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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Jan.

Vertrauen zum Tierarzt? Ja, nein, vielleicht

Hallo ihr Lieben, mir fällt auf, dass es offenbar viel Verunsicherung zum Thema Besuch beim Tierarzt (ich gendere mal nicht) gibt. Liest man in der medizinische Sprechstunde mit, werden z.B. viele Fragen zu gesundheitlichen Problemen gestellt, die bereits tierärztlich abgeklärt wurden. Da geht es sicherlich manchmal um eine zweite Meinung, aber oft auch darum, dass die Diagnose des Arztes in Frage gestellt wird, nicht verstanden wurde oder man nicht weiß, wie die Medikamente etc. angewendet werden sollen. Liegt es vielleicht an der Aufregung in der Situation oder dem vollen Wartezimmer, dass nicht alle offenen Fragen in der Praxis geklärt werden? Auch akute Notfälle - z.B. der Hund hat etwas potenziell Gefährliches verschluckt, eine Verletzung, mit der der Halter nicht selbst zurecht kommt, der Welpe hat seit Tagen Durchfall... - werden hier im Forum vorgestellt...da wäre doch eine Anruf beim Tierarzt zielführender und manchmal muss es ja auch wirklich schnell gehen. Manchmal lese ich auch von Bedenken, wie in der Praxis mit dem Tier umgegangen wird oder dass man z.B. nicht mit zur Untersuchung darf...das Bauchgefühl schlägt Alarm, es wird aber schweigend hingenommen. Auch diese oder ähnliche Fälle sollen m.E. in der Praxis besprochen werden. Das Tier kann ja nicht für sich selber eintreten. Wie seht ihr das und habt ihr Vertrauen zu Eurem Tierarzt? LG und bleibt gesund, besonders auch die Wauzis🐶
 
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Heike
Beliebteste Antwort
17. Nov. 10:44
Tierärzte sind genau wie Ärzte keine „Götter in Weiß „, sie machen ihren Beruf mit dem Wissen, was sie in ihrer Ausbildung erlangt haben. Heute hat man die Möglichkeit sich selbst umfassend zu informieren und manchmal auch den tierärztlichen Rat in Frage zu stellen, was einerseits gut ist, andererseits auch zu Verunsicherung führt, denn „Dr. Google“ bringt viele Ergebnisse zu einer Frage und welches ist das Richtige??? Wenn ich das Gefühl habe, es ist was Ernstes, bin ich sofort beim Tierarzt. Ich habe ein gutes Gefühl bei meiner Tierärztin, die auch in manchen Fällen durchaus zugibt, dass sie da gerade überfragt ist und sich dann selbst weiter informiert, oder an die Tierklinik verweist, die umfangreichere Untersuchungsmöglichkeiten hat. Das Forum wäre für mich immer dritte Wahl und nie im Akutfall das was ich nutzen würde.
 
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🐾M
17. Nov. 10:17
Mh, eine interessante Frage, es stimmt schon das viele gesundheitliche Frage gestellt werden. Aber ich denke es liegt vielleicht eher daran das" Schwarmwissen" zu aktivieren . Und jemanden zu finden, der evt sowas schon mal erlebt hat und eher emotionales und nicht ärztliches Verständnis dafür hat. Natürlich ist es bei akuten Dinge KEINE Option und man sollte /muss zum Tierarzt /Kninik!! Ob ich meinem Tierarzt vertraue, kann ich ehrlich gesagt noch nicht beantworten. Denn wir sind umgezogen und mussten uns einen neuen suchen. Und bis auf ihre Impfung waren wir noch nicht weiter da. Sie hat sich wohlgefühlt, er war sehr freundlich. 👍 Aber meine Maus war auch noch nie krank🍀🍀🍀 LG
 
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Katrin
17. Nov. 10:28
Ich hab gleich mehrere Tierärzte, damit ich mich halt jederzeit an jemanden wenden kann, egal ob um 9Uhr morgens oder im Notfall um 22Uhr abends. Wichtig war mir zum einen natürlich das ein TA gut ist in seinem Job und das man sich in der Praxis gut aufgehoben fühlt, es also zwischen Doc und Patient aber auch zwischen Doc und Halter passt. Suki ist selten krank oder verletzt aber wenn ich Fragen habe oder wirklich mal was ist dann ist das erste was ich mache einen meiner Tierärzte anrufen. Egal wieviele Fragen ich habe dort kann mir am besten weitergeholfen werfen.
 
