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Hella
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zuletzt 5. Nov.

Beruhigung für den Hund

Hallo👋 mein Hund Dexter ist sehr unsicher und hat große Angst vorm Tierarzt zum Beispiel. So groß, dass es unmöglich ist, ihn zu untersuchen. Er hat wirklich Panik. Auch in manchen Alltagssituationen hat er Angst, vorallem wenn es darum geht mit für ihn fremden Menschen zu interagieren. Unser Tierarzt hat le geben für eine einfache Untersuchung beim Tierarzt. Kennt von euch jemand ein (am besten pflanzliches) Mittel zur Beruhigung für stressige Situationen wie eben Tierarzt oder Silvester etc? Wir haben schon Hanfpulver, Adaptil Tabletten und ätherische Öle probiert ohne Erfolg. Ich hatte überlegt vielleicht etwas mit CBD Öl zu testen, hab aber Sorge, dass es wieder nichts bringt und nur rausgeworfenes Geld ist. Schreibt gerne mal, wenn ihr etwas für eure Fellnasen gefunden habt, was funktioniert
 
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Hella
12. Okt. 07:57
Dann baut den TA in die Ausflüge mit ein. Erstmal nicht reingehen, sondern vor der Tür Leckerie satt. Vielleicht kleine Aufgaben wie Sitz/Pfote, dann wieder gehen. Macht er das Angstfrei, reingehen an der Anmeldung selbes Spiel, wieder rausgehen. Kann er das, rein ins Behandlungszimmer, Leckerlies vom Doc abholen, wieder rausgehen. Kann er das aushalten, in die Praxis gehen und mit der einfachsten Untersuchung anfangen...Leckerlie vom Doc und gehen...usw.
Das probieren wir schon alles seit einem Jahr und kommen absolut nicht voran. Ab einen bestimmten Punkt verfällt er ausnahmslos immer in diesen panischen Zustand. Er ist da absolut nicht ansprechbar geschweige denn bereit für ein Leckerlie. Dadurch wird seine Erfahrung beim TA auch jedes Mal wieder mit absoluter Panik verbunden, wodurch es von Mal zu Mal einfach nur schlimmer wird, statt besser.
 
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Hella
12. Okt. 08:00
So wie Johanna es vorschlug, haben wir unsere Angsthündin Ella auch an den Tierarzt gewöhnt. Wenn es sich nicht bessert, gehst Du vielleicht zu schnell vor. Immer nur so weit gehen, dass der Hund sich noch wohl fühlt. Ziel sind positive Emotionen verknüpft mit der Tierarztpraxis. Nicht, dass er es nur aushält. Um besser (ohne Panik) trainierbar zu sein, geben wir Ella CBD-Öl und Dr. Ann's Stress Reduction (mit L-Theanin und Lactium). Diese Kombination zeigt die gewünschte Wirkung. Lactium ist ein natürlich in der Muttermilch vorkommendes Protein. Es hat eine entspannende und beruhigende Wirkung. L-Theanin ist ein natürliches Beruhigungsmittel aus grünem Tee und trägt zu einer normalen Stress- und Angstresistenz bei. Was aber ganz wichtig ist bei so ängstlichen Hunden, ist die Ruhe- und Erholungszeit. Nach einer stressigen Aktion braucht Ella 1-2 Tage absolute Langeweile, bevor sie sich wieder Herausforderungen stellen kann.
Dankeschön. Wir probieren diese ganze Tipps zur Gewöhnung schon eine Weile, aber es ist einfach unmöglich, sobald er in diesen pansichen Zustand verfällt. Ich hab etwas zur Beruhigung gesucht, damit wir ihn besser trainieren können in der Hoffnung, dass er den TA irgendwann wieder positiv verknüpfen kann
 
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Kerstin
12. Okt. 08:20
Hast du schon mal im Internet bei Felmo geguckt ob ihr in deren Bereich liegt??
Die kommen zu dir nach Hause.
 
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Babs
12. Okt. 08:24
Ich würde einen Sicherheitsanker aufbauen, also ein Kommando, eine Geste ... die Sicherheit gibt. Zum Einen ist es wichtig, dass Du für Deinen Hund lesbar und souverän bleibst. Die Aufregung vom Hund überträgt sich manchmal auf den HF und umgekehrt. Schafft der Hund es nicht von sich aus ruhig in einer Situation zu bleiben, bist Du der Ruheanker. Dir und Deinem Hund hilft da eventuell ein "Ritual".

Mit Newton machen wir Tricks wie "Peng" auf die Seite legen, "Steh" ... findet z. B. der TA super und Yoko steckt ihren Kopf unter meinem Arm (ähnlich wie der Schwitzkasten).
 
