Also ein Tierarzt, der ohne gesicherte Diagnose mal das eine und mal das andere Medikament ausprobiert, würde mir nicht reichen. Ich würde mir mindestens eine zweite Meinung einholen, bei so schwerwiegenden Krankheiten, die hier im Raum stehen, am besten in einer Tierklinik.
Wir hatten einen Epileptiker. Die Diagnose wurde von unserem Haustierarzt gestellt und in einer Tierklinik bestätigt.
Der Hund hat neben seltenen großen Anfällen auch kleine Anfälle gehabt. Mit Muskelzuckungen, hauptsächlich Beine und Kopf (Nicken). Auch imaginäres Fliegenschnappen kann typisch sein, hatten wir aber nur selten. Der Rest war so, wie Du es beschreibst, kurzfristig nicht ansprechbar, mit großen geweiteten Pupillen, anschließend extremer Durst, totale Erschöpfung und Tiefschlaf.
Epilepsie kann sich ändern, einfach so im Laufe des Lebens. Auch, wenn man mit Medikamenten eingreift, ändern sich die Anfälle meistens, und es kann vorübergehend auch schlimmer werden, das ist normal.
Wir haben damals Phenobarbital bekommen, das hat ihn in minimaler Dosis schon so duselig gemacht, dass wir nach Rücksprache mit dem Tierarzt auf die Medis verzichtet haben. Die Anfallshäufigkeit - 2-3 Anfälle im Jahr - ließ dieses Vorgehen zu.
Nach ein paar Jahren hatte er häufiger und schlimmere Anfälle, da mussten wir medikamentös gegensteuern. Es dauert Wochen, bis der Spiegel sich aufgebaut und sich alles eingependelt hat, das muss man durchstehen. Wenn Du bei den ersten Anzeichen einer Wirkung, ob gut oder schlecht, die Medis absetzt, hilfst Du Deinem Hund nicht. Du solltest die Auswirkungen und das weitere Vorgehen mit dem Tierarzt besprechen.
Lass Dich auch dahingehend beraten, ob es in Frage kommt, den Hund nicht gegen Epilepsie zu behandeln. Dann hat er zwar weiter Anfälle, aber falls die keine schlimmen Auswirkungen haben, ist die Lebensqualität mit Anfällen evtl. besser als mit Medis. Dazu kann Dir aber nur ein Mediziner die nötigen Infos geben.
Und zuerst muss die Diagnose gestellt und abgesichert werden.
Viel Glück gleich beim Tierarzt.