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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 3. Aug.

Guideline: Wann sollte ich zum Tierarzt gehen

Liebe Community, mehr als einmal stand ich schon vor der Frage: Gehe ich jetzt zum Tierarzt oder warte ich noch ab? Wann ist es Zeit und wann kann ich meinen Vierbeiner einfach schlafen lassen. Ich möchte hier gerne eine Sammlung starten, bei welchen Symptomen (oder Symptom-Kombination) ich zum Tierarzt gehen sollte und ich noch abwarten kann. Ich gebe mal Beispiele aus unserem Leben: - Emil spuckt Freitagnachmittag einmal und hat seit einer Woche breiigen Stuhl. Samstag am frühen Morgen gegen 4 übergibt er sich erneut, wiederholt um 7. Ich habe dann geschaut, ob die Schleimhäute okay sind. Er war noch immer fit, hatte Appetit (bettelte), machte sein Häufchen. Insgesamt war er gut drauf. Das übergeben wiederholte sich dann stündlich. Er fing an zu zittern und sich hinzulegen. In dem Moment, wo sich sein Zustand veränderte, habe ich sofort beim TA angerufen und war 20min später dort. Was war’s…. Darmverschluss, NotOp🙈 würde ich es wieder so machen, ja! - zweites Beispiel: Lina lahmt. Immer mal wieder, unregelmäßig und ich konnte keinen Auslöser feststellen. Also viel an der Leine, alles bisl langsamer. Das habe ich mir tatsächlich eine Weile angeschaut, war dann mit ihr bei der Physio, die mir geraten hat das mal tierärztlich abklären zu lassen. Notfall nein, Tierarzt ja. Was sind eure Erfahrungen? Wann geht ihr direkt zum Tierarzt und wann wartet ihr ab? WICHTIG: Ich habe aufmerksam die Community Richtlinien gelesen und darin folgendes gefunden: „Unterschiedliche Meinungen sind willkommen, solange sie respektvoll ausgetauscht werden. Wir laden dich ein, dich mit Offenheit, Freude und Rücksichtnahme auf andere Mitglieder einzubringen.“ und weiter: „Im Sinne aller akzeptieren wir kein Verhalten, das unsere Community stört oder ihr schadet.“ Ich bitte also alle, die sich hier beteiligen, positiv zu bleiben und über die EIGENEN Fälle zu berichten. So können wir uns als Community stärken, uns gegenseitig helfen und uns gemeinsam weiterentwickeln.
 
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Angelika
27. Juni 20:58
Unsere ist vor zwei Jahren von einer Biene gestochen worden, was ich aber nicht gleich erkannt hatte, sie ist plötzlich zu mir gekommen und hat die Pfote geleckt, hab es mir angesehen und gedacht ein Zeck und hab was entfernt. Sind dann weiter gegangen, haben wem getroffen und ich mich unterhalten, da hat dann Manou schon hektisch Gras gefressenen und sich erbrochen. Da hab ich mal den Tierarzt angerufen, der meinte warten wir noch ab. Also bin ich nach Hause, da ist sie aber dann hektisch hin und her gelaufen und wollte sich nirgendwo hinlegen, also noch mal Tierarzt angerufen, er sagte ich soll dann vorbeikommen, er hat aber noch einen Notfall. Wie ich angekommen bin, waren Manou ihre Schleimhäute blass, und der ganze Körper geschwollen und die Haut dunkelrot. Sie war dann drei Stunden an der Infusion… jetzt hab ich immer eine Notfalltablette mit….
 
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Nadine
27. Juni 21:00
Wir hatten zum Glück noch keinen wirklichen Notfall. Ist bei uns auch ziemlich blöd, weil die nächsten Kliniken jeweils mindestens 45 Minuten entfernt sind 🙈 Aber trotzdem paar Situationen, wo wir so schnell wie möglich zum Tierarzt sind bzw es versucht haben 🙈.

Situation 1: Hund hat eine Wurstpelle inklusive Metallstück gefressen. Ich hatte wegen der spitzen enden vom Metall mega Schiss und wollte zum erbrechen lassen zum Tierarzt, leider war es recht früh morgens. Also meinen Tierarzt angerufen, natürlich wegen Krankheit geschlossen. Wir haben hier einen "notdienstring", also eine Nummer, die 18 Stunden am Tag zum Dienst habenden Tierarzt weiterleitet. Das war mein nächster Versuch. Ich war zwar in der Dienstzeit, aber die hatten wohl die falsche Nummer hinterlegt 🙈 Jedenfalls kam "kein Anschluss unter dieser Nummer". Da ich ausschließen wollte, dass die Nummer falsch ist, natürlich noch mehrmals versucht - nichts. Parallel schonmal meinen Freund auf der Arbeit verständigt (15 Minuten entfernt), weil er das Auto hat. Dann den nächsten Tierarzt in der Umgebung angerufen, da hieß es entweder sofort erbrechen lassen oder uns bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten. Arzt ist aber erst in 2 Stunden da, bis wir in der Klinik sind ist zu spät. Ich hab alle Tierärzte der umgebung durch telefoniert und keiner war da. Also blieb nur abwarten und ich hab sauerkraut gefüttert. Die nächsten Tage war gut beobachten angesagt. Ist problemlos hinten raus gekommen, aber ich würde jederzeit wieder versuchen zum Tierarzt zu kommen. Und wenn es was größeres ist definitiv in Richtung Klinik los fahren.

