Ich stelle es mir bitter vor, wenn man als Tierarzt ein Tier vor sich liegen hat, dem geholfen werden könnte, dem Halter aber offensichtlich die Mittel fehlen. Würde ein Tierarzt dann Crowdfundig empfehlen, oder was wären die alternativen Empfehlungen?
Es stellt immer wieder ein großes Problem dar, gerade weil die Tierbesitzer oft nicht wirklich realisieren, was das Problem ist. So hatte ich zum Beispiel den Hund einer Dame in Behandlung, der massiv von Flöhen und Räudemilben befallen war, dass jegliches Fell nicht mehr vorhanden war und die Haut nur noch aus Borken bestand. Die Dame hat den Hund zwar sehr geliebt, jedoch kein Geld zur Verfügung gehabt und letztendlich die Warnzeichen ignoriert und die Behandlung immer weiter hinaus geschoben. In diesem Fall ist es dann die Aufgabe des Tierarztes dem Besitzer mitzuteilen, dass das fehlende Handeln für Schmerzen, Leiden und teilweise auch zum Tode geführt hat.
Kann eine Kunde nicht zahlen, so wird für gewöhnlich gefragt, ob Verwandte oder Freunde eingreifen können. Dass Crowdfunding empfohlen wird, ist mir tatsächlich noch nicht begegnet. In solch heftigen Fällen, wie oben beschrieben, wird allerdings oft ohne Bezahlung eine Behandlung durchgeführt und zeitgleich das Veterinäramt gerufen.