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Marie
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zuletzt 19. Juli

Krumme Vorderbeine. OP?

Ich frage mal nach eurem Schwarmwissen: Krumme Vorderbeine - hat jemand Erfahrung damit, eventuell mit OP? Dax (jetzt 10 Monate alt) hat - wie so viele Jackies - krumme Vorderbeine. Unsere aktuelle Tierärztin sagt: bei kleinen (leichten) Hunden, wird das nicht unbedingt operiert. Schwerere Rassen haben da häufig gravierende Gelenkprobleme, die mit der Entlastung durch eine OP herausgezögert werden können. Nun wurde Dax Bruder kürzlich operiert. Es wird eine Verbesserung bezüglich Belastung der Gelenke versprochen. Das Arthrose-Risiko sei nun minimiert. Optisch sieht man aber keinen Unterschied. Ich lasse Dax von einem anderen Facharzt beraten und seinen Fall einschätzen. Jetzt frage ich euch: habt ihr Erfahrungen diesbezüglich? Krumme Vorderbeine? Wie entwickelt der Hund sich im Alter? Wie viele Jahre ist er belastbar? Gibt es schwere, verfrühte Krankheiten in Folge der Fehlbelastung? Habt ihr vielleicht operieren lassen? Und wie hat sich das entwickelt? Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte ☺️ LG Dax & Marie 🐶👩🏼‍💻
 
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Ursula
13. Juli 11:45
Wenn der Hund von einem Seriösen Züchter ist mit Ahnentafel muss er den Kaufpreis zurück erstatten.
Ein seriöser Züchter hätte so ein.Hund garnicht verkauft!!
 
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Dogorama-Mitglied
13. Juli 11:55
Wir hatten bei unserem Rüden das gleiche Problem. Unsere Ärztin hat uns damit zu einem Orthopäden geschickt wir haben uns hier in der medizinischen Sprechstunde beraten lassen. Beide haben uns geraten das so früh wie möglich wegen der Wachstumsfugen operieren zu lassen. Danach ist die OP eine größere und es wird leider auch nicht von alleine besser. Bei ihm war es leider so gezüchtet worden durch die viel zu kurzen Beine.
Das war damals die Antwort von der Ärztin auf Dogorama. Das glich so ziemlich der Antwort von unserem Orthopäden. Deshalb haben wir uns zur OP entschlossen. Wir haben es bis jetzt nicht bereut. Er hat dadurch wesentlich mehr Lebensqualität gewonnen.

Beim sogenannten Short-Ulna-Syndrom oder Radius Curvus handelt es sich um eine Wachstumsstörung im Bereich der Vordergliedmaße zwischen Ellbogengelenk und Handwurzelgelenk. Hierbei schließt die untere Wachstumsfuge bereits im 9.- 11. Monat zu frühzeitig. Diese Wachstumsfuge ist maßgeblich entscheidend für ein ausreichendes Längenwachstum des Knochens. Ist sie geschlossen, ist das Längenwachstum vermindert. Die Speiche wächst dabei aber normal weiter in die Länge. Aufgrund der mangelnden Knochenhärte im Welpen- und Junghundealter kommt es zur Biegung des schneller wachsenden Knochens, sprich der Speiche.
Durch eine frühzeitige Operation der Elle (an der Wachstumsfuge) kann die Fehlstellung der Gliedmaße einfach verbessert werden.
Sind die Tiere bereits ausgewachsen, ist eine kompliziertere kombinierte Operation von Elle und Speiche notwendig, in der versucht wird die Achsenabweichung zu korrigieren.
Demnach ist es besser und sinnvoller die Tiere so früh wie möglich operieren zu lassen, bzw. sobald die Wachstumsstörung festgestellt wird.
Es gibt verschiedene OP-Methoden, welche je nach Drehung der Pfote und Stufenbildung der Knochen individuell vom Chirurgen festgelegt wird.
Alternativen gibt es leider nicht, da das Wachstum nur eines Knochens medikamentös nicht beeinflusst werden kann.
Je älter die Hunde sind, umso schwieriger die Korrektur und umso langsamer verhält sich das Knochenwachstum. Außerdem kann es ohne OP mit zunehmendem Alter aufgrund der Fehlbelastung zu frühzeitigeren Arthrosen kommen.
 
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Simone
13. Juli 12:37
Ein seriöser Züchter hätte so ein.Hund garnicht verkauft!!
Das ist auch eahr
 
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Regina
13. Juli 14:53
Es ist so wie Sylvi geschrieben hat mit der OP, es wird eine Ulna Osteotomie gemacht, ein Stück von der Ulna raus gesägt, hört sich jetzt schlimm an, dann bildet sich Callus, da heißt, die Ulna wird dann länger.
Wenn man nichts macht, bekommen die Hunde starke Arthrose sozusagen im Handgelenk, Ellenbogen sind auch oft betroffen mit Arthrose.
Bei deinem Hund ist die Fehlstellung schon ziemlich stark.
Man macht diese OP auch bei Dackeln , wo so eine extreme Fehlstellung haben.
In eine Klinik gehen, wo es öfter gemacht wird, die haben dann Routine, nicht bei jemandem, der es nur 2 bis 3 mal im Jahr operiert.
 
