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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 7. Juni

Ätherische Öle der (rohen) Karotte gegen Würmer?

Ich hab gelesen, dass die ätherischen Öle roher Karotten gegen Wurmbefall helfen sollen. Es gab dazu einerseits die Erklärung, daß die Öle die Würmer vergiften und andererseits, dass sie ihre Atmungsorgane verkleben. Meine Fragen dazu sind: Hat die Karottenwurzel überhaupt einen nennenswerten (ätherischen) Ölanteil? Falls ja, warum soll man Karotten dann mit zusätzlichem Öl/Fett essen? Würden diesen ätherischen Öle den Magen des Hundes reizen? Würden sie den Verdauungsprozess überstehen und ausrechen hoch dosiert im wurmbefallenen Darmabschnitt ankommen, um Würmer vergiften oder ersticken zu können?
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 15:53
Der Link von Lea ist ganz interessant vor allem auch Tabelle 10 wo es um DOSIERUNG geht in den Untersuchungen. Dabei bitte beachten, dass es sich teilweise um Öle also Extrakte handelt. So eine Möhre ist ja erstmal nicht wirklich eine fettige Geschichte. Ne 100g - Möhre ist schon ein ganz ordentlicher Brummer, den nicht jeder Hund schafft. Da wären dann 0,1 - 0,2 g Fett drin. Unten im Bild ist die Kombination der Fettsäuren zu sehen gemäß BLS. Da stellt sich mir die Frage: Was davon wäre denn als Stoff angeblich überhaupt wirksam und in welcher Menge muss es dafür in den Hund rein? Die positiven Eigenschaften von Möhren auf die Verdauung würde ich gar nicht anzweifeln oder abstreiten aber das jetzt ausgerechnet die ätherischen Öle da der Bringer sind, kommt mir zweifelhaft vor. Wer behauptet denn das überhaupt, Joe? Wissenschaftlich bearbeitet wird sowas wohl primär im Nutztierbereich. Da sind natürlich viel Wiederkäuer im Spiel wie z.B auch in der unten gezeigten Tabelle. Bleibt fraglich inwiefern das auf den Hund übertragbar ist. Oberhalb der Möhre sehe ich in der Tabelle Esparsette. Das ist in diesem Zusammenhang eine ganz interessante Pflanze, hauptsächlich wegen der enthaltenen Gerbstoffe (sogenannte „kondensierte Tannine“), die in ausreichender Menge scheinbar tatsächlich was bewirken können. Darüber hat vor ca 15 Jahren das FIBL mal gearbeitet. (Forschungsinstitut für biologischen Landbau, ziemlich guter Laden, hatte ich selbst auch schon mit zu tun) Die haben mit "Aromatherapie", also ätherischen Ölen an Schafen und Ziegen gearbeitet und konnten mit Esparsette auch Therapie-Erfolge nachweisen. Dafür haben sie allerdings einen wesentlichen Anteil (20 bis 50%) der Gesamt Ration auf dieses Kraut umgestellt. Denke nicht, dass das beim Hund realistisch ist.
Ah Tom, super! Das ist genau die Art Einschätzung, die ich erhofft hatte.
Und meine Bedenken waren sehr ähnlich, vor Allem was nötige Menge und Eignung des Verdauungstraktes betrifft.

Behauptet hat das eine Kollegin auf Dogorama und im Internet findet man dazu auch ein paar Einträge.
 
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L.
5. Juni 16:05
Karotten kann man natürlich gern geben wenn der Hund sie verträgt (Allergien sind nicht selten). Vorallem püriert soll das Öl wohl am besten zum Tragen kommen. Allerdings nie zu hohe Mengen füttern da dies nicht gesund ist! "Ein übermäßiger Verzehr von Möhren kann aufgrund des hohen Zuckergehaltes zu Karies, Übergewicht und Magenproblemen führen. Zu hohe Mengen von Vitamin A rufen in Ausnahmefällen Knochenschmerzen und Leberschäden hervor." Sicher gibt's viel was man mit Kräutern und so tun kann(Möhre bei Durchfall etc). Aber all das hat meiner Meinung nach Grenzen und man sollte schon bei wichtigen Dingen auf die Schulmedizin vertrauen. Das wäre für mich bei Würmern etc gegeben. Man kann natürlich wenn man nicht ständig entwurmen möchte, immer eine Kotuntersuchung machen lassen. Einen Befall würde ich aber ordentlich behandeln und nicht mit Kräutern etc. Zum Thema Krieg, ich glaube nicht das man damals zum Arzt ist. Was weg war galt als behandelt. Es ist auch nicht jedes Tier gleich anfällig! Nur weil jemand allen Kram gibt und deshalb darauf schließt, es ist deshalb so ist es kein Beweis. Mein Hund neigt null zu Parasiten, würde ich ihm ne Bernsteinkette umhängen könnte ich auch behaupten, ist davon. Von daher immer mit Vorsicht zu genießen!
Als Ergänzung dazu muss auch immer das Risiko berücksichtigt werden.

