Vielen lieben Dank für die zahlreichen Fragen, diese regen mich zur Selbstreflexion an und bringen mich dazu meinen Hund näher zu betrachten. Über den Austausch freue ich mich :)
Innerhalb der Wohnung müssen wir Ari tatsächlich eher vom Stalking abhalten, weil er uns kaum alleine lässt. Draußen zieht er hauptsächlich um zum Schnüffeln und Markieren voranzukommen. Grundsätzlich arbeiten wir an der Leinenführigkeit mittels körperlicher Grenzsetzung, bisher fahren wir damit erfolgreicher als einfach stehenzubleiben oder abrupt die Richtung zu wechseln. Hin und wieder lässt er sich dazu verleiten neben mir zu laufen - dann muss ich aber schon Futter bei mir tragen. Er ist demzufolge sehr futtermotiviert, feiert apportieren und zuhause lässt er sich leicht für Such- und Intelligenzspiele begeistern. Auf der Flucht ist er draußen nicht, das sieht zu Silvester leider anders aus. Da ist’s sehr zielstrebig der Weg zurück. Die Flucht nach vorn strebt er eher nach so aufwühlenden Hundebegegungen an.
An einem Aufmerksamkeitssignal hatten wir schon mal gearbeitet aber ich hab das Gefühl er ist generell schon recht überfordert. Da er, soweit er weiß es gibt beim Trainieren von Kommandos eine Belohnung, zu schnell in ein übel hohes Erregungslevel gerät.
An der 5 m Schleppleine nutzt er den Raum voll aus, hatte er auch damals schon bei der 10 m Schleppi. Lassen wir ihn im Wald mit der Schleppi los dann läuft er so lange schnurstracks geradeaus um zu schnüffeln und zu markieren bis ihn einer ruft (sollte sich kein Reiz in seiner Nähe befinden).
Ich möchte ihm einfach gern helfen und sehe da definitiv den Trainingsbedarf vor allem an mir.
Hei Tina,
ich muss gestehen am Anfang dachte ich, du hättest keinen Plan. Aber du bist schön reflektiert mit deinem Hund und ich glaube es fehlt gar nicht so viel, dass es für dich und deinen Hund besser wird.
Ich schwenke nach deinem letzten Post rüber zum Auslastungsteam. Ich denke, du hast einen sehr reizoffenen Hund wie manch Mali oder Border/Aussi aus der Leistungszucht.
Diese Hunde sind nicht leicht. Aus dem Grund, weil sie oft nur ein schmales Band haben zwischen Über- und Unterforderung.
Gut ist, dass og. Rassen sehr populär sind und es viele Erfahrungen mit dem Umgang solcher Hunde gibt. Deine Aufgaben sollten mE. nun sein, eine regelmäßige auslastende (wie du selbst schon schön schreibst, körperlich aber auch kognitiv) Beschäftigung zu finden. Diese sollte ihn aber nicht hochpushen (auch schön, dass du das selbst erkennst). Da gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten von Loops durchqueren bis Mantrailing usw. Beim Dummy Training musst du das Energielevel genau im Auge behalten und bei ihm aufpassen. Aber zB. Dummy suchen nach Freigabe, Dummy in die Hand geben, Dummy als Target in der Ferne benutzen, stoppen beim Hinrennen zum Dummy, Dummy in der Ferne umrunden und dir fällt bestimmt auch noch was ein. Das würde ich regelmäßig machen und immer seinen Stresslevel im Auge behalten.
Das Zweite sind Ruheübungen. Dazu würde ich mir mal Podcasts anhören. ZB. „Anders mit Hund“, oder „Der will nicht nur spielen“ von Sarah Nowack (da gab es gerade eine Folge zur Ruhe), Good Vibrations etcpp.
Dein Hund ist eine Challenge, aber wenn ihr das zusammen schafft, werdet ihr ein unschlagbares Team.