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Marie
14. Juli 04:10
Die große Wahrscheinlichkeit liegt bei degenerativen Gelenkserkrankungen, weil durch Fehlstellungen Fehlbelastungen entstehen, denn ein physiologisch vorgesehener Gang ist so halt nicht möglich. Das betrifft aber dann nahezu jede Struktur im Körper - „alles hängt mit allem zusammen“. Da kann man nur raten, von klein auf sehr genau auf mögliche Arthroseprophylaxe hinzuarbeiten und zu achten.
Ja, so denke ich auch. Es ist ja nicht nur das krumme Bein. Die Pfote rollt anders ab, die Zehen werden unnatürlich belastet, die Schulter wahrscheinlich auch, insgesamt wird die Seite geschont, weswegen es auf der anderen Seite zur Überbelastung kommt...
Die Arthroseprophylaxe ist dann Physio? Oder auch regelmäßiges röntgen/schallen?
 
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Marie
14. Juli 04:12
Wir hatten bei unserem Rüden das gleiche Problem. Unsere Ärztin hat uns damit zu einem Orthopäden geschickt wir haben uns hier in der medizinischen Sprechstunde beraten lassen. Beide haben uns geraten das so früh wie möglich wegen der Wachstumsfugen operieren zu lassen. Danach ist die OP eine größere und es wird leider auch nicht von alleine besser. Bei ihm war es leider so gezüchtet worden durch die viel zu kurzen Beine.
So ähnlich hat der es der operierende TA von Dax Bruder auch beschrieben. Eigentlich ist die OP mit 10 Monaten schon 2-3 Monate zu spät gewesen...
 
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Marie
14. Juli 04:16
Das war damals die Antwort von der Ärztin auf Dogorama. Das glich so ziemlich der Antwort von unserem Orthopäden. Deshalb haben wir uns zur OP entschlossen. Wir haben es bis jetzt nicht bereut. Er hat dadurch wesentlich mehr Lebensqualität gewonnen. Beim sogenannten Short-Ulna-Syndrom oder Radius Curvus handelt es sich um eine Wachstumsstörung im Bereich der Vordergliedmaße zwischen Ellbogengelenk und Handwurzelgelenk. Hierbei schließt die untere Wachstumsfuge bereits im 9.- 11. Monat zu frühzeitig. Diese Wachstumsfuge ist maßgeblich entscheidend für ein ausreichendes Längenwachstum des Knochens. Ist sie geschlossen, ist das Längenwachstum vermindert. Die Speiche wächst dabei aber normal weiter in die Länge. Aufgrund der mangelnden Knochenhärte im Welpen- und Junghundealter kommt es zur Biegung des schneller wachsenden Knochens, sprich der Speiche. Durch eine frühzeitige Operation der Elle (an der Wachstumsfuge) kann die Fehlstellung der Gliedmaße einfach verbessert werden. Sind die Tiere bereits ausgewachsen, ist eine kompliziertere kombinierte Operation von Elle und Speiche notwendig, in der versucht wird die Achsenabweichung zu korrigieren. Demnach ist es besser und sinnvoller die Tiere so früh wie möglich operieren zu lassen, bzw. sobald die Wachstumsstörung festgestellt wird. Es gibt verschiedene OP-Methoden, welche je nach Drehung der Pfote und Stufenbildung der Knochen individuell vom Chirurgen festgelegt wird. Alternativen gibt es leider nicht, da das Wachstum nur eines Knochens medikamentös nicht beeinflusst werden kann. Je älter die Hunde sind, umso schwieriger die Korrektur und umso langsamer verhält sich das Knochenwachstum. Außerdem kann es ohne OP mit zunehmendem Alter aufgrund der Fehlbelastung zu frühzeitigeren Arthrosen kommen.
Vielen Dank. So habe ich es mir schon gedacht. Aber da gehen "bis jetzt" die Meinungen der Ärzte auseinander. Einer sagt schon längst operieren, der andere sagt: braucht man nicht...
Ich möchte Dax ein langes erfülltes Leben ermöglichen und ihn nicht mit 5 in "Rente" schicken müssen, weil er dann schon nicht mehr kann und dauerhaft Schmerzen hat.
 
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Marie
14. Juli 04:19
Ja, wir beobachten beide Rüden engmaschig. Ich achte auch auf angepasste Belastung. Er spielt kein Ball, läuft keine Treppen. Wir machen ein bisschen Muskelstärkung auch wegen seines langen Rückens... bisher macht er sich super und zeigt keinerlei Einschränkungen. Aber man kann eben nicht in den Hund rein gucken und klar wissen, wie es ihm wirklich geht.
 
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Marie
14. Juli 04:21
Die Gewichtsschätzung ist super 👍🏼 er hat jetzt 6,5kg. Wir achten auf ne schlanke Linie. Seine Geschwister sind alle deutlich schwerer 🙈 aber auch zB Übergewicht belastet die Gelenke ja unnötig doll.
 
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Marie
14. Juli 04:25
Es ist so wie Sylvi geschrieben hat mit der OP, es wird eine Ulna Osteotomie gemacht, ein Stück von der Ulna raus gesägt, hört sich jetzt schlimm an, dann bildet sich Callus, da heißt, die Ulna wird dann länger. Wenn man nichts macht, bekommen die Hunde starke Arthrose sozusagen im Handgelenk, Ellenbogen sind auch oft betroffen mit Arthrose. Bei deinem Hund ist die Fehlstellung schon ziemlich stark. Man macht diese OP auch bei Dackeln , wo so eine extreme Fehlstellung haben. In eine Klinik gehen, wo es öfter gemacht wird, die haben dann Routine, nicht bei jemandem, der es nur 2 bis 3 mal im Jahr operiert.
Danke Regina 😊 die OP soll also das Risiko von Arthrose minimieren.
Arthrose kommt dann im Gelenk welches die Fehlstellung hat, oder auf der anderen Seite, weil die ein Leben lang ausgleichen muss? Oder kann man das so pauschal nicht sagen?