Liebe Karin,
Ich denke, dass Medikamentengabe grundsätzlich mit dem Tierarzt des Vertrauens absprechen sollte.
Medikamente ersetzen definitiv kein Training. Sehr viele Hunde springen auf ein kleinschrittig aufgebautes Training gut an und da ist es meist auch völlig ausreichend ohne das mit Hilfsmitteln oder Medis geholfen werden muss.
Das Thema Autofahren (keine Angstthematik!) haben wir ja trotz intensiver Trainingsbemühungen immer noch. Nach 2 Jahren. Natürlich ist es besser geworden als am Anfang, ich stecke da auch enorm viel Zeit rein, meinem Hund dort den Stress zu nehmen. Dennoch bekomme ich nach wie vor allein beim Gedanken meinen Hund 1h+ auf der Autobahn fahren zu lassen zu müssen massive Bauchschmerzen.
Solche Fahrten liegen immer noch weit über dem was meine Hündin gut leisten kann. Im Auto fehlt ihr durch den Platz die Möglichkeit, den Stress über Bewegung abzuarbeiten. Ich weiß nicht, ob sie jemals so entspannt wie andere Hunde fahren wird. Aktuell bin ich froh, dass sie die Fahrten gut macht, die für uns zum Alltag gehören, was eine Menge Arbeit, Zeit und Nerven von allen Beteiligten gekostet hat.
Wegen eines Klinikbesuchs haben wir mit ihr zeitweise mit Medikamentenunterstützung (NEM + Adaptil, läuft das unter Medikament?) trainiert, um solche eine Fahrt überhaupt machbar zu bekommen und haben es einige Woche später wiederholt. In Absprache mit unserer TA, die uns die beiden Mittel an die Hand gab. Das Training erübrigt sich dadurch nicht, es hält den Hund nicht ruhig oder macht ihn dumpf. Aber es sorgt dafür, dass sie es einfacher hat einen klaren Kopf zu behalten.
Ab welchen Punkt kann man sagen, man macht es sich zu einfach damit? Wann überwiegen die Vorteile mögliche Nachteile? Solche Bewertungen sollten meiner Meinung nach durch Fachpersonal erfolgen, dass den Hund live und in Farbe kennengelernt hat.