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Sonja
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Anzahl der Antworten 38
zuletzt 1. Aug.

"Tierschutz-Auslandhunde" deren Gesundheit und (Tierarzt)-Kosten.....Diskussion /Meinungen...

Da ich nun schon öfter hier gelesen und auch im Bekanntenkreis von mehreren Fällen weiss, wo dessen "Auslandhunde" alles andere als gesund sind oder angekommen sind, stellt sich mir die Frage , warum zum Kuckuck werden die Hunde nicht gründlich untersucht, getestet ehe sie nach D gebracht werden ? Mit gründlich untersuchen meine ich gründliche klinische Untersuchung inkl. Grosses Blutbild.🤔 Meiner Meinung währe das sinnvoller als die dämliche Zwangskastration , zumal die in D ja eigentlich Tierschutzwiedrig ist. Vielleicht würde sich dann die "Schutzgebür" erhöhen, aber der zukünftige Besitzer hätte dann ein wahrscheinlicheres gesundes Tier, oder währe auf mögliche Höhe Tierarztkosten vorbereitet. Zudem könnte so minimalisiert werden, das (möglicherweise ansteckende) Krankheiten eingeschleppt werden.Es gibt ja auch "betuchtere" Tierfreunde die sich bewusst für ein nicht ganz gesundes aber (kostspieligeres) behabdelbares Tier entscheiden, und/oder Patenschaften übernehmen. Was ist eure Meinung dazu ? Meiner Meinung nach bedeutet ein Hund aus dem Ausland zu "retten" nicht nur ihn nach Deutschland zu holen....... Daher auch die heikle Frage an Besitzer von "nicht ganz gesunden "Auslandhunden (egal ob chronisch kranken oder mittlerweile gesunden) : Hättet ihr euch auch für den Hund entschieden wenn ihr gewusst hättet......das u.A. höhere Tierarztkosten auf euch zukommen ? Der Hund krankheitsbedingt gehandicapt ist/sein würde ? Die Schutzgebür deutlich höher gewesen währe z.b. zwischen 800 und 1200 Euro , also relativ niederer züchterpreis, oder sogar gleicher Preis wie ein Rassehund ? Hier soll niemand "angeprangert und/oder verurteilt werden, sondern die Fragen zur freundlichen Diskussion einladen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
26. Juni 17:19
Ich habe neulich gelesen, dass seriöse Tierschutzorganisationen gar nicht so viele Hunde mach Deutschland vermitteln (wollen), sondern erstes Ziel ist, die eingefangen Hunde zu versorgen, zu kastrieren und wieder laufen zu lassen. Eben weil sie an das Leben im Freien gewöhnt sind und neben möglichen gesundheitlichen Problemen erhebliche psychische Probleme hätten, plötzlich ein ganz anderes Leben führen zu müssen (dürfen). Bei Welpen, die gefunden werden sieht es anders aus, und da stimme ich dir zu, es sollten vor einer Vermittlung alle Untersuchungen gemacht werden, die altersmäßig gehen. Und bei Folgeerkrankungen bzw. unerkannten Krankheiten sollte zumindest vorab mit dem neuen Halter/ der neuen Halterin geklärt werden, ob Kosten übernommen werden etc.
Will da direkt Mal Equiwent positiv hervorheben. Die sorgen vor Ort vor Änderungen der Umstände und stecken ihr Geld lieber in ein mobiles Ärzteteam + Klinik und Kastrationsprogramme. Ne Kastra kostet dem Team 20 Euro, wenn ich mich richtig erinnere.

Deren gesamtes System baut auf Hilfe zur Selbsthilfe auf, was schwieriger ist, aber als einziges langfristig den Unterschied macht
 
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Dogorama-Mitglied
26. Juni 17:25
Die sitzen übrigens in Ostrumänien, da haben die Leute wirklich oft kein Essen auf dem Tisch. Bei so viel Armut ist es auch nicht verwunderlich, dass es den Hunden und Pferden dort schlecht geht - werden entweder zur Arbeit genutzt oder fressen bei Krankheit ein noch tieferes Loch ins nicht vorhandene Portemonnaie. Wir Deutschen sind da unglaublich privilegiert und können uns das Elend da garnicht vorstellen.

