Home / Forum / Gesundheit / Massives putzen und kratzen

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 257
zuletzt 2. Aug.

Massives putzen und kratzen

Hallo 🙋🏼‍♀️ ich hoffe es kommen vllt noch ein paar Einschätzungen zu dem in den Videos gezeigten Verhalten meiner Pflege Hündin Liselotte zusammen Dies sind nur ein paar Auschnitte , Liselotte kratzt und knabbert sich blutig dadurch entstehen große blutige Borken die natürlich auch wieder anfangen zu jucken , dass bei ihr aber dieses Verhalten durch Juckreiz entsteht glaube ich nicht es wirkt eher so als wäre das eine übersprungshandlung die durch zu viel stress entsteht oder durch andere trigger. Ich betreue sie 2 Wochen im Monat von Montags bis Freitags von 7-18:00 wenn ihre Besitzer Arbeitsbedingt im Lande wohnen , die restlichen zwei Wochen verbringt Liselotte mit Frauchen und Herrchen durchgehend in Scharbeutz in deren Tiny House an der Ostsee, in dieser Zeit zeigt Liselotte kaum Auffälligkeiten. Sie bekommt Trockenfutter - Sorte Pferd- Ihr Frauchen ist regelmäßig mit Liselotte beim Tierarzt , ein Blutbild wurde gemacht, sowie allergie Tests die alle gut ausgefallen sind , für nächste Woche ist ein Termin bei einer Verhaltenstherapeutin geplant. Ich würde mich über jede Nachricht mit einer Idee freuen
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
1. Juli 16:43
Ganz ehrlich, das ist keine Meinungsfrage, sondern Tierquälerei. Falls noch ein guter Tierarzt gesucht wird, der nicht auf's Geld schaut, hätte ich eine Empfehlung (ich gehe davon aus, dass die Halterin wie wir im Mühlenkreis wohnt). Für eine Ausschlussdiät oder andere Ernährungsfragen kann ich napfcheck.de empfehlen. Da das Ganze mindestens stress-getriggert ist, wäre ein guter Trainer ratsam, der sich den Stresspegel mal vor Ort anschaut. Wenn die Halterin ihren Hund aus ideologischen Gründen und Unsicherheit weiter leiden lässt, würde ich das VetAmt einschalten. Es ist höchste Zeit, dass dem armen Hund geholfen wird.
👍👍
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alex
1. Juli 16:49
Hallo, wenn die tierärztlichen Untersuchungen nichts auffälliges gezeigt haben könnten es auch Blockaden/Dysfunktion an der Lendenwirbelsäule, segmentale nervale Irritationen, viszerale Irritation (Dünndarm, Dickdarm, Blase, Niere...), fasziale Irritationen und auch Schädel-Basis-Blockaden sein.
Ich empfehle dir mal zu einem Osteopathen für Hunde zu gehen, der kann dir da sicher sehr gut dabei helfen. Viel Erfolg
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ines
1. Juli 16:56
Ich weiss nicht ob das weiter hilft.Habt ihr mal an die Hirchlausfliege gedacht,die sich auch gern mal den Hund als Wirt aussucht?Ist die einmal drin,bekommt man ganz schlecht aus dem Fell wieder raus und die beißen ganz schön und die sieht man auch ganz schlecht.Die sind genauso aktiv wie Zecken.Sie beißen sich nicht fest,sondern wandern immer wieder zu neuen Stellen.Emma hatte mal welche und dann hatte sie viel kleine Grinder auf der Haut.Sie hat sich genauso gekratzt und gebissen.Vielleicht ne Möglichkeit.
Alles Gute für die Süße.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 17:04
Da hast du völlig recht. Wenn man sich aber damit befasst hat und die Diagnose klar ist, braucht man für eine Ausschlussdiät nicht unbedingt einen Fachtierarzt. Wir haben auch gerade mal wieder eine hinter uns, sogar entgegen der Empfehlung meines Tierarztes. Bei Mailo waren die Symptome im Herbst plötzlich so schlimm, dass ich es nicht wie sonst alleine wieder in den Griff bekommen habe. Der Tierarzt hat deshalb Apoquel verschrieben und ich sollte das Futter so lassen und danach schauen, ob es wieder geht. Mir war aber ziemlich klar, dass das nicht funktionieren wird, da ich eigentlich die Allergie im Griff habe. Deshalb habe ich ihm ausschließlich sein hypoallergenes Trockenfutter weiter gegeben und dann nach dem Apoquel wie bei einer Ausschlussdiät nach und nach das Nassfutter, Leckerchen und Kaustangen getestet. Das war zwar sehr zeitaufwendig (insgesamt 5 Monate) aber genau so habe ich rausgefunden, was nun alles nicht mehr geht, bzw. welche Leckerchen wir stattdessen nehmen können. Hätte ich das nicht so gemacht und alles weitergefüttert, wäre ich nach dem Apoquel so schlau wie vorher gewesen und Mailo hätte weiter seine Pfoten aufgebissen. So haben wir zum Glück alles wieder im Griff, auch wenn sich die Dinge, die er verträgt noch einmal deutlich reduziert haben. Nützt ja aber nichts, denn auf Dauer würde ich da auch nichts geben wollen. Vorübergehend war es aber eine große Hilfe.
Ich kann nicht beurteilen, ob das sinnvoll ist, grundsätzlich hast du aber natürlich recht, dass man es auch ohne FTA machen kann, wenn man genau weiß, wie es geht.
Im Fall von Liselotte nehme ich das aber eher nicht an, weil da ja eine Futterumstellung angedacht wäre und man sich offenbar auch über die nicht drüber traut.

