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Eveline
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Anzahl der Antworten 37
zuletzt 8. Dez.

Umgang mit Empfehlungen

Liebe alle Möchte gerne nachfragen, wie ihr mit Empfehlungen umgeht? Habe eine Lagottohündin, knapp 4 Jahre alt, die unter immer wiederkehrenden Verdauungsstörungen leidet: zuviel Magensäure, Nüchternerbrechen morgens, vielfältige Allergien, gelegentlich Durchfall im Zusammenhang mit zuviel Magensäure. Ich koche daher selbst für sie. Sie verträgt ausschließlich Pute und Strauss. Wir haben eine Odyssee an Tierarztbesuchen, Ernährungsberatungen (auch in der Uniklinik), homöopathischen Behandlungen und Futterzusätzen hinter uns. Mir ist klar, dass jeder Hund anders regiert, dennoch bin ich oft über die widersprüchlichen Empfehlungen irritiert: Sagt der eine (Tierärzte/Ernährungsberatung) der Fleischanteil soll möglichst hoch sein, spricht der andere davon, den Fleischanteil zu reduzieren. Empfiehlt der eine mehrmals täglich zu füttern, meint der andere es sei besser nur 2x täglich Futter zu geben mit möglichst keinen Leckerli zwischendurch. Barfen sei besser bei viel Magensäure versus auf keinen Fall barfen bei zuviel Magensäure. Fütterung zu festen Zeiten, damit sich die Magensäureproduktion darauf einstellen kann versus Füttern zu ganz verschiedenen Zeiten, damit sich die Magensäureproduktion nicht darauf einstellen kann 😅 etc. etc. Wie geht ihr mit Empfehlungen um? Danke für eure Statements. Liebe Grüsse, Eveline
 
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Steffi
8. Dez. 06:43
Ich hab bei Ratschlägen zwei Grundsätze:
1. welche Qualifikation hat die Person, die mir einen Ratschlag gibt.
2. kann die Person ihren Ratschlag (wissenschaftlich) begründen? Ich frage daher immer nach dem warum.

Ziehen wir aus deinen Punkten mal ein Beispiel raus: die Behauptung ist viel Fleisch bei zu viel Magensäure.
Tatsache ist, dass Fleisch im Magen anverdaut wird, es regt daher die Produktion von Pepsin und Magensäure an. Wie sollte also Fleisch gegen zu viel Magensäure helfen?

Als Kinder sind wir den Erwachsenen immer auf die Nerven gegangen mit den „Warum-Fragen“, in der Medizin sollten wir uns genau diese wieder angewöhnen.
Die Uni Wien zB richtet sogar alle Prüfungen so aus. Da kommt bei jeder Krankheit bzw jedem Symptom immer die frage: Warum ist das so und nicht anders?
 
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Steffi
8. Dez. 06:45
Jemand hat mal in einem ähnlichen Thread diesen Artikel geteilt - hat mir die Augen geöffnet…. https://www.pfotenbar.de/mythos-uebersaeuerung-oder-hilfe-mein-hund-spuckt/
Nur das der viele Milchmädchen Theorien und Halbwahrheiten enthält
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 07:14
Nur das der viele Milchmädchen Theorien und Halbwahrheiten enthält
Das mag sein, du bist die Fachfrau mit der Kompetenz, das zu beurteilen, danke dafür 😊.
Ich frage mich nur: was ist denn nun dann die ultimative Fütterungsempfehlung? Gibt es die überhaupt?
Dogorama ist voll von forumsbeiträgen mit der ewig gleichen Laier: „mein Hund spuckt, mein Hund hat Unverträglichkeiten, ich weiß nicht mehr weiter….“ Da wird bei noch ganz jungen Hunden bereits zigmal das Futter gewechselt, zigmal am Tag gefüttert, zur Nacht noch ein Keks reingeschoben und die Auswirkungen scheinen immer dramatischer zu werden. Und ich möchte gar nicht wissen, was die Hunde noch alles so bekommen- wenn sie mal in der Küche sind oder wenn vom Tisch was abfällt.
Ich halte es bei meinen Hunden so ähnlich wie im Artikel beschrieben, ich füttere 3 mal am Tag Nassfutter (ein und dasselbe, Tag für Tag plus Gemüse) und Leckerlies für Training oder etwas zum kauen gibt es in zeitlichem Zusammenhang mit einer Fütterungszeit. Damit haben wir eine wunderbare Verdauung toi, toi, toi und alles ist prima.
Aber alles gut, wenn der Artikel Schrott ist, dann ist es so, auf unsere Hunde passt er aber (zufällig) 🤷🏻‍♀️😉.
Und ganz ehrlich, nur noch mal zum Schluss: wenn ich ein Problem hätte, woran würde ich mich denn dann orientieren? An denen, die (erfolglos) rumexperimentieren? Oder an denen, die einer (ganz normalen) Linie treu sind und der folgen?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 08:21
Guten Morgen allerseits Möchte mal ein Update geben: wir haben die Fütterung wie folgt angepasst und meine Hündin ist damit seit 1 Monat beschwerdefrei 🥰. Wir kochen nach wie vor selber, schneiden das Fleisch aber grossstückiger. Mein Wecker klingelt um 5.30 Uhr (ich bin in Rente - nicht gerade DER Wunschtraum😅), damit meine Hündin um 5.50 Uhr frühstücken kann. Fütteringszeiten 5.50 / 13.00 / 20.15 Uhr. Und siehe da, keine Beschwerden mehr 👍
Für Katzen gibt es Futterautomaten mit Kühlung. Eventuell kannst du da nochmal schauen und dir das frühe aufstehen sparen.
Ansonsten drück ich euch die Daumen, dass ihr die Verdauung in den Griff bekommt.
 