Wie soll sich dort dann nachhaltiger Tierschutz entwickeln können?

Kann jedem nur empfehlen, sich deren Facebook Seite oder Website Mal anzuschauen und Markus Rabes Meinung zum Thema Auslandsadoption durchzulesen
 
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Becky
26. Juni 20:24
Es gibt leider überall schwarze Schafe, bei meiner Organisation war alles okay und die Tierärztin vor Ort kümmert sich um jeden ausreisenden Hund und prüft noch einmal alles genau. Bei meinem Hund wurde vor Ausreise sogar noch die Zähne gemacht. Die Mittelmeerkrankheiten kann man natürlich nicht zu 100% ausschließen, aber offensichtliche Probleme werden direkt mit den Adoptanten besprochen. Sogar als während der Fahrt eine blutige Kralle festgestellt wurde (ist in einem Gitter hängen geblieben) wurde dies direkt mitgeteilt, sodass ich alles vorbereiten konnte.
 
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Nadine
26. Juni 22:47
Kranke Tiere kann man auch aus deutschen Tierheimen übernehmen ...auch ganz ohne Vorwarnung. Mogli kommt aus Russland die einzigsten Unkosten die ich hatte, war der DNA Test. Den hat allerdings die Vermittlerin erstattet. Bis auf seinen Dickschädel gab es auch weder Probleme noch Überraschungen, da ich wusste welche Arbeit hier auf mich zukommt. Und ich bin sehr froh nicht einfach nur Geld gespendet zu haben um dem Land zu helfen sondern einen der liebenswertesten Hunde der Welt ein Zuhause gegeben zu haben. Mein Kaninchen wurde mir vom Tierheim geschenkt weil es keiner haben wollte. Die Begründung war Zahnfehlstellung die man kürzen muss ... regelmäßig und wie mein Tierarzt mir dann mitteilte unter großen Schmerzen. Hier habe ich sehr viel Geld für viele Op's investiert um dann letztendlich um ihr Leben zu kämpfen was sich zum Glück gelohnt hat. Oder die Katze die ich aus dem deutschen Tierheim habe die hier und da unsauber reagiert wegen einer Rückenverletzung, aber sie sei ja schon ca 10 Jahre alt. Sie war damals übrigens erst 5 wie sich raus stellte und sie ist unsauber wenn sie grantig ist... Mit ihrem Rücken hat das weniger zu tun😅 damit will ich nur sagen, dass es auch deutschen Organisationen oft schwer fällt alles zu erkennen zu berücksichtigen und weiter zu geben. Habe lange genug im Tierheim gearbeitet um zu wissen wie wichtig es ist ein Zuhause zu finden egal woher das Tier kommt. Damit will ich nur sagen, bitte seht nicht alles schwarz weiss. Es gibt immer Leute die ihr Leben dafür geben die Tiere zu retten und dann leider auch jene die nur Dollarzeichen in den Augen haben...
 
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Kat
26. Juni 23:40
(Sorry, Roman)

Sicher gibt es Organisationen, die die Hunde nicht ausreichend untersuchen und/oder kranke Tiere bewusst ohne entsprechende Kommunikation vermitteln. Wir haben aber inzwischen 4 Hunde von 4 Organisationen aus dem Ausland geholt (2 ich, 2 meine Eltern) und hatten diesen Fall noch nicht, bzw. nicht so, dass ich der Organisation Absicht unterstellen würde.

