Dankeschön ist es denn etwas schlimmes sein Tier kastrieren zu lassen ?? Ja ich ärgere mich das ich was geantwortet habe, jetzt weiß ich auch warum so viele Leute diese App wieder löschen Schönen Tag noch
Nun ja, eine Kastration ist eine Amputation. Eine Amputation empfinde ich als schlimm. Deswegen wird ja gesagt „aus medizinischen Gründen“. Das kann etwas körperliches aber auch etwas psychisches sein. Niemand würde sich ohne medizinischen Grund ein Bein amputieren. Daher tendiere ich gegen Kastration ohne guten Grund.
Wenn der Hund unter seinem überkandidelten Sexualtrieb leidet, dann ist das psychisches Leid und damit für mich ein guter Grund. Und bei einem hormonell bedingten Hypersextrieb kann man erziehen wie man will, stressige Situationen meiden wie man will, dat hilft nix.
Ob das hier nun der Fall ist weiß ich natürlich nicht, ich kenne den Hund nicht. Er ist noch jung, das kann sich alles noch regulieren…. oder auch nicht, wirklich wissen tut man es erst später.
Mein Bilbo war in dem Alter sexuell auch voll drüber, wir haben das mit Mönchspfeffer etwas regulieren können. Ist nicht bei jedem Hund möglich und bevor Hundi unter seinem eigenen Sextrieb leidet würde ich persönlich kastrieren wenn nix anderes hilft. Manchmal hilft aber schon Geduld und diese Phase einfach aussitzen.
Bei Tasha damals war die Kastration genau die richtige Entscheidung, die hat sehr unter extremen Hormonschwankungen gelitten.
Bei Kola habe ich es bereut. Ich habe mir von der TA Angst machen lassen … völlig unbegründet.
Sowas kann man nur selbst zusammen mit dem TA abwägen und kein Außenstehender, der den Hund nicht kennt.
Zum MDR 1 Gendefekt.
Hat Kola auch und 3 Narkosen gut weggesteckt. Die 1. (Kastration) und 3. (Lipom Entfernung) am besten. Bei MDR 1 Hunden ist Propofol das Narkosemittel der Wahl.
Die 2. Narkose mit Ketamin lief nicht so gut. Das muss sehr genau dosiert werden, ein bisschen drüber und der Hund hat üble Halluzinationen, wie es bei uns der Fall war. Der ist 3 Tage durch die Gegend getorkelt, über die eigenen Pfoten gestolpert … nicht gut.
Bei den anderen beiden Narkosen mit Propofol war er noch am gleichen Tag wieder fit.
Narkose ist immer ein Risiko. Bei MDR1 ist das Risiko erhöht und ich würde nicht ohne wirklich guten Grund einen MDR 1 Hund eine Narkose zumuten und nur jemanden daran lassen, der mit Narkose bei MDR1 Hunden Erfahrungen hat, da es einiges zu beachten gibt. Nicht nur mit der Narkose sondern auch beim Antibiotikum und Schmerzmittel. Eine Tierklinik ist eine sehr gute Wahl, die haben im allgemeinen deutlich mehr Erfahrung als der übliche TA. Hängt natürlich auch vom TA ab, es gibt welche die sich drauf spezialisiert haben.
Dann muss man auch bedenken, dass eine Kastration beim Rüden ein Vergleichbar kleiner und kurzer Eingriff ist. Er wird nicht so tief und so lange in Narkose sein wie z.B. bei einer OP wo die Bauchdecke geöffnet wird, wie es z.B. bei einer Kastration von Hündinnen der Fall ist oder einer Milzentfernung.
Das verringert das Risiko etwas. Je tiefer und je länger die Narkose desto höher das Risiko. Dazu kommen dann Vorerkrankungen, auch der MDR 1 Defekt, Allgemeinbefinden, das Alter, was das Risiko steigen lässt.
Ich muss eingestehen, ich bin ein totaler Narkoseschisser. Auch ohne Gendefekt. Ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Ich bin jedesmal ein Wrack um dann hinterher fest zustellen, dass es ja doch gar nicht so schlimm war. Aber es ist und bleibt ein Risiko, egal ob mit oder ohne Gendefekt.
Meine Tasha, abgesehen von ihrer Hormonsache, war ein völlig gesunder Hund, und hat während ihrer Kastration aufgehört zu atmen. Die TA hat es super gemacht, sie hat überlebt, ohne „Schäden“. Sowas und anderes kann immer mal passieren, weswegen man wirklich gut überlegen sollte ob die Narkose, OP, Zahnreinigung und auch Kastration wirklich sein muss.
Eine Zweitmeinung bei einem anderen TA finde ich daher grundsätzlich immer gut 👍🏻
Zum Chip kann ich leider nichts beitragen. Hatten wir noch nicht.