Es gibt Therapien und Übungen, die die Regeneration der Nerven unterstützen und dem Nervensystem des Hundes einen „normalen Bewegungsablauf vorgaukeln“, was sich sehr günstig auf die Heilung auswirken kann. Dennoch braucht es Geduld und Zuversicht.
Die Stichworte, die nun eigentlich gelten in der Reha, heißen unter anderen
Fazilitation, Neurodynamik, rituelle Bewegungsanbahnung und reflexinduziertes Training (RITA©️ / RITZ©️ / MOBI©️) nach dem Overflow-Prinzip.
Wichtig wäre, dass die Physiopraxis danach ausgesucht wird, dass sie mit diesen Therapietechniken arbeitet.
Nicht jede Physiotherapiepraxis ist auf neurologische Fälle ausgerichtet und spezialisiert. Die Chance, dem Nervensystem des Patienten aber wirklich die richtigen Reize anzubieten, ist in solch spezialisierten Praxen höher und daher auch die Heilungschancen erfolgversprechender.
Unbedingt müssen entsprechend angepasste Übungen zuhause täglich gemäß Anleitung durchgeführt werden. Bei Nervengeschichten ist Zeit (die Länge der Therapie, aber auch der sofortige Therapiebeginn) ein ganz entscheidender Faktor.
Außerdem möchte ich noch auf die Notwendigkeit von Lymphdrainage in der ersten Heilungsphase des Gewebes nach Fraktur-OP aufmerksam machen.
Und wichtig zu wissen: durch Hämatome nach solchen Traumata = Unfall kann ebenfalls eine Lähmung (Parese oder Plegie) bestehen. Diese Komplikation ist möglicherweise mit Lymphdrainage aufzulösen.
Ergänzung: zu möglichen und sinnvollen Hilfsmitteln wie individuell angepassten (!) Schienen oder Orthesen kann die Physio und / oder ein Tierorthopädietechniker beraten. Tatsächlich reicht da manchmal nur Bewegung in der Physiotherapie zur Prophylaxe einer drohenden Beugesehnenverkürzung nicht aus. Ein ganz guter Artikel dazu ist auf der Seite von Pfaff Tierorthopädie erschienen.