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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Nina &
13. März 13:56
Ich finde, dieses Thema ist sehr individuell. Unser TA ist auch pro Kastration, um hormonbedingte Tumoren vorzubeugen. Und ja, die Kastration verhindert einige dieser Tumoren, es steigt aber das Risiko für andere Krebsarten. Es ist also ein bisschen die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ein Hodentumor ist i.d.R. nicht so schlimm wie z.B. ein Osteosarkom. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, meinen Hund nicht kastrieren zu lassen, solange es nicht medizinisch notwendig ist oder er die Nächte durchheult und nur noch gestresst ist ect.

Andererseits habe ich nur in meiner Nachbarschaft 5 Hündinnen, die im Alter von 8 bis 12 notoperiert werden mussten wg Gebärmutterentzündungen. Zwei davon haben das nur knapp überlebt. Da hätte ich schon Angst vor, bin da aber bei Hündinnen auch nicht so gut informiert, wir hatten immer nur Rüden. Sicher gibt es auch viele, denen sowas erspart bleibt und nur zu kastrieren, weil die Läufigkeit einem Umstände bereitet, käme mir nicht in den Sinn.
 
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Mig
13. März 14:32
Ich finde, dieses Thema ist sehr individuell. Unser TA ist auch pro Kastration, um hormonbedingte Tumoren vorzubeugen. Und ja, die Kastration verhindert einige dieser Tumoren, es steigt aber das Risiko für andere Krebsarten. Es ist also ein bisschen die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ein Hodentumor ist i.d.R. nicht so schlimm wie z.B. ein Osteosarkom. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, meinen Hund nicht kastrieren zu lassen, solange es nicht medizinisch notwendig ist oder er die Nächte durchheult und nur noch gestresst ist ect. Andererseits habe ich nur in meiner Nachbarschaft 5 Hündinnen, die im Alter von 8 bis 12 notoperiert werden mussten wg Gebärmutterentzündungen. Zwei davon haben das nur knapp überlebt. Da hätte ich schon Angst vor, bin da aber bei Hündinnen auch nicht so gut informiert, wir hatten immer nur Rüden. Sicher gibt es auch viele, denen sowas erspart bleibt und nur zu kastrieren, weil die Läufigkeit einem Umstände bereitet, käme mir nicht in den Sinn.
Meinem grossen ist letztes Jahr ein Hormon bedingter Tumor entfernt worden. Mit 12 Jahren! Davor keinerlei Beschwerden. Er war die ganzen Jahre ein typischer Rüde mit allem was dazugehört.
Nach der OP sagte mir der Arzt das empfohlen wird Rüden danach zu kastrieren ---- aber --- das wird das Risiko für einen erneuten Tumor nicht ausschließen. Wtf, ja warum dann kastrieren.
Jetzt wird er 13, die Regenbogenbrücke ist in Sicht. Er soll dann mal als ganzer Kerl darüber laufen. Als der tolle Bub der er all die Jahre war.
Solange es nicht 100% nötig ist, mit der Sicherheit das DEM HUND geholfen wird, nicht dem Halter, lehne ich Kastrationen ab.
 
