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Dogorama
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zuletzt 3. Juni

Das krachende Einrenken bei Hunden – Wohltat oder Gefahr? 💥

Hallo zusammen, in den sozialen Netzwerken tauchen immer mehr Videos auf, in denen Hunde von Chiropraktikern „eingerenkt“ werden. Dabei hört man oft ein lautes „Knacken“ oder „Krachen“, was bei vielen Zuschauern gemischte Gefühle auslöst. Während einige die Behandlung als wohltuend und notwendig sehen, äußern andere Bedenken bezüglich der Sicherheit und möglichen Risiken. Das Knacken selbst entsteht durch das Platzen kleiner Gasbläschen bei Druckveränderungen in den Gelenken, aber ob das wirklich etwas Gutes bedeutet, ist umstritten. Besonders kritisch wird es, wenn solche Behandlungen ohne fundierte Diagnosen oder von Personen ohne ausreichende Qualifikation durchgeführt werden. 🤔 Unsere Fragen an euch: ⁃ Wie steht ihr zu diesem Thema? Habt ihr bereits Erfahrungen mit der Chiropraktik bei euren Hunden gemacht? ⁃ Wie lasst ihr eure Vierbeiner in solchen Fällen (Blockaden etc.) behandeln? ⁃ Denkt ihr, dass das krachende Einrenken wirklich nachhaltig etwas bringt? Wir sind gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen! Hier geht's zum Blogartikel: 👇 https://dogorama.app/de-de/blog/vorsicht-vor-dem-trend-cracking-bei-hunden---wie-sicher-ist-das-einrenken-wirklich/
 
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Dogorama-Mitglied
18. Aug. 15:51
Chiropraktiken sind weder für Mensch noch für Tür eine geeignete Behandlungsmethode, Blockaden zu lösen oder Wirbel „einzurenken“. Jeder mit halbwegs gesundem Menschenverstand müsste wissen, dass gewaltvolle „Behandlungen“ nicht zielführend sind.
 
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DerDirk
18. Aug. 16:04
Da ich gerade dabei bin, mein erstes Buch über Hunde und Hundemedizin zu schreiben, in dem ich auch meine Eindrücke aus der Tierarztpraxis schildere, kann ich das hier schon mal üben. Ich weiß, um welche Person es geht, und kann sagen, dass ich selbst schon einmal dort war. Irgendwie hat mir die Erfahrung nicht so gut gefallen. Was mir besonders aufgefallen ist, ist, dass das ganze Thema ausgeschlachtet wird. Teures Vitaminpulver wird verkauft, das normalerweise viel günstiger zu haben ist. Naja, einmal im Fernsehen und schon wird das Thema groß aufgebauscht. Nun ja, das laute Krachen, das oft beim Einrenken (manuelle Manipulation) durch Chiropraktiker zu hören ist, wird häufig mit dem Platzen von Gasblasen in den Gelenken assoziiert. Während diese Manipulationstechniken bei Menschen und Hunden in bestimmten Situationen helfen können, können sie auch Risiken bergen, besonders wenn sie unsachgemäß oder ohne genaue Diagnose angewendet werden.

Gründe, warum das Einrenken bei Hunden gefährlich sein kann:

1. Anatomische Unterschiede:
Hunde haben eine andere Anatomie und Biomechanik als Menschen. Die Anwendung von Techniken, die für den menschlichen Körper entwickelt wurden, kann bei Hunden zu Verletzungen führen.

2. Risiko von Verletzungen:
Unsachgemäße Manipulation kann zu Schäden an Muskeln, Bändern, Sehnen, Nerven und sogar an der Wirbelsäule führen. Bei Hunden kann dies zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder schwerwiegenden neurologischen Problemen führen.

3. Vorhandene Gesundheitsprobleme:
Bei einem Hund, der bereits Probleme mit den Knochen, Gelenken oder der Wirbelsäule hat, kann das Einrenken diese verschlimmern. Ohne gründliche Untersuchung, z.B. durch Röntgenaufnahmen, kann es schwer sein zu wissen, ob Manipulationen sicher sind.

4. Stress und Angst:
Hunde verstehen nicht, was mit ihnen geschieht, und können durch das Einrenken gestresst oder verängstigt werden. Dies kann ihre Symptome verschlimmern oder zu einem Verhalten führen, bei dem sie sich verteidigen oder angreifen.

5. Mangel an Fachwissen:
Nicht jeder, der sich als Chiropraktiker für Tiere ausgibt, hat die notwendige Ausbildung und das Fachwissen. Dies erhöht das Risiko von Fehlbehandlungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Einrenken von Hunden durch Chiropraktiker gefährlich sein kann, wenn es nicht von gut ausgebildeten Fachleuten mit spezifischem Wissen über die Tieranatomie und unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustands des Hundes durchgeführt wird. Es ist wichtig, dass Tierbesitzer vor solchen Behandlungen immer einen erfahrenen Tierarzt konsultieren.

Lieben Gruß DerDirk
 
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Dogorama-Mitglied
18. Aug. 16:06
Meine Cousine hat in 3 ! Wochen einen Kurs gemacht und darf sich jetzt Osteopathin nennen . Wenn ich überlege , dass es irgendeinen Menschen gibt , der sich nach 3 Wochen Chiropraktiker nennen darf , und ich den an meinen Hund lassen soll , schüttelt es mich .
Das kann so nicht stimmen. Hier ein Auszug aus der Quelle osteokompass.de: Osteopath/Osteopathin
Die Bezeichnung wird allgemein für Therapeuten verwendet, die vorwiegend oder ausschließlich Osteopathie praktizieren. Der Begriff bezeichnet aber keinen eigenständigen Beruf, da es diesen in Deutschland nicht gibt.
In Hessen ist die Bezeichnung als staatlicher Titel geschützt und wird durch die „Weiterbildungs- und Prüfungsordnung im Bereich der Osteopathie“ (WPO-Osteo) vom 04.11.2008 geregelt. Als Osteopathen dürfen sich in Hessen nur Physiotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister nennen, die eine osteopathische „Weiterbildung“ an einer „staatlich anerkannten Weiterbildungseinrichtung“ durchgeführt haben.

