Vielen lieben Dank für die Erläuterungen.
Soweit ich weiß, gibt es ja eh erstmal unabhängig von ner Nachuntersuchung zwei Sequenzen eine Behandlung mit Panacur (oder was anderem) von rd 5-7 Tagen mit ner Pause dazwischen und dann wird erst geschaut, ob es funktioniert hat.
Metronidazol hat übrigens unsere Hündin auch schon bekommen (wegen Colitis) und meine Frau auch (wegen was anderem).
Fun Fact:
Der Hund hatte null Symptome zu irgendwelchen Darmbeschwerden oder Störungen das Mikrobioms, meine Frau allerdings schon....
Was du zur Ausscheidung schreibst im Zusammenhang mit den Tests ist sehr erhellend und wird gleich eine neue Frage auf:
Nach aktuellem Kenntnisstand wird ja meist die Gabe von Ballaststoffen empfohlen. Wenn jetzt unterstellen das abgestorbene Zellen durch die herkömmlichen Tests erfasst werden und es relativ lange dauert bis die alle raus sind stellt sich mir die Frage:
Sind die Ballaststoffe tatsächlich gegen die Erkrankung bzw gegen das Risiko der Renfektion hilfreich oder sorgen sie nur dafür, dass der Test nicht mehr positiv ist, weil der Kram zügiger abtransportiert und ausgeschieden wird?
Wäre ja auch ne Möglichkeit...
Ich habe versucht, das mit den Tests selber vernünftig zu recherchieren und bin dabei schon auf die verschiedenen Tests, Trophozoiten und die Koproantigen-Untersuchung gestoßen. Aber nicht wirklich auf das Alleinstellungsmerkmal von Gießen und Freiburg.
Ist vor allem schwierig etwas zu recherchieren wenn man nicht genau weiß, wonach man genau sucht.
Außerdem blicke ich nicht komplett durch und möchte insbesondere keine Tipps geben die ich selber nicht wirklich verstanden habe und die auch von niemandem mit Sachverstand gecheckt und bestätigt wurden.
Mit etwas kuriosen Suchbegriffen bin ich trotzdem heute auf diesen Beitrag gestoßen:
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Im Moment kann man nur in 3 Laboren sicher auf Giardien testen lassen.
Nur hier wird auf das nicht zellgebundene Protein (Makromolekül) getestet, dass bei der Teilung lebender Giardien entsteht.
Sind lebende Giardien vorhanden, wird dieses Protein kontinuierlich bei jedem Kotabsatz mit ausgeschieden.
Die Labore sind:
Parasitologie Universität Gießen
Labor Anicura in Freiburg
PetCheck IP des Labor IDEXX.
Und auch nur hier ist es möglich, schon kurze Zeit nach der Behandlung erneut einen Test durchzuführen,
ohne dass der Kot von 3 Tagen, als Sammelprobe, eingesendet wird.
Denn sind Giardien im Darm, findet man unter dem Test auch das Makromolekül.
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Das ist nun nur ne Internet Information und der Text ist allerdings von
https://lernpfote.de/blog/giardien-beim-hund/
Also nicht unbedingt eine 100% zuverlässige Quelle. Kann natürlich schon stimmen was die Leute da schreiben und irgendwie klingt es nicht als wäre es frei erfunden.
Was nun aber diese drei (nicht zwei wie ich bisher dachte) Labore anders machen als die restlichen Anbieter und welches Protein (oder Enzym?) Da genau untersucht wird, erfährt man dort auch nicht.
Aber insgesamt scheint es mir spannend und vor allem völlig plausibel, dass man nicht auf abgestorbenes, aber evtl noch nicht ausgeschiedenes Zellmaterial zu testen oder irgendwelche Antigene, sondern auf den lebenden und damit für den Hund tatsächlich schädlichen parasitären Organismus oder dessen Vermehrung.
Am Ende:
I'm still confused, but on a higher Level... 🤭
Die Aussage der Quelle klingt tatsächlich relativ plausibel und ich habe mit dem Kontext noch einmal nach Informationen gesucht. Die Universität Gießen gibt an, dass ein Koproantigen-Test vorgenommen wird und beim Labor Anicura wird nur ein Antigennachweis genannt, ohne genauere Spezifikation. Ohne Auskunft der Labore ist es nun ziemlich schwierig zu sagen, auf welches Antigen getestet wird. Aufgrund der mangelnden Informationen wäre ich nun allerdings von dem typischen Koproantigen der Oberfläche von Zysten ausgegangen.
Bei IDEXX hingegen ist tatsächlich aufgeführt, dass auf ein oder mehrere lösliche Antigene getestet werden kann, die nicht an die Oberfläche gebunden sind. Dieses Verfahren soll noch sensitiver sein als das Koproantigen der Oberfläche von Zysten. Ich finde allerdings bisher nichts dazu, dass dieses Antigen ausschließlich im Kontext mit lebenden Giardien bzw. deren Vermehrung zusammenhängen soll und für den Nachweis auch keine Sammelkotproben notwendig sind. Ich bin mir nicht sicher, ob außer mehr Sensitivität ein Vorteil bezüglich der anderen Tests besteht, dafür müsste ich mehr recherchieren. Ebenfalls gefällt mir bei der genannten Website nicht, dass es den Anschein erweckt als wären Giardien noch wochenlang nach Abtöten nachweisbar und dass behauptet wird für den Antigennachweis mit Schnelltest wären Giardien im Kot erforderlich. Der Koproantigen-Test ist deshalb so sensitiv, da bereits Zellwandbestandteile ausreichen und keine intakten Giardien im Kot notwendig sind. Außerdem wäre die Methode absolut nicht praktikabel, wenn bei jeder Therapie noch wochenlang positive Tests mit weiteren Therapien folgen würden. So etwas würde ich als seltene Einzelfälle bezeichnen.
Letztendlich kann man sicherlich auch den anderen Test nutzen, ich habe jedoch noch keine Erfahrungen damit. Grundsätzlich ist der Koproantigen-Test der Standard und darauf ist durchaus auch zu vertrauen. Auf welches Antigen die genannten Kliniken untersuchen, müsste man separat erfragen.
Zu den Ballaststoffen: ich kenne diese Methode vor allem zur Unterstützung des Mikrobioms. Unlösliche Ballaststoffe können eventuell auch die Ausscheidung begünstigen, jedoch ist dieser Effekt wahrscheinlich sehr gering. Die ESCCAP empfiehlt eine magere, gut verdauliche Ernährung, um den Durchfall zu lindern und zusätzlich eine möglichst kohlenhydratarme und proteinreiche Fütterung.