Home / Forum / Gesundheit / Kastration der Hündin

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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 8. Okt.

Kastration der Hündin

Hallo! Ich würde heute gerne mal zu einer Thematik eure Meinung wissen - bzw einfach: Was würdet ihr tun? Meine Hündin (7 kg, 6 Jahre, Mischling) hatte immer sehr stille Läufigkeiten, die man kaum beobachten konnte. Es gab nie Probleme, bis vor etwa 2 Jahren. Folgende Probleme traten seither auf: - Bildung einer Zyste am Eierstock (vollständig ohne Behandlung zurück gegangen) - Verschieben des Zyklus um 3 Monate nach hinten - Gastritis (im Rahmen der Läufigkeit?) - Leicht veränderte Gebärmutter nach Läufigkeit (sehr verdickt, jedoch zurückgebildet ohne Behandlung, keine Flüssigkeit) - Mastitis (nach 2 Tagen mit Salbe weg) Ich habe zwei Tierärztinnen. Eine tendiert zur Kastration weil ich mich extrem stresse mit den Läufigkeiten und wirklich dauernd da antanze, die andere hat den Chip vorgeschlagen, weil ich auch vor der OP Angst habe (anxiety kickt, ich weiß). Meine Hündin ist enorm stressanfällig. Die kleinste Veränderung im Alltag und sie nimmt 1 kg in einer Woche ab, trotz Zufütterung von Fett, Käse als Leckerli, erhöhen der Menge. Zugleich ist sie kein ungefährlicher Hund. Sie ist extrem dominant, kann unter Umständen beißen und ist absolut nicht verträglich mit Fremdhunden weil sie die schreddern würde (ja, sie geht mit Maulkorb und ist cool, solange sie nicht bedrängt wird). Dennoch war meine Angst hier eine Verschlimmerung dieses Verhaltens aufgrund der Veränderung im Hormonhaushalt und der Erhöhung des Testosterons. Ausschließen kann man das, so die Ärzte, leider tatsächlich nicht ganz. Meine Gänge zum Tierarzt waren meist eingeleitet von: "Ich habe ein komisches Bauchgefühl, schaut ihr mal?" Ihre Komplikationen mit der Läufigkeit waren alle wirklich weitestgehend problemlos und mir ist auch bewusst, dass es vielen Halter:innen wohl gar nicht aufgefallen wäre, ich bin nur einfach extrem vorsichtig und renne wirklich sofort zum Tierarzt. Also hier geht es wirklich nicht ums Geld, sondern um die Sinnhaftigkeit einer OP, bei der immerhin der Bauch geöffnet wird, um Organe zu entnehmen. Ich bin kein großer Fan von Kastrationen, auch meine Tierärztinnen sind beide der Meinung, dass sie es nur mit medizinischer Notwendigkeit machen würden. Allerdings sind die Probleme bei meiner Hündin bisher wirklich immer super weg gegangen. Dennoch besteht natürlich ein großes Risiko, dass es doch mal heikel wird und etwas passiert. Eine OP wäre für sie allerdings auch ein riesen Ding, weil sie einfach komplett ausflippt, wenn sie zum Tierarzt muss und sich etwas ändert. Da habe ich natürlich auch Sorge, dass ich am Ende vielleicht mehr kaputt mache, wenn ich sie nochmal so traumatisiere (ist ein Hund aus dem Tierschutz mit mehr Problemen als sonst was). Ich habe eine klare Tendenz, die ich jetzt allerdings nicht nenne, weil ich hoffe, ein paar Meinungen anderer Personen zu hören. Gerne gesehen sind auch Berichte von Kastrationen, die mir zeigen, dass ich mich nicht so fürchten muss 🥹 Danke euch!
 
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Ilona
Beliebteste Antwort
6. Okt. 10:55
Es scheint so, das die Läufigkeit deiner Hündin dich mehr stresst als sie selbst.
Ich denke, ich würde erstmal nicht kastrieren lassen, da dann sich das Verhalten verschlimmern kann. Da hätte ich zu sehr Angst das das passieren könnte. Alles andere was du beschrieben hast, war bzw. Ist gut behandelbar. Den Chip einzusetzen halte ich auch nicht für sinnvoll, weil der keine Dauerlösung ist. Der hat auch viele Nebenwirkungen. Besser fände ich, wenn du an deinen Ängsten arbeiten könntest sodas du lernst, gelassener mit den Gesundheitsfragen umzugehen.
 
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Andrea
6. Okt. 10:29
Hunde nehmen sehr fein Stimmungen wahr. Wenn du gestresst bist, überträgt sich das dann natürlich auch auf sie. D.h. wenn du durch die Läufigkeit bzw ihre Folgen gestresst bist, bekommt sie das mit.

Aus medizinischer Sicht habe ich keine Ahnung, aber wenn zwei Tierärzte direkt mitgehen und nicht davon abraten, scheint es ja prinzipiell auch medizinisch zumindest nicht unsinnvoll zu sein.

Ich würde glaube ich folgendes machen: nochmal mit einem Hundetrainer, der sie kennt und einschätzen kann, reden, ob er denkt, dass ihre Probleme verschlimmert werden durch Kastra. Wenn der nicht große Einwände hat, würde ich zunächst den Chip nehmen. Dann kannst du selbst sehen, wie und ob sich ihr Verhalten ändert und ob ihr euch damit besser fühlt oder nicht. In der Zeit ist es vielleicht auch sinnvoll, regelmäßig Einzelstunden zu buchen, damit jemand von außen draufschauen kann, und dir Einschätzungen und Tipps geben kann. Gleichzeitig bist du dann dadurch gezwungen euer Verhalten zu reflektieren.
Wenn das gut läuft, nochmal über eine OP mit deinen Ärzten reden, sonst kommt er halt wieder raus.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 10:36
Hunde nehmen sehr fein Stimmungen wahr. Wenn du gestresst bist, überträgt sich das dann natürlich auch auf sie. D.h. wenn du durch die Läufigkeit bzw ihre Folgen gestresst bist, bekommt sie das mit. Aus medizinischer Sicht habe ich keine Ahnung, aber wenn zwei Tierärzte direkt mitgehen und nicht davon abraten, scheint es ja prinzipiell auch medizinisch zumindest nicht unsinnvoll zu sein. Ich würde glaube ich folgendes machen: nochmal mit einem Hundetrainer, der sie kennt und einschätzen kann, reden, ob er denkt, dass ihre Probleme verschlimmert werden durch Kastra. Wenn der nicht große Einwände hat, würde ich zunächst den Chip nehmen. Dann kannst du selbst sehen, wie und ob sich ihr Verhalten ändert und ob ihr euch damit besser fühlt oder nicht. In der Zeit ist es vielleicht auch sinnvoll, regelmäßig Einzelstunden zu buchen, damit jemand von außen draufschauen kann, und dir Einschätzungen und Tipps geben kann. Gleichzeitig bist du dann dadurch gezwungen euer Verhalten zu reflektieren. Wenn das gut läuft, nochmal über eine OP mit deinen Ärzten reden, sonst kommt er halt wieder raus.
Danke für die Antwort!
Bei dem Chip scheint nur das Problem zu sein, dass der nur für Rüden zugelassen ist, weil manche Hündinnen davon dauerläufig werden und das zu Entzündungen führen kann. Also der ist auch nicht ohne - aber viele sind wiederum total begeistert davon.
 
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Olli
6. Okt. 10:51
Die von dir genannten Probleme würde ich nicht als Argumente FÜR eine Kastration sehen. Sicher wird die Zeit seinerzeit stressig gewesen sein, aber um gänzlich ohne 'irgendwas' durch's Leben zu gehen, braucht es schon sehr viel Glück.
Ich seh's wie du, der Chip ist für Rüden und die Spritze verlangt soviel exaktes Timing mit dem Risiko für schwere Nebenwirkungen wenn das Timing nicht super stimmt, dass ich derzeit nicht kastrieren würde.
 
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Ilona
6. Okt. 10:55
Es scheint so, das die Läufigkeit deiner Hündin dich mehr stresst als sie selbst.
Ich denke, ich würde erstmal nicht kastrieren lassen, da dann sich das Verhalten verschlimmern kann. Da hätte ich zu sehr Angst das das passieren könnte. Alles andere was du beschrieben hast, war bzw. Ist gut behandelbar. Den Chip einzusetzen halte ich auch nicht für sinnvoll, weil der keine Dauerlösung ist. Der hat auch viele Nebenwirkungen. Besser fände ich, wenn du an deinen Ängsten arbeiten könntest sodas du lernst, gelassener mit den Gesundheitsfragen umzugehen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 11:17
Die von dir genannten Probleme würde ich nicht als Argumente FÜR eine Kastration sehen. Sicher wird die Zeit seinerzeit stressig gewesen sein, aber um gänzlich ohne 'irgendwas' durch's Leben zu gehen, braucht es schon sehr viel Glück. Ich seh's wie du, der Chip ist für Rüden und die Spritze verlangt soviel exaktes Timing mit dem Risiko für schwere Nebenwirkungen wenn das Timing nicht super stimmt, dass ich derzeit nicht kastrieren würde.
Danke für deine Einschätzung!
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 11:17
Es scheint so, das die Läufigkeit deiner Hündin dich mehr stresst als sie selbst. Ich denke, ich würde erstmal nicht kastrieren lassen, da dann sich das Verhalten verschlimmern kann. Da hätte ich zu sehr Angst das das passieren könnte. Alles andere was du beschrieben hast, war bzw. Ist gut behandelbar. Den Chip einzusetzen halte ich auch nicht für sinnvoll, weil der keine Dauerlösung ist. Der hat auch viele Nebenwirkungen. Besser fände ich, wenn du an deinen Ängsten arbeiten könntest sodas du lernst, gelassener mit den Gesundheitsfragen umzugehen.
Danke dir!
 
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Andrea
6. Okt. 14:20
Danke für die Antwort! Bei dem Chip scheint nur das Problem zu sein, dass der nur für Rüden zugelassen ist, weil manche Hündinnen davon dauerläufig werden und das zu Entzündungen führen kann. Also der ist auch nicht ohne - aber viele sind wiederum total begeistert davon.
Das wusste ich nicht, da würde ich meine Einschätzung dann auch eher zurück nehmen, v.a. weil du sagst, dass Tierärzte/OPs sie stressen.

Wenn Geld keine Rolle spielt, ist es dann vielleicht echt besser in Therapeutenstunden angelegt? (Hund- oder Menschentherapeut, was du für sinnvoller hältst) oder vielleicht auch in einen Trainer, mit dem ihr an spaßigen Sachen (Dummy, Agility, Logieren, Objektsuche, Hoopers,...) arbeiten könnt. In dem Expertenartikel zu Läufigkeit steht, dass Beschäftigung Hündinnen häufig gut tut. Da ihr natürlich nicht in normalen Gruppen/Vereinen sein könnt, tut es euch beiden vielleicht auch ganz gut ein Hobby zu haben, das die Bindung stärkt und das ihr während der Läufigkeit etwas hochschrauben könnt.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 15:05
Das wusste ich nicht, da würde ich meine Einschätzung dann auch eher zurück nehmen, v.a. weil du sagst, dass Tierärzte/OPs sie stressen. Wenn Geld keine Rolle spielt, ist es dann vielleicht echt besser in Therapeutenstunden angelegt? (Hund- oder Menschentherapeut, was du für sinnvoller hältst) oder vielleicht auch in einen Trainer, mit dem ihr an spaßigen Sachen (Dummy, Agility, Logieren, Objektsuche, Hoopers,...) arbeiten könnt. In dem Expertenartikel zu Läufigkeit steht, dass Beschäftigung Hündinnen häufig gut tut. Da ihr natürlich nicht in normalen Gruppen/Vereinen sein könnt, tut es euch beiden vielleicht auch ganz gut ein Hobby zu haben, das die Bindung stärkt und das ihr während der Läufigkeit etwas hochschrauben könnt.
Das ist ein guter Tipp, danke! An meiner Panik arbeite ich sowieso, das ist ein ganz eigenes Kapitel 😂 Grundsätzlich trainieren wir täglich mindestens 2-3h, also ich denke deshalb kommt sie psychisch auch ganz gut mit der Läufigkeit zurecht.
 
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𝔍𝔢𝔰𝔰𝔦𝔠𝔞
6. Okt. 16:08
Hi 🤗
Wenn ich entscheiden müsste würde ich sie gleich kastrieren lassen. Da wie Andrea schon geschrieben hat glaube ich auch mal gelesen zuhaben das der Chip nur für Rüden es gibt.
Außerdem wenn sie schon solche Probleme hatte würde ich nichts riskieren.
Was super wichtig ist das sie natürlich nicht läufig ist wenn sie Operiert wird aber das weiß man ja 😉 ansonsten ist es ein Routine Eingriff. Daher würde ich mir persönlich keine Sorgen machen
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 16:11
Hi 🤗 Wenn ich entscheiden müsste würde ich sie gleich kastrieren lassen. Da wie Andrea schon geschrieben hat glaube ich auch mal gelesen zuhaben das der Chip nur für Rüden es gibt. Außerdem wenn sie schon solche Probleme hatte würde ich nichts riskieren. Was super wichtig ist das sie natürlich nicht läufig ist wenn sie Operiert wird aber das weiß man ja 😉 ansonsten ist es ein Routine Eingriff. Daher würde ich mir persönlich keine Sorgen machen
Danke für die Antwort!
Ja, der Chip ist so eine Sache... wurde für Hündinnen hergestellt, wegen zu vieler Nebenwirkungen nicht zugelassen und dann an Rüden getestet, wo er nun genutzt wird. Das ist wohl so ein gewisses Risiko.