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Alex
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zuletzt 9. Okt.

Plötzlicher Testosteronmangel obwohl Chip schon nicht mehr gewirkt hat- Erfahrungsaustausch

Ich bin ziemlich ratlos, mein 3,5 jähriger Rüde ist auf einmal, 8 Monate nachdem der Kastrationschip ausgelaufen ist, wieder wie kastriert 🤷‍♀️ zur Vorgeschichte: der Halbjahres-Chip wurde Juni '24 gesetzt, lief ordnungsgemäß Jan '25 aus und ab Feb/März '25 war Asmo körperlich und verhaltensmäßig wieder völlig intakt. Hoden mit normaler Größe, mehr Interesse an Hündinnen, deutlich mehr Explorations- und Markierverhalten. Wegen vielen läufigen Hündinnen in der Nachbarschaft habe ich Juni+Juli Mönchspfeffer gegeben (10mg Extrakt = 50mg). Im August veränderte sich sein Verhalten: Ängstlicher, verfressener, weniger charmant mit Weibchen und seine Hoden sind winzig! Nur noch leere Hautsäckchen! Bei TA wurde der Testosteronwert gemessen und tatsächlich liegt er mit 0,1 sogar unter dem Wert von kastrierten Rüden. 2 TA haben keine Erklärung dafür, beide schließen den Mönchspfeffer (den er seit 2 Monaten auch nicht mehr kriegt) als Verursacher aus. Meine Vermutung ist, dass der Chip vielleicht entzwei gebrochen und ein Teil sich im Fettgewebe eingebaut hat und sich jetzt erst verspätet abbaut??? Hatte mal jemand so einen Fall? Blutbild ist ok, Schilddrüsenprofil (war unauffällig 2024) und Messung des LH-Wertes und Hoden-Ultraschall wird noch gemacht. Meine Frage: Hat jemand nach erkennbaren Auslaufen des Kastrationschip - also nicht eine verlängerte Wirkdauer - eine ähnliche Erfahrung gemacht? Gibt es einen "Reboundeffekt" nach dem Auslaufen des Chip? Oder andere Krankheitsbilder die das Testosteron so massiv runterfahren? Danke für Eure Erfahrungen! 🙏
 
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Alex
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9. Okt. 20:04
Ein kurzer Zwischenstand: wir sind nun bei den Andrologen des Uni-Klinikums gelandet...und auch die haben so einen Fall noch nicht gehabt. Die ansteckende und kaum therapierbare Krankheit Brucellose (die auch eine Hodenatrophie auslöst) ist es Gott sei dank nicht. Das Anti-Müller-Hormon ist hoch, Testo nach wie vor im 0,-Bereich. Spricht für eine autoimmune oder iatrogene Ursache einer sehr wahrscheinlich irreversiblen Hodenatrophie. Alles immer noch recht vage... Man kann wohl Testosteron als Hormonersatztherapie zuführen, entweder spritzen oder als Gel.
 
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Nicole
2. Sept. 10:34
Hormonstörungen im allgemeinen, Hodenfunktionsstörungen, Infektionen, Tumore, Erkrankungen der Nebenniere, uvm.

In der Medizin gibt es nichts was es nicht gibt, also ausschließen würde ich es nicht.
 
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Sonja
2. Sept. 11:22
Die Testosteron-Produktion wird durch Homone, die im Gehirn ausgeschüttet werden, angeregt. Der Hormon-Chip sorgt für eine Überstimulation im Gehirn, die Rezeptoren reagieren dadurch nicht mehr. In seltenen Fällen gibt es tatsächlich einen Rebound-Effekt. Auch ein Gehirntumor könnte die Ursache sein.

Erkrankungen der Hoden können die Testosteron-Produktion beeinträchtigen. Durch die Inaktivität könnten sie strukturell geschädigt sein (selten, aber möglich). Auch eine Autoimmunreaktion könnte die Ursache sein.

Stress (Cortisol), Entzündungen, Ernährung und Medikamente können sich ebenfalls auf den Hormonkreislauf auswirken.

Ich würde den Tierarzt nach einem endokrinologischen Blutbild und evtl. Ultraschall der Hoden fragen.
 
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Alex
3. Sept. 06:26
Wir werden uns weiter auf die Suche machen, nächste Woche ist der Termin für die Blutabnahme. Danke für den Tip mit dem endokrinologischen Blutbild, nicht nur Schilddrüsenprofil.
Er hat tatsächlich von den oben genannten Bereichen Stress und Ernährung etc mehrere Baustellen: Auslandstierschutz, Flaschenaufzucht,Deprivation Schaden, Angsthund. Der braucht sein Testosteron dringend als Gegenspieler zum Cortisol und dieser Rebound haut uns mit seiner Angstthematik ziemlich zurück. Er war so aufgeblüht ab Feb., nie hätte ich ihn nochmal gechippt oder kastriert und jetzt ist er es gerade quasi trotzdem. Hoffentlich findet sich bald die Ursache...
 
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Alex
9. Okt. 20:04
Ein kurzer Zwischenstand: wir sind nun bei den Andrologen des Uni-Klinikums gelandet...und auch die haben so einen Fall noch nicht gehabt. Die ansteckende und kaum therapierbare Krankheit Brucellose (die auch eine Hodenatrophie auslöst) ist es Gott sei dank nicht. Das Anti-Müller-Hormon ist hoch, Testo nach wie vor im 0,-Bereich. Spricht für eine autoimmune oder iatrogene Ursache einer sehr wahrscheinlich irreversiblen Hodenatrophie. Alles immer noch recht vage... Man kann wohl Testosteron als Hormonersatztherapie zuführen, entweder spritzen oder als Gel.
 
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Sonja
9. Okt. 21:12
Ein kurzer Zwischenstand: wir sind nun bei den Andrologen des Uni-Klinikums gelandet...und auch die haben so einen Fall noch nicht gehabt. Die ansteckende und kaum therapierbare Krankheit Brucellose (die auch eine Hodenatrophie auslöst) ist es Gott sei dank nicht. Das Anti-Müller-Hormon ist hoch, Testo nach wie vor im 0,-Bereich. Spricht für eine autoimmune oder iatrogene Ursache einer sehr wahrscheinlich irreversiblen Hodenatrophie. Alles immer noch recht vage... Man kann wohl Testosteron als Hormonersatztherapie zuführen, entweder spritzen oder als Gel.
Oh, Mann, das hört sich kompliziert an. Gute Besserung.

Und vielen Dank, dass Du uns auf dem Laufenden hältst.