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Steffi
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zuletzt 9. Juni

Ziehen an langer Leine

Hallo zusammen, wir haben vor einigen Monaten einen Hund adoptiert und üben fleißig 😊 Vor kurzem haben wir am Leinenführigkeits-Intensivtraining teilgenommen und langsam aber sicher wird dies auch besser! Hier haben wir zB gelernt, dass wir in Richtung des Hundes abbiegen sollen um so die Ricntung zu wechseln, wenn er mal zieht. Aber: Wenn wir an längerer Leine laufen, zieht er sehr oft. Hat jemand einen Tipp, wie wir hieran arbeiten können? Ich drehe mich dann oft um und laufe in die andere Richtung, aber es bessert sich nichts 😞 Viele Grüße, Steffi
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 18:07
…wahrscheinlich, da ich schneller geklickt habe, als ein Leckerli rausgekramt habe, oder?🙂
Bingo!:-) Du kannst mit dem Klicker viel genauer das erwünschte Verhalten bestätigen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 18:11
Ich kann dir sehr das Buch "Verstärker verstehen" von Viviane Theby empfehlen
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 19:22
Also nachdem ich ihn belohnt habe, weil er die Leine locker gelassen hat, in eine andere Richtung laufen? Muss er selbst auf die Idee kommen, die Leine locker werden zu lassen oder kann ich ihn auch zu mir rufen?🤔
Ich würde nicht mehrere Sachen mixen. Der Witz am "darauf warten dass der Hund die Spannung raus nimmt" ist, dass er dafür merkt, ohne Zug geht es weiter und ich erreiche mein Ziel. Wenn Du da jetzt Richtungswechsel einbaust, statt Belohnung ( meist ist die beste Belohnung, das es weiter geht), wie soll er das Prinzip verstehen?
Richtungswechsel, langsam, schnell usw würde ich als Übung einbauen wenn er neben Dir an lockerer Leine laufen soll. Und auch immer mit einladen bzw eindeutiger Körpersprache.
 
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Steffi
6. Juni 19:46
Ich würde nicht mehrere Sachen mixen. Der Witz am "darauf warten dass der Hund die Spannung raus nimmt" ist, dass er dafür merkt, ohne Zug geht es weiter und ich erreiche mein Ziel. Wenn Du da jetzt Richtungswechsel einbaust, statt Belohnung ( meist ist die beste Belohnung, das es weiter geht), wie soll er das Prinzip verstehen? Richtungswechsel, langsam, schnell usw würde ich als Übung einbauen wenn er neben Dir an lockerer Leine laufen soll. Und auch immer mit einladen bzw eindeutiger Körpersprache.
Aber belohnen würdest du trotzdem, wenn er die Leine locker lässt?
Nur, dass ich dann in die gleiche Richtung weiterlaufe?!

Ich habe es schon das ein oder andere mal probiert… sobald die Leine ein winziges bisschen lockerer wurde, bin ich dann weiter gelaufen und er hat direkt wieder gezogen. D.h. Im „schlimmsten“ Fall würde ich immer nur einen Schritt weitergehen können, richtig?

Versteht ein Hund, von alleine, dass ich möchte, dass die Leine locker gelassen werden soll, oder wäre es wirklich sinnvoller, ihn zu mir zu holen, um dann zu belohnen und weiterzugehen?🤔