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Hella
12. Okt. 08:27
Hast du schon mal im Internet bei Felmo geguckt ob ihr in deren Bereich liegt?? Die kommen zu dir nach Hause.
Ja das haben wir auch schon in Anspruch genommen. Für eine Impfung ist das ausreichend, aber mein Ziel ist es, dass ich mit ihm irgendwann wieder eine Praxis betreten kann, falls mal was ernstes ist und er richtig mit Geräten untersucht werden muss. Das Training dafür klappt leider nur nicht, weil er ständig in Panik verfällt. Deswegen suche ich ein Mittel, dass ihn vllt gut genug beruhigt um mit ihm das TA Training machen zu können
 
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Hella
12. Okt. 08:29
Ich würde einen Sicherheitsanker aufbauen, also ein Kommando, eine Geste ... die Sicherheit gibt. Zum Einen ist es wichtig, dass Du für Deinen Hund lesbar und souverän bleibst. Die Aufregung vom Hund überträgt sich manchmal auf den HF und umgekehrt. Schafft der Hund es nicht von sich aus ruhig in einer Situation zu bleiben, bist Du der Ruheanker. Dir und Deinem Hund hilft da eventuell ein "Ritual". Mit Newton machen wir Tricks wie "Peng" auf die Seite legen, "Steh" ... findet z. B. der TA super und Yoko steckt ihren Kopf unter meinem Arm (ähnlich wie der Schwitzkasten).
In so einer Situation in der er wirklich absolute Panik hat, ist er auch absolut nicht ansprechbar. Nicht mal Leberwurst oder Käse funktionieren da noch. Seine Grundkomamdos kann er gar nicht abrufen in dem Moment. Er hat so große Panik, da nimmt er nichts mehr von außen war und ist nur auf Flucht aus. Als wäre er im Tunnel.
 
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Kerstin
12. Okt. 09:18
In so einer Situation in der er wirklich absolute Panik hat, ist er auch absolut nicht ansprechbar. Nicht mal Leberwurst oder Käse funktionieren da noch. Seine Grundkomamdos kann er gar nicht abrufen in dem Moment. Er hat so große Panik, da nimmt er nichts mehr von außen war und ist nur auf Flucht aus. Als wäre er im Tunnel.
Charls geht auch nicht gern.. Zittern und jeder Keks wird verweigert. Wir waren letztens da, komisch nix passiert. Hatten das nur müntlich geregelt... Da schmiss er sich sofort der Ärztin ans Bein, durchkraulen u d da gab's auch noch Wurst für. Vielleicht ist das der Weg
 
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Babs
12. Okt. 10:14
In so einer Situation in der er wirklich absolute Panik hat, ist er auch absolut nicht ansprechbar. Nicht mal Leberwurst oder Käse funktionieren da noch. Seine Grundkomamdos kann er gar nicht abrufen in dem Moment. Er hat so große Panik, da nimmt er nichts mehr von außen war und ist nur auf Flucht aus. Als wäre er im Tunnel.
Es geht da einfach nur darum etwas zu üben, was dem Hund ein gutes Gefühl und somit Sicherheit gibt. Ein Anker eben. Ich denke da eher langfristig und ist keine Notlösung. Unser TA war begeistert. Beide Hunde konnten sich endlich fokussieren. Es gibt auch Entspannungshaltungen-/Griffe.

Das ist jetzt aber nur meine Erfahrung, da für mich auf Dauer "Mittel" keine Option sind.
 
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Sonja
12. Okt. 10:46
In so einer Situation in der er wirklich absolute Panik hat, ist er auch absolut nicht ansprechbar. Nicht mal Leberwurst oder Käse funktionieren da noch. Seine Grundkomamdos kann er gar nicht abrufen in dem Moment. Er hat so große Panik, da nimmt er nichts mehr von außen war und ist nur auf Flucht aus. Als wäre er im Tunnel.
Ja, genau das passiert bei Angst. Der Überlebensmodus springt an, und der Hund ist nicht mehr in der Lage, auf Gelerntes zurückzugreifen oder zu Lernen, weil dieser Teil des Gehirns ausgeschaltet ist. Dann bleibt Dir nichts übrig, als ihn aus der Situation rauszunehmen.
Im Gegensatz dazu kann man ihn bei bloßer Furcht langsam heranführen.
Dazu gibt es auch einen sehr guten Podcast von Good Vibrations: "Angst und Furcht"
https://open.spotify.com/episode/6M0oxPtP3WcHLYs7k3Eekg?si=IhAxoV5zQESafYg4G1LfjQ

Ella hatte zu Anfang auch Angst. Wir sind zur Praxis gefahren, haben um die Ecke geparkt, weil es da ruhiger ist, und sind ausgestiegen - Panik. Also wieder ins Auto und nach Hause. Beim nächsten Mal sind wir im Auto geblieben. Nur Tür auf, 10 Minuten alles beobachtet, hochwertige Leckerli verfüttert, wieder nach Hause, 2 Tage Ruhe. Das haben wir eine ganze Weile gemacht, bevor wir im nächsten Schritt ausgestiegen und am Auto geblieben sind. Und so weiter.