So kann ein gesunder Hund, der nicht jagdlich ambitioniert ist, keinen Kot frisst, keinen Kontakt zu großen Tiergruppen (z.B. Pensionen), Kindern oder immungeschwächten Personen hat und nicht ohne Beaufsichtigung in der Natur ist, durchaus mit regelmäßigen Kotuntersuchungen kontrolliert werden und optional auch unschädliche Futterzusätze als "Prophylaxe" erhalten. Der Gefahr, dass ein Wurmbefall bestehen kann, trotz negativen Testergebnissen, sollte man sich dennoch bewusst sein, jedoch ist ein starker Befall in diesem Zusammenhang (bei regelmäßigen Untersuchungen) eher unwahrscheinlich. Gleiches gilt natürlich, wenn der Hund aus gesundheitlichen Gründen keine Wurmtablette einnehmen darf.

Ein Hund, der jagdlich ambitioniert ist, Kot frisst, regelmäßig Kontakt mit Tiergruppen oder Risikogruppen hat oder regelmäßig unbeaufsichtigt ist, hat ein sehr hohes Infektionsrisiko und um eine Verseuchung der Umgebung und eine Ansteckung zu vermeiden, sollten effektiv wirksame Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. eine Wurmkur. Mit ausschließlich alternativen Methoden, falsch negativen Tests, mangelnder Regelmäßigkeit der Maßnahmen oder sogar ausbleibender Prophylaxe riskiert man einen Wurmbefall und damit die Gesundheit des Hundes, der Kontakttiere und der beteiligten Menschen.

Wie immer gilt also, dass die "natürlichen Alternativen" meistens wenig bis keinen Schaden verursachen, die mangelnde Wirksamkeit bei fehlender Kontrolle hingegen gravierende Folgen haben kann.
 
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Tom
5. Juni 17:36
Karotten kann man natürlich gern geben wenn der Hund sie verträgt (Allergien sind nicht selten). Vorallem püriert soll das Öl wohl am besten zum Tragen kommen. Allerdings nie zu hohe Mengen füttern da dies nicht gesund ist! "Ein übermäßiger Verzehr von Möhren kann aufgrund des hohen Zuckergehaltes zu Karies, Übergewicht und Magenproblemen führen. Zu hohe Mengen von Vitamin A rufen in Ausnahmefällen Knochenschmerzen und Leberschäden hervor." Sicher gibt's viel was man mit Kräutern und so tun kann(Möhre bei Durchfall etc). Aber all das hat meiner Meinung nach Grenzen und man sollte schon bei wichtigen Dingen auf die Schulmedizin vertrauen. Das wäre für mich bei Würmern etc gegeben. Man kann natürlich wenn man nicht ständig entwurmen möchte, immer eine Kotuntersuchung machen lassen. Einen Befall würde ich aber ordentlich behandeln und nicht mit Kräutern etc. Zum Thema Krieg, ich glaube nicht das man damals zum Arzt ist. Was weg war galt als behandelt. Es ist auch nicht jedes Tier gleich anfällig! Nur weil jemand allen Kram gibt und deshalb darauf schließt, es ist deshalb so ist es kein Beweis. Mein Hund neigt null zu Parasiten, würde ich ihm ne Bernsteinkette umhängen könnte ich auch behaupten, ist davon. Von daher immer mit Vorsicht zu genießen!
Sehr schön formuliert, da hatte ich eine Menge Freude dran.
Zum Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität könnte ich mal anfügen:

Warst du schon mal in Uganda?
Ich noch nicht.
Hattest du schon mal Würmer?
Ich noch nicht.

