werden? Der gleiche Hund würde bei Halter 1 kastriert aber bei Halter 2 vielleicht nicht? Was ist richtig?
Was richtig wäre --- an sich und seinem Tier zu arbeiten . Denn um so ruhiger , entspannter ich reagiere --- um so entspannter ist mein Hund . Er fühlt was wir fühlen und orientiert sich daran .

Klar es ist leicht gesagt , in manchen Situationen entspannt zu bleiben aber man kann es ja einmal probieren . Schont die Nerven aller ...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
1. Sept. 11:49
Was richtig wäre --- an sich und seinem Tier zu arbeiten . Denn um so ruhiger , entspannter ich reagiere --- um so entspannter ist mein Hund . Er fühlt was wir fühlen und orientiert sich daran . Klar es ist leicht gesagt , in manchen Situationen entspannt zu bleiben aber man kann es ja einmal probieren . Schont die Nerven aller ...
Das ist richtig.
Aber es gibt auch zwischen Carl und mir manchmal Situationen wo ich ihn vor allem wenn wir beide einen schlechten Tag haben wegen seinen Hormonen in die Wurst geben könnte...
Das wäre jetzt kein alleiniger Grund für MICH über Kastration nachzudenken, aber wenn sich das so sehr häuft das bei Hund und Halter nur noch Frust im Spiel ist wegen hormonellen Verhalten, dann werde ich die letzte sein die die verurteilt wenn der Hund medizinisch unnötig kastriert wird (meist wird ja doch vorher in solchen Fällen gechippt)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Stella
1. Sept. 11:53
Das ist richtig. Aber es gibt auch zwischen Carl und mir manchmal Situationen wo ich ihn vor allem wenn wir beide einen schlechten Tag haben wegen seinen Hormonen in die Wurst geben könnte... Das wäre jetzt kein alleiniger Grund für MICH über Kastration nachzudenken, aber wenn sich das so sehr häuft das bei Hund und Halter nur noch Frust im Spiel ist wegen hormonellen Verhalten, dann werde ich die letzte sein die die verurteilt wenn der Hund medizinisch unnötig kastriert wird (meist wird ja doch vorher in solchen Fällen gechippt)
Verurteilen ist da vielleicht ein wenig hart -- ich versuche zu empfehlen , zu raten ... da es ja unzählige andere Möglichkeiten als Alternative gibt , die man erst einmal probieren kann .
Letztendlich entscheidet jedoch der Besitzer und der Tierarzt was mit dem eigenen Hund gemacht wird oder auch nicht ...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ina
1. Sept. 12:07
Ich glaube wir sind uns alle einig das Kastration vor der Pubertät prophylaktisch abzulehnen ist! Tierschutz im Ausland evtl ausgenommen aufgrund Vermehrung. Genauso das wir die Kastration aus medizinischen dringlichkeiten befürworten von denen einige hier echte Schauergeschichten berichtet hatten . Das ist doch schon einmal eine gute gemeinsame Basis! Die große Diskussion ist doch im Graubereich dazwischen. Ab wann hat der Hund Stress wegen seiner Hormone? Oder ab wann bekommt der Hund Stress weil Frauchen Stress wegen des hormonellen Verhalten des Hundes? Das ist doch sehr sehr unterschiedlich und abhängig vom Team. Und da finde ich das wir uns hier kein Urteil erlauben dürfen weil wir den Alltag des Teams nicht leben und auch nicht das persönliche empfinden des Teams. Was der eine für absolut normal empfindet, das stresst den nächsten und das überträgt sich auf den Hund. Warum sollte in einem solchen Fall nicht kastriert werden? Der gleiche Hund würde bei Halter 1 kastriert aber bei Halter 2 vielleicht nicht? Was ist richtig?
Zuallererst hat der Hund bei mir das Recht auf körperliche Unversehrtheit....
Sexualverhalten gehört zum ganz normalen Verhaltensrepertoire... dass ein Rüde sich für eine läufige Hündin interessiert ist erst einmal völlig normal ....
und dient eigentlich der Fortpflanzung.....

Ein übersteigertes Verhalten hat ganz andere Gründe, und kann zB auch der Versuch sein Stress durch diese Übersprungshandlung abzubauen....
Hier ist der Halter gefragt durch
Beschäftigung, körperliche Aktivität, Aufgaben die dem Hund Spaß machen und Konsequenz dafür zu sorgen das Verhalten umzuleiten....
Ja, das kann manchmal mühsam sein, aber wofür hab ich mir den Hund angeschafft ? Es ist ein lebendiges Wesen und hat ein Recht auf artgerechte Haltung und Beschäftigung.....
Und ja, es gibt die Fälle in denen eine Kastration sinnvoll und angemessen ist, aber zu aller erst sollte man genau schauen wo das "Problem" wirklich liegt.....
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Sept. 12:10
Ich musste damals 86‘ meine intakte Schäferhündin wegen gebärmutterkrebs mit 9 erlösen lassen. TA, sagte nur tja hatte keine Welpen, ist normal mit Krebs. Schwägerin ihre intakte Husky Dame mit 9 Jahren vereiterte Gebärmutter = Not OP. Seit 2005 habe ich wieder Hunde. Aus dem TS und sie waren alle kastriert. Hatten damit keine Probleme und wurden 16,17 und die kleine die noch lebt ist jetzt 12 Jahre alt.
Meine Nichte ist MTFA und erzählt uns oft von Hunden die im Alter mit schwerer OP kastriert werden müssen.
Mein Fazit: wenn ich nicht züchten möchte begrüße ich wie bei TS Hunden üblich kastrierte Hunde.
Die zur Zeit vermehrten upps Würfe oder Hunde (meistens von nicht verantwortlichen TH ) die wegen Trieb auf den Straßen umher irren und für Suchaktionen führen, finde ich pers mehr als unnötig.

Der Stress , den man intakten Tieren zumutet, sollte auch bedacht werden.

Aber kann ja jeder halten wie er will. (Im Nachhinein ist man immer schlauer)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ute
1. Sept. 12:13
Und Du entscheidest das von außen dass der Halter perse einfach keinen Bock hat oder zu bequem ist ? Ich frage mich halt, woher kommen solche Weisheiten, drinn stecken tut ja niemand...