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Fabienne
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zuletzt 21. Aug.

Humpeln mit Hinterlauf

Hallo liebe Gemeinde, mein Labrador, nun 6 Monate alter Rüde, hatte nun schon zweimal nach etwas längerer Belastung beim Spielen in der Hundeschule, dass er mit dem Hinterlauf humpelte. Ich war beide Male beim Tierarzt. Beim ersten Besuch bekam er ein Schmerzmittel. Beim zweiten Mal wurde sogar ein Röntgen gemacht, gab aber keine Anzeichen für Gelenkverletzungen oder -erkrankungen. Beim zweiten Mal wurde sogar auf Medikamente verzichtet, weil er nach paar Ruhetagen schon wieder deutlich besser lief. Nun sind wir an der Ostsee im Urlaub. Nach dem ersten Tag am Strand war er so aufgeregt und aufgedreht, dass es wahrscheinlich etwas viel war und er nun nach langer Ruhephase mal für 2-3 Schritte leicht humpelt und dann läuft er wieder ganz normal und zeigt auch unter stärkerer Belastung (leichtes Rennen) kein Humpeln mehr. Am 2. Tag habe ich dann auch noch mehr darauf geachtet, dass er nicht allzu lange im Wasser spielt oder am Strand allgemein zu lange spielt und auch Ruhephasen einhält. Er hat auch keine ersichtlichen Verletzungen an den Pfoten. Wenn ich seine Hinterbeine abtaste fiept er auch nicht, also ich glaube auch nicht das er wirklich richtig Schmerzen hat. Es ist allerdings hier sehr bergisch bzw. sind viele Strecken arg bergauf bzw. bergab, ob das vielleicht einfach zu ungewohnt und zu anstrengend ist für ihn? Achso er bekam schon seit dem er 8. Wochen alt ist, ein Gelenkpulver für Welpen und Junghunde im Wachstum und nun seit dem er 6 Monate alt ist reines Grünlippmuschelpulver. Nun meine Frage, habt ihr mit sowas Erfahrung? Kann das was rein muskuläres sein, wie Muskelkater oder vielleicht eine Wachstumsphase? Oder könnte das in Richtung von etwas neurologischen gehen? Sollte es nach dem Urlaub immer noch so sein, gehe ich natürlich nochmal zum Tierarzt. Die hatten auch mal Physiotherapie angeboten. Ich wollte aber einfach mal eure Erfahrungen mit so etwas wissen und ob ihr in so einem Fall Ratschläge habt oder ob das vielleicht auch mal einen Fall für einen Orthopäden ist vielleicht.
 
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Sonja
21. Aug. 06:31
Achte mal darauf ob er auf welchem Boden ( also z.b. Wiese, Wald, Strand) stärker oder schwächer humpelt als auf hartem Boden ( also z.B. Asphalt, Laminat, Fliesen, etc..) Hab msl veu meinem TA gefragt ob es bei Hund ähnlich/gleich ist wie bei Pferden, also das man je nach humpelstärke auf verschiedenen Untergrund erkenne kann ob das Problem eher von den Knochen ( Knochen, Gelenke) oder Weichteilen ( Muskeln , Bänder, Sehnen) kommt . Er meint ; jaein nicht so wahrscheinlich wie beim Pferd aber könne drchaus Hinweis/Anhaltspunkt sein was die Wahrscheinlichkeit beträfe... Bei Hunden käme es halt auch auf gewicht/grösse an ( im Gegensatz zu Pferden sind die grössen/gewichts unterschiede und dadurch auch die Belastung ja exttrem) . Bei Pferden ist es so , harter Boden =stärkeres humpeln -》wahrscheinlich "knochensache", weicher Boden =stärkeres hunpeln -》wahrscheinlich "weichteilsache"
 
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Dogorama-Mitglied
21. Aug. 06:39
Sorry.. für mich klingt das eindeutig nach Überlastung. Ich bin zwar kein Freund des exakten Minutenzählens (5 Minuten je Lebensmonat), aber ein Anhaltspunkt ist das schon. Das wären 30 Minuten "Belastung".. Für mich persönlich bedeutete das.. stark auf die Untergründe achten.. viele Pausen.. viel Ruhe.. und ganz praktisch..zB eigenständiges Treppensteigen.. erlaubte ich ihm erst ab dem 15. Lebensmonat.. Ich wundere mich darüber, dass Du Mittelchen bekommst anstatt eine fundierte Hilfeleistung zur gesunden Qualität und Menge der Bewegung zu erhalten. Viel Erfolg! Die geschilderten Symptome sind für mich echte Warnsignale..
Lieber Andreas, sowohl die 5 Minuten als auch kein Treppensteigen sind völlig veraltete Ideen.

