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Alice
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zuletzt 7. Juni

Labrador in silber/charcoal/champagner. Erfahrungen?

Ich würde mich gerne mit Menschen austauschen, die auch einen Labbi in "Sonderfarbe" haben und wie ihre Erfahrungen sind in Bezug auf Gesundheit und Verhalten. Mir ist klar, dass das ein heikles Thema ist und ich hoffe, daß man damit ein wenig aufklären und selbst lernen kann.
 
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Alice
12. Apr. 11:20
Ich will dir deine Erfahrung gar nicht absprechen, aber glaubst du wirklich, dass das Verhalten der Menschen an der Farbe deines Labbis liegt? Meiner Erfahrung nach ist das Wissen über die Farbproblematik in der Bevölkerung gar nicht so weit verbreitet. Ich vermute eher, dass Leute euch auf dem Freilaufgelände meiden, weil sie die Befürchtung haben, dass du deinen Hund nicht im Griff hast (so wie du das Verhalten deines Hundes beschreibst sieht man es ja bereits aus einigen Metern Entfernung "dreht bei Hunden und Kindern auf, kein rankommen mehr, nicht zu halten").
Den Gedanken kann ich verstehen. Er ist zwar noch nicht 100% abrufbar (was in der Pubertät ja auch kein Wunder ist) , aber er ist anderen nicht aggressiv über. Auf der Freilauffläche ist er auch etwas entspannter. Klar tobbt und rennt er mit anderen Hunden und begrüßt gerne andere Menschen, aber er greift keine Menschen oder Hunde an, auch ordnet er keine anderen Hunde unter. Wenn er von anderen Hunden für sein stürmisches Auftreten zurechtgewiesen wird, dann akzeptiert er das auch und entfernt sich. Er kommt auch von sich aus zu mir ,auch wenn ich ihn rufe kommt er manchmal oder bricht seine Aktion ab.

Ich denke das ist für einen Junghund normales Verhalten unter anderen Hunden auf der Fläche.
 
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Alice
12. Apr. 11:24
Ich kenne einen Labmaraner. Also eine bewusste Mischung von Labbi und Weimaraner. Den würden viele bestimmt auch als "verhaltensgestört" bezeichnen. Immer aufgeregt, sofort "an" sobald was passiert, weiß nicht wohin mit sich und fängt das bellen an. Will auch zu allen Hunden hin, darf nicht und wird frustig und hängt deshalb an der Leine. Die ersten 6 Monate haben die Besitzer erzählt hat das der Hund von alleine nicht zur Ruhe kam, auch nicht wenn man sich neben ihn gesessen hat. also anbinden und er bellte 2h durch bevor er aufgegeben hat. (Klingt niedergeschrieben hart, aber ist in Wirklichkeit komplexer gewesen) Mittlerweile geht es wohl das es nur noch in fremden Umgebungen so ist, aber der kleine ist schon eine Aufgabe. Dennoch ist er nicht verhaltensgestört sondern einfach sehr aufgeregt. Diese Kombi Labbi und Weimaraner ist glaube ich einfach nicht die beste Idee.
Das mit dem sofort "an" kenne ich auch zu gut. Wenn man ihn nur einmal zu viel lobt oder etwas zu schnell streichelt, dreht er direkt auf. Deswegen gibt es hier die Regel in Zeitlupe streicheln und nicht auf seiner Höhe loben/ gemäßigt loben
 
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Dogorama-Mitglied
12. Apr. 11:45
Das mit dem sofort "an" kenne ich auch zu gut. Wenn man ihn nur einmal zu viel lobt oder etwas zu schnell streichelt, dreht er direkt auf. Deswegen gibt es hier die Regel in Zeitlupe streicheln und nicht auf seiner Höhe loben/ gemäßigt loben
Hm ein Problem mit loben hatten wir auch (so wie man es in 0815 Hundeschulen beigebracht bekommt mit "Party" machen).
Das hat meinen Schäferhund auch sehr gepusht und aufgeregt und ihm sind die Sicherungen durchgebrannt 😅.

