Hi!
Also ich bin ja keine Jägerin und genauso nur Laie wie wir alle hier wahrscheinlich. Ich versuche nur stets, nicht nur die eine Seite zu sehen, sondern mich interessiert auch die andere Seite. Mich interessiert stets das „warum?“ und „ginge es auch anders?“ Wäre die Jagd nicht in letzter Konsequenz mit dem töten von Tieren verbunden, so wäre es voll mein Ding. Bis vor einiger Zeit waren hier bei Dogorama noch aktive Jäger Mitglied und haben sowas von toll erklärt, aufgeklärt und haben interessierte Leute an ihrem Hobby oder Beruf teilhaben lassen. Leider sind die meisten von ihnen entnervt bei Dogorama ausgestiegen nach massivem, pauschalen jägerbashing. Echt schade und meiner Meinung nach ein sehr großer Verlust.
Den Brief der TVT kann ich wie wahrscheinlich jeder hier einerseits sehr gut nachvollziehen.
Andererseits: ein Hund, der im Alter von 5 Tagen die Rute kupiert bekommt, dürfte genügend Geschick ohne das entfernte Stück im restlichen Leben entwickeln.
Dass alle Welpen des Wurfs kupiert werden liegt ja nahe, je früher je besser. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Welpen des Wurfs auch jagdlich geführte Hunde sein werden, ist sehr groß. Als wir nach einem GUTEN Züchter von Vizslas gesucht hatten, da war das Problem tatsächlich, dass fast alle organisierten Züchter Jäger sind, die nur für Jäger züchten und nur an diese abgeben. Als normale Familie: keine Chance.
Die Rute ist Mittel der Kommunikation: natürlich! Aber: was macht dein Hund, wenn du begeistert mit dem Hintern wackelnd vor ihm stehst? Alle meine Hunde verstehen das und wedeln begeistert mit.
Und mit dem ändern der zuchtziele: ist das so einfach? Einfach mal längere Behaarung und mehr Fleisch an der Rute? Das Äußere ist ja nicht alles, auch die Persönlichkeit und die Brauchbarkeit unterliegt ja den zuchtzielen. Und bleibt die dann erhalten oder leidet da dann die gewünschte Qualität?
Also: ich kann beide Seiten voll verstehen. Und nochmal: Ich bin ABSOLUT gegen jede misshandlung, seit ich das gestern mit den Ohren gelesen habe, habe ich Bilder im Kopf die schier unerträglich sind.
Und unnötige schmerzen soll niemand und kein Tier ertragen müssen.
Ich würde mir wünschen, dass von TVT jemand der der Jagd positiv gegenüber steht, Tierärzte und moderne Jäger zusammen das Thema erarbeiten. Dass die eine Seite der anderen offen zuhört und geschaut wird, was geht, was nötig ist und wie man das umsetzen kann- im Sinne des Tieres.
Und wovon ich seit 2 leidenschaftlichen Jägern in meinem Leben restlos überzeugt bin: ein Jagdhund durch und durch hat an der Seite eines guten, modernen Jägers den Himmel auf Erden. Da muss ich mich ganz schön für anstrengen, um meinen Hunden ordentlich was zu bieten 😉
Tut mir leid, dass ich wahrscheinlich nicht wirklich was beitragen kann, jedenfalls nicht das, was du dir vielleicht erhofft hattest.
Naja ich habe nach deiner Meinung gefragt und du hast deine Meinung nieder geschrieben. Um mehr kann ich ja gar nicht bitten oder erwarten 😬.
Ich finde es schon immer schön, wenn diverse Meinungen und Ansichten vertreten sind.