Von gesunder Qualität und Menge der Bewegung weit entfernt.
 
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Kati
21. Aug. 07:02
Sorry.. für mich klingt das eindeutig nach Überlastung. Ich bin zwar kein Freund des exakten Minutenzählens (5 Minuten je Lebensmonat), aber ein Anhaltspunkt ist das schon. Das wären 30 Minuten "Belastung".. Für mich persönlich bedeutete das.. stark auf die Untergründe achten.. viele Pausen.. viel Ruhe.. und ganz praktisch..zB eigenständiges Treppensteigen.. erlaubte ich ihm erst ab dem 15. Lebensmonat.. Ich wundere mich darüber, dass Du Mittelchen bekommst anstatt eine fundierte Hilfeleistung zur gesunden Qualität und Menge der Bewegung zu erhalten. Viel Erfolg! Die geschilderten Symptome sind für mich echte Warnsignale..
Für diese 5min Regel gab es übrigens nie eine wissenschaftliche Grundlage. Jedenfalls hat sie noch keiner gefunden (und da waren ganze Arbeitsgruppen zB um Martin Fischer dran).
Auch das mit dem Treppensteigen...das muss gelernt werden. Aber solange ich den jungen Hund nicht jeden Tag unkontrolliert den Kölner Dom hoch- und runterjage, darf der auch mal kontrolliert ein paar Stufen gehen. Ich hatte bei einem 6-7 Monate Bero auch tatsächlich nicht mehr die Lust den permanent die Treppen hochzuhieven. Aber er musste sie eben kontrolliert laufen.
Knochen entwickeln sich durch Bewegung. Die brauchen Impulse um sich richtig hinzuwachsen. Es gibt meine ich eine Studie, wo Junghunde (ich denke es waren Beagle) kaum, normal und massiv überbelastet wurden. Zwischen den normal belasteten und den massiv überbelasteten gab es keine signifikanten Unterschiede.
Bewegung ist für die Entwicklung eines Bewegungsapparats wichtig!
Das bedeutet nicht, dass man mit seinem Welpen stundenlang monoton an der Leine spazieren geht, aber man muss den auch nicht nach 30min in eine Tasche stopfen, dass er keine Belastung mehr erfährt. Freie Bewegung ist hier das Stichwort.

Ein viel größeres Problem scheint inzwischen zu sein, dass die Junghunde häufig zu schwer sind und dadurch Probleme entstehen.
 
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Sonja
21. Aug. 07:02
Lieber Andreas, sowohl die 5 Minuten als auch kein Treppensteigen sind völlig veraltete Ideen. Von gesunder Qualität und Menge der Bewegung weit entfernt.
Ja besonders was das Treppen steigen betrifft, natürlich muss/sollte man darauf achten das ein Welpe nicht die Treppe runter rennt/springt, das ist enorme Belastung und mögliche Unfällen (z.b. sich Überschlagender, runterrutschender Hund) , Welpen, besonders grössere stolpern halt manchmal über die eigenen Pfoten 🙃 . braucht man da nicht zu erwähnen . Hingegen unterstützt kontroliertes Treppensteigen ( in Massen) beim Welpen und Junghund den gesunden Muskelaufbau, ebenso "klettern" also Hänge rauf und runter . Das ist mittlerweile wissenschsftlich belegt. Mein Hund kam bereits mit 11 Wochen mit in den Pferdestall, wir gingen immer zu fuss, und das sind ,ein Weg, knapp 3km,(also insgesamt 6,) dazu kamen noch die kürzeren "pippirunden" also wir waren weitaus länger unterwegs als die 5min/Lebensmonat . Resultat sehr guter und gesunder Muskelaufbau und laut TA: leider viel zu selten bei Hunden im dem Alter. "Belastung" bedeutet vor allem gleichbleibende Bewegung ohne Pause, also z.b. Hund beim Joggen, am Fahrrad etc...
 