2. Situation: ich hab Wayne auf dem Spaziergang eine Wespe aus der Seite gepflückt, auf dem Heimweg hat er sich übergeben. Habe es als schock abgestempelt. Als dann aber seine Lefze etwas angeschwollen ist, er deutlich träger war als sonst und er nicht mal Lust hatte, seinen gefrorenen Kong (zur Ankühlung) zu schlecken, hab ich sofort beim Tierarzt angerufen. Mein Freund ist aus einem Kundenmeeting raus und hat uns abgeholt. Der Tierarzt hat tatsächlich geschaut, es war nicht allzu dick und uns dann ein Notfall Medikament mitgegeben, falls es doch noch weiter anschwillt. Da wir das Medikament jetzt daheim haben, würde ich das in Zukunft in so einem Fall geben, aber trotzdem schonmal schauen, dass das Auto daheim bereit steht und auch den Tierarzt informieren.

Das 3. ist ne bisschen längere Geschichte. Wayne kam mit abgebrochenem Zahn bei mir auf Pflegestelle, ich wollte zum Tierarzt und durfte nicht (der Verein entscheidet sowas ja). Er hat viel geschmatzt, was ich auch auffällig fand. Nach der Übernahme wurde es als erstes abgeklärt und dann auch bald behandelt. Bei einem abgebrochenen Zahn würde ich auch jederzeit direkt zum Tierarzt gehen. Zum einen ist es sehr schmerzhaft, zum anderen kann er nur eine sehr begrenzte Zeit noch erhalten werden. Das Wochenende abwarten heißt leider oft, da ist nix mehr zu machen und der Zahn muss gezogen werden. Aber hier geht's natürlich nicht um Minuten.
Waynes Zahn konnte übrigens erhalten werden, das war aber wohl auch das erste Mal, dass die Ärztin den Fall nach so langer Wartezeit hatte.
 
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Angelika
27. Juni 21:00
Aber ich denke besser einmal zuviel zum Tierarzt als zuwenig, und manches geht auch telefonisch
 
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Katrin
27. Juni 21:07
Ich bin der Meinung das wenn ich mich selber bereits Frage ob ein Arztbesuch nötig ist die Antwort eigentlich schon klar ist. Denn in dem Moment bin ich mir unsicher ob ich das Problem selber in den Griff bekomme und dann ist professionelle Hilfe für mich einfach selbstverständlich. Sofort und persönlich und nicht in Form von Q&A Texten.
 
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Joanne
27. Juni 21:13
Von meiner Hündin die linke backen Seite wahr öfter mal dick ging aber auch wieder weg. Jetzt geht's nicht mehr weg , sie hat nicht wirklich Anzeichen auf Symptome oder Schmerzen gehabt, sie hat halt schon länger einen stärkeren unangenehm Mundgeruch habe mir aber nichts dabei gedacht. Nun wahr ich beim Tierarzt und der Zahn muss ihr nächsten Monat gezogen werden unter Nakose.
 
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Sonja
27. Juni 21:14
Wir haben neulich mit dem Tierarzt gescherzt, ob wir uns einmieten können. Weil ich auch bei Kleinigkeiten lieber mindestens angerufe. Und dann in der Regel zu hören kriege "das müssen wir uns ansehen". Die Praxis hat mehrere Ärzte, die durchschnittliche Wartezeit MIT Termin ist 1 h. Also nur um Geld zu verdienen bestellen die uns nicht da hin.
Seit ich Yoshi habe, finde ich die Entscheidung schwieriger, denn er hat Panik, wenn Menschen sich auf ihn zu bewegen, so dass jeder Tierarztbesuch für ihn Quälerei ist.
Wenn er mal sein Futter verweigert, ist das nicht ungewöhnlich. Wenn er aber öfter nichts frisst, ab und zu Erbrechen muss, und den anderen Hunden beim Spielen lieber ausweicht, ist was im Argen. Seit Anfang April kämpfen wir damit, hauptsächlich Sodbrennen und Futterverweigerung, zwischendurch hat er außer selbst gekochtem Huhn alles stehen lassen. Nun war die dritte Kotuntersuchung Giardien-positiv. Bekämpft mit Metronidazol. Nach 2 Tagen noch mal den TA angerufen, weil er ein wenig häufiger als vorher erbrochen hat. Metronidazol abgesetzt, Panicur gegeben. Für den TA war es sehr viel eindeutiger als für mich, dass er Metronidazol nicht verträgt. Aber wie gesagt, wenn ich nicht sicher bin, rufe ich lieber an.
 