Es ist wichtig, dass Du Deinen Hund nicht immer wieder in die Situation bringst, in der er Angst hat. Dadurch verliert er nur Vertrauen in Deine Entscheidungen, lernen kann er in dem Zustand nichts. Du musst das Training so gestalten, dass er sich bei der Annäherung des Ziels jederzeit wohl und sicher fühlt. Furcht ist OK, sollte aber nicht ausgehalten werden. Merkst Du, er empfindet Furcht (ist noch ansprechbar), gehe so weit zurück im Training, dass er sich wieder wohl fühlt. Das kurzzeitige Furcht empfinden reicht für das Training aus, und Dein Zurückgehen in die Wohlfühlzone schafft Vertrauen, er merkt, dass Du ihn mit seinen Emotionen wahrnimmst und darauf reagierst. Das gibt ihm das Gefühl der Selbstwirksamkeit, er kann das Geschehen beeinflussen, und das wird ihm schon einen Teil der Furcht nehmen.

Das Wohlfühlen mit beruhigenden, angstlösenden, stimmungsaufhellenden Mitteln zu verstärken, ist eine gute Idee. Bitte besprich alle Mittel, die Du einsetzen willst, mit Deinem Tierarzt, denn für welchen Hund welches Mittel geeignet ist, ist individuell.
Neben Ella haben wir mit Yoshi noch einen umweltunsicheren Hund, der gerne Mal in Panik verfällt. Auch er bekommt CBD-Öl. Die Tierärztin hat uns statt reinem CBD-Öl das Calmin von Inovet empfohlen, das ist CBD-Öl, kombiniert mit Triptophan (Vorstufe von Serotonin). Das werden wir ausprobieren, wenn unser CBD-Öl aufgebraucht ist.
Er hat auch Dr. Ann's Stress Reduction bekommen, aber das zeigte bei ihm keine Wirkung (bei Ella schon).
Unsere Lucy wiederum bekommt Sedarom direkt, beworben als rasch verfügbare Nervennahrung, zum Beispiel bei Silvesterstress. Sie hat keine Ängste, sondern ist extrem hibbelig. Wenn sie Stress hat und gar nicht zur Ruhe kommt, löst das bei ihr epileptischen Anfälle aus. Hauptsächlich trainieren wir deshalb Konditionierte Entspannung, aber bis das greift, bekommt sie das beruhigende Sedarom. Aktuell probieren wir das auch zusätzlich bei Yoshi aus, der gerade in einer ängstlicheren Phase steckt.
Für den Fall nächtlicher Unruhe mit Schlafproblemen wurde uns von der Tierärztin Melatonin empfohlen (WICHTIG: OHNE das für Hunde giftige Xylit). Das würden wir den 3 Hunden geben, wenn sie nachts nicht zur Ruhe kämen, denn die Regenerationsphase nach Stress ist extrem wichtig.

Die angstlösenden Mittel können aber alle nur einen winzigen Teil zum Wohlfühlen beitragen, keins der verfügbaren Mittel wirkt Wunder und beseitigt die Angst. Der Kern der Annäherung bleibt das kleinstschrittigste Training.
 
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Sonja
12. Okt. 10:52
Ich würde einen Sicherheitsanker aufbauen, also ein Kommando, eine Geste ... die Sicherheit gibt. Zum Einen ist es wichtig, dass Du für Deinen Hund lesbar und souverän bleibst. Die Aufregung vom Hund überträgt sich manchmal auf den HF und umgekehrt. Schafft der Hund es nicht von sich aus ruhig in einer Situation zu bleiben, bist Du der Ruheanker. Dir und Deinem Hund hilft da eventuell ein "Ritual". Mit Newton machen wir Tricks wie "Peng" auf die Seite legen, "Steh" ... findet z. B. der TA super und Yoko steckt ihren Kopf unter meinem Arm (ähnlich wie der Schwitzkasten).
Wie baut man einen Sicherheitsanker auf?