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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 4. Apr.

Brachycephale Hunderassen

Ein Thema das viele Emotionen auslöst und gerade bei Besitzern einer solchen Rasse auch mal negativ aufgefasst wird. Trotzdem würde ich gerne etwas mehr dazu informieren, da hier auch häufiger Erstbesitzer von Hunden sind und die jenigen, die noch auf der Suche nach ihrem ersten Hund. Unter Brachyzephalen Rassen fallen die bekannten Plattnasen Hunde -auch Katzen- die auch als Qualzuchten bezeichnet werden. Die Beliebtheit dieser Rassen ist auch in heutiger Zeit immer noch groß. Was auch darauf zurückzuführen ist, dass zum einen kognitive Dissonanz herrscht, aber auch, weil immer noch der Aberglaube umher geht, dass diese Rassen auch gesund sein können. Vorab muss man hier sagen, es ist leider unmöglich ein komplett gesundes Tier dieser Art zu züchten. Es gibt Vertreter die weniger Probleme haben als andere, aber das sollte man nicht als etwas gutes Ansehen. Denn weniger Leid heißt am Ende nicht, gar kein Leid. Was sind nun klassische Krankheitssymptome dieser Rassen? Nun das auffälligste Symptom ist wohl die Atmung. Brachyzephale Rassen sind anatomisch so verzüchtet worden, dass durch ihre Kopfform keine freie Atmung möglich ist. Die Atemwege sind zu kurz und die Nasenlöcher häufig so stark verengt das ein Eingriff notwendig ist, bei dem die Nasenlöcher erweitert werden. Sie werden dafür ausgelötet und die äußere Nase wird etwas frei geschnitten. (Ich liefere gerne Bilder von Tierärzten auf Nachfrage, posten werde ich sie aber nicht, weil es kein schöner Anblick ist) Da das Maul zudem sehr klein ist, ist das Gaumensegel fast immer zu groß. Das Gaumensegel ist unter anderen für die Regulierung der Atmung zuständig. Bei Brachyzephalen Rassen ist diese Regulierung sehr schwierig möglich, durch das zu große Gaumensegel. Es rutscht teilweise bei der Atmung in die Luftröhre und verschlimmert dadurch noch die Atemprobleme. Durch diese Atemprobleme sieht man diese Rassen oft mit erhöhtem Kopf schlafen. In manchen Fällen schlafen diese Rassen aber auch mit Spielzeug im Maul. Das sieht zwar sehr süß aus, dient dem Hund aber dazu nicht zu ersticken im Schlaf. Ein weiteres Problem stellt auch das Gebiss an sich da. Das Maul ist zu klein und deformiert. Dementsprechend schaut auch das Gebiss aus. Zähne die sich überlappen, Zähne die schief wachsen, Zähne die gar nicht erst wachsen. Dadurch entstehen häufig Entzündungen im Maul. Das Kauen fällt diesen Hunden dementsprechend auch oft sehr schwer. Weiter geht es mit den Augen. Diese sitzen durch das gewollte hervor quellen leider nicht sonderlich fest, weshalb es zum einen zu Entzündungen kommen kann, die Augen aber auch leicht herausquellen können. Dann müssen sie vorsichtig zurückgeführt werden ins Auge. Ein weiteres Thema sind die Falten im Gesicht. Diese sind teilweise so dicht, das kein Sauerstoff in die Falten gelangt und sich damit schnell bei nicht regelmäßiger Pflege Bakterien dort niederlassen, die schlimme Entzündungen in diesen Falten verursachen. Ein weiteres klassisches Krankheitsbild sind Patellaluxtationen. Hier sind deutlich häufiger Möpse als zb Frenchis betroffen. Auch seriösen Züchtern ist es unmöglich dieses Krankheitsbild wegzuzüchten, da es durch die gewollte Statur dieser Rassen fast unumgänglich ist, das es dazu kommt. Fragt man Hundeqhysiotherapeuten so sind dort häufiger als andere Rassen Brachyzephale anzutreffen mit diesen Problemen anzutreffen ( Eine spannende Podcast Folge gibt es hierzu bei E-Dogs Folge 5) Ich möchte hier keinen Shitstorm aufmachen mit diesem Text, sondern für das Thema sensibilisieren. Vielleicht gibt es hier ja einige Hundebesitzer die gerne ihre Erfahrungen zu diesem Thema teilen möchten. ~~~~~~~~~~~~~<~~~~~~~>~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
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Sonja
2. Dez. 21:58
Ja endlich und das Zuchtverbot für den Mops bitte gleich noch hinterher, wenn sie eh einmal dabei sind! 😄
Ich denke das wird folgen. Dieses Urteil dürfte in der Tat wegweisend sein 🙏 Folgerichtig wäre natürlich auch ein Einfuhrverbot und ordentliche Regeln im TS.
 
