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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. März

Vom Schürzenjäger zum Mäusejäger?

Hallo liebe Community, unser Beagle, sechseinhalb, hat seit gut zwei Wochen einen Hormonchip. Wir haben uns jetzt zum ersten Mal dazu entschlossen, weil wir seit einigen Monaten in einer Gegend wohnen, in der extrem viele läufige Hündinnen unterwegs sind. So langsam scheint der Chip seine Wirkung zu entfalten: Lasse wirkt entspannter, leckt nicht mehr jeden Grashalm und jeden Stein an und jammert nachts nicht mehr vor der Wohnungstür. Auch sein stressbedingter Durchfall hat sich deutlich gebessert, dadurch sind die Analbeutel entlastet. So weit, so gut! Allerdings zeigt er jetzt immer größeres Interesse an Mauselöchern. Bis jetzt hatten wir eigentlich einen nicht jagenden Beagle, was natürlich ein großer Vorteil war. Vor ein paar Monaten hat eine befreundete Jagdhündin ihm gezeigt, dass man nach Mäusen graben kann, aber er hat es danach nur an der einen Stelle gemacht, an der wir damals mit ihr zusammen waren. Seit ein paar Tagen aber ist er unterwegs ständig auf der Suche nach Mauselöchern und würde, wenn er fündig wird, am liebsten den Boden umgraben. Ich lasse ihn nicht gewähren, denn ich möchte auf keinen Fall, dass er irgendwann eine Maus erwischt und sein Jagdverhalten damit auch noch belohnt wird. Natürlich ist im Zweifel sein Interesse an Mäusen weniger dramatisch als der Dauer-Stress mit Durchfall wegen der Hündinnen. Trotzdem finde ich diese Entwicklung ein bisschen merkwürdig. Hat jemand hier seinen Hund auch spät kastrieren lassen und etwas Ähnliches beobachtet? Glaubt ihr, ich muss Sorge haben, dass er auch anfängt, andere Tierarten zu jagen? Für ein paar Erfahrungen wäre ich euch dankbar. Liebe Grüße, Juli mit Lasse
 
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Rica
10. März 22:28
Also wie Katha schon schreibt, kann ich aus eigener Erfahrung mit Jagdhunden und Kastrationen bestätigen, Triebe werden kompensiert, wenn einer “unterdrückt” wird. Davon mal ab, ist ein Beagle ja prädestiniert für die Jagd auf Kleinwild und dann auch noch in der Meute... bzgl. Nachahmung 😉 aber das wirst du sicher wissen und wusstest es daher so sehr zu schätzen, dass er bis dato nicht zu den anderen ca. 90/95 % der jagenden Beagle zugehörig schien. 🥰 Da der Beagle ja zu den Spur- und Sichtjägern gehört, kann man hier im Training wunderbar ansetzen und seine ersten Signale zum Anzeigen schon positiv verstärken, um ihn dann besser umzulenken. Komplett unterbinden würde ich persönlich (nur eigene Meinung) daher eher nicht, sondern das Anzeigeverhalten einfangen (über ein Signal) und für die weitere Zusammenarbeit nutzen/einsetzen, so dass er schön ansprechbar und führig bleibt. 🙂 Wirst sehen, er findet es toll, wenn er merkt, dass du quasi “mitmachst”... und wird auch viel mehr auf dich achten, als auf Spuren und bewegliche Ziele... 😉👍🏻
 
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Dogorama-Mitglied
10. März 22:38
Also wie Katha schon schreibt, kann ich aus eigener Erfahrung mit Jagdhunden und Kastrationen bestätigen, Triebe werden kompensiert, wenn einer “unterdrückt” wird. Davon mal ab, ist ein Beagle ja prädestiniert für die Jagd auf Kleinwild und dann auch noch in der Meute... bzgl. Nachahmung 😉 aber das wirst du sicher wissen und wusstest es daher so sehr zu schätzen, dass er bis dato nicht zu den anderen ca. 90/95 % der jagenden Beagle zugehörig schien. 🥰 Da der Beagle ja zu den Spur- und Sichtjägern gehört, kann man hier im Training wunderbar ansetzen und seine ersten Signale zum Anzeigen schon positiv verstärken, um ihn dann besser umzulenken. Komplett unterbinden würde ich persönlich (nur eigene Meinung) daher eher nicht, sondern das Anzeigeverhalten einfangen (über ein Signal) und für die weitere Zusammenarbeit nutzen/einsetzen, so dass er schön ansprechbar und führig bleibt. 🙂 Wirst sehen, er findet es toll, wenn er merkt, dass du quasi “mitmachst”... und wird auch viel mehr auf dich achten, als auf Spuren und bewegliche Ziele... 😉👍🏻
Super, vielen Dank. Bisher habe ich das Graben unterbunden. Demnach müsste ich mit was Tollem reagieren, sobald er an einem Loch intensiv schnüffelt und damit anzeigt, dass da was ist?
 
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Rica
10. März 23:23
Super, vielen Dank. Bisher habe ich das Graben unterbunden. Demnach müsste ich mit was Tollem reagieren, sobald er an einem Loch intensiv schnüffelt und damit anzeigt, dass da was ist?
Genau! Erstmal so! Schon an einer bestimmten Art Schnüffelverhalten (vielleicht noch in Verbindung mit ner angehobenen Vorderpfote, ein paar Geräuschen beim Schnüffeln, pustende Lefzen oder oder) kann man sehen, dass dein Hund etwas Besonderes da zu riechen scheint. Da schon “einlenken” und loben (1.) > somit Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dann belohnen (2.). Das ist der Moment ☝🏻 wo er was anderes zu tun hat und dein Timing entscheidet über Erfolg. Denn hier direkt ein Alternativverhalten anbieten. (3.) Das kann jeder Trick sein, den er 💯 kann.. wenn du mit Schnüffel- und Suchspielen sowieso schon arbeitest, kannst du als Alternative sogar genau seine Motivation befriedigen und der Erfolg wird sich schnell einstellen. 😉👍🏻
 
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Dogorama-Mitglied
11. März 08:21
Genau! Erstmal so! Schon an einer bestimmten Art Schnüffelverhalten (vielleicht noch in Verbindung mit ner angehobenen Vorderpfote, ein paar Geräuschen beim Schnüffeln, pustende Lefzen oder oder) kann man sehen, dass dein Hund etwas Besonderes da zu riechen scheint. Da schon “einlenken” und loben (1.) > somit Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dann belohnen (2.). Das ist der Moment ☝🏻 wo er was anderes zu tun hat und dein Timing entscheidet über Erfolg. Denn hier direkt ein Alternativverhalten anbieten. (3.) Das kann jeder Trick sein, den er 💯 kann.. wenn du mit Schnüffel- und Suchspielen sowieso schon arbeitest, kannst du als Alternative sogar genau seine Motivation befriedigen und der Erfolg wird sich schnell einstellen. 😉👍🏻
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Das probiere ich auf jeden Fall. 👍🏻☺️