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Marisol
17. Nov. 10:38
Dazu gab es schon einen super Thread, wurde aber leider geschlossen. Ich finde es erschreckend wie viele Leute hier wirklich ernsthafte Probleme anfragen und denke es ist oft mangelndes Wissen oder es wird nicht ernst genug vom Halter genommen. Ich meine damit keine Zweitmeinung sondern wenn jemand wirklich noch nicht beim Tierarzt war. Ich habe lange gesucht um den richtigen Tierarzt für mich zu finden und dem Praxisteam vertraue ich. Wenn dem nicht so wäre, würde ich mich nach einer neuen Praxis umschauen. Für mich ist neben fachlichem Wissen auch Empathie und ein freundlicher Umgang sehr wichtig.
 
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Ramona & Sammy
17. Nov. 10:39
Also ich war mit meiner TÄ immer sehr zufrieden weil kompetent und toll im Umgang mit meinem Hund. Allerdings war es dann irgendwie nicht mehr so nachdem Sammy dort kastriert wurde. Ich hatte einige Fragen und irgendwie das Gefühl dass die keine Zeit hatten und es immer schnell gehen musste. Wir waren aber trotzdem immer zufrieden und fühlten uns gut aufgehoben. Als ich unseren Enkelhund zur Pflege bei uns hatte musste ich relativ schnell einen Termin hier in der Nähe haben und bin mit ihm zu einer TÄ hier gefahren. Ich war total überrascht wieviel Zeit sich diese dann genommen hatte, wie liebevoll sie mit Henry umgegangen ist. Ich hatte keine Fragen mehr als wir gegangen sind weil sie alles genau erklärt hat. Sie ist sehr erfahren und kann sich sehr gut in den Hundehalter einfühlen sodass sie wohl genau weiß welche Fragen man hat. Sie gibt Auskunft auf Dinge die einem im Moment vielleicht garnicht eingefallen sind und das gibt mir ein gutes Gefühl. Unser Enkelhund hatte früher bei seinen TA Besuchen gezittert vor Angst. Als wir das zweite mal hingehen mussten war er total entspannt und hat sich sogar gefreut. Deshalb haben wir auch mit unserem Sammy dorthin gewechselt. Sie gibt sogar Erziehungstippps weil sie selbst Hunde ausbildet. Was für ein Glück. Im übrigen verstehe ich nicht dass einige Hundehalter hier in der medizinischen Sprechstunde Fragen stellen die eigentlich relativ dringend sind. Ich hätte nicht die Geduld auf eine Antwort zu warten um dann zu lesen man sollte einen TA konsultieren. Wird aber in letzter Zeit vermehrt trotzdem gemacht. Ich kann verstehen dass man vielleicht Sorgen hat die andere auch hatten. Wenn dies aber in der medizinischen Sprechstunde gefragt wird kann niemand anderes darauf antworten. Deshalb lieber gleich zum Tierarzt gehen.
 
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Heike
17. Nov. 10:44
Tierärzte sind genau wie Ärzte keine „Götter in Weiß „, sie machen ihren Beruf mit dem Wissen, was sie in ihrer Ausbildung erlangt haben. Heute hat man die Möglichkeit sich selbst umfassend zu informieren und manchmal auch den tierärztlichen Rat in Frage zu stellen, was einerseits gut ist, andererseits auch zu Verunsicherung führt, denn „Dr. Google“ bringt viele Ergebnisse zu einer Frage und welches ist das Richtige??? Wenn ich das Gefühl habe, es ist was Ernstes, bin ich sofort beim Tierarzt. Ich habe ein gutes Gefühl bei meiner Tierärztin, die auch in manchen Fällen durchaus zugibt, dass sie da gerade überfragt ist und sich dann selbst weiter informiert, oder an die Tierklinik verweist, die umfangreichere Untersuchungsmöglichkeiten hat. Das Forum wäre für mich immer dritte Wahl und nie im Akutfall das was ich nutzen würde.
 