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Katrin
2. Dez. 22:01
Ich denke das wird folgen. Dieses Urteil dürfte in der Tat wegweisend sein 🙏 Folgerichtig wäre natürlich auch ein Einfuhrverbot und ordentliche Regeln im TS.
Rein theoretisch müsste doch jetzt jeder Züchter brachyzephaler Hunde damit rechnen das man ihn vielleicht anzeigt. Ich hoffe tatsächlich das dies zukünftig auch vermehrt passiert denn letztendlich ist es ja verboten Tiere mit solchen Merkmalen zu züchten.
 
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Katrin
13. März 09:55
https://youtu.be/MSv1085Gufs?si=ixkRLk_ycbtm_SkT

Durch Zufall entdeckt und für sehr gut befunden was den Inhalt angeht. Einige Argumente und Vergleiche hab ich hier ja auch schon öfter mal gelesen.
 
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Bernadette
13. März 19:54
https://youtu.be/MSv1085Gufs?si=ixkRLk_ycbtm_SkT Durch Zufall entdeckt und für sehr gut befunden was den Inhalt angeht. Einige Argumente und Vergleiche hab ich hier ja auch schon öfter mal gelesen.
So ein gutes Video 👍🏻 der Typ ist aber auch eine komplette Katastrophe 🫣
 
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Katrin
13. März 20:17
So ein gutes Video 👍🏻 der Typ ist aber auch eine komplette Katastrophe 🫣
Ich verstehe auch nicht wie so jemand so viele Follower haben kann.
 
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Karin
17. März 12:37
Anbei ein Artikel der Zeitschrift Partner Hund April 2025 für mehr Lebensqualität von Möpsen.
 
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Katrin
17. März 13:19
Anbei ein Artikel der Zeitschrift Partner Hund April 2025 für mehr Lebensqualität von Möpsen.
Was mich da echt stört ist das man lieber Techniken entwickelt um eine OP zu verbessern anstelle dafür einzustehen das die Zucht solcher Tiere verboten wird. Für mich senden solche Artikel falsche Signale aus. Wie oft höre ich Sätze von frischen Brachyhaltern wie ,,Kann man doch operieren lassen. Ist doch kein Problem."

Natürlich soll den Hunden bestmöglich geholfen werden. Natürlich verdienen sie eine Chance auf eine bestmögliche Lebensqualität. Aber hier sollte das Kind echt knallhart beim Namen genannt werden. Diese OP führt nicht zu mehr Lebensqualität. Diese OP verringert lediglich ein wenig das lebenslange Leiden was die Atmung angeht.
 
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Karin
17. März 14:38
Was mich da echt stört ist das man lieber Techniken entwickelt um eine OP zu verbessern anstelle dafür einzustehen das die Zucht solcher Tiere verboten wird. Für mich senden solche Artikel falsche Signale aus. Wie oft höre ich Sätze von frischen Brachyhaltern wie ,,Kann man doch operieren lassen. Ist doch kein Problem." Natürlich soll den Hunden bestmöglich geholfen werden. Natürlich verdienen sie eine Chance auf eine bestmögliche Lebensqualität. Aber hier sollte das Kind echt knallhart beim Namen genannt werden. Diese OP führt nicht zu mehr Lebensqualität. Diese OP verringert lediglich ein wenig das lebenslange Leiden was die Atmung angeht.
Wenn man einen Hund hat der leidet könnte der Hinweis der OP Methode eine Hilfe sein.
Dass man sich möglichst nicht solch ein armes Wesen anschaffen sollte steht ausser Frage.
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Andrea
17. März 14:51
Was mich da echt stört ist das man lieber Techniken entwickelt um eine OP zu verbessern anstelle dafür einzustehen das die Zucht solcher Tiere verboten wird. Für mich senden solche Artikel falsche Signale aus. Wie oft höre ich Sätze von frischen Brachyhaltern wie ,,Kann man doch operieren lassen. Ist doch kein Problem." Natürlich soll den Hunden bestmöglich geholfen werden. Natürlich verdienen sie eine Chance auf eine bestmögliche Lebensqualität. Aber hier sollte das Kind echt knallhart beim Namen genannt werden. Diese OP führt nicht zu mehr Lebensqualität. Diese OP verringert lediglich ein wenig das lebenslange Leiden was die Atmung angeht.
Wurde in deinem Video ja auch so ähnlich gesagt: Es ist nicht möglich leidfrei zu leben.

Es ist wirklich schade, dass das neue Tierschutzgesetz beim vorzeitigen Ampelende unter die Räder gekommen ist.
 
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Katrin
17. März 15:06
Wurde in deinem Video ja auch so ähnlich gesagt: Es ist nicht möglich leidfrei zu leben. Es ist wirklich schade, dass das neue Tierschutzgesetz beim vorzeitigen Ampelende unter die Räder gekommen ist.
Absolut. Ich hoffe das es aber doch nochmal auf den Plan kommt.