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Tülay
8. Dez. 08:37
Liebe Eveline,
Unsere Hündin hat ähnliche Probleme 🙈
Wir haben viele verschiedene Futterarten ausprobiert und auch eine Odysee an Tierarztbesuchen hinter uns ..
irgendwann habe ich auf Empfehlung einer Freundin deren Hündin ebenfalls solche Probleme hatte auf Terra Canis Getreidefrei Pferd umgestellt. Und das hat dann gut geklappt, seitdem toi toi toi geht es wieder 🙄
Bei Magenbeschwerden bekommt unsere Maus auch zusätzlich Dia Tabs und canicur pro
Ich drücke dir die Daumen !
 
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Steffi
8. Dez. 08:40
Das mag sein, du bist die Fachfrau mit der Kompetenz, das zu beurteilen, danke dafür 😊. Ich frage mich nur: was ist denn nun dann die ultimative Fütterungsempfehlung? Gibt es die überhaupt? Dogorama ist voll von forumsbeiträgen mit der ewig gleichen Laier: „mein Hund spuckt, mein Hund hat Unverträglichkeiten, ich weiß nicht mehr weiter….“ Da wird bei noch ganz jungen Hunden bereits zigmal das Futter gewechselt, zigmal am Tag gefüttert, zur Nacht noch ein Keks reingeschoben und die Auswirkungen scheinen immer dramatischer zu werden. Und ich möchte gar nicht wissen, was die Hunde noch alles so bekommen- wenn sie mal in der Küche sind oder wenn vom Tisch was abfällt. Ich halte es bei meinen Hunden so ähnlich wie im Artikel beschrieben, ich füttere 3 mal am Tag Nassfutter (ein und dasselbe, Tag für Tag plus Gemüse) und Leckerlies für Training oder etwas zum kauen gibt es in zeitlichem Zusammenhang mit einer Fütterungszeit. Damit haben wir eine wunderbare Verdauung toi, toi, toi und alles ist prima. Aber alles gut, wenn der Artikel Schrott ist, dann ist es so, auf unsere Hunde passt er aber (zufällig) 🤷🏻‍♀️😉. Und ganz ehrlich, nur noch mal zum Schluss: wenn ich ein Problem hätte, woran würde ich mich denn dann orientieren? An denen, die (erfolglos) rumexperimentieren? Oder an denen, die einer (ganz normalen) Linie treu sind und der folgen?
Ich kenn das Problem, ist mein täglich Brot. Es gibt leider keine ultimative Lösung. Die meisten meiner Patienten haben eine 1-3jährige Odyssee mit zig Empfehlungen, die sie von bekannten und in Foren oder auf der Hundewiese bekommen haben. Es dauert dann immer 30-60 Minuten Anamnese, bis wir eine Lösungsstrategie gefunden haben und idR sind die meisten Hunde nach 2 Monaten stabil.

Daher mein ultimativer Tipp: nicht rumexperimentieren, sondern Facharzt kontaktieren. Man wird es sich vorstellen können: je länger die Odysee gedauert hat, desto länger dauert es, den Hund zu stabilisieren
 
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Ronja
8. Dez. 08:51
Unabhängig davon, wieviele Meinungen es gibt... egal ob Trockenfutter, Barf, usw. Man kann den Hund mit beiden Varianten krank oder gesund füttern... man sollte, wenn man sich für eine Empfehlung interessiert, vielleicht erst schauen, wie eine Methode richtig umgesetzt wird und wie die Alternative aussieht. Und dann evtl. ausprobieren und weiterschauen...

Es ist aber so, dass Hunde wohl nur 1 tierische Eiweißquelle brauchen... und wenn der Hund auf etwas unverträglich reagiert probiert man durch... das wurde mal von einer Tierärztin bei einer Sendung in der ARD sehr schön erklärt...

In unserer Hundeschule wurde uns gesagt, dass Hunde krank werden, wenn sie zu viel Fleisch fressen... das geht wohl auf die Leber... und es war eine gute Hundeschule, mit sehr viel Erfahrung bei den Trainern.