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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Jan.

Vertrauen zum Tierarzt? Ja, nein, vielleicht

Hallo ihr Lieben, mir fällt auf, dass es offenbar viel Verunsicherung zum Thema Besuch beim Tierarzt (ich gendere mal nicht) gibt. Liest man in der medizinische Sprechstunde mit, werden z.B. viele Fragen zu gesundheitlichen Problemen gestellt, die bereits tierärztlich abgeklärt wurden. Da geht es sicherlich manchmal um eine zweite Meinung, aber oft auch darum, dass die Diagnose des Arztes in Frage gestellt wird, nicht verstanden wurde oder man nicht weiß, wie die Medikamente etc. angewendet werden sollen. Liegt es vielleicht an der Aufregung in der Situation oder dem vollen Wartezimmer, dass nicht alle offenen Fragen in der Praxis geklärt werden? Auch akute Notfälle - z.B. der Hund hat etwas potenziell Gefährliches verschluckt, eine Verletzung, mit der der Halter nicht selbst zurecht kommt, der Welpe hat seit Tagen Durchfall... - werden hier im Forum vorgestellt...da wäre doch eine Anruf beim Tierarzt zielführender und manchmal muss es ja auch wirklich schnell gehen. Manchmal lese ich auch von Bedenken, wie in der Praxis mit dem Tier umgegangen wird oder dass man z.B. nicht mit zur Untersuchung darf...das Bauchgefühl schlägt Alarm, es wird aber schweigend hingenommen. Auch diese oder ähnliche Fälle sollen m.E. in der Praxis besprochen werden. Das Tier kann ja nicht für sich selber eintreten. Wie seht ihr das und habt ihr Vertrauen zu Eurem Tierarzt? LG und bleibt gesund, besonders auch die Wauzis🐶
 
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Flo
17. Nov. 10:37
Hallo ihr,
ich habe oft den Eindruck, dass im Forum erst mal abgecheckt werden soll, ob ein TA Besuch wirklich notwendig ist und dabei unterschwellig eher der finanzielle Aspekt mitschwingt - warum (viel?) Geld beim TA ausgeben, wenn ich im Forum einen guten Tipp bekomme.
Dass man gelegentlich mit einem TA unzufrieden/ verunsichert ist, steht auf einem ganz anderen Blatt...
 
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Sonja
17. Nov. 10:52
Huhu :) Ich kann für mich sagen das ich ein TÄ habe der ich vertraue. Nun weiß ich aber auch von anderen Personen aus anderen Praxen, dass es mit einigen TÄ so Probleme gibt. Zum einen bei sehr alten TÄ. Gerade dort wo diese tätig sind, kommt es oft zu zb Gesäugetumoren und anderen Krankheiten, die nicht identifiziert werden. Deswegen würde ich bei der Wahl auf so etwas achten. Damit will ich nicht pauschal sagen, Tierärzte Ü60 sind alle kacke, sondern, achtet bei TÄ Ü60 stärker darauf wie sie untersuchen. Holt euch Meinungen von anderen Patienten. Wenn es Rezensionen gibt schaut wie häufig Fehldiagnosen gestellt werden. Bei einem unguten Bauchgefühl holt euch eine zweite TÄ Meinung dazu, um einschätzen zu können, wie fit der TA noch ist :)
Es ist nunmal leider auch so das viele ältere Tieräzte sich nicht weiterbilden, und auf Methoden "hocken bleiben" die vor 10 Jahren oder so angewandt (vielleicht sogar mit Erfolg) wurden... Der Grund dafür ist vielleicht Arroganz, denn nicht selten sind die "Lehrgangsleiter" jünger als die Teilnehmer... vielleicht auch das "wurde immer schon so gemacht" Mentalität oder was auch immer...Ein TA muss meiner Meinung auch zugeben können wenn er nicht weiter weiss, einen Kollegen zu Rate ziehen oder auch zu einem anderen TA/Spezialisten überweisen/empfehlen...vielleicht sind einfach brach einige (egal welchen Alters) zu stolz dazu, resp zu egoistisch, oder Geld steht an erster stelle (vieles ausprobieren bringt ja auch Geld in die Kasse) ..... Was unseren TA angeht vertraue ich, es wird auch weiter überwiesen wenn nötig, und ich kann/darf denen auch "Löcher in den Bauch Fragen" , man nimmt sich Zeit für Zwei- wie Vierbeiner. Rionnag hat da auch keine Probleme/Angst/Scheu die Praxis zu betreten. Er geht schwanzwedelnd und neugierig rein ( nur die Leckerlis mag er nicht😉)
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 18:13
Hallo ihr, ich habe oft den Eindruck, dass im Forum erst mal abgecheckt werden soll, ob ein TA Besuch wirklich notwendig ist und dabei unterschwellig eher der finanzielle Aspekt mitschwingt - warum (viel?) Geld beim TA ausgeben, wenn ich im Forum einen guten Tipp bekomme. Dass man gelegentlich mit einem TA unzufrieden/ verunsichert ist, steht auf einem ganz anderen Blatt...
Ich finde fragen schadet nicht mache ich ja auch aber gehe trotzdem zum tierarzt weil hier keiner sehen kann was mein hund hat nur der tierarzt kann es sehen.
 