Fragen über fragen…🙈😄
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:18
Ah, ok! Nein! Einen Klicker haben wir zwar hier, aber bisher bekommt er immer die Belohnung ohne Klicker! Doofe Frage, aber: Warum gebe ich ihm die Belohnung dann nicht direkt (sondern mit Zwischenschaltung des Klickers), wenn er mich anschaut oder er die Soannung der Leine verringert?
mach nicht so viel űber Leckerli "fein" mit entsprechender Freude darin, reicht!
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:18
Aber belohnen würdest du trotzdem, wenn er die Leine locker lässt? Nur, dass ich dann in die gleiche Richtung weiterlaufe?! Ich habe es schon das ein oder andere mal probiert… sobald die Leine ein winziges bisschen lockerer wurde, bin ich dann weiter gelaufen und er hat direkt wieder gezogen. D.h. Im „schlimmsten“ Fall würde ich immer nur einen Schritt weitergehen können, richtig? Versteht ein Hund, von alleine, dass ich möchte, dass die Leine locker gelassen werden soll, oder wäre es wirklich sinnvoller, ihn zu mir zu holen, um dann zu belohnen und weiterzugehen?🤔 Fragen über fragen…🙈😄
Ich belohne nicht trotzdem, sondern weil er den Zug rausnimmt. Und zwar am besten Sekundengenau. ...tatsächlich wird es eine Weile dauern, bis er merkt, das bekannte System funktioniert nicht mehr. Drum ist ein Klicker oder eben auch Markerwort dafür super, weil Du auf Entfernung punktgenau belohnen kannst mit Klick. Der Klicker ist nichts anderes als das, was er in diesem Moment tut (Zug rausnehmen) als Richtig zu bestätigen. direkAm Anfang wird er sich dann das Leckerlie holen. Bei meinen Hunden war das Vorwärtskommen dann die bessere Belohnung. Also Zug raus, Klick...als Belohnung geht es weiter... Hund zieht, Zug aufrecht halten, Hund nimmt Zug raus, Klick, Belohnung. Heißt, Du solltest Dir für dieses Training einen Spaziergang reservieren. Auch daran denken den Blick rauszunehmen. Einfach auf die Leine konzentrieren. Hund nicht anschauen. Er wird versuchen die Lösung des Problems erst mal bei Dir zu suchen....aber er muss selbst drauf kommen. Darf auch bisschen nachdenken😉 Falls er es gar nicht spannt, kurz zu Dir einladen und sofort bestätigen wenn der Zug raus ist und weiterlaufen. Das Problem ist, dass Du, auch wenn er es geschnallt hat, leider bei jedem Spaziergang achtsam sein musst, damit sich das ziehen nicht wieder lohnt und ihr es dadurch wieder neu installiert.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:20
Bingo!:-) Du kannst mit dem Klicker viel genauer das erwünschte Verhalten bestätigen.
Du hast deine Stimme doch dabei.
"Fein" zur Bestätigung.. und Bewegung.. es geht vorwärts.. als Belohnung reichen da völlig.
Leinenfűhrigkeit hab ich mit meinen Hunden noch NIE űber Leckerli trainiert.
Das geht besser ohne

N Clicker konditioniert auf Leckerli und Fressen. Soziale Belohnung... űber Stimme und Streicheln.. ist viel viel nachhaltiger, schafft ne bessere Bindung und ruhigere, ausgeglichenere Hunde
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:22
Du hast deine Stimme doch dabei. "Fein" zur Bestätigung.. und Bewegung.. es geht vorwärts.. als Belohnung reichen da völlig. Leinenfűhrigkeit hab ich mit meinen Hunden noch NIE űber Leckerli trainiert. Das geht besser ohne N Clicker konditioniert auf Leckerli und Fressen. Soziale Belohnung... űber Stimme und Streicheln.. ist viel viel nachhaltiger, schafft ne bessere Bindung und ruhigere, ausgeglichenere Hunde
Stimme ist super für Sachen die er schon kann und für generelle Bestätigung. Klicker bleibt einfach neutral und ist genauer. Gerade auf Entfernung.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:25
Stimme ist super für Sachen die er schon kann und für generelle Bestätigung. Klicker bleibt einfach neutral und ist genauer. Gerade auf Entfernung.
Seh ich anders...
Der Hund soll nicht "neutral" und űber Fressen funktionieren, sondern das ist ein Lebewesen, das űber soziale Belohnung eine ganz andere Geisteshaltung bekommt. 🙂

Clickern macht Sinn, wenn ich dem Hund Tricks beibringen möchte. Aber nicht bei situativ komplexeren Situationen.

Hunde nicht einfach nur klassisch konditionieren, sondern mitdenken lassen!!
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:28
Seh ich anders... Der Hund soll nicht "neutral" und űber Fressen funktionieren, sondern das ist ein Lebewesen, das űber soziale Belohnung eine ganz andere Geisteshaltung bekommt. 🙂 Clickern macht Sinn, wenn ich dem Hund Tricks beibringen möchte. Aber nicht bei situativ komplexeren Situationen. Hunde nicht einfach nur klassisch konditionieren, sondern mitdenken lassen!!
Der Hund lernt so aber ziemlich fix. Studien belegen übrigens das Futter nach wie vor der beste Verstärker ist. Es geht auch nicht darum generell so zu belohnen, sondern sich den Aufbau durch klar verständliche Signale leichter zu machen. Ich klickere immer nur solange, bis der Hund verstanden hat worum es geht.