Wenn die Krallen jetzt viel zu lang sind, würde ich sie tatsächlich erst nochmal beim Tierarzt oder Hundefriseur machen lassen und notfalls auch mit (erzwungenem und schlechtem) Maulkorb (und Leberwurstpaste). Das ist zwar scheiße, aber das Thema wird nicht innerhalb von 1-2 Wochen trainiert sein. Dagegen, das zu versuchen und erst in ner Woche nen Termin zu machen spricht natürlich trotzdem nichts, aber du solltest dir keinen Druck machen, dass es bis dann klappen muss - dann wirds nämlich sicher nicht klappen! So etwas braucht Zeit und funktioniert nicht so schnell, sondern muss langsam und frühzeitig aufgebaut werden.
Zum Aufbau bin ich voll bei Alina. Würde das aber parallel auch mit einem Krallenschleifer machen, da der von den meisten Hunden besser akzeptiert wird. Da es aber auch immer mal Situationen geben kann, wo man trotzdem mit der Schere ran muss, würde ich beides aufbauen, mit Fokus erst mal auf den Schleifer.
Beim Schleifer sind die Hunde teils vom Geräusch schon irritiert, darum würde ich noch Schritte dazu schalten:
- beim kuscheln immer mal die Beine mit berühren und weiter nach unten streicheln. Sanft und aufhören, wenn der Hund kleinste Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Nicht festhalten
- parallel zu alinas Schritt 1 liegt der Schleifer und die Schere in der Wohnung rum. Wenn der Hund es nicht mehr meidet, geht der Schleifer auch mal an und es gibt in der Nähe Futter. Bei uns haben Schleifer und Schere wochenlang das Futter am Napf eingeläutet, aber sollte natürlich immer so viel Abstand haben, dass der Hund sich noch wohl fühlt.
- zwischen Alinas Schritt 3 und 4 würde ich die Schere/den Schleifer beim kuscheln und beim Pfötchen geben üben einfach in der Hand halten, ohne Ambition sie einzusetzen oder den Hund damit zu berühren. Beim Schleifer kommt da dann noch der Zwischenschritt, ihn auch anzuschalten ohne dass er den Hund berührt.
Bei uns hat das komplette Prozedere mehrere Monate gebraucht, da ist einfach Fleiß gefragt. Dafür geht es jetzt super entspannt, und das war es definitiv wert!