Es gibt verschiedene Wege, sich osteopathisch weiter zu qualifizieren. Das setzt aber immer eine medizinische oder therapeutische Ausbildung voraus. Und auch dann geht hier nichts unter 400 UE. Zwar ist in Deutschland Osteopath keine Berufsbezeichnung. Dennoch darf auch hierzulande niemand osteopathische Befundung oder Behandlung nach einem 3wöchigen „Schnupperkurs“ (denn was anderes kann es in der Kürze bei einem so umfangreichen Thema nicht sein) praktizieren.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Aug. 16:13
Also dieses krachende einrenken ist nicht gefährlich hat auch keine spätfolgen.. Es ist halt in dem Moment eine Entlastung der Gelenke und nimmt den Druck raus. Mit der richtigen Ausbildung kann es durchaus was werden, es kann auch bei Hunden funktionieren..
Wenn es kracht und knackt, kann es nur mittels Kraft erzeugt werden. Das kann nicht gesund sein!!!
 
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DerDirk
18. Aug. 16:14
Die Behandlung durch einen Chiropraktiker für Hunde kann, je nach Land und den dort geltenden Regelungen, von Personen mit unterschiedlichem Ausbildungsstand durchgeführt werden. In vielen Ländern gibt es spezielle Ausbildungen und Zertifizierungen für Tierchiropraktiker, die in der Regel an Tierärzte oder Humanchiropraktiker gerichtet sind, die sich weiterbilden möchten. Eine fundierte Ausbildung und Zertifizierung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Person, die die Behandlung durchführt, über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügt. In den meisten Fällen ist eine formale Ausbildung erforderlich, um Chiropraktik an Tieren durchzuführen. Dies kann entweder im Rahmen eines veterinärmedizinischen Studiums mit einer Spezialisierung auf Chiropraktik oder durch ein spezielles postgraduales Programm erfolgen. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Ausübung der Chiropraktik bei Tieren variieren stark von Land zu Land. In einigen Ländern darf die Chiropraktik nur von Tierärzten ausgeübt werden, in anderen können auch entsprechend ausgebildete Humanchiropraktiker mit zusätzlicher Qualifikation Tiere behandeln.

Wenn eine Person ohne die notwendige formale Ausbildung und ohne Zertifizierung solche Behandlungen durchführt, handelt es sich um eine nicht anerkannte oder illegale Praxis, die sowohl für den Hund als auch für den Behandler gefährlich sein kann. Es ist daher wichtig, sicherzustellen, dass die Person, die die Chiropraktik durchführt, eine qualifizierte und anerkannte Ausbildung abgeschlossen hat, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten.

Lieben Gruß
 
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Erika
18. Aug. 16:29
Also ich als Mensch hatte das Problem, sehr sehr viele Wirbelsäulemblockaden gehabt zu haben, was auf schwache Muskulatur und Bindegewebsschwäche zurückzuführen ist. Je häufiger also beim Hund eingerenkt werden muss, desto schwächer ist seine Muskulatur. Hier muss der Hund unter fachlicher Anleitung seine Muskulatur und sein Bindegewebe stärken. Das muss vom Tierarzt verordnet werden, denke ich. Warum soll es beim Hunden anders sein als bei Menschen. Hoffe, dass ich helfen konnte. Gruss Erika
 
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Sonja &
18. Aug. 16:32
Was ich so schlimm finde. Da wird eingerenkt und vorher wurde kein MRT gemacht. Ggf hat der Patient einen Vorfall.
 
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Katrin
18. Aug. 16:57
Mit Hund war ich noch nie beim Knochenknacken aber ich war mit 2 von 3 Kindern beim Chiropraktor. Knacken kam zwar auch (selten) vor aber weder so laut noch war es das Ziel. Die meiste Zeit hörte man nix und wenn ich nicht selber die Ergebnisse nach den Behandlungen gesehen hätte hätte ich das ganze wahrscheinlich als wirkungslos abgetan.

Wichtig war mir allerdings die Qualifikation. Dort in der Praxis arbeiten Chiropraktoren die im Ausland (USA und England) studiert und sich spezialisiert haben. Ein ähnlich umfangreiches Studium sollte auch hier Voraussetzung sein auch für Tiere. Erst wenn solche Berufe anerkannt sind und es eine entsprechende gute und einheitliche Ausbildung dafür gibt käme es für mich in Frage. Solange das nicht der Fall ist wird mein Hund nur zu Tierärzten mit entsprechender Zusatzausbildung gehen.
 
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Mary
18. Aug. 17:21
Als zertifizierte Hundemasseurin lehne ich diese Praktik STRIKT ab, da es gezieltes Knacken der Gelenke ist, dass nichts bringt. Wissenschaftlich bewiesen, dass Chiropraktik weder bei Tier noch Mensch hilfreich ist. LG
 
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Cari mit
18. Aug. 18:01
Wie kommt das, dass man sagt, in der Chiropraktik wird geknackt und eingerenkt, wenn man hier aber von den meist Tierärzten mit Chiropraktiker Zusatzausbildung liest, dann knackt da gar nichts?
Wie gesagt, unsere Tiere gehen wenn auch nur zu ‚unserer‘ Chiropraktikerin, die auch Tierärztin ist und im Gegenteil, sie macht alles ganz minimal und sanft, da knackt oder kracht nichts.