Es klingt wirklich sehr belastend, dass deine Hündin schon so lange unter starkem Sodbrennen leidet und bisher keine der durchgeführten Untersuchungen oder Behandlungen geholfen hat. Chronisches Sodbrennen beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben. Manche Tiere haben eine Überproduktion von Magensäure, andere wiederum zu wenig – auch das kann Beschwerden hervorrufen, weil Futter dann im Magen „gärt“. In solchen Fällen wird manchmal testweise mit Magensäureblockern wie Omeprazol oder Famotidin gearbeitet, um zu sehen, ob sich die Symptome bessern.
Auch die Fütterung spielt eine große Rolle. Manche Hunde kommen mit kohlenhydratarmen Rationen deutlich besser zurecht, andere profitieren von einer sehr exotischen Proteinquelle wie Pferd, Känguru oder Insektenprotein. Es kann außerdem helfen, die Näpfe leicht erhöht anzubieten, um Luftschlucken zu vermeiden, oder die Tagesration in vier bis fünf kleinere Mahlzeiten aufzuteilen. Eine kleine Spätmahlzeit kurz vor dem Schlafengehen kann nächtliches Sodbrennen ebenfalls lindern.
Beim Thema Darmflora ist es wichtig zu bedenken, dass nicht jedes Tier Probiotika oder Zusätze wie Ulmenrinde oder Zeolith verträgt – manchmal reizen sie sogar zusätzlich. Daher kann es sinnvoll sein, eine Zeitlang auf ein sehr simples Futter ohne Zusätze zurückzugreifen, um den Magen zu entlasten.
Das neu hinzugekommene Pfotenlecken könnte ein Hinweis auf eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine allergische Reaktion sein, auch wenn Tests bisher unauffällig waren. Manchmal ist es auch eine Art „sekundäres Symptom“: Wenn Magen und Darm dauerhaft gereizt sind, kann das Immunsystem überlastet reagieren, und die Haut zeigt es zuerst.
Andere mögliche Ursachen, die man nicht übersehen sollte, sind chronische Bauchspeicheldrüsenprobleme, eine Hiatushernie (bei der ein Teil des Magens nach oben Richtung Zwerchfell rutscht und Reflux verursacht) oder hormonelle Störungen wie eine Schilddrüsenproblematik. Diese Dinge sieht man nicht immer sofort im Ultraschall.
Ganz praktisch können kleine Veränderungen schon etwas bringen: das Futter leicht andicken, damit es nicht so schnell hochläuft, große Wassermengen direkt nach dem Fressen vermeiden und ein Ernährungstagebuch führen, um mögliche Muster zu erkennen.
Wenn du das Gefühl hast, dass ihr trotz Diäten, Zusätzen und naturheilkundlicher Begleitung nicht weiterkommt, könnte ein Termin in einer Tierklinik mit gastroenterologischem Schwerpunkt hilfreich sein. Dort stehen weitere Diagnostikmöglichkeiten wie eine Magenspiegelung zur Verfügung, die manchmal entscheidende Hinweise liefert.