Vielleicht ist Handfütterung auch etwas für euch?
Meiner bekommt 1/3 des Futters morgens über Futtersuche/Nasenarbeit, 1/3 abends über Intelligenzspiele und 1/3 über den Tag verteilt als Bestätigung für positives Verhalten.
Also sobald was richtig gemacht wird gibt es sein Hauptfutter (keine Leckerchen) aus der Hand anstelle von verbalem oder emotionalem Lob.
Dadurch bekommt er den ganzen Tag kontinuierlich Feedback für sein Verhalten, das ihn aber nicht aufdreht oder in Erregung bringt.
 
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Alice
12. Apr. 14:39
Hm ein Problem mit loben hatten wir auch (so wie man es in 0815 Hundeschulen beigebracht bekommt mit "Party" machen). Das hat meinen Schäferhund auch sehr gepusht und aufgeregt und ihm sind die Sicherungen durchgebrannt 😅. Vielleicht ist Handfütterung auch etwas für euch? Meiner bekommt 1/3 des Futters morgens über Futtersuche/Nasenarbeit, 1/3 abends über Intelligenzspiele und 1/3 über den Tag verteilt als Bestätigung für positives Verhalten. Also sobald was richtig gemacht wird gibt es sein Hauptfutter (keine Leckerchen) aus der Hand anstelle von verbalem oder emotionalem Lob. Dadurch bekommt er den ganzen Tag kontinuierlich Feedback für sein Verhalten, das ihn aber nicht aufdreht oder in Erregung bringt.
Wir teilen sein Futter auch ein, er bekommt zu seinen Zeiten kleine Mahlzeiten und den Rest zwischendurch beim Spaziergang/ Leinenführigkeit , bei Schnüffelspielen und wenn wir zuhause Übungen machen.
Mit sozialen Belohnungen kommen wir bei ihm leider nicht weit, auch interessiert ihn dann kein Spielzeug, deswegen haben wir damit früh angefangen. Anfangs nur mit kleinen Übungen, jetzt versuche ich ihn Kopfmäßig mit verschiedenen Übungen auszulasten, auch um die Bindung nochmals zu stärken trotz der Pubertät jetzt.
Aber ich finde den Tipp trotzdem gut! Vielleicht liest noch jemand mit, der das noch nicht ausgetestet hat. ☺️👌
 
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Judith
12. Apr. 20:02
Das ist logisch. Surprise, da gibt der Weimeraner eben nicht nur die Farbe weiter. Und natürlich sind beides Jagdhunderassen. Aber der Labrador ist explizit zur Zusammenarbeit bei der Jagd gezüchtet. Während viele andere Jagdhunderassen zur selbstständigen Arbeit und auch Raubzeugschärfe gezüchtet wurden.
Der Weimaraner steht erstmal vor. Ja, der geht auf Schweiß (Blut), das kann nen Labbi aber auch. Ich sehe das Problem eher darin, dass Labbis son Image haben wie freundlicher, verfressener Familienhund. Das ist er aber nicht (nur). Und dann hat man Erwartungen und wenn man dann vom Weimaraner im Labrador hört, fällt alles in sich zusammen. Ich sag mal so, durch die Reiter, die ihre Hunde mitgeführt haben, habe ich einiges gesehen. Neben einem Deutsch Drahthaar waren es zwei Labradore, die Jagderfolg hatten. Eine moppsige Showlinie hat sich nen Kaninchen geschnappt, nen anderer nen Vogel im Flug. Nein, ich find Labradore echt süß und hübsch, aber die sind nicht ohne...wirklich nicht. Ich hab auch mal son Silver Labbi Mädchen kennengelernt. Die Besitzer wussten auch nix vom Weimaraner und wunderten sich, dass der Hund mit 8 Monaten Türen öffnet und meinten, die ist zu schlau für uns...ansonsten aufmerksam und extrem auf die Besitzerin fokussiert.Gegenüber den Menschen mit körperlicher und geistiger Mehrfachbehinderung in der Wohngruppe war sie nett und ruhig. Schlecht fand ich die nicht...
 