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Simone
17. Nov. 18:18
Dazu gab es schon einen super Thread, wurde aber leider geschlossen. Ich finde es erschreckend wie viele Leute hier wirklich ernsthafte Probleme anfragen und denke es ist oft mangelndes Wissen oder es wird nicht ernst genug vom Halter genommen. Ich meine damit keine Zweitmeinung sondern wenn jemand wirklich noch nicht beim Tierarzt war. Ich habe lange gesucht um den richtigen Tierarzt für mich zu finden und dem Praxisteam vertraue ich. Wenn dem nicht so wäre, würde ich mich nach einer neuen Praxis umschauen. Für mich ist neben fachlichem Wissen auch Empathie und ein freundlicher Umgang sehr wichtig.
Ich habe auch mehrere Tierärzte in verschiedenen Fachgebieten. Ich glaub auch das es bei vielen Leuten am Geld hapert zum Tierarzt zu gehen deshalb werden hier fragen gestellt zu einem akuten geschehen das eigentlich sofort zum abklären zum Tierarzt gehört
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 19:06
Die erste Tierärztin, bei der wir waren, war zwar einigermaßen kompetent und ist gut mit meinem Hund umgegangen, aber die Diagnostik war sehr halbherzig und veraltet und sie kann einfach nicht mit Menschen umgehen. Sie ist unglaublich introvertiert und hat einem das Gefühl gegeben, keine Lust zu haben, Fragen (ausführlich) zu beantworten. Da ich aus der Humanmedizin komme, habe ich medizinisches Hintergrundwissen, hinterfrage aber auch entsprechend Dinge, an die der Laie vielleicht gar nicht denkt.
Unsere jetzige Tierärztin ist super aufgeschlossen, informiert und modern ausgestattet und behandelt nicht nur Symptome, sondern sucht so lange bis die Ursache gefunden ist. Da fühle ich mich gut aufgehoben.
Zur alten Tierärztin fahre ich nur noch, um die Wurmkuren abzuholen, weil sie nicht so weit weg ist wie die aktuelle Ärztin.
Kurzum: Wenn ich unzufrieden bin, spreche ich es an oder suche mir jemanden, bei dem ich zufrieden bin. Akute medizinische Probleme in einem Forum nachzufragen wäre die letzte Option.
 
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Ari
17. Nov. 19:54
Solange parallel wirklich zum Tierarzt gegangen wird finde ich es nicht schlimm wenn Fragen zu einem Problem gestellt werden.

Ich glaube es kommt wirklich oft dazu dass im Eifer des Tierarztbesuchs Fragen offen bleiben weil man einfach etwas vergisst was man noch ansprechen wollte. Mir ist das zumindest schon passiert.

Auch ins Detail gehen über momentan nicht für den Fall relevante Angelegenheiten ist nicht immer angebracht weil es einfach nicht zielführend ist und draußen noch andere Leute warten die betreut werden möchten.

Als Beispiel, wenn ich wegen möglicher Futtermittelallergie zum TA gehe und der erste Schritt laut TA eine Ausschlussdiät ist, dann ist es mMn nicht nötig über alle Schritte im Detail zu sprechen die man anschließend noch tun kann falls er auch danach keine einzige Fleischsorte verträgt. Da gebe ich mich mit einer kurzen bündigen Auskunft darüber zufrieden weil es einfach erst in mehreren Wochen relevant ist, und das auch nur falls es mit der ersten Lösung nicht klappt. Darüber kann man sich bis dahin doch guten Gewissens im Forum unterhalten und online recherchieren.

Aber Notfälle erst online zu besprechen anstatt sofort zum TA zu fahren finde ich verantwortungslos. Schon wenn ich mir selbst die Frage stelle ob das ein Notfall sein könnte würde ich die Beine in die Hand nehmen. Lieber einmal unnötig als einmal zu spät.

Was bringt es einem wenn 10 Leute antworten dass ihr Hund bei Blähungen einen harten Bauch hat, wenn der eigene gerade eine Magendrehung hat.

Simba hat wie er alleine war mit einer Keramikschüssel Fußball gespielt und Kratzer davon am Maul, die Schüssel in kleinen Teilchen am Boden verstreut. Da frage ich nicht erst online ob so eine gefressene Scherbe schlimm sein könnte sondern Tierarzt angerufen und auf seinen Rat hinaus ab zum Röntgen. Nichts ist gewesen, aber ich wusste dass alles in Ordnung ist.
 
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Deniz
18. Nov. 07:49
Ich habe einen Montagshund und musste schon sehr oft zum Tierarzt. Ich bin inzwischen auch sehr kritisch geworden, da es jetzt häufiger zu falschen oder absurden Behandlungen kam und ich das Gefühl habe, dass es gerade bei komplexeren Fällen schwierig ist, jemanden zu finden, der sich ausreichend Zeit nimmt und nicht ''nach der schnellen Lösung'' sucht.
Ich bin kürzlich umgezogen und es graut mir jetzt schon vor der Tierarztsuche.

