Oha, da geht jetzt aber doch einiges durcheinander und sollte differenziert betrachtet werden:
Einerseits gab es früher die Antibiotika Behandlung ganzer Herden, also alle Tiere im Stall bekommen Antibiose direkt über das Futter beigemischt. Das ist schon sehr lange nicht mehr zulässig.
Dann gibt es die rein prophylaktische Behandlung einzelner Tiere ohne dass überhaupt Symptome aufgetreten sind, zb der einzelnen Milchkuh vor dem Trockenstellen, um den häufig auftretenden Euterentzundungen vorzubeugen. Auch nicht mehr zulässig, wird aber wohl trag hier und da noch gemacht.
Was aktuell letztes Jahr diskutiert und vorerst abgelehnt wurde ist ein prinzipielles Antibiotikaverbot für Tiere, auch für akut erkrankte und ob es für Nutz oder Haustiere gelten sollte.
Guter Einwand! Was zudem noch erlaubt und auch sinnvoll ist, ist die Behandlung des Bestands, wenn bei einem/mehreren Tieren Erreger nachgewiesen und Symptome aufgetreten sind. Metaphylaktisch nennt sich das. Es ist einfach nicht machbar, in einem Betrieb mit 10.000 Hühnern jedes einzelne Tier zu testen, in Quarantäne zu setzen und da zwischen erkrankten und nichterkrankten zu differenzieren. Die einzige Alternative wäre (neben einer besseren Haltung mit weniger Nähe der Tiere usw), den Bestand wie bei Vogelgrippe und Co direkt zu keulen oder qualvoll verrecken zu lassen, indem man den Dingen ihren Lauf lässt.
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