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Kassandra
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Anzahl der Antworten 47
zuletzt 23. Aug.

Urinverlust wegen Stress/Erschöpfung oder krank?

Hi, ich brauche Mal das Schwarmwissen. Wir sind letzte Woche aus 12 Tagen Italien Urlaub zurück gekommen. Es war dort die ganze Zeit sehr heiß (35°), wobei wir nur morgens was gemacht haben als es noch kühler war, die erweiterte Familie war da, alles sehr troubelig. Als wir Freitag wieder kamen mussten wir zu dem Schwiegereltern und deren Hündin da sind die dann durch den Garten gestromert. Dort ist es uns zum ersten Mal aufgefallen das Carl nach dem pinkeln mit hochgehobenem bein einfach weiterlaufen lässt. Auch wenn er reingeht. Er scheint das gar nicht zu merken. So wie im Video. Dann hatten wir auch noch von Samstag auf Sonntag einen befreundeten Hund als Übernachtungsgast da. Alles in allem also sehr sehr viel. Ja es war zu viel. Er hatte das schon einmal vor vielen Monaten als er auch fix und fertig war, das er auch laufen gelassen hat. Das war da aber nach 1 Tag schlafen erledigt. Jetzt ist das heute aber immer noch der Fall daß er nach stundenlangem schlafen dringend pinkeln muss, irgendwann abkneift, aber es läuft weiter. Und das nicht nur ein paar Tropfen sondern richtig! Auffällig ist auch das er gefühlt mehr trinkt als vor dem Urlaub. Und natürlich pennt er den ganzen Tag und man merkt ihm an das er fix und fertig ist. Besonders heißt fühlt er sich jetzt nicht an. Ansonsten ist sein Stuhlgang normal und fressen auch nicht wirklich auffällig. Tierarzt will ich eigentlich so lange es geht vermeiden weil der Tierarzt absolute Panik bei ihm auslöst. Blutabnahme wird sicherlich nur unter Sedierung möglich sein. Verliert er Urin aus Erschöpfung???? Kann das sein? Dr. Google hat natürlich direkt Niereninsuffizienz, Diabetes, Schilddrüse, etc ... Ausgespuckt.... Mein Bauchgefühl sagt eigentlich ihn den Rest der Woche schlafen zu lassen und das weiter zu beobachten, oder schrillen bei euch Alarmglocken die bei mir noch nicht angehen?
 
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Mary-Lou
22. Aug. 13:31
Konnte der Tierarzt nicht ausschließen, aber er setzt völlig normal Kot ab und deshalb, tippt er erstmal auf die Blase und will erstmal dort behandeln.
In dem Thread über Hunde und Psychopharmaka hat jemand etwas über ein Medikament geschrieben, das der Hund einmalig vor einem TA Besuch bekommen hat. Vielleicht wäre das etwas für euch für unumgängliche Notfälle. Das Medikament haut den Hund wohl nicht sinnlos um, sondern hilft gelassener zu bleiben.
 
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Friedel
23. Aug. 06:00
So nachdem heute dann noch Schmerzen und Minuten langes pinkeln mit ganz geringen pipi Mengen und stark gekrümmten rücken inkl. Aufjaulen noch als neue Symptome dazu kamen. Sind wir eben nochmal beim Tierarzt gewesen. Haben alles ohne Sedierung gemacht (Was ein Drama, da wird er nie wieder hin gehen, er wollte da heute schon nicht mehr rein) Er wurde geröntgt: keine Blasensteine. Weiterhin kein Blut im Urin aber die Entzündungswerte sind gestiegen. Er hat jetzt eine Spritze gegen die Schmerzen bekommen und wird ein Schmerz und entzündungshemmendes mittel bekommen die nächsten 10 Tage. Diagnose: joa er hat Schmerzen und Probleme beim pinkeln...... Grund unbekannt.... Dieser Montagshund macht mich echt noch fertig. Der macht einem nur Sorgen.....
Oha, das erinnert mich jetzt ganz stark an das Drama mit Duke: Er schrie bei manchen Bewegungen auf. -> Ich zur nächsten Tierklinik. Dort wurde sofort der gekrümmte Rücken bemerkt, Ganganalyse draußen, Abtasten der Wirbelsäule mit entsprechenden Schmerzreaktionen. Ich weiß jetzt nicht mehr die genaue Diagnose daher jetzt mal nur populär "Rücken" und da kann man nicht viel machen als Schmerzmittel. Bekamen nach einer Schmerzspritze noch ein Schmerzmittel verschrieben, was bei regelmäßiger Einnahme auf den Magen geht. Bin dann zu Dukes Tierarzt und der hat Duke erstmal gegen die Schmerzen akupuntiert und dabei bemerkt dass besonders die Region, die für die Nieren verantwortlich sind, besonders reaktiv sind. -> Auftrag bekommen, beim nächsten Mal Urin mitbringen. Der Multiteststreifen (wie man ihn auch in der Apotheke bekommt) -> Entzündungswerte erhöht und recht hoher ph-Wert. Urin zentrifugiert und Sediment unters Mikroskop und voilà: Struvitkristalle. Er hat sie mir im Mikroskop gezeigt und ich konnte sie durch Vergleich von Abbildungen selbst (mit leichter Hilfe vom Tierarzt) "diagnostizieren". Die Kristalle sind so klein, dass sie im Röngtgen nicht sichtbar sind, aber derart spitz, dass sie die Intima der Harnorgane verletzen -> Schmerz und Entzündungen.
Antibiotikum gegen die Entzündung und die damit verbundene Harnwegsinfektion. Und dann als Hauptbehandlung Umstellungder Ernährung auf Urinary (enthält Methionin)- vorallem wieder weg vom rohem Fleisch. Ich hatte einige Monate vorher angefangen zu barfen. Er meinte, dass ich vorallem durch das rohe Fleisch die Struvitsteine gefördert hätte. Strivitkristalle können in saurem Urin aufgelöst werden (Struvitsteine sind dafür allerdings zu groß).
Später habe ich auch anderes Trofu gefüttert und Methionintabletten dazu. Die Dosierung von Methionen habe ich über die Urin-ph-Wertkontrolle selbst angepasst.

Summa sumarum: Struvitkristalle können schon verheerend krank machen, noch bevor sie sich zu im Röntgen sichtbaren Nierensteinen zusammenklumpen. Röntgen schließt es also nicht aus.
 
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Friedel
23. Aug. 06:08
Ihr habt doch eine vergrößerte Prostata? Was macht ihr damit bzw was sagt der TA dazu? Symptome passen nämlich genau dazu.
Ja und nein: Die Prostata befindet sich im Becken und drückt bei Vergrößerung - anders als beim Menschen - nicht auf die Harnwege, sondern auf den Dickdarm -> Wenn sie groß genug ist kann das zu schmerzhafter Verstopfung führen. Duke wurde deshalb kastriert und die Prostata schrumpfte wieder durch die hormonelle Umstellung. Klar kann eine vergrößerte Prostata auch zu Rückenschmerzen führen.
 
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Friedel
23. Aug. 06:12
Nein beim Kot absetzen hat er überhaupt keine Probleme. Da ist an Form Häufigkeit und Konsistenz alles wie immer. Da hatte der Tierarzt auch nachgefragt. Aber er vermutet eher eine Entzündung der Blase als das es jetzt von der Prostata kommt.
Appropos Blasenentzündung: Die meisten Bakterien vertragen kein sauren Harn, aber entwickeln sich um so besser je größer der Urin-ph-Wert.
 
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Friedel
23. Aug. 06:16
Zittern haben wir schon auch. Die meisten Hunde gehen sicherlich nicht begeistert zum Tierarzt. Bekommt er beim Tierarzt eine Belohnung? Mailo hat sich das schon immer gefallen lassen, vorausgesetzt, ich bin dabei, hatte aber trotzdem Angst. Seitdem der Tierarzt aber jedes Mal anschließend Leckerchen verteilt, geht er deutlich entspannter rein und steht dann nach der Behandlung beim Tierarzt vor dem Schrank mit der Leckerchendose.😂😂 Wenn der Tierarzt das nicht macht, würde ich einfach selber was mitnehmen und ihn dann bitten es dem Hund zu geben. Das bewirkt, zumindest bei verfressenen Hunden, Wunder. 🤪😂😂 Und wenn etwas gemacht wird, kraule ihn ganz ordentlich dabei. Das lenkt ihn ab und er merkt den Piks gar nicht.
Duke hatte sein Leben lang Angst beim Reingehen und schon ganz und gar auf dem Tisch. Aber sowie er vom Tisch runter war, bedrängte er den Tierarzt, denn er wusste, dass die Gefahr vorüber war und es jetzt Leckerlis vom Tierarzt gab.🤣 Ok, von Medical Training hatte ich leider erst nach Dukes Tod gehört.
 
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Dogorama-Mitglied
23. Aug. 07:29
Ach du Schande. Dann wünsche ich euch viel Erfolg und gute Nerven! Bitte nicht böse sein, aber vielleicht solltet ihr doch auch mal einen Hundetrainer darauf schauen lassen, wie ihr mit dem Hund kommuniziert. Für mich klingt das leider so, als ob er in dieser Situation in euch eventuell nicht genug Vertrauen haben könnte. Da reicht es schon, wenn du selber Angst hast, dass es wieder nicht klappen wird. Dadurch benimmst du dich dann anders, riechst vielleicht sogar anders, bist zögerlich und dein Hund spürt das sofort. Wenn du vor etwas große Angst hättest, würdest du dann gerne mit jemandem mitgehen, der in deinen Augen wohl auch unsicher ist und selber Angst hat? Wir haben das tatsächlich nie extra geübt, bis auf die Dinge ( z.B. Ohrenkontrolle, Zahnkontrolle, Krallenpflege usw. ), die man sowieso immer mal macht und Mailo ist erst mit 1 Jahr und 5 Monaten aus dem Auslandstierschutz zu mir gekommen. Mailo liebt nun den Tiearztbesuch auch nicht gerade und hat gerade auch in letzter Zeit so einiges dort durch ( Bisswunde, Zahnsanierung, Blut abnehmen wegen der Nieren, Herzultraschall….) und zittert dann auch auf dem Behandlungstisch. Trotzdem geht er mit mir zusammen rein und lässt alles ( wenn auch zitternd) über sich ergehen, weil ja Frauchen dabei ist. Bei meinem Mann würde das wahrscheinlich nicht so funktionieren.🙈🙈
Dem schließe ich mich an.

Gerade bei solch extremen Ängsten funktioniert das alleinige "schön Füttern" ja nur in einem sehr begrenzten Ausmass.
Auf die Art werdet ihr imho nicht weit kommen, bzw ist jeder kleine Erfolg wieder dahin, sobald die nächste blöde Behandlung ansteht.

Ich würde da unbedingt einen anderen Weg gehen und vor allem versuchen, Berechenbarkeit und Kooperation herzustellen.

Anstatt den Hund zu fixieren und in seinen Augen zu quälen, würd ich sowas von hardcore Medical Training machen und dazu Ankündigungen aufbauen, was wird diesmal gemacht, wie muss Hund mithelfen.

Guck mal hier, die sind die absoluten Experten bei Medical Training im deutschsprachigen Raum (und weit darüber hinaus)

https://www.animaltrainingcenter.at/

Und von denen gibt's ein Buch und eine CD zum Aufbau von MT.

https://www.amazon.de/Medical-Training-Hunde-Tierarzt-Behandlungen-vertrauensvoll/dp/3840425212

Das MTC trainiert Zootiere weltweit und bildet Assistenzhunde aus. Die gehen durch eine extrem anspruchsvolle internationale Ausbildung und sind PmVollprofis und Experten.

Ich kenne die Autorinnen auch von einem Seminar, wenn jemand weiß, wie man mit Tierarztängsten umgeht, dann die.
 
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Kim
23. Aug. 17:48
Ja und nein: Die Prostata befindet sich im Becken und drückt bei Vergrößerung - anders als beim Menschen - nicht auf die Harnwege, sondern auf den Dickdarm -> Wenn sie groß genug ist kann das zu schmerzhafter Verstopfung führen. Duke wurde deshalb kastriert und die Prostata schrumpfte wieder durch die hormonelle Umstellung. Klar kann eine vergrößerte Prostata auch zu Rückenschmerzen führen.
Das ist klar, dennoch gibt es Rüden die Harnabsatzprobleme haben ohne die typischen Probleme beim Kotabsatz zu bekommen. Kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Daher würde ich persönlich das Thema Prostata auch in so einem Fall nicht einfach ausklammern.