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Sandra
12. Apr. 20:34
Der Weimaraner steht erstmal vor. Ja, der geht auf Schweiß (Blut), das kann nen Labbi aber auch. Ich sehe das Problem eher darin, dass Labbis son Image haben wie freundlicher, verfressener Familienhund. Das ist er aber nicht (nur). Und dann hat man Erwartungen und wenn man dann vom Weimaraner im Labrador hört, fällt alles in sich zusammen. Ich sag mal so, durch die Reiter, die ihre Hunde mitgeführt haben, habe ich einiges gesehen. Neben einem Deutsch Drahthaar waren es zwei Labradore, die Jagderfolg hatten. Eine moppsige Showlinie hat sich nen Kaninchen geschnappt, nen anderer nen Vogel im Flug. Nein, ich find Labradore echt süß und hübsch, aber die sind nicht ohne...wirklich nicht. Ich hab auch mal son Silver Labbi Mädchen kennengelernt. Die Besitzer wussten auch nix vom Weimaraner und wunderten sich, dass der Hund mit 8 Monaten Türen öffnet und meinten, die ist zu schlau für uns...ansonsten aufmerksam und extrem auf die Besitzerin fokussiert.Gegenüber den Menschen mit körperlicher und geistiger Mehrfachbehinderung in der Wohngruppe war sie nett und ruhig. Schlecht fand ich die nicht...
Musst du mir nicht sagen. Nachdem die Jagdterrier kein Bock mehr hatten. Durften wir unsere Labbis in den Brombeerwald schicken.
Und die haben den Fuchs rausbekommen.
 
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Miriam
3. Aug. 18:27
Hallo, unsere silberne Labbi-Hündin ist jetzt 3 und wir haben keine Verhaltensauffälligkeiten oder Allergien. Sie stammt aus der Arbeitslinie und ist wie die anderen Labbis dadurch aktiver. Wir lasten sie mit Suchspielen und schwimmen aus.
 
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Ilona
4. Aug. 10:13
Das mit dem Mantrailing scheint keine schlechte Idee zu sein. Ich denke das ist nochmal eine ganz andere Kopfauslastung. Was das Verhalten angeht, er ist hyperaktiv und zeigt oft reaktives Verhalten. Bei einigen Situationen konnten wir das gut in den Griff bekommen, allerdings wenn einzelne Menschen vor Ort sind, Kinder oder Hunde, schaltet sein Gehirn komplett ab. Dann hängt er in der Leine ohne Angst vor Verlusten. Klar ist es jetzt sowieso schwierig mit der Pubertät, aber er zeigt das Verhalten schon seit wir ihn damals bekommen haben. Wir haben schon alles durchprobiert, angefangen mit Leckerlis, Clicker, Handtarget, blocken, Richrungswechsel,auf die Leine treten bis er ruhig wird (das wird er leider überhaupt nicht oder springt dann direkt wieder rein) usw. Die Impulskontrolle beherrscht er zuhause fast perfekt! Auch wenn wir draußen alleine sind, aber wenn jemand kommt, ist absolut kein rankommen mehr an ihn. In der Hundeschule wurde uns gesagt, kommt mal in 'nem halben Jahr wieder, wenns besser ist, nun haben wir eine Trainerin an der Hand mit der wir Einzeltraining machen, aber selbst die ist schon verzweifelt. Wir mussten schon viel einstecken, von gebrochenem Finger, verstauchten Knie / Schienbein und angebrochenen Händen, das kann ja nicht mehr unter 'normal' fallen. Dennoch lieben wir den kleinen über alles und trainieren jeden Tag fleißig mit ihm. Ich bin auch wirklich dankbar über jeden Tipp 🙏❤️🐕
Mal nebenbei bemerkt: dein Hund ist 13 Monate und ihr habt schon" alles " ausprobiert? Das kann ja dann nur sein, das ihr alle Techniken nur ein paar Wochen ausprobiert habt..Training ist zeitintensiv, Funktioniert nicht linear, und man braucht Geduld und Zeit. Vorallem mal ein längeres Dran bleiben und einen positiven Ansatz.
 
