Mein Hund, meine Verantwortung

Verantwortung.

Bin ich bereit für ein anderes Lebewesen?
Mich einzulassen?
Bin ich bereit dessen Sprache zu lernen?
Kann ich seine Bedürfnisse befriedigen?
Erziehung, Soziale Kontakte, Platz und artgerechted Futter
Bin ich bereit mich einzulesen, fortzubilden, auf Seminare zu fahren?
Nicht nur im Sport/Erziehungsbereich im besonderen Gesundheit?
(Futterzusammensetzung, Bewegung, Heilkräuter, Physiologie, Notfalltraining)

Bin ich bereit nachts aufzustehen?
auch mal von Fremden fragliche Sprüche einzustecken?

Habe ich die Nerven nach einem langen Arbeitstag, Erbrochenes/Kot aufzuwischen, weil der Hund krank ist ?
Einen ungemütlichen Spaziergang zu machen, bei Regen, Wind oder Schnee, im winter durchaus mal 3 Wochen am stück?

Vor der Rasseauswahl, viel einlesen, die Rasse kennen lernen. Züchter anschreiben, telefonieren, besuchen.
Elterntiere begutachten.
Dann der Deckackt.
Warten, die Wohnung vorbereiten oder in unserem Fall neuer Kühlschrank, Gefriertruhe mit 450 l.

Kosten:

Anmeldung in Hundeschule (vorab die auch mal ansehen), Buchung von Seminaren, Hundesteuer, Barfplan ernährungslehrerin.

Verantwortung ist der Anfang und geht über das Ende hinaus, besonders wenn man Zuchtgedanken hat.

Verantwortung heisst für mich auch, dass ICH mich an die Bedürfnisse meines Hundes anpasse und nicht ausschließlich umgekehrt. Ich kann von einem aktiven Hund nicht erwarten das er nur ruhig in der Ecke liegt und ebensowenig von einem weniger aktiven Hund das der 30 km mit mir am Rad fährt weil ICH das will. Und bei Temperaturen wie in den letzten Tagen schon mal gar nicht.
Mir ab dem ersten Gedanken mir einen Hund zuzulegen darüber klar werde was der Hund braucht, das nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen ist sondern es Zeit, Geduld und Geld benötigt.
Viel zu viele Menschen erwarten heutzutage leider das der Hund, egal ob Welpe oder erwachsener Hund, Züchterhund oder Tierschutzhund, schon alles kann, man keine Arbeit mit ihm hat und sich sofort in die Familie einfügt. Und nach zwei Tagen kommt er zurück aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen. Oft genug erlebt in dem Tierheim wo ich mit den Hunden laufe.
Zum Thema Vermehrer; da kommt mir alles hoch wenn ich sehe wie die mit den Hunden umgehen. Hündin 2 jahre alt...das Gesäuge hängt 10 cm über dem Boden und klatscht bei jedem Schritt an die Flanken 🤬 und das alles weil bestimmte Rassen ja gerade so in sind und verdammt viel Geld bringen.
Wir hatten im März des Jahres eine Hündin, 10 bis 11 Wochen alt, als Pflegestelle aus dem Tierheim geholt. Ich hab sie dort gesehen und mir war klar die kann da nicht bleiben. Wir haben die Option gestellt das sie, wenn mit unserem Hund alles glatt läuft, bleibt. Es lief leider nicht alles wie erwünscht bzw. erhofft, und dann heisst Verantwortung für mich aber auch ihr ein anständiges Zuhause zu suchen (was uns zum Glück auch gelungen ist), zum Wohl beider Hunde.
Es widert mich an, was Tieren angetan wird aus reinem Egoismus mancher Menschen.
Welpen-/Hundeverkäufe über gewisse Plattformen sollten gesetzlich verboten werden, meine Meinung. Aber solange es Menschen gibt, die einfach nur haben wollen, wird das Angebot bedient.
Ich würde für meinen Dicken mein letztes Hemd geben. Lieber einmal zuviel zum TA als einmal zu wenig. Hätte ich beim letzten Mal aus irgendwelchen Gründen gezögert, hätte ihn das wohl sein Leben gekostet. Und ja da bin ich Helikoptermutti 🤷‍♀️
Leider haben viele Menschen kein Gefühl mehr für Verantwortung geschweige denn Respekt.

Wenn man züchtet geht die Verantwortung ja auch über das eigene Tier hinaus. Auch nach dem Auzug der Welpen endet es aus meiner Sicht nicht.

Vermehrung ist bei uns auch ein heikles Thema. Unser Zwerg ist ein Klassischer ebay Kleinanzeigen Vermehrer Hund, keine Papiere, keine Auswertung, keine Kontrolle. Mit seinem Leid geht das Leid der Mutter einher, da hängt ein ganzer Rattenschwanz dran.
Also ja, die Verantwortung fängt schon vor dem Kauf an!

Ich habe gerade wieder erschreckendes gesehen.

Das Tierheim Regensburg hat gemeldet, dass zwei Schäferhunde am Parkplatz vor dem Tierheim ausgesetzt wurden.

Das macht mich unfassbar wütend und sprachlos.

https://www.tierschutzverein-rgbg.de/unsere-tiere/hunde/index.php?artid=2138&catid=1#01id2138

Schrecklich sowas😢

Weiß nicht, wo diese Empathielosigkeit und Verrohung noch hinführen wird.

Man kann ja schon froh sein, dass die beiden wenigstens am Tierheim ausgesetzt wurden.

So blöd es klingt, ja man kann froh sein das sie vorm Tierheim gefunden wurden. Somit ist zumindest sichergestellt das sie überhaupt gefunden werden.
Ich befürchte leider nur das es erst der Anfang ist mit dem Aussetzen. Weil sich manche Menschen die Gesamtkosten nicht mehr leisten können oder das Tier sehr krank ist und man die Kosten vom Tierarzt nicht mehr tragen kann oder im schlimmsten Fall will.

Ich bin immer wieder Fassungslos wenn ich so etwas lese oder höre... Schade das man die Leute selten erwischt.

Es gibt gerade heute so viele Hilfsmöglichkeiten, wenn man sein Tier abgeben muss.

Hier wurde ein Hund mal beim Tierheim überm Zaun geworfen. Ich frage mich ob die Tierheime für eine Abgabe dann eine Gebühr nehmen? Und wenn, ist diese wirklich so untopisch hoch?

Unglaublich wie manche Menschen mit Tieren umgehen.

Ja, die tierheime nehmen Gebühren. Hund gechipt, geimpft, vor 5 Jahren 150 Euro. Ohne Chip 250 Euro.
War auch mal dabei als eine Anruferin 2 Vögel abgeben wollte und das tierheim für die Aufnahme 80 Euro haben wollte.