(Sorry, Roman)
Sicher gibt es Organisationen, die die Hunde nicht ausreichend untersuchen und/oder kranke Tiere bewusst ohne entsprechende Kommunikation vermitteln. Wir haben aber inzwischen 4 Hunde von 4 Organisationen aus dem Ausland geholt (2 ich, 2 meine Eltern) und hatten diesen Fall noch nicht, bzw. nicht so, dass ich der Organisation Absicht unterstellen würde.
Bei unserem ersten Hund gab es ziemlich schnell gesundheitliche Probleme, letztendlich stellte sich heraus, dass sie HD und CES hat. Ja, man hätte sicher zum Vermittlungszeitpunkt die ersten Symptome sehen können, aber in der Gruppenhaltung, aus der sie kam, ist es einfach schwer jeden Hund so genau zu beobachten wie in der Einzelhaltung. Da kann man nicht so genau hinschauen und jeden Hund beim Tierarzt vorlaufen lassen, etc. Für mich ist absolut verständlich, dass nicht offensichtliche Probleme dort nicht erkannt werden.
Hätten wir sie gekauft, wenn wir das gewusst hätten? Nein. Aber schlichtweg, weil sie unser erster Hund war und wir uns das nicht zugetraut hätten.
Beim zweiten Hund wussten wir, dass er HD hat und deshalb auch mit Schmerzmitteln behandelt wurde. Da wir es beim ersten Hund super managen konnten haben wir ihn trotzdem genommen. Er wurde im Herkunftsland behandelt und wir haben Schmerzmittel für den Anfang mitbekommen. Es stellte sich dann in DE heraus, dass er auch eine Entzündung der Sprunggelenke hatte. Auch das hätte man sehen können, aber auch hier verstehe ich, dass das in einem Tierheim untergeht.
Schlimmer war in diesem Fall, dass der Hund trotz erfolgter Kastration nicht kastriert war (innenliegend). Das hätte man sicher bei der Kastration merken und entsprechend behandeln müssen. Hier liegt die Schuld aber sicher beim Tierheim/Tierarzt, nicht bei der vermittelnden Organisation. Die können ja nicht von jedem Hund ein Hormonbild machen lassen. Letztendlich haben wir uns mit der Organisation darauf geeinigt, dass sie die Kastration bezahlen, den Aufwand und die Kosten der Vor- und Nachuntersuchungen hatten trotzdem wir.
Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Vermittlungsorganisationen versuchen möglichst genaue Angaben zu machen und Auffälligkeiten auch untersuchen zu lassen. Die finanziellen und zeitlichen Mittel sind aber eben beschränkt. Da fällt nicht unbedingt auf, wenn ein Hund leicht inkontinent ist oder kleine Fellverfärbungen an den Sprunggelenken hat. Das ist einfach ein Fakt und dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man einen Hund kauft.
Für mich wäre es keine Option gewesen einer Organisation den Hund zurück zu geben, nur weil ein gesundheitliches Problem besteht (so passiert im Bekanntenkreis). Wenn ich den Hund kaufe bin ich für ihm verantwortlich und sofern das Problem nicht bei sofortigem Hinsehen und über Standardtests (zB Mittelmeerkrankheiten) ersichtlich war, finde ich, man kann das auch nicht der Organisation anlasten. Im Fall der Kastration haben wir das nur getan, weil wir ihn explizit kastriert gekauft haben. Hätten wir einen Hund gekauft, der explizit HD frei gewesen wäre, hätten wir das genauso gehandhabt. Aber was nicht explizit drauf steht, hat auch keine Grundlage. Die Hunde aus dem Tierschutz sind immer Überraschungseier und das hat ja auch seine guten Seiten.