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Sonja
27. Juni 21:27
Aktuelles Thema: Grannen.
Shiba: 1 im Auge (Symptome: tränendes Auge, reiben), 1 im Ohr (Kopf schütteln und schief halten, Schmerzen bei bestimmter Kopfhaltung, am Ohr kratzen). Lucy: 1 im Ohr, 1 zwischen den Zehen, aber nur ein kleiner Punkt zu sehen. Hab ich erst entdeckt, als da eine kleine Eiterbeule war. Nala: 1 im Pfotenballen, von 4 mm schaute nur 1 raus.
Die in den Ohren saßen so tief drin, dass nichts zu sehen war. Die im Auge war weit drin, manchmal zu sehen, aber auf keinen Fall von uns Laien zu fassen. Die in den Pfoten saßen bombenfest, schauten aber kaum raus. Die Tierärzte haben in allen Fällen bestätigt, dass das Notfälle sind (1x sonntags)
 
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Sonja
27. Juni 21:36
Kein Notfall, aber der richtige Zeitpunkt schwierig zu bestimmen: bei Lucy sind die oberen Reißmilchzähne nicht von selbst raus gegangen. Symptome siehe Foto. Die endgültigen Reißzähne waren schon weit ausgebildet.
Unsere TA meinte, das hat noch 1-2 Monate Zeit. Die Nottierärztin, die die Granne entfernt hat, meinte, wir sollten nicht mehr lange warten, die Milchzähne müssten raus.
In dem Fall habe ich die Medizinische Sprechstunde um eine Empfehlung und Argumente gebeten. Und dann die von der KV bezahlte Videosprechstunde bemüht.
Dann stand es 3:1 für eine OP, so bald wie möglich, nur kein Stress. Jetzt sind die Milchzähne raus. Das hat nicht unser TA gemacht, sondern die Tierklinik, die wir schon ab und zu aufsuchen mussten.
 
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Sonja
27. Juni 21:52
Sammy 🌈 , Labrador - Sennenhund - Mix, hat geschnarcht, dann zunehmend laut geatmet. Bei Gelegenheit haben wir die TÄin gefragt, die meinte nach einem Blick in den Hals, das Gaumensegel sei zu lang, das sei harmlos.
Es wurde ganz langsam schlimmer, über Monate, bis er bei Anstrengung anfing zu röcheln. Ich wieder angerufen, wollte nach einem Termin fragen, vielleicht in 1 Woche. Denn die Atmung wurde wieder unauffällig, wenn er zur Ruhe kam. Nach ein paar Fragen hieß es aber, sofort kommen. 1/2 h Fahrt, Sammy fing wegen der Aufregung wieder an zu röcheln. Die Tierarzthelferin sah und hörte das und holte sofort die Tierärztin. Die schaute 1x kurz und schickte uns gleich weiter in die Tierklinik. Sofort losfahren, keine Umwege oder Pausen, sie würde uns in der Zwischenzeit ankündigen. 1 h Fahrt. Er wäre beinahe erstickt, wir haben es gerade noch geschafft.
Diagnose: Kehlkopflähmung. Die Stimmbänder erschlaffen dabei, so dass keine Lücke mehr für die Atemluft bleibt. (Ich hoffe, ich habe das jetzt korrekt wiedergegeben). In einer Not-OP wurde ein Stimmband seitlich angetackert, und er bekam wieder Luft.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 00:11
Jetzt mal ein Gegenbeispiel zu den ganzen ernsten Fällen.

Mein Hund hechelt vermehrt, ist unruhig, fiepst und jammert ständig und frisst kaum.
Jetzt hätte ich im Forum mit Sicherheit so einige Vorwürfe bekommen "sofort zum Tierarzt!!!!! Wie kann man nur warten!"

Eine 5 Minuten Google Suche verrät mir aber, dass mein Hund mit großer Wahrscheinlichkeit eine läufige Hündin wittert.
Und ja, seit ich ihn übernommen habe, hat er zum ersten Mal so einen Liebeskummer 💔🥴....

Und ich will jetzt nicht sagen, dass man nicht zum Notdienst soll, wenn etwas nicht stimmt. Aber sich vorher informieren oder auch mal andere Hundehalter fragen ist auch nicht verkehrt, wenn keine akute Lebensgefahr besteht.