Daraus kann man trotzdem nicht zwangsläufig schlussfolgern dass man keine Würmer bekommt wenn man nicht nach Uganda fährt.

Ob man dem Hund jetzt Möhren oder Buttermilch oder Kokosnüsse rein pfeift und der vielleicht zufällig noch nie Würmer oder andere Krankheiten hatte oder man die mit naturmedizinischer Diagnostik einfach nicht entdeckt hat oder ignoriert hat oder im Internet darüber nicht berichtet) bleibt in der ursächlichen Wirkung am Ende ebenso zweifelhaft wie "nackt tanzen bei Vollmond".

Wenn man das tun möchte und daran glaubt, ist es wahrscheinlich unschädlich. Das einzig schädliche daran wäre, wenn man DAFÜR und STATTDESSEN dem Hund wirksame Medikamente verweigert, die auch tatsächlich anwesend sind und nicht nur auf den Tropfen oder Zucker Kügelchen stehen als angebliches "Wasser mit Gedächtnis" .
 
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Tom
5. Juni 17:43
Als Ergänzung dazu muss auch immer das Risiko berücksichtigt werden. So kann ein gesunder Hund, der nicht jagdlich ambitioniert ist, keinen Kot frisst, keinen Kontakt zu großen Tiergruppen (z.B. Pensionen), Kindern oder immungeschwächten Personen hat und nicht ohne Beaufsichtigung in der Natur ist, durchaus mit regelmäßigen Kotuntersuchungen kontrolliert werden und optional auch unschädliche Futterzusätze als "Prophylaxe" erhalten. Der Gefahr, dass ein Wurmbefall bestehen kann, trotz negativen Testergebnissen, sollte man sich dennoch bewusst sein, jedoch ist ein starker Befall in diesem Zusammenhang (bei regelmäßigen Untersuchungen) eher unwahrscheinlich. Gleiches gilt natürlich, wenn der Hund aus gesundheitlichen Gründen keine Wurmtablette einnehmen darf. Ein Hund, der jagdlich ambitioniert ist, Kot frisst, regelmäßig Kontakt mit Tiergruppen oder Risikogruppen hat oder regelmäßig unbeaufsichtigt ist, hat ein sehr hohes Infektionsrisiko und um eine Verseuchung der Umgebung und eine Ansteckung zu vermeiden, sollten effektiv wirksame Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. eine Wurmkur. Mit ausschließlich alternativen Methoden, falsch negativen Tests, mangelnder Regelmäßigkeit der Maßnahmen oder sogar ausbleibender Prophylaxe riskiert man einen Wurmbefall und damit die Gesundheit des Hundes, der Kontakttiere und der beteiligten Menschen. Wie immer gilt also, dass die "natürlichen Alternativen" meistens wenig bis keinen Schaden verursachen, die mangelnde Wirksamkeit bei fehlender Kontrolle hingegen gravierende Folgen haben kann.
Toller Beitrag... 👍😍.
Für die individuelle Betrachtung des Hundes und seiner Lebensumstände gibt es ja das Schema der ESCCAP, wo individuelle Risiken entsprechend und fachlich solide bewertet Berücksichtigung finden und ein Intervall empfohlen wird.

Daran würde ich persönlich mich orientieren und die meisten Tierärzte tun das mit ihrer Empfehlung ebenfalls, weil da tatsächlich Leute dahinter stehen und am Start sind, die sich mit dem Zeug vernünftig auskennen.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 18:01
Toller Beitrag... 👍😍. Für die individuelle Betrachtung des Hundes und seiner Lebensumstände gibt es ja das Schema der ESCCAP, wo individuelle Risiken entsprechend und fachlich solide bewertet Berücksichtigung finden und ein Intervall empfohlen wird. Daran würde ich persönlich mich orientieren und die meisten Tierärzte tun das mit ihrer Empfehlung ebenfalls, weil da tatsächlich Leute dahinter stehen und am Start sind, die sich mit dem Zeug vernünftig auskennen.
Da wird allerdings die Kotuntersuchung als gleichwertig mit der Entwurmung dargestellt, das erweckt den Eindruck, als wär die Sicherheit bei beiden Methoden gegeben.
 
