Hallo Nadine,
ich bin gerade durchs googeln auf deinen Beitrag gestoßen und falls ihr euch noch nicht entschieden habt, möchte ich dir unseren bisherigen Verlauf erzählen.
Nachdem meine Hündin(Border Collie- Retriever Mix 23kg, kastriert seit 10 Jahren) im November 2024 anfing Blut zu tröpfeln, wurde sie auch erst auf eine Blasenentzündung behandelt, uns wurde aber gleichzeitig empfohlen, uns bei einer bestimmten Tierklinik bei uns in Berlin vorzustellen.
Im Dezember wurde dann ein inoperabler Tumor in der Blase am Übergang zur Harnröhre bzw. in der Harnröhre festgestellt. Ein Übergangszellkarzinom. Abby wurde komplett auf den Kopf gestellt, es hatte noch nichts gestreut.
Sie bekam sofort Metakam und wir haben uns für die Infusionschemo entschieden.
Sie hat von Dezember bis April insgesamt 5 Chemos bekommen, im Abstand von jeweils 3-4 Wochen.
Nach der 4. Chemo hatten wir ein Kontrollultraschall. Der Tumor ist minimal gewachsen, keine Metastasen. Sie bekam dann noch eine 5.Chemo mit einem anderen Medikament, allerdings hat diese Chemo ihr Immunsystem auf 0 gestellt und wir durften 10 Tage lang nur fürs Pipi Kaka machen immer 5 Minuten vor die Tür, ansonsten war Hausarrest angesagt. Der kleinste Schnupfen hätte sie umbringen können. Aber sie selbst hat davon nichts gemerkt, ihr ging es super und sie hat nicht verstanden, warum sie draußen nicht schnüffeln durfte und nicht länger raus durfte.
2 mal hat sie sich während der ersten Chemos Magen Darm eingefangen, da ging es ihr wirklich nicht gut.
Insgesamt hatte sie in den 5 Monaten 14 schlechte Tage, ansonsten war und ist sie immer fit.
Seit vorgestern sind wir auf Leukeran Tabletten umgestiegen, bisher merke ich bei ihrem Befinden absolut keine Veränderung. Es geht ihr weiterhin super.
Sie kann auch immer noch gut Urinablassen.
Da Abby bisher für ihr Alter noch topfit war/ist, haben wir uns für die Chemo entschieden. Sie wird im August 14 und bisher glaubt mir keiner, wie alt sie schon ist.
Was du nicht außer Acht lassen solltest, ist tatsächlich das Finanzielle. Wir liegen inzwischen bei einem mittleren vierstelligen Bereich und unsere Tierklinik rechnet nur nach 1-1,2fachem Satz ab.
Egal wie du dich entscheidest oder entschieden hast, ich wünsche euch noch eine wunderschöne gemeinsame Zeit.
Wir liegen jetzt schon bei 5 Monaten, statt nur bei 2-3 Monaten.
Liebe Grüße
Yvonne
Liebe Yvonne.
vielen Dank, dass du eure Geschichte so offen und ausführlich geteilt hast. Es freut mich sehr zu lesen, dass es Abby trotz der Diagnose so gut geht und euch durch der Chemotherapie schon so viel gemeinsame Zeit geschenkt wurde.
Wir standen lange zwischen Hoffnung, Sorge und Zweifel und haben uns letztlich gegen eine Chemotherapie entschieden.
Chiko hat schon immer einen sehr empfindlichen Magen-Darm-Trakt, und wir hätten große Angst, dass er die Behandlung nicht gut verträgt. Uns wurde zwar gesagt, man könne jederzeit abbrechen – aber was, wenn der Körper dann schon belastet ist und man ihm damit ungewollt Leid zugefügt hat?
Er ist ein kleiner, fröhlicher Hund, der uns voller Freude abschleckt, wenn wir nach Hause kommen, und jede Nacht bei uns und unserer 5.jährigen Tochter im Bett schläft. All das hätte sich durch die Behandlung verändern müssen – und wir hatten das Gefühl, ihm das nicht nehmen zu wollen.
Trotzdem geht es mir emotional nicht gut. Ich habe oft Schuldgefühle und frage mich, ob wir wirklich die richtige Entscheidung getroffen haben. Und ich habe große Angst vor dem Tag, an dem es ihm schlechter geht. Diese Ungewissheit begleitet mich jeden Tag.
Manchmal habe ich sogar das Gefühl, als würde ich ihn einfach sterben lassen – obwohl ich ihn doch nur davor bewahren möchte, leiden zu müssen. Das ist schwer auszuhalten, weil ich ihn so sehr liebe und nur das Beste für ihn will.
Chiko bekommt aktuell Metacam, wirkt stabil und ist noch gut drauf – trotzdem suche ich nach Möglichkeiten, wie ich ihn zusätzlich sanft unterstützen kann.
Vielleicht kennst du oder hier aus dem Forum eine gute Tierheilpraktikerin oder hat Erfahrungen, was man ergänzend geben könnte?
Ich wünsche dir von Herzen, dass Abby noch viele schöne Tage mit dir genießen darf. Danke, dass du eure Erfahrung geteilt hast – das bedeutet mir sehr viel.
Liebe Grüße
Nadine mit Chiko