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Sonja
21. Aug. 07:09
Für diese 5min Regel gab es übrigens nie eine wissenschaftliche Grundlage. Jedenfalls hat sie noch keiner gefunden (und da waren ganze Arbeitsgruppen zB um Martin Fischer dran). Auch das mit dem Treppensteigen...das muss gelernt werden. Aber solange ich den jungen Hund nicht jeden Tag unkontrolliert den Kölner Dom hoch- und runterjage, darf der auch mal kontrolliert ein paar Stufen gehen. Ich hatte bei einem 6-7 Monate Bero auch tatsächlich nicht mehr die Lust den permanent die Treppen hochzuhieven. Aber er musste sie eben kontrolliert laufen. Knochen entwickeln sich durch Bewegung. Die brauchen Impulse um sich richtig hinzuwachsen. Es gibt meine ich eine Studie, wo Junghunde (ich denke es waren Beagle) kaum, normal und massiv überbelastet wurden. Zwischen den normal belasteten und den massiv überbelasteten gab es keine signifikanten Unterschiede. Bewegung ist für die Entwicklung eines Bewegungsapparats wichtig! Das bedeutet nicht, dass man mit seinem Welpen stundenlang monoton an der Leine spazieren geht, aber man muss den auch nicht nach 30min in eine Tasche stopfen, dass er keine Belastung mehr erfährt. Freie Bewegung ist hier das Stichwort. Ein viel größeres Problem scheint inzwischen zu sein, dass die Junghunde häufig zu schwer sind und dadurch Probleme entstehen.
Ja leider werden einige Rassen immer schwerer/massiger/grössr gezüchtet, dazu gehört oftmals auch der "nicht Arbeitslinie " Labrador . Einige Rassen haben auch höhere Neigung zu Übergewicht , das muss besonders beim Welpen/Junghund nicht besonders hoch sein.🤗
 
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Andreas
21. Aug. 07:21
Lieber Andreas, sowohl die 5 Minuten als auch kein Treppensteigen sind völlig veraltete Ideen. Von gesunder Qualität und Menge der Bewegung weit entfernt.
Danke Dir.

Ich habe ja erklärt, wie ich die 5 Minuten Regel für mich übersetze bzw sie als Orientierungspunkt nehme. Durch Wiederholung kann ich das nicht weiter verdeutlichen.

Zum Treppensteigen weise ich darauf hin, dass die Wachstumsfugen bei zB Schäferhunden sich zwischen dem 12. und dem 18. Monat schließen. Erst danach kann/ sollte die volle Belastung erfolgen.

Auch habe ich bewusst geschrieben, dass ich das freie/ unbeaufsichtigte Treppensteigen erst nach ca 15 Monaten erlaubte. Das beinhaltet bei mir, das ich Rocky natürlich früher bereits sorgfältig an Treppensteigen heranführte..

Aber ok.. ich berichte nur das, was ich erlebe und erfahren habe.. Mit meiner Tierärztin tausche ich mich natürlich intensiv aus und freue mich über Ihre Begeisterung, was Rocky betrifft.
 
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Andreas
21. Aug. 07:47
Für diese 5min Regel gab es übrigens nie eine wissenschaftliche Grundlage. Jedenfalls hat sie noch keiner gefunden (und da waren ganze Arbeitsgruppen zB um Martin Fischer dran). Auch das mit dem Treppensteigen...das muss gelernt werden. Aber solange ich den jungen Hund nicht jeden Tag unkontrolliert den Kölner Dom hoch- und runterjage, darf der auch mal kontrolliert ein paar Stufen gehen. Ich hatte bei einem 6-7 Monate Bero auch tatsächlich nicht mehr die Lust den permanent die Treppen hochzuhieven. Aber er musste sie eben kontrolliert laufen. Knochen entwickeln sich durch Bewegung. Die brauchen Impulse um sich richtig hinzuwachsen. Es gibt meine ich eine Studie, wo Junghunde (ich denke es waren Beagle) kaum, normal und massiv überbelastet wurden. Zwischen den normal belasteten und den massiv überbelasteten gab es keine signifikanten Unterschiede. Bewegung ist für die Entwicklung eines Bewegungsapparats wichtig! Das bedeutet nicht, dass man mit seinem Welpen stundenlang monoton an der Leine spazieren geht, aber man muss den auch nicht nach 30min in eine Tasche stopfen, dass er keine Belastung mehr erfährt. Freie Bewegung ist hier das Stichwort. Ein viel größeres Problem scheint inzwischen zu sein, dass die Junghunde häufig zu schwer sind und dadurch Probleme entstehen.
..ja.. das Thema Übergewicht ist ebenfalls sehr schlimm.
 
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Sandra
21. Aug. 07:52
..ja.. das Thema Übergewicht ist ebenfalls sehr schlimm.
Bei jungen und ganz jungen Hunden geht ein Zuviel an Nährstoffen eher in die Höhe als in die Breite. Man sieht’s nicht gleich. Trotzdem wachsen sie zu schnell und die Strukturen haben überhaupt nicht die adäquate bzw. angemessene Zeit, sich mit zu entwickeln. Das schafft ebenfalls enorme körperliche / orthopädische / muskuläre und andere Probleme, ohne dass man tatsächlich „Übergewicht“ sehen würde. Es ist und bleibt tricky, einen kleinen Matz gut und gesund groß zu kriegen. Seriöse Fortbildung dahingehend ist das A & O und möchte ich jedem Tierhalter / jeder Tierhalterin unbedingt ans Herz legen.
 
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R
21. Aug. 08:18
Grundsätzlich ist hier noch sehr viel möglich, bei einem 6monate altem Hund im Wachstum und wie ich Andreas zustimmen würde, von außen betrachtet recht viel Beanspruchung. Verspannungen, leichte Zerrungen etc wären das einfachste. Es gibt aber bei großen Rassen auch Phasen des Wachstums, aber auch typische Gelenkerkrankungen könnten sich schon leicht ankündigen(hd es etc) trotz grünlippmuschelpulver (welches ich jetzt auch in der Welpenphase etwas früh vom züchter erwähnt finde).
Wenn der Tierarzt erstmal nichts feststellen kann, ab zur Physio. Orthopäde ist auch nicht verkehrt, sehe aber mehr Vorteile in der Physio bzgl der Beurteilung welche Bewegungsschulung gut ist, wo Verspannungen sich bilden. Ich schätze er ist sehr gerne aktiv und ich glaube auch, das 6monate alt noch nicht bedeutet, dass er sich selbstständig kontrolliert gut bewegt. Ich hänge noch das Bild mit den wachstumsfugen an, als kleine übersicht für Schwachstellen. Ich drücke die Daumen, dass es Verspannungen sind. Der gelenkapparat selbst ist leider meist dauerhaft gestört.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Aug. 08:34
Danke Dir. Ich habe ja erklärt, wie ich die 5 Minuten Regel für mich übersetze bzw sie als Orientierungspunkt nehme. Durch Wiederholung kann ich das nicht weiter verdeutlichen. Zum Treppensteigen weise ich darauf hin, dass die Wachstumsfugen bei zB Schäferhunden sich zwischen dem 12. und dem 18. Monat schließen. Erst danach kann/ sollte die volle Belastung erfolgen. Auch habe ich bewusst geschrieben, dass ich das freie/ unbeaufsichtigte Treppensteigen erst nach ca 15 Monaten erlaubte. Das beinhaltet bei mir, das ich Rocky natürlich früher bereits sorgfältig an Treppensteigen heranführte.. Aber ok.. ich berichte nur das, was ich erlebe und erfahren habe.. Mit meiner Tierärztin tausche ich mich natürlich intensiv aus und freue mich über Ihre Begeisterung, was Rocky betrifft.
Bei den 5 Minuten finde ich es relativ irrelevant, ob man sie als Regel oder als Anhaltspunkt empfiehlt, sie sind und bleiben weitgehend wertbefreit.

Das mit dem Treppensteigen muss ich überlesen haben, mein Fehler.