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Cinzia
5. Juni 18:06
Kyla frisst jeden Tag frische Karotten in ihrem Futter und hatte bisher noch nie Würmer. Sie kriegt aber auch täglich Kokos- und Schwarzkümmelöl. Sehr selten kommt es vor, dass es mal nicht fest ist. Der Tierarzt ist auch sehr zufrieden, wir hatten Proben mitgebracht. Karotten kann ich nur sehr empfehlen, ich mische es immer mit ein wenig Olivenöl oder dem Schwsrzkümmelöl.
Hallo Jonas, bei Schwarzkümmelöl darf man auf keinen Fall zu viel geben, dad kann die Leber angreifen, hab ich zumindest mal irgendwo gelesen, dort hieß es, für einen 30 kg Hund maximal 6 Tropfen am Tag! Viele Grüße Cinzia
 
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Cinzia
5. Juni 18:27
Hallo an Alle, meine Erfahrung mit unseren Hunden war die, dass sie fast nie Würmer oder Einzeller hatten - ich füttere kein Hundefutter, sondern koche mit allen Zusätzen die ein Hund braucht, nur das Gemüse kommt roh in den Napf (püriert), da ist immer Karotte mit drin, ich schicke 4 x im Jahr Kotproben von 5 aufeinanderfolgenden Tagen in die Vet Uni Leipzig zur Untersuchung. Bloß 1 x in all den Jahren hat sich der Junghund Wurmeier gefangen, da stand dann im Bericht "leichter Befall mit Wurmeiern durch Aufnahme von Fremdkot", klar gab es dann eine Wurmkur und nach 4 Wochen die Nachuntersuchung, da war dann alles gut! Bei mir gibt es nur Wurmkur, wenn es nötig ist. So habe ich Cara in ihren 3,5 Lebensjahren 13 Wurmkuren erspart!!! Viele Grüße und einen schönen Abend
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 18:30
Hallo an Alle, meine Erfahrung mit unseren Hunden war die, dass sie fast nie Würmer oder Einzeller hatten - ich füttere kein Hundefutter, sondern koche mit allen Zusätzen die ein Hund braucht, nur das Gemüse kommt roh in den Napf (püriert), da ist immer Karotte mit drin, ich schicke 4 x im Jahr Kotproben von 5 aufeinanderfolgenden Tagen in die Vet Uni Leipzig zur Untersuchung. Bloß 1 x in all den Jahren hat sich der Junghund Wurmeier gefangen, da stand dann im Bericht "leichter Befall mit Wurmeiern durch Aufnahme von Fremdkot", klar gab es dann eine Wurmkur und nach 4 Wochen die Nachuntersuchung, da war dann alles gut! Bei mir gibt es nur Wurmkur, wenn es nötig ist. So habe ich Cara in ihren 3,5 Lebensjahren 13 Wurmkuren erspart!!! Viele Grüße und einen schönen Abend
Kotuntersuchungen sind aber nicht verlässlich, sie können falsch negative Ergebnisse liefern.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 18:34
Wobei mich jetzt doch mal interessieren würde, wie hoch die Gefahr falscher Ergebnisse bei einer handelsüblichen Kotuntersuchung in etwa einzuschätzen ist.

Geht da, überspitzt gesagt, jede zweite daneben, oder eine von 10.000?
 
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Elisa
5. Juni 18:42
Wobei mich jetzt doch mal interessieren würde, wie hoch die Gefahr falscher Ergebnisse bei einer handelsüblichen Kotuntersuchung in etwa einzuschätzen ist. Geht da, überspitzt gesagt, jede zweite daneben, oder eine von 10.000?
Es ist auch abhängig davon, wie der Kot gesammelt wird. Schon dabei wird viel falsch gemacht, ebenso wie bei der Lagerung. Um also alles wirklich beurteilen zu können, müsste man all das mit einbeziehen.
Je schlechter die Probe desto weniger Aussagekraft hat das Ergebnis.

Wenn man es richtig macht, wird die Trefferquoten Recht hoch sein, aber 100% gibt es nicht.
Ein Wurmmittel wirkt aber auch nicht vorbeugend, das vergessen auch viele.