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Nadine
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zuletzt 12. Mai

Übergangszellkarzinom in der Blase, OP, Rückfall – was tun?

Titel: Unser Chiko – Übergangszellkarzinom in der Blase, OP, Rückfall – was tun? Hallo zusammen, ich hoffe, ich finde hier Menschen, die ähnliches durchgemacht haben oder einfach zuhören. Ich bin emotional ziemlich am Limit und wünsche mir einen ehrlichen, verständnisvollen Austausch. Mein Hund Chiko, ein fast 13-jähriger Yorkshire Terrier, wurde Anfang März 2025 an der Blase operiert. Es wurde ein Übergangszellkarzinom (TCC) entfernt. Dabei hat man zwei Drittel der Blase reseziert– laut Klinik war der Tumor vollständig entfernt. Fünf Tage nach der OP wurde in einer Nachkontrolle per Ultraschall nichts Auffälliges gefunden hat– man sprach nur von Narbengewebe. Drei Wochen später waren wir zur Weiterkontrolle in einer anderen Tierklinik bei einem Onkologen – dort wurde ein Walnussgroßer Tumor in der Blase entdeckt. Wiederum 2 Wochen später, also jetzt aktuell, waren wir in einer weiteren spezialisierten Klinik bei einer erfahrenen Onkologin. Dort zeigte der Ultraschall nun, dass sich mehrer Tumore in der Blase befinden – und der walnussgroße Tumor sogar inoperabel ist. Die Prognose war ehrlich, aber hart: Mit Chemotherapie (z. B. Metacam + Leukeran oder Infusionstherapie): ca. 10 - 12 Monate Lebenszeit Ohne Behandlung: vielleicht 2 Monate, je nach Verlauf Was mich so verzweifeln lässt: Chiko geht es derzeit noch sehr gut. Er frisst, er spielt, ist lebensfroh – und ich soll nun entscheiden, ob ich ihn einer Chemotherapie unterziehe, mit all ihren möglichen Nebenwirkungen, oder ob ich ihn einfach noch „so lange wie es geht“ leben lasse. Ich fühle mich komplett überfordert. Ich habe Chiko seid dem er 11. Wochen alt ist. Er ist mein Baby, mein Seelenfreund und Begleiter. Ich weiß einfach nicht weiter 😞. War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation? Hat jemand einen Hund mit Blasentumor, der medikamentös (nicht operativ) begleitet wurde? Wie habt ihr euch entschieden – und wie ging es eurem Hund damit? Ich danke euch schon jetzt fürs Lesen – es tut schon gut, das einfach mal loszuwerden. Chiko und ich senden liebe Grüße.
 
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Steffi
12. Mai 02:51
Ich hatte zwei Hunde mit dieser Diagnose. Hund 1 hatte den Tumor an der Harnröhre. Ich habe nichts machen lassen, da inoperabel und mit chemo sollten es bis zu 9 Monate sein, ohne chemo bis zu 3 Monate. Es waren letztensendes 7 Wochen.

Hund 2 hatte einen Vaginaltumor, der sich bei genauer Untersuchung als auswucherung des Harnröhrentumors, der sich auch in die Blase erweitert hat, herausgestellt hat. Bei ihr war die Prognose 4 Wochen. Es waren 10 Monate. Auch ohne Chemo. Metacam, CBD und Tumordiät.

Was mich wundert: ich habe von insgesamt 5 Fachärzten die Info bekommen, dass Blasentumore NIE operiert werden sollen, weil sie eh innerhalb der Blase längst gestreut haben.

Beiden Hunden ging es im ganzen Krankheitsverlauf super. Der Rüde hat eines morgens plötzlich mit Erbrechen angefangen und konnte nicht mehr pinkeln. Das Erbrechen kam durch den Nierenstau.

Der Hündin ging es bis auf zwei Infektionen super. Wir waren viel in den Bergen, haben noch nen Lawinenkurs besucht, sie ist bis 2,5 Monate vor ihrem Tod am Rad gelaufen etc.
Sie hatte dann 6 Wochen vor ihrem Tod die zweite Magen Darm Infektion. Nach der war sie erstmal platt. Da hat sich dann raus gestellt, dass sie Lungenmetastasen (und wahrscheinlich auch welche im Hirn) hatte, dh sie hatte noch einen weiteren Tumor, da der Blasentumor nicht streut. Sie bekam dann noch 6 Wochen Cortison und hat damit weiterhin täglich bis zu 14km gassi eingefordert. 5 Tage vor ihrem Tod hat sich das dann reduziert.
Am Tag, an dem ich sie euthanasiert hab, konnte auch sie nicht mehr Pinkeln. Das Röntgen hat es bestätigt: die Blase war übergroß.

Mein Tipp: mache keine weiteren Behandlungen, hol das meiste aus eurer Zeit raus und genieße es. Bis Tag X geht es ihm gut. Wenn er nicht mehr pinkeln kann, erlöse ihn.
 
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Steffi
12. Mai 07:31
Was ich noch ergänzen muss: bei der Hündin hatte ich 10 Monate vor der Diagnose Blut im Urin (nur per Stick sichtbar) und keine Bakterien. Im Schall zeigte sich nichts, wir hatten
Dann auf sterile Blasenentzündung behandelt.
Untersuchen lassen hatte ich sie, weil sie eben 10 Monate später Ausfluss hatte. Ich dachte, es wäre eine Vaginitis, dann kam allerdings das ganze Problem zum Vorschein.
Vom ersten Symptom, bis zum Tod waren es bei ihr 20 Monate.
Das erste mal, dass ich offensichtlich Blut im Urin gesehen habe, war 6,5 Monate vor ihrem Tod.

Beim Rüden zeigte sich nie Blut im Urin. Den hatte ich übernommen, weil seine Familie ihn los werden wollte, weil er seit 6 Monaten immer wieder unsauber war, sie hatten es auf die Geburt des zweiten Kindes geschoben. Mir ist gleich der angestrengte Urinabsatz aufgefallen. Die Untersuchung des Urins zeigte Kristalle und kein Blut. Bei der genaueren Untersuchung fand sich dann der Harnröhrentumor.