Katrin, ich bin voll und ganz Deiner Meinung. Weil ich es gerade genau so erlebe.
Vor Nala und Lucy hatte ich lange keinen Welpen, sondern nur erwachsene Hunde. Daher war ich selbst unsicher, was man den Kleinen zumuten kann. Wir haben es vorsichtig begonnen, sind aber binnen 1-2 Wochen zu einer normalen Dauer von 1-2 Stunden Spaziergang über gegangen. DAS IST NICHT AUF ANDERE WELPEN ÜBERTRAGBAR! Warum? Weil wir in ländlicher Einsamkeit leben, und nur durchschnittlich 1x pro Woche eine Hundebegegnung haben - seit wir mehr Hunde halten auch nur von weitem. Also sind das lange, aber reizarme Spaziergänge. Weder Nala noch Lucy waren danach besonders geschafft.
Wenn wir aber woanders hinfahren, und dort mehr Leuten, Hunden oder anderen außergewöhnlichen Dingen begegnen, müssen wir den Spaziergang kurz halten oder häufig längere Pausen machen.
Es kommt eindeutig auf die Reize an, denen der Welpe ausgesetzt wird. Und wenn man dafür (noch) keinen Blick hat, sollte man besser die 5-Minuten-Regel anwenden, zum Wohle des Hundes.
Was ich aber auch zu Bedenken gebe: Unsere Hunde können in der ländlichen Einsamkeit viel toben und rennen. Im Vergleich zu gleichaltrigen Hunden (z. B. bei Treffen mit Wurfgeschwistern) sind sie motorisch geschickter, geschmeidiger, ausdauernder unterwegs. Sie trainieren ihre Muskulatur, ihre Reaktionsfähigkeit. Der gesamten Entwicklung des Hundes tut das unglaublich gut. Daher finde ich es falsch, wenn man sich strikt und ausnahmslos nach der 5-Minuten-Regel richtet. Und fatal finde ich, wenn durch diese Regel der Eindruck erweckt wird, dass man Welpen bezüglich körperlicher Belastung schonen und in Watte packen muss.