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Sonja
13. März 14:47
Ich hatte eine fast 16 Jahre alte Hündin die hatte ich damals nach der ersten Hitze sterilisieren lassen! Sie war unproblematisch und hörte aufs Wort, sie hatte auch nie Probleme mit tumoren ect. Nun wollte ich meine neue 6 Monate alte Hündin nach der ersten Läufigkeit wieder sterilisieren lassen aber der Tierschutz erlaubt es nicht? Erstens mal möchte ich keine Welpen, zweitens möchte ich hundesport (Agility) mit ihr machen und drittens mag ich die sauerei nicht wenn sie läufig wird!
Nur mal so zur Info dieses TSG ist nicht neu und schon einige Jarzehnte alt, und darin heisst es klipp und klar " .*...es ist verboten bei Wirbeltiere gesunde / funktionierende Organe oder Körperteile zu entfernen /amputieren !...*. Eine Kastration ist nichts anderes als eine Amputatin resp. Entfernung von Organen. Also auch bei deiner alten Hündin war es bereits verboten sofern keine medizinische Notwedigkeit bestand. Offensichtlich verwechselst auch Kastration mit Sterilisation. Kastration = Hoden oder Eierstöcke/Gebärmutter werden entfent (eine kastrierten Hündin wird also nicht mehr läufig) , Sterilisation = "unfruchtbar machen" (auch wird Sterilisation bei M Vasektomie und bei W Tubenligatur genannt) . Dabei werden die Geschlechtsorgane nicht entfernt, Hormonhaushalt wird kaum verändert, Sterilisierte Hündinnen werden trotzdem Läufig, sind aber unfruchtbar . Auch wenndu keine Welpen möchtest ist eine Kastration absolut nicht erforderlich , aufpassen reicht. Und deine Begründung von "will keine Sauerei"....🙄. Es gibt "Schutzhosen", für Hündinnen und viele halten sich auch selbst sauber. Was den Hundesport betrifft kann ich echt nur Kopfschütteln.... ein Tier zu "verstümmeln" nur damit es der Mensch bequemer hat ist sowas von daneben..
 
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Marita
13. März 15:06
Unsere jetzt 8-jährige Hündin lassen wir im Laufe diesen Jahres, voraussichtlich nach der jetzt kommenden Läufigkeit kastrieren.

Sie hat in den letzten 4 Jahren seit sie bei mir ist, mit jeder Läufigkeit an Intensität zugenommen.

Mit 4 Jahren war sie alle 7-8 Monate Mal läufig ohne Scheinträchtigkeit.
Jetzt mit 8 Jahren ist sie nahezu alle 2-3 Monate "in einem Zustand".
Die Hormone haben keine Möglichkeit sich herunter zu fahren, sie ist dauerhaft auf einem gewissen Stresspegel und während dieser Zustände ist sie auf Werkseinstellungen zurück gesetzt und ist nahezu nicht ansprechbar.

Großer Stress für sie und für uns.
 
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Sonja
13. März 15:37
Ich finde, dieses Thema ist sehr individuell. Unser TA ist auch pro Kastration, um hormonbedingte Tumoren vorzubeugen. Und ja, die Kastration verhindert einige dieser Tumoren, es steigt aber das Risiko für andere Krebsarten. Es ist also ein bisschen die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ein Hodentumor ist i.d.R. nicht so schlimm wie z.B. ein Osteosarkom. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, meinen Hund nicht kastrieren zu lassen, solange es nicht medizinisch notwendig ist oder er die Nächte durchheult und nur noch gestresst ist ect. Andererseits habe ich nur in meiner Nachbarschaft 5 Hündinnen, die im Alter von 8 bis 12 notoperiert werden mussten wg Gebärmutterentzündungen. Zwei davon haben das nur knapp überlebt. Da hätte ich schon Angst vor, bin da aber bei Hündinnen auch nicht so gut informiert, wir hatten immer nur Rüden. Sicher gibt es auch viele, denen sowas erspart bleibt und nur zu kastrieren, weil die Läufigkeit einem Umstände bereitet, käme mir nicht in den Sinn.
Nur mal so zur Info: auch Kastrierte Hündinnen können an einer Gebärmutterentzündung erkranken, es kommt auf die art der Kastration an. In der Regel werden nur Eierstöcke und Eileiter entfent da es bei einer gesunden Hündin keinen fachlichen Grund für eine Totaloperation gibt. Die Gebärmutter bildet sich , da keine Geschlechtshormone mehr produziert werden zwar zurück aber bleibt vorhanden und kann also aus diesem Grund auch erkranken (wie ebem Gebärmutterentzündung, Gebärmutter Krebs, gutartige Tumore etc). Ebenso können kastriert Hündinnen am relativ häufigen "Mamatumor" erkranken, die Wahrscheinlichkeit zu einer unkastrieren ist nur minimal geringer, also keineswegs in relation um Eine Kastration zu begründen/rechtfertigen. Die oftmals beliebte Begründung: kastrieren zur krebsvorsorge ( egal ob bei m oder w) eine "Ausrede" oder Fehl-information.
 