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Karin
17. Nov. 10:51
Hallo, wir haben gerade einen Tierarztwechsel durchgeführt. Hatte von Anfang an ein seltsames Gefühl, sie ist zwar total lieb zum Tier aber ich musste alles erfragen. Hund läuft schlecht; wollen wir nicht mal ein Blutbild machen, was halten sie von mittelmeercheck...Roxy wurde dann noch total falsch behandelt und nach der zweitmeinung die meinen Verdacht bestätigt hatte sind wir da weg. Also ich kann echt bestätigen das es auch schwarze Schafe unter den TA gibt und war dementsprechend auch sehr verunsichert. Finde es auch gut und wichtig sich hier über Krankheitsverläufe und Ideen auszutauschen. Und ja , ich muss zugeben, über die ein oder andere Fragen muss ich schmunzeln und denke immer die einzige Antwort kann doch nur ein doc geben. Warum noch schreiben und nicht schon unterwegs zur Praxis? Aber gehöre evtl. auch zu den übervorsichtigen. 🤷‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 10:53
Tierärzte sind genau wie Ärzte keine „Götter in Weiß „, sie machen ihren Beruf mit dem Wissen, was sie in ihrer Ausbildung erlangt haben. Heute hat man die Möglichkeit sich selbst umfassend zu informieren und manchmal auch den tierärztlichen Rat in Frage zu stellen, was einerseits gut ist, andererseits auch zu Verunsicherung führt, denn „Dr. Google“ bringt viele Ergebnisse zu einer Frage und welches ist das Richtige??? Wenn ich das Gefühl habe, es ist was Ernstes, bin ich sofort beim Tierarzt. Ich habe ein gutes Gefühl bei meiner Tierärztin, die auch in manchen Fällen durchaus zugibt, dass sie da gerade überfragt ist und sich dann selbst weiter informiert, oder an die Tierklinik verweist, die umfangreichere Untersuchungsmöglichkeiten hat. Das Forum wäre für mich immer dritte Wahl und nie im Akutfall das was ich nutzen würde.
Ja, "Götter in weiß" ist ein gutes Stichwort. Wie Du sagst sind es keine und man darf hinterfragen, so lange bis man das Problem versteht und wie man dann zu Hause behandeln soll. Hilfreich ist auch, sich vorher Fragen und Hinweise zu notieren, damit man in der Aufregung nichts vergisst. Auch ein Video, z.B. von seltsamen Verhalten, Geräuschen, Humpeln etc. des Hundes kann für den Arzt hilfreich sein.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 10:58
Huhu :) Ich kann für mich sagen das ich ein TÄ habe der ich vertraue. Nun weiß ich aber auch von anderen Personen aus anderen Praxen, dass es mit einigen TÄ so Probleme gibt. Zum einen bei sehr alten TÄ. Gerade dort wo diese tätig sind, kommt es oft zu zb Gesäugetumoren und anderen Krankheiten, die nicht identifiziert werden. Deswegen würde ich bei der Wahl auf so etwas achten. Damit will ich nicht pauschal sagen, Tierärzte Ü60 sind alle kacke, sondern, achtet bei TÄ Ü60 stärker darauf wie sie untersuchen. Holt euch Meinungen von anderen Patienten. Wenn es Rezensionen gibt schaut wie häufig Fehldiagnosen gestellt werden. Bei einem unguten Bauchgefühl holt euch eine zweite TÄ Meinung dazu, um einschätzen zu können, wie fit der TA noch ist :)
 
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Katrin
17. Nov. 11:08
Die Ausbildung/ das Studium ist hart. Die Erfahrung kommt allerdings erst mit den Jahren. Jetzt gibt es aber auch nicht überall Tierärzte im Überfluss. Viele stehen unter Zeitdruck und noch viel mehr stehen sie unter starken Stress. Die Selbstmordrate unter Tierärzten ist sehr hoch, viele brechen schon im Studium das erste mal zusammen. Auch sowas sollte man im Hinterkopf haben. Vertrauen ist das A und O. Wenn das nicht da ist sollte man sich einen neuen TA suchen. Wenn man Fragen hat sollte man fragen, wenn man mit etwas nicht einverstanden ist sollte man es ansprechen, wenn etwas falsch gelaufen ist sollte man auch das mitteilen. Man sollte dabei aber nie vergessen das die Tierärzte immer bemüht sind dem Tier zu helfen und dafür auch den Besitzer brauchen. Wenn man also keinen Plan hat wie man die Augentropfen gibt dann erklärt es einem der TA aber man muss dann auch sagen das man nicht weiß wie es geht. Ebenso bei allen anderen, sei es ein Pfotenverband, Fiebermessen oder sonstiges. Hundegesundheit ist meiner Meinung nach Teamarbeit zwischen Halter und Tierarzt.
 
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Sandra
17. Nov. 11:24
Ich habe ne Menge schlechte Erfahrungen mit Ärzten, für Mensch wie auch Tier. Sehr viel lief schief, habe vertraut wo ich nicht hätte vertrauen dürfen. Hatte eine ganze Zeit lang extremes Misstrauen. Fand dann für Hund und Mensch die „richtigen“ oder besser gesagt passenden Ärzte. Seitdem hat sich sehr viel getan. Ich fand wieder vertrauen aber nicht mehr blindes vertrauen wie es einmal war. Ich überprüfe alles, jede Blutuntersuchung, jede Röntgenaufnahme, jede Diagnose, jedes Medikament, jede Impfung. Ich habe mir dadurch sehr viel eigenes Wissen angeeignet, was mir immer wieder zu gute kommt, da ich dann direkt in der Praxis schon die richtigen Fragen stellen und auch Hinterfragen kann. Und ich habe auch schon mal Therapien abgelehnt, was sich dann als vollkommen richtig herausstellte. Da sind so einige Dinge in der Vergangenheit passiert, die meiner Meinung nach nicht hätten passieren dürfen. Katze an Leukämie erkrankt, wie kann das sein, ist doch geimpft. War sie aber gar nicht. Keiner unserer Katzen hatte die Leukämie in der Kombiimpfung mit drin. Warum der TA dies nicht geimpft hat ist mir schleierhaft. Hätte ich alles so überprüft wie ich es heute tue, dann wäre es aufgefallen und meine Katze wäre nicht daran verstorben. Nur mal als ein Beispiel erwähnt. Dennoch, trotz Vertrauensprobleme, wird nicht gezögert zum TA zu fahren, wenn bei Hund oder Katze was auffällt. Lieber einmal mehr als zu wenig, auch wenn es der teure Wochenendnotdienst ist. Da frag ich gar nicht erst lange irgendwo rum. Als Ersthundebesitzer kann ich mir vorstellen, dass es oft nicht ganz einfach ist die Situation einzuschätzen und dann im Forum fragen ist immer noch besser als ignorieren. Irgendwann kann man aber auch unterscheiden ob es etwas ist, dass bis Montag warten kann oder ob sofort der TA angebracht ist. Sich austauschen halte ich allerdings für sehr wichtig. So mancher muss sich plötzlich mit einer ihm/ihr unbekannten Erkrankung auseinander setzen und da ist das Schwarmwissen und die Erfahrungen anderer durchaus Goldwert. Dieses Schwarmwissen hatte meiner diabetischen Hundedame Sally das Leben gerettet. Der TA war mit ihrem Fachwissen am Ende, die Erfahrungen anderer in einem Forum für Zuckerkranke Hunde haben mich dann in eine Therapierichtung gewiesen, an die meine TA nicht gedacht hat, weil sie damit keine Erfahrung hatte. Mit dieser Diabetes Therapie, nämlich die für den Menschen, leicht angepasst auf den Hund, konnte Sally dann tatsächlich alt werden. Auch viele Tips und Tricks bezüglich „Kleinigkeiten“, wie kriege ich die Tablette in den Hund, wie gebe ich korrekt Augentropfen und Ähnliches, kreative Problemlösungen usw findet man eher im Schwarmwissen als beim TA. Tierarzt absolut notwendig. Schwarmwissen, Austausch extrem hilfreich, manchmal aber auch verunsichernd und verängstigend aufgrund Spekulation. Auch diesbezüglich sollte man nicht blind vertrauen.