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Conny
7. Aug. 18:53
Das mit dem Mantrailing scheint keine schlechte Idee zu sein. Ich denke das ist nochmal eine ganz andere Kopfauslastung. Was das Verhalten angeht, er ist hyperaktiv und zeigt oft reaktives Verhalten. Bei einigen Situationen konnten wir das gut in den Griff bekommen, allerdings wenn einzelne Menschen vor Ort sind, Kinder oder Hunde, schaltet sein Gehirn komplett ab. Dann hängt er in der Leine ohne Angst vor Verlusten. Klar ist es jetzt sowieso schwierig mit der Pubertät, aber er zeigt das Verhalten schon seit wir ihn damals bekommen haben. Wir haben schon alles durchprobiert, angefangen mit Leckerlis, Clicker, Handtarget, blocken, Richrungswechsel,auf die Leine treten bis er ruhig wird (das wird er leider überhaupt nicht oder springt dann direkt wieder rein) usw. Die Impulskontrolle beherrscht er zuhause fast perfekt! Auch wenn wir draußen alleine sind, aber wenn jemand kommt, ist absolut kein rankommen mehr an ihn. In der Hundeschule wurde uns gesagt, kommt mal in 'nem halben Jahr wieder, wenns besser ist, nun haben wir eine Trainerin an der Hand mit der wir Einzeltraining machen, aber selbst die ist schon verzweifelt. Wir mussten schon viel einstecken, von gebrochenem Finger, verstauchten Knie / Schienbein und angebrochenen Händen, das kann ja nicht mehr unter 'normal' fallen. Dennoch lieben wir den kleinen über alles und trainieren jeden Tag fleißig mit ihm. Ich bin auch wirklich dankbar über jeden Tipp 🙏❤️🐕
Oje, das liest sich 1:1 wie aus unserem Tagebuch vor 1,5 Jahren oder auch noch vor 6 Monaten ... einschließlich sämtlicher (!) erwähnten Verletzungen und der identischen Aussagen der Hundeschule. Mein Boxer Oskar hat mich lange wirklich an den Rand gebracht und mehr als einmal, dachte ich, dass ich mich in meinem Alter und als Alleinerziehende einfach überschätzt und die falsche Entscheidung (Rasse, Welpe, Rüde) getroffen hätte ...
Die Hundeschule hab ich dann aus Selbstschutz abgebrochen, als Oskar 14Monate war, weil er zuhause wirklich jede Übung super machte, aber dort nur Party machen wollte und ich mich jede Woche 3Tage wieder selbst aufbauen, den Frust und die Hilflosigkeit überwinden - und weitermachen - musste ... heute ist Oskar 26Monate und ein absolut toller ausgeglichener und glücklicher Hund:
er ist verspielt, beschäftigt sich durchaus 10min allein (ohne etwas zu zerlegen), hat eine hohe Frustrationstoleranz und kann (mit gelegentlicher Erinnerung) seine boxertypisch starken Impulse gut kontrollieren. Er ist leinenführig, hat akzeptiert, dass er nicht zu jedem Hund hin muss, der am Horizont auftaucht, er ist absolut verträglich mit anderen, am Grundstück wachsam aber freundlich, abrufbar aus dem schönsten Spiel, kuschlig ohne Ende (bei 37,4kg oft eine Herausforderung) und wir haben eine Bindung, wie ich sie mir damals nicht erträumt hätte.
Wir arbeiten natürlich ständig miteinander, nie hab ich mehr Zeit und Energie in einen meiner Hunde investiert ... absolute Konsequenz und Verlässlichkeit sind unabdingbar, seine Körpersprache genau beobachten und lesen lernen, meine eigene kontrollieren und klar sein dabei, klare Grenzen setzen und einhalten - und viel (oft gemeinsames) Ruhen nach sehr spannenden Spaziergängen... Leckerlis findet er weniger spannend als meine Aufmerksamkeit, die Spielangebote bzw unsere Trainingseinheiten

Ja, ich hätte manchmal fast aufgegeben, 8Mon erst an Krücken, dann immer unter Schmerzen und ein pubertierendes Kraftpaket, das mich ohne jegliche Anstrengung umwerfen konnte und das oft genug tat. Aaaaaber ich konnte nicht aufgeben - Liebe eben

Gebt nicht auf, macht weiter, wisst was ihr wollt und was nicht , kommuniziert das (gebt feste Strukturen und Grenzen vor und setzt beides durch) , seid klar und unbedingt berechenbar (=zuverlässig), lasst euch auf euren Kleinen ein.
 
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Conny
7. Aug. 19:11
So, nun hab ich gesehen wie alt der thread ist 😫

mich würde interessieren, wie es heute bei euch aussieht