Ein gutes Zeichen finde ich, wenn häufig Weiterbildungen besucht werden und der Arzt oder die Ärztin viel Austausch mit anderen hat.

Nichtsdestotrotz fahre ich im Zweifelsfall natürlich in eine Praxis oder Klinik und stelle meinen Hund dort vor.
 
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Nadine
18. Nov. 08:27
Wayne ist mein erster eigener Hund und hat leider in den ersten paar Monaten schon eine Zahn-OP hinter sich. Ich hab meinen Tierarzt anhand der Rezension und der Nähe zum Wohnort ausgesucht und bin sehr glücklich dort. Es ist eine kleine Praxis mit nur einer Ärztin (von einer Freundin weiß ich, dass sie als Tierärztin keine einzige größere Praxis kennt, wo das Betriebsklima passt und es kein Psychoterror ist, darum war mir das wichtig), was den Vorteil hat, dass keine Tiere parallel behandelt werden. Dadurch ist es im Wartezimmer immer sehr leer, was den Stress stark reduziert, und die Arzthelferin ist wirklich freundlich und gibt auch vor/nach der Untersuchung noch generelle Tipps. Es wird sich viel Zeit genommen, die Termine sind so gelegt dass auch kein Zeitdruck entsteht. Wir dürfen jederzeit kommen, Leckerli abholen und wenn gerade niemand da ist auch mal kostenlos auf den Behandlungstisch springen (zum üben). Außerdem kennt die Ärztin ihre Grenzen und hat uns zu einer Zahn-Spezialistin geschickt. Sie meinte, sie kann es machen, aber halt nicht so gut, wir sollen lieber zu der anderen Praxis. Die eigenen Kompetenzen und Grenzen zu kennen finde ich besonders im medizinischen Bereich sehr wichtig.

Ich hab allerdings auch schon im Internet panisch nach Infos zu gesundheitlichen Themen gesucht und hätte wohl auch hier eine Frage gestellt, wenn ich damals schon angemeldet gewesen wäre. Wayne hat ein Stück Metall von einer Wurstpelle gefressen, die Notdienstnummer hat nicht funktioniert (also die Ansage schon und die 2€ hab ich auch gezahlt, aber die Nummer zum Notdienst habenden Tierarzt war wohl falsch hinterlegt 😑), alle Tierärzte in der Umgebung durch telefoniert und nirgendwo war ein Arzt da (es war früh am Morgen). Die nächste Tierklinik ist weiter weg und ich hatte kein Auto.
Bis ich dort gewesen wäre, wäre der Zeitrahmen zum Erbrechen also sowieso um gewesen. In so Fällen kann Schwarmintelligenz im Sinne von "hat mein Hund auch schon gefressen und kam wieder raus" oder "du musst auf Symptom A, B, C achten" schon beruhigen. Aber erst hier fragen und erst danach beim Tierarzt anrufen käme mir bei akuten Dingen nie in den Sinn.
 
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Simone
18. Nov. 09:09
Ich habe einen Montagshund und musste schon sehr oft zum Tierarzt. Ich bin inzwischen auch sehr kritisch geworden, da es jetzt häufiger zu falschen oder absurden Behandlungen kam und ich das Gefühl habe, dass es gerade bei komplexeren Fällen schwierig ist, jemanden zu finden, der sich ausreichend Zeit nimmt und nicht ''nach der schnellen Lösung'' sucht. Ich bin kürzlich umgezogen und es graut mir jetzt schon vor der Tierarztsuche. Ein gutes Zeichen finde ich, wenn häufig Weiterbildungen besucht werden und der Arzt oder die Ärztin viel Austausch mit anderen hat. Nichtsdestotrotz fahre ich im Zweifelsfall natürlich in eine Praxis oder Klinik und stelle meinen Hund dort vor.
Ich habe 5 montags Hunde 🤣😭
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 09:19
Dazu gab es schon einen super Thread, wurde aber leider geschlossen. Ich finde es erschreckend wie viele Leute hier wirklich ernsthafte Probleme anfragen und denke es ist oft mangelndes Wissen oder es wird nicht ernst genug vom Halter genommen. Ich meine damit keine Zweitmeinung sondern wenn jemand wirklich noch nicht beim Tierarzt war. Ich habe lange gesucht um den richtigen Tierarzt für mich zu finden und dem Praxisteam vertraue ich. Wenn dem nicht so wäre, würde ich mich nach einer neuen Praxis umschauen. Für mich ist neben fachlichem Wissen auch Empathie und ein freundlicher Umgang sehr wichtig.
Kann dir in allen Punkten nur zustimmen.

Was für mich auch für die Qualität eines Tierarztes spricht:

Zugeben, wenn er gerade nicht weiter weiß oder gerade diese Krankheit seinen fachlichen Schwerpunkt nicht trifft (bei uns waren es die Augen)
Und dass der Tierarzt dann nicht selbst rumdoktert, sondern ganz klar sagt: davon habe ich nicht so viel Ahnung, aber in Klinik XY gibt es einen super Augenarzt.

Kein Tierarzt hat von allem Ahnung, aber er sollte den Patienten dann überweisen.