wenn du ihn immer noch genau beobachten musst und dann den Beutel werfen musst, spricht das aber nicht dafür, dass er Begriffen hat, dass jagen nicht gewollt ist, sondern eher dafür, dass der Ansatz zum los Rennen dafür sorgt, dass er ein Leckerli bekommt. Hast du mal ausprobiert, was passiert wenn du den Beutel nicht wirfst?
Ich sehe ja, ob er mich veräppeln will, oder ob er wirklich was jagen will. Ich kann ihn natürlich auch zurück rufen ohne dass er seinen Beutel bekommt. Dann würde er aber über kurz oder lang überlegen, ob es sich lohnt. Das Jagen wollen - insbesondere weil er es wohl auf der Straße eine Weile als Selbstversorger brauchte - ist ein starker Reiz. Der Beutel ist letztendlich nur eine alternative Beute, die ich ihm zum Jagen anbiete. Dazu bekommt er dann von mir Aufmerksamkeit und Spiel, denn diese Beute kann man ja mehrmals jagen.
Und dass er eigentlich begriffen hat, dass Jagen nicht erwünscht ist, habe ich an seinem Verhalten nach der Entenjagd gesehen.
Grundsätzlich finde ich, dass viele Leute viel zu wenig mit ihren Hunden machen oder auf sie achten, wenn sie mit ihnen unterwegs sind. Wenn ich mit meinen Hunden draußen bin, bleibt das Handy in der Tasche, wird zwar mal mit anderen Leuten gequatscht aber es bleibt immer ein Auge beim Hund. Und wenn ich sehe, dass einer weg dümpelt oder etwas in der Nase hat, wird er zurück gerufen. Meistens - nicht immer - gibt es dafür eine Belohnung. Das kann ein Spiel, Leckerchen, Streicheleinheit oder zumindest ein verbales Lob sein. Warum sollte mein Hund etwas sein lassen, was er gern machen würde, wenn es sich für ihn nicht lohnt? Weil ich es ihm sage? Meine Hunde sind nicht meine Sklaven. Dazu taugen sie schon allein aufgrund der Rasse nicht. Bei denen ist der "Will to please" ehrer nicht so ausgeprägt.