Was heißt NOTFALL?
Mein Tier (oder Mensch) verhält sich sehr auffällig als ich es normal kenne, beobachte ich vielleicht noch etwas?
Puls fühlen, Schleimhäute testen, Bewusstsein beurteilen, Druckverband anlegen (Vorsicht vor abschnüren des Gewebes!)
! Dies sind Maßnahmen die ich zuvor einüben muss, damit ich im Notfall geübt agieren kann.!
Wenn ich folgendes feststellen kann, geht's sofort zum Tierarzt:
... wurde gebissen, jede Bisswunde kann zum heftigen Infekt ausarten deshalb spätestens am Folgetag immer zum Tierarzt. Aber ein Notfall sind mehrere auch tiefe Bisse.
... hat Fieber (kühlen) oder noch schlimmer Untertemparatur (wärmen).
... ist mehr als schläfrig bzw nicht adäquat ansprechbar.
... einfach umgefallen, kollabiert oder schlägt mit seinen Gliedmaßen heftig und unbeherrscht (erstmaliger Krampfanfall? Nie festhalten) dabei nicht mehr ansprechbar!
... höherer Blutverlust egal ob Maul- oder Magen-/Darmblut, offene vielleicht klaffende Wunde (Erstverband oder Druckverband anlegen).
... wässrig oder anhaltende Kot absetzen, kann einen Notfall auslösen wenn zulange gewartet wird.
... nach einem Autounfall, auch wenn der Hund äußerlich keine Verletzungen hat, die inneren können gravierend sein und erst später in Erscheinung treten.
... Eiter entleert sich aus größerer Umfangsvermehrung, evtl. steckt ein Fremdkörper noch darin. (Muss kein Notfall sein, Tierarztbesuch aber ratsam).
... Hund hat etwas gefressen weiß nicht was, zeigt nach 1 - 2 Std irgendwelche Symptome, sofort!
... bei dringendem Verdacht auf Giftköder! *Sofort* zum Tierarzt !!!
... Ohren-/ Augenverletzung, bei Durchdringung des Augapfel mit Gegenständen. Stecken lassen, niemals heraus ziehen!
... ein Stöckchen steckt im Maul/ Gaumen fest, unbedingt stecken lassen!
... ein großer oder schwerer Gegenstand ist auf das Tier gefallen, ist wie beim Autounfall.
... Einquetschungen, je nach Schwere haben Knochenbrüche (Rippen, Beine etc.) zur Folge.
... Reanimation erfolgreich gewesen! Zur Sicherheit im Anschluss untersuchen lassen auch wenn es sich normal verhält.
... Verbrennungen z.B. im Gesicht, Pfoten immer. Je nach Größe ist Flüssigkeitsverust über Infusionen notwendig, Schmerzmittel wichtig und Antibiotika. Infektionen müssen verhindert werden.
... unterschätzt wird immer noch die *Magenderehung* die auch ein absoluter Klassiker für die *Notfelle* (Siehe nach, was das bedeutet und die Symptome).
... neu aufgetretene Atemnot je nach Ausmaß (bei einigen Rassen ja Standard). Bei heißen Temperaturen ist das starke Abhecheln der Hunde nicht mit Atemnot zu verwechseln! Hunde mit Atemnot können sich nicht mehr hinlegen, geschweige denn auf die Seite.
*Den Hund nicht zum hinlegen zwingen.*
Atemnot aus welchem Grund auch immer und das bei Bewusstsein eins der übelsten Symptome, deshalb schnellst für Abhilfe sorgen.
Es gibt mit Sicherheit noch mehr Notfallsituationen aber ich denke, dass es die häufigsten sind.
Bei Unsicherheit den Tierarzt/Sprechstundenhelferin kontaktieren, das hilft auf jeden Fall weiter.
Mein Anliegen? Wenigstens vorab als Hilfe gedient zu haben.
Weil ich Tiere über alles liebe und es immer wieder neue Hundebesitzer hier gibt, die nicht Erfahrung der "alten 🐇" haben.
Noch zuletzt, macht euch nicht bei FREMDEN schlau, sondern bei Fachleuten, dein Tierarzt und die im Internet vertreten sind.
Ich war beruflich in der medizinisch- pflegerischen Sparte.