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Nina &
13. März 15:52
Nur mal so zur Info: auch Kastrierte Hündinnen können an einer Gebärmutterentzündung erkranken, es kommt auf die art der Kastration an. In der Regel werden nur Eierstöcke und Eileiter entfent da es bei einer gesunden Hündin keinen fachlichen Grund für eine Totaloperation gibt. Die Gebärmutter bildet sich , da keine Geschlechtshormone mehr produziert werden zwar zurück aber bleibt vorhanden und kann also aus diesem Grund auch erkranken (wie ebem Gebärmutterentzündung, Gebärmutter Krebs, gutartige Tumore etc). Ebenso können kastriert Hündinnen am relativ häufigen "Mamatumor" erkranken, die Wahrscheinlichkeit zu einer unkastrieren ist nur minimal geringer, also keineswegs in relation um Eine Kastration zu begründen/rechtfertigen. Die oftmals beliebte Begründung: kastrieren zur krebsvorsorge ( egal ob bei m oder w) eine "Ausrede" oder Fehl-information.
Als Fehlinformation würde ich das nicht ganz bezeichnen. Tatsächlich lässt sich das Risiko für hormonbedingte Tumoren reduzieren. Das heißt aber nicht, dass man deswegen kastrieren lassen sollte. Ich kenne die Karstration bei Hündinnen nur mit Entnahme der Gebärmutter. Auch kenne ich keine Hündin, wo sie drin geblieben ist. Vielleicht ist das in manchen Regionen anders.

Die Wahrscheinlichkeit für Mammakarzinome reduziert sich um ein Vielfaches, je früher kastriert wird. Einige TÄ und auch 2 Kliniken empfehlen daher die Kastration nach der 1. Läufigkeit. Aber nicht falsch verstehen, das bedeutet nicht, dass ich für Kastration bin 😉 denn wie gesagt, das Risiko für manche Krebsarten mag sinken, dafür steigt das Risiko aber für andere...
Auch eine Hündin würde ich nicht ohne medizinische Notwendigkeit kastrieren lassen.
 
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Gina
13. März 16:02
Unsere jetzt 8-jährige Hündin lassen wir im Laufe diesen Jahres, voraussichtlich nach der jetzt kommenden Läufigkeit kastrieren. Sie hat in den letzten 4 Jahren seit sie bei mir ist, mit jeder Läufigkeit an Intensität zugenommen. Mit 4 Jahren war sie alle 7-8 Monate Mal läufig ohne Scheinträchtigkeit. Jetzt mit 8 Jahren ist sie nahezu alle 2-3 Monate "in einem Zustand". Die Hormone haben keine Möglichkeit sich herunter zu fahren, sie ist dauerhaft auf einem gewissen Stresspegel und während dieser Zustände ist sie auf Werkseinstellungen zurück gesetzt und ist nahezu nicht ansprechbar. Großer Stress für sie und für uns.
Hast du den Hormonspiegel messen lassen? Unser Tierarzt hat das damals bei Boa gemacht, nachdem der Milchfluss auch nach mehreren Gaben Lactostop nicht aufgehört hat und das Gesäuge sich schon leicht entzündet hatte.
 
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Karin
13. März 16:02
Ich hatte eine fast 16 Jahre alte Hündin die hatte ich damals nach der ersten Hitze sterilisieren lassen! Sie war unproblematisch und hörte aufs Wort, sie hatte auch nie Probleme mit tumoren ect. Nun wollte ich meine neue 6 Monate alte Hündin nach der ersten Läufigkeit wieder sterilisieren lassen aber der Tierschutz erlaubt es nicht? Erstens mal möchte ich keine Welpen, zweitens möchte ich hundesport (Agility) mit ihr machen und drittens mag ich die sauerei nicht wenn sie läufig wird!
Schade, wenn man seinen Hund als Objekt sieht und nicht als Subjekt.
 
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Andrea
13. März 16:12
Ich sehe es nicht so eng das ausschließlich bei schwerer medizinischer Notwendigkeit kastriert werden darf (z.b. Tumor) Gerade der Punkt Stress ist doch immer wieder in allen anderen Situationen ein Thema wo Hundehaltern zu geraten wird diesen dem Hund zu ersparen. Wenn der Hund aber Stress hat aufgrund seiner Hormone (scheintrachtigkeit, draußen nur die Nase auf dem Boden auf der Suche nach der nächsten pipi Stelle) dann ist das einfach stark im Ermessen des HH zu entscheiden ob er seinem Hund so viel Stress zumuten will. Ich denke das die meisten Kastrationen von nicht Tierschutzhunden wirklich auch auf die Kombination: der arme Rüde hat nur Stress und kommt wegen seiner Hormone nicht runter, und dann wird die Erziehung vielleicht einfacher. Und bei Hündinnen ist oft der Stress um die scheintrachtigkeit ein Thema. Ich muss gestehen daß das Thema bei uns auch noch nicht vom Tisch ist. Carl ist jetzt 2,5 Jahre alt und wir denken darüber nach ob wir ihn im Winter chippen lassen, weil er draußen nur auf pipi Mission ist und an manchen Tagen gar nichts anderes im Kopf hat. Zudem hat er eine vergrößerte Prostata. Sowas legen manche schon als medizinische Indikation aus. Ich weiß das 3 seiner Brüder auch schon den Chip oder sogar schon die OP hatten. Ich finde diese Entscheidung muss jedes Mensch Hunde Team selbst mit dem Tierarzt ihres Vertrauens treffen. Manche können es nicht ertragen ihren Hund solchen Stress haben zu sehen, andere haben nicht die Zeit für ein sehr sehr intensives Training was es braucht um interessanter als läufige Hündinnen zu sein. Gerade wenn man einen Hund hat der eher nicht ängstlich oder unsicher ist, sondern das komplette Gegenteil hätte ich weniger bedenken den Schritt zur Kastration zu wagen.
Mein Border Terrier hatte letztens auch eine vergrößerte Prostata u musdte 7 Tage lang Tabletten nehmen.
Er neigt auch zu Vorhautkatrah.

Wir überlegen auch, ihm mal einen Chip setzen zu lassen, um zu sehen, ob er dann besser zurecht kommt u diese ständig wiederkehrenden Begleiterscheinungen wegen der läufigen Hündinnen aufhören.

Ist doch besser es erstmal Mut Chip zu versuchen als gleich kastrieren, oder?
 
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Sonja
13. März 16:27
Als Fehlinformation würde ich das nicht ganz bezeichnen. Tatsächlich lässt sich das Risiko für hormonbedingte Tumoren reduzieren. Das heißt aber nicht, dass man deswegen kastrieren lassen sollte. Ich kenne die Karstration bei Hündinnen nur mit Entnahme der Gebärmutter. Auch kenne ich keine Hündin, wo sie drin geblieben ist. Vielleicht ist das in manchen Regionen anders. Die Wahrscheinlichkeit für Mammakarzinome reduziert sich um ein Vielfaches, je früher kastriert wird. Einige TÄ und auch 2 Kliniken empfehlen daher die Kastration nach der 1. Läufigkeit. Aber nicht falsch verstehen, das bedeutet nicht, dass ich für Kastration bin 😉 denn wie gesagt, das Risiko für manche Krebsarten mag sinken, dafür steigt das Risiko aber für andere... Auch eine Hündin würde ich nicht ohne medizinische Notwendigkeit kastrieren lassen.
Zum Glück lassen die meisten ihre Hündin nicht "früh kastrieren" da die negative Seite/Nachteile und Gesundheitsrisiken, doch sehr vielseitig sind. Ab ungefähr 2 1/2 Jahren hat die Kastration keine Auswirkungen auf das Tumorrisiko, das Risiko wird also nicht mehr gesenkt. Auch wird bei der Endoskopischen Kastration die Gebärmutter in der Regel nicht entfernt, sondern eigentlich nur in der "alten" Variante mit Bauchschnitt. Die minimalinvasive Kastrations Methode ( also endoskopisch) tritt immer mehr in Vordergrund resp. wird empfohlen/gewählt. Wahrscheinlich liegt es auch daran das der Preisunterschied zur "alten Variante" nicht mehr so gravierend ist wie noch vor 10 Jahren...