Bei unserem ersten Hund gab es ziemlich schnell gesundheitliche Probleme, letztendlich stellte sich heraus, dass sie HD und CES hat. Ja, man hätte sicher zum Vermittlungszeitpunkt die ersten Symptome sehen können, aber in der Gruppenhaltung, aus der sie kam, ist es einfach schwer jeden Hund so genau zu beobachten wie in der Einzelhaltung. Da kann man nicht so genau hinschauen und jeden Hund beim Tierarzt vorlaufen lassen, etc. Für mich ist absolut verständlich, dass nicht offensichtliche Probleme dort nicht erkannt werden.
Hätten wir sie gekauft, wenn wir das gewusst hätten? Nein. Aber schlichtweg, weil sie unser erster Hund war und wir uns das nicht zugetraut hätten.

Beim zweiten Hund wussten wir, dass er HD hat und deshalb auch mit Schmerzmitteln behandelt wurde. Da wir es beim ersten Hund super managen konnten haben wir ihn trotzdem genommen. Er wurde im Herkunftsland behandelt und wir haben Schmerzmittel für den Anfang mitbekommen. Es stellte sich dann in DE heraus, dass er auch eine Entzündung der Sprunggelenke hatte. Auch das hätte man sehen können, aber auch hier verstehe ich, dass das in einem Tierheim untergeht.
Schlimmer war in diesem Fall, dass der Hund trotz erfolgter Kastration nicht kastriert war (innenliegend). Das hätte man sicher bei der Kastration merken und entsprechend behandeln müssen. Hier liegt die Schuld aber sicher beim Tierheim/Tierarzt, nicht bei der vermittelnden Organisation. Die können ja nicht von jedem Hund ein Hormonbild machen lassen. Letztendlich haben wir uns mit der Organisation darauf geeinigt, dass sie die Kastration bezahlen, den Aufwand und die Kosten der Vor- und Nachuntersuchungen hatten trotzdem wir.

Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Vermittlungsorganisationen versuchen möglichst genaue Angaben zu machen und Auffälligkeiten auch untersuchen zu lassen. Die finanziellen und zeitlichen Mittel sind aber eben beschränkt. Da fällt nicht unbedingt auf, wenn ein Hund leicht inkontinent ist oder kleine Fellverfärbungen an den Sprunggelenken hat. Das ist einfach ein Fakt und dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man einen Hund kauft.

Für mich wäre es keine Option gewesen einer Organisation den Hund zurück zu geben, nur weil ein gesundheitliches Problem besteht (so passiert im Bekanntenkreis). Wenn ich den Hund kaufe bin ich für ihm verantwortlich und sofern das Problem nicht bei sofortigem Hinsehen und über Standardtests (zB Mittelmeerkrankheiten) ersichtlich war, finde ich, man kann das auch nicht der Organisation anlasten. Im Fall der Kastration haben wir das nur getan, weil wir ihn explizit kastriert gekauft haben. Hätten wir einen Hund gekauft, der explizit HD frei gewesen wäre, hätten wir das genauso gehandhabt. Aber was nicht explizit drauf steht, hat auch keine Grundlage. Die Hunde aus dem Tierschutz sind immer Überraschungseier und das hat ja auch seine guten Seiten.
 
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Laura
27. Juni 12:17
Ich wusste, dass Tininha ein sehr schlechtes Gebiss hat, als ich sie aus Portugal geholt habe. Wobei das Gebiss dank der tollen Erfindung Nassfutter kaum Probleme macht. Problematischer war die Giarbien Population, die sie mitgebracht hat. Die waren gegen das erste, eingesetzte Medikament resistent und konnten erst nach einem, fast schon lebensbedrohlichen Zusammenbruch mit Intensivtherapie beseitigt werden.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass Tininha nicht richtig untersucht wurde, ich habe Blutwerte und auch den Test auf Mittelmeererkrankungen ausgehändigt bekommen.

Und alles was in Zukunft noch Kommt, ist der Lauf des Lebens, Tininha ist halt schon zwischen 7 und 9 Jahre alt.
 
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Laura
27. Juni 12:19
Ich wusste, dass Tininha ein sehr schlechtes Gebiss hat, als ich sie aus Portugal geholt habe. Wobei das Gebiss dank der tollen Erfindung Nassfutter kaum Probleme macht. Problematischer war die Giarbien Population, die sie mitgebracht hat. Die waren gegen das erste, eingesetzte Medikament resistent und konnten erst nach einem, fast schon lebensbedrohlichen Zusammenbruch mit Intensivtherapie beseitigt werden. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Tininha nicht richtig untersucht wurde, ich habe Blutwerte und auch den Test auf Mittelmeererkrankungen ausgehändigt bekommen. Und alles was in Zukunft noch Kommt, ist der Lauf des Lebens, Tininha ist halt schon zwischen 7 und 9 Jahre alt.
Achso, was ich noch vergessen habe... Die Organisation war sogar so toll, dass Tininha schon in Portugal noch Trainerstunden bekommen hatte, wegen dem Laufen an der Leine. Wobei ich das durchaus auch selbst hätte machen können.
 
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Kir
27. Juni 13:04
Hallo.
Ich habe drei Hunde aus dem Ausland. Meine waren top untersucht und bestens medizinisch versorgt. Meine Ältesten sind schon über 10 Jahre mittlerweile. Ich finde leider, dass es mittlerweile sehr viele schlechte Organisationen gibt, die nur das Geld wittern und die Hunde mangelhaft betreuen. Man kann und insbesondere darf das aber nicht verallgemeinern da es ein schlechtes Bild auf den Auslandstierschutz werfen könnte,was ich persönlich als unfair einstufe. Jedes Lebewesen hat das Recht darauf seine Menschen zu finden, egal woher es stammt.
Meine Drei haben eine
Auslandserkrankung, wie du es nennst....Ich habe einen bewusst damit genommen, der Andere erkrankte erst nach einigen Monaten.
Beide wurden kurzfristig behandelt und haben bis heute nie wieder ein Problem damit gehabt.
Auch ein Hund aus D und selbst ein Rassehund kann krank werden und in Vielen schlummern z. B. Auch Rasse typische Krankheitsbilder was ich persönlich ganz furchtbar finde.
Generell finde ich, dass Jeder der sich einen Hund anschafft wissen muss, dass er krank werden kann oder einen Unfall haben kann und dass es eben nun Mal dann ordentlich Geld kosten kann.
Was die Schutzgebühr betrifft, ist das meistens nur ein Bruchteil der Kosten die bei anständigen Organisationen entstehen.
Eine Garantie für einen tadellosen, kerngesunden Hund hat man doch nie. Das ist genauso wie bei einem Menschenkind.
 
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Jenny
27. Juni 14:27
Ich hätte deutlich mehr als die 360€ bezahlt um einen gesunden Hund zu bekommen.. Er hätte nicht so lange leiden müssen und ich müsste mich nicht entscheiden ob ich einem chronisch kranken Hund gerecht werden kann...
 
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Nadine
27. Juni 14:45
Achja um auf die eigentliche Frage zu antworten, ja hätte ich. Denke das liest man aber aus meinem geschriebenen schon raus, dass ich immer Problemtiere nehme. Egal ob krank oder verhaltensauffällig oder alt. Ich biege sie alle wieder hin oder versuche ihnen so gut es geht gerecht zu werden. Tiere kosten Geld. Ob jetzt oder in 7 Jahren. Man sollte sich immer ein Polster zur Seite legen um nicht geplante Kosten übernehmen zu können. Wenn man natürlich vom Züchter oder Verein oder auch von privat arglistig getäuscht wird ist es natürlich aber auch wieder ein anderes Thema. So geht's halt auch nicht. Dennoch... Ein Tier sollte nie unter den Entscheidungen von Menschen leiden müssen.