Von daher find ich den Hinweis auf Anleitung durch einen FTA schon wichtig.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 17:20
Das ist völliger Schwachsinn. Keine Ahnung, bei wem sie da war. Entweder erzählt sie es nur, um dich ruhig zu stellen, oder sie war bei irgendeinen Scharlatan. Für Hunde gibt es das nicht, nur für Menschen. Das Einzige, was vielleicht überhaupt einen vagen Erfolg bringt, ist ein Bluttest. Den macht man aber auch nur, wenn die Ausschlussdiät nichts gebracht hat, um dann Umweltallergene zu testen. Ansonsten würde ist auch der nicht aussagekräftig genug.
Das stimmt nicht, es gibt auch für Hunde Prick-Tests (Hautreaktionstests).

So wie ich die kenne, wird da allerdings eben ein kleiner Stich (Prick) in die Haut gemacht.
Ob das ev auch über Aufsprühen gehen könnte kann ich nicht beurteilen, fände es aber unter gewissen Boraussetzungen nicht zwingend auszuschließen.

Wäre spannend, wenn sich dazu jemand zu Wort meldet, der/die sich auskennt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 17:36
Mit den bisherigen Informationen geht mein Verdacht in Richtung psychosomatisches/somatopsychisches Geschehen - also eine Wechselwirkung zwischen irgendeinem dauerhaften Stresszustand und einer körperlichen Anfälligkeit/Schwachstelle und/oder Sekundärproblemen (zB Sekundärinfektionen durch das exzessive Kraztzen).

Viele /, ist halt aber auch ein komplexes Ursache-Wirkungs-Gewebe 😏

Der wichtige Punkt ist aber, dass "psychisch" eben NICHT heisst, dass da nicht echt was ist, das ein Medikament braucht bzw auf eines anspricht.

Vielmehr heisst es, dass sowohl auf Seite der körperlichen Diagnose und der Symptombekämpfung wie auf auf Seite der Ursachenforschung dringendst was Solides unternommen gehört.

!!!!!!
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 19:07
Mit deinem vorletzten Satz stimme ich dir voll und ganz zu. Auch dass man alle „Chemie“ ablehnt, halte ich für nicht zielführend und sehr gefährlich. Wenn es nötig ist, sollte der Hund das auch bekommen, gerade Antibiotika (die übrigens schon die Darmflora zerstören können, aber die kann man auch wieder aufbauen). Auf einem anderen Blatt stehen für mich die Floh- und Zeckenmittel und die Entwurmungen und da geht es ganz und gar nicht darum, ob und was da im Darm zerstört wird, denn dem ist nicht so. Trotzdem sind diese Sachen auch nicht ohne. Diese Erfahrung musste ich bei Mailo vor Jahren leider machen. Er wäre beinahe daran gestorben. Trotzdem verteufle ich diese Mittel nicht gänzlich, aber es gibt sie bei uns nur noch, wenn es wirklich dringend nötig ist. Wir sind z.B. gerade in Italien und da bekommt Mailo natürlich das Scaliborhalsband wegen der Mittelmeerkrankheiten und der Sandfliegen, die Herzwürmer übertragen können. Und wenn wir wieder zu Hause sind gibt es auf Anraten des Tierarztes auch eine Entwurmung wegen eben dieser Herzwürmer. Bei den Entwurmungen nach so einem Urlaub (1-2 mal jährlich) bleibt es bei uns aber auch und zu Hause gibt es pflanzliche Mittel gegen die Zecken. Die funktionieren auch gut. Muss halt jeder selber entscheiden, aber wenn man sowas schonmal erlebt hat, ist man da deutlich vorsichtiger und informiert sich lieber zweimal, denn mein Tierarzt hat mir erklärt, dass das Problem eben nicht der Darm ist, sondern die Leber. Die muss den Körper von diesen ganzen Mitteln wieder entgiften. Kommt das dann zu oft und zu viel auf einmal, schafft sie es manchmal nicht vollständig. Das ist bei ein zweimal auch noch kein Drama, aber irgendwann kann das Fass dann leider überlaufen und das willst du nicht erleben, glaub mir. Und das kann auch passieren, wenn der Hund die Mittel bisher jahrelang vertragen hat. Das ist ja das Gemeine daran (denn man wiegt sich in Sicherheit, weil es ja immer gut vertragen wurde), denn so war es bei uns damals auch. Also etwas Vorsicht und mal längere Pausen ist durchaus angebracht.
Ich wiederum bestreite nicht, dass es nicht für alle Hunde alles passt.

Aber auch die Leberwerte meiner Hündin sind super.

Und meine TÄ beispielsweise streitet auch nicht ab, dass Bravecto ein ziemlich heftiges Mittel ist. Sie rät sogar, die Zeit zwischen den Gaben zu vergrößern, weil die länger halten. Gerade, wenn man am unteren Ende der Kilozahl ist.

Aber ich habe einfach keine Lust auf Zecken und Mücken und schon gar nicht auf Leishmansiose, die a) durch Tiere aus dem Ausland und b) durch das Klima hier mittlerweile keine Ausnahme mehr ist.
Daher wechsle ich auch von Bravecto auf Advantix. Gleich, wenn das auch über die Haut aufgenommen wird. Aber es hält die Viecher wenigstens ab, was Bravecto nicht kann.

Lange Rede, kurzer Sinn.
Ja, Medikamente beeinflussen Leber, selten den Darm. ABER sie heilen vor allem bei einmaliger Gabe und da steht Nutzen/ Risiko in einem geringen Verhältnis.

Aber nochmal: Ja, es gibt immer wieder Fälle in denen Medikamente oder ähnliche Mittel, die auch Schaden anrichten können.
Das steht wiederum aber nicht im Verhältnis. Also, für mich nicht..
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 19:18
Ich wiederum bestreite nicht, dass es nicht für alle Hunde alles passt. Aber auch die Leberwerte meiner Hündin sind super. Und meine TÄ beispielsweise streitet auch nicht ab, dass Bravecto ein ziemlich heftiges Mittel ist. Sie rät sogar, die Zeit zwischen den Gaben zu vergrößern, weil die länger halten. Gerade, wenn man am unteren Ende der Kilozahl ist. Aber ich habe einfach keine Lust auf Zecken und Mücken und schon gar nicht auf Leishmansiose, die a) durch Tiere aus dem Ausland und b) durch das Klima hier mittlerweile keine Ausnahme mehr ist. Daher wechsle ich auch von Bravecto auf Advantix. Gleich, wenn das auch über die Haut aufgenommen wird. Aber es hält die Viecher wenigstens ab, was Bravecto nicht kann. Lange Rede, kurzer Sinn. Ja, Medikamente beeinflussen Leber, selten den Darm. ABER sie heilen vor allem bei einmaliger Gabe und da steht Nutzen/ Risiko in einem geringen Verhältnis. Aber nochmal: Ja, es gibt immer wieder Fälle in denen Medikamente oder ähnliche Mittel, die auch Schaden anrichten können. Das steht wiederum aber nicht im Verhältnis. Also, für mich nicht..
Bravecto tötet aber laut Beschreibung ab, bevor die Parasiten anfangen infizierten Speichel in die Stichstelle einzubringen.
Und es wird laut Beschreibung zu 90% unverstoffwechselt über Urin und Kot wieder ausgeschieden.

Das nur der Vollständigkeit halber.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 19:22
Bravecto tötet aber laut Beschreibung ab, bevor die Parasiten anfangen infizierten Speichel in die Stichstelle einzubringen. Und es wird laut Beschreibung zu 90% unverstoffwechselt über Urin und Kot wieder ausgeschieden. Das nur der Vollständigkeit halber.
Hab nochmal selbst gelesen. Bin erstaunt.
Dem muss ich mal nachgehen:
„Sandmückenbefall
Der Wirkstoff wurde versuchsweise zur Bekämpfung von Phlebotomen eingesetzt. Die Mortalität der Sandmücken betrug nach der einmaligen oralen Verabreichung von Bravecto® (25 mg/kg Fluralaner) an Hunde während bis zu 30 Tagen 60 - 80% (Gomez 2018a).


Nach der oralen Verabreichung von Bravecto® in der empfohlenen Dosierung an Hunde, betrug die Mortalität der Sandmücken 31 Tage nach der Behandlung > 94% und 45 Tage danach > 75% (Gomez 2018b).

An Hunde verabreichtes Fluralaner (Bravecto®) p.o. wirkte gegen die Sandmückenart Phlebotomus perniciosus, ein Hauptvektor der viszeralen Leishmaniose hervorragend insektizid. Die Mortalität der Sandmücken betrug 24 Stunden nach der Applikation, während 28 Tagen 100%; am 84. Tag betrug sie 50%. Somit kann der Wirkstoff helfen, in endemischen Gebieten mit viszeraler Leishmaniose die Anzahl infizierter Sandmücken zu reduzieren (Bongiorno 2019a).“

Der Vergleich (Bravecto - Advantix) wäre dennoch interessant..
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Juli 19:36
Hab nochmal selbst gelesen. Bin erstaunt. Dem muss ich mal nachgehen: „Sandmückenbefall Der Wirkstoff wurde versuchsweise zur Bekämpfung von Phlebotomen eingesetzt. Die Mortalität der Sandmücken betrug nach der einmaligen oralen Verabreichung von Bravecto® (25 mg/kg Fluralaner) an Hunde während bis zu 30 Tagen 60 - 80% (Gomez 2018a). Nach der oralen Verabreichung von Bravecto® in der empfohlenen Dosierung an Hunde, betrug die Mortalität der Sandmücken 31 Tage nach der Behandlung > 94% und 45 Tage danach > 75% (Gomez 2018b). An Hunde verabreichtes Fluralaner (Bravecto®) p.o. wirkte gegen die Sandmückenart Phlebotomus perniciosus, ein Hauptvektor der viszeralen Leishmaniose hervorragend insektizid. Die Mortalität der Sandmücken betrug 24 Stunden nach der Applikation, während 28 Tagen 100%; am 84. Tag betrug sie 50%. Somit kann der Wirkstoff helfen, in endemischen Gebieten mit viszeraler Leishmaniose die Anzahl infizierter Sandmücken zu reduzieren (Bongiorno 2019a).“ Der Vergleich (Bravecto - Advantix) wäre dennoch interessant..
Ich bin nicht vom Fach und hab dementsprechend kein detailliertes Verständnis oder Hintergrundinfos.

Soweit ich das interpretiere scheint es aber so zu sein, dass zumindest die in unseren Breiten bisher gängigen Saugparasiten auf Bravecto so schnell abnibbeln, dass sie nicht dazu kommen, relevante Mengen von Erregern zu übertragen.

Ob das bei weniger gängigen, neu auftauchenden Saugern auch so ist 🤷🏻

Rebellierend fand ich ursprünglich auch wünschenswert, hatte sich dann aber angesichts obiger Info irgendwie relativiert.