Warum empfiehlst du denn deinen Kunden den B-komplex von Ratiopharm?
Finde ich für Hunde einigermaßen ungeeignet oder zumindest ziemlich unsinnig.
Da auf die Rückfrage leider keine Antwort kam, antworte ich einfach mal ganz frech auf mich selbst, weil ich es wichtig finde und es für die Fragestellerin vielleicht interessant ist.
So Dinge wie Zink oder auch apothekenpflichtige Jodetten (200 Mikrogramm) oder andere Rein-Nährstoffe kann man natürlich auch geben, wenn die ursprünglich eigentlich für Menschen gedacht sind. Muss man dann selbst rechnen, was der Hund davon braucht.
Machen Vitamine ggf auch, aber insbesondere ein Komplex Präparat ist halt für den menschlichen Gebrauch und Bedarf ggf. VÖLLIG anders abgestimmt und für Tiere nicht unbedingt geeignet, obwohl sie scheinbar hie und da empfohlen werden. Entweder wegen begrenztem Sachverstand oder aus Gründen, die mir bisher noch nicht erläutert wurden...
Zur Veranschaulichung hier der B-komplex von Napfcheck (links im Bild, beide gerne antippen zur besseren Übersicht) und im Vergleich dazu das Produkt von Rationpharm (rechts), was für Menschen gedacht ist, (die da halt einen völlig anderen Bedarf haben.)
Buchweizenkeimpulver liegt übrigens in der Mitte, aber näher beim Napfcheck Zusatz)
Die 100% Linie ist der Bedarf vom Hund, in diesem Fall als Beispiel von UNSEREM Hund.
Der für Hunde gedachte Vit B Zusatz (hier von Napfcheck, gibt auch noch andere gute ) deckt einigermaßen harmonisch die einzelnen B Vitamine ab zur Versorgung vom Hund, ohne ihn mit was anderem unnötig zu überfluten.
Wenn man hingegen versucht, mit dem für Menschen konzipierten Ratiopharm-Produkt den Hund zb ausreichend mit Vit B12 zu versorgen, gibt man ihm gleichzeitig 2500%, also die 25 fache Menge (!) des benötigten und wissenschaftlich empfohlenen Vit B1 und B6. Bei b2, B5 und B9 ist es immer noch die 6-fache Menge.
Die meisten B Vitamine (aber nicht alle) werden zwar schadlos ausgeschieden, aber auch da gibt es physiologische Grenzen und va natürlich auch Grenzen des Sinnvollen...
Kann man so machen, aber ich sehe ne Menge Risiken und Nachteile und überhaupt keine Vorteile für den Hund.
Deshalb mein ständiger Aufruf an Halter:
Auch bei zertifizierter und "professioneller" (im Sinne von kommerzieller...) Beratung, für die man nen Haufen Geld bezahlt, gerne zusätzlich drauf achten, dass man auch KOMPETENT beraten wird.
Im Zweifelsfall und grade bei komplexeren Fragen genauer hin schauen. Und falls man den wirklichen Sachverstand einer EB selbst nicht beurteilen kann, vielleicht lieber auf ne (Fach-) tierärztliche